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Was wird aus den Kellern?
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Was wird aus den Kellern?

21.08.2012

In Mühlendorf stehen bis zu 40 der traditionellen Kühlräume leer und verfallen. Die Anlage soll nun teils saniert, teils für Fledermäuse hergerichtet und teils verfüllt werden. Dazu muss zunächst ein Gutachten erstellt werden.

Mühlendorf - (Lks.Bbg./Ofr.) Etwa 35 bis 40 Keller sind den Kellerberg hinauf zur Schule in Mühlendorf aufgereiht. Genutzt wird derzeit keiner von ihnen. Und es gibt vor Ort auch keine Interessenten dafür, berichtet Günther Litzlfelder. Der Mühlendorfer, Zweiter Bürgermeister von Stegaurach, hat nun im Gemeinderat einen Vorschlag der Teilnehmergemeinschaft der Dorferneuerung Mühlendorf vorgetragen.

Demnach sollen vier oder fünf der Keller im Rahmen der Dorferneuerung zumindest im Eingangsbereich saniert werden und so als historische Zeugnisse erhalten bleiben. Die sanierten Keller sollen dann interessierten Bürgern, nicht unbedingt nur aus Mühlendorf, zur Miete oder zum Verkauf angeboten werden.

Auch ist geplant, einige Keller als Fledermauskeller entsprechend zu sichern.

Der Rest der Keller, von denen laut Litzlfelder fast alle einsturzgefährdet sind, soll dann verfüllt werden.
Zwei Varianten für eine Sanierung waren bereits vor Jahren angedacht. Die erste: Privatleute sollten dafür einen Zuschuss von 1000 Euro erhalten. Die zweite: Die Gemeinde übernimmt die Bauträgerschaft und es werden Zuschüsse aus den Fördertöpfen der – bereits seit 1996 laufenden – Flurbereinigung und Dorferneuerung beantragt.

Doch für die erste Lösung fanden sich keine Interessenten, denn die Besitzverhältnisse sind nicht ganz eindeutig. Offenbar gab es in Mühlendorf niemals verbriefte Kellerechte, wie etwa in Unterhaid, wo die historische Kelleranlage derzeit saniert wird.

Klar ist nur, dass sich die Kellereingänge und die Böschung auf Gemeindegrund befinden. Über den Kellern liegen wiederum Privatgrundstücke. Niemand weiß genau, wie tief die Keller einst in den Hang darunter getrieben wurden. Sind es fünf bis zehn oder teilweise sogar mehr als 20 Meter? Der Zustand dieser traditionellen unterirdischen Kühl- und Lagerräume ist ebenfalls nicht erfasst, weshalb manche Grundbesitzer darüber auch nicht wie gewünscht bauen können, da die Statik des Geländes unsicher ist.

Die Teilsanierung beziehungsweise Verfüllung wollte der Gemeinderat ohne genaue Ortskenntnis nicht pauschal beschließen. Denn, wie Bürgermeister Siegfried Stengel (CSU) anführte, über die Kosten kann noch nichts gesagt werden. „Es kann sehr kostenintensiv werden“, meinte Stengel lediglich.

Das zuständige Bergamt soll nun auf Wunsch der Gemeinde ein Gutachten über den Zustand der Kelleranlage erstellen. Erst danach soll mit der Verfüllung und dem Herrichten sanierungsfähiger Keller begonnen werden. Diese könnten dann erneut für Interessenten zur Nutzung ausgeschrieben werden.


Noch vier Projekte

Mit dem jetzigen Beschluss gehe es vor allem darum, der Flurbereinigung eine grundsätzliche Bereitschaft zu signalisieren, so Stengel, dass die Gemeinde Stegaurach gewillt ist, die Sanierung der Mühlendorfer Keller im Rahmen der Dorferneuerung in Angriff zu nehmen. Die Kelleranlage sei eines von vier Projekten, die sich die Teilnehmergescheinaft der Dorferneuerung noch zum Ziel gesetzt habe, erklärt Litzlfelder. Seit 1996 habe man zwar schon einiges erreicht.

Zum Beispiel den Bau des Dorfgemeinschafts- und Feuerwehrhauses oder den Fischpass an der alten Mühle. Die Flurbereinigung selbst, mit der Neuverteilung der Flächen und dem Wegebau, sei sogar fast abgeschlossen – und im vergleich zu anderen Orten „weitgehend ruhig über die Bühne gegangen“. Doch die Dorferneuerung sei teilweise doch schleppender und mit geringeren Zuschüssen verlaufen, als man sich das Ende des vergangenen Jahrhunderts erhofft habe. „Da hinkt noch einiges hinterher“, stellt Litzlfelder fest. Weitere Vorhaben sind nun noch, neben der Kelleranlage, der Abriss des alten Feuerwehrhauses zugunsten des Baus eines Dorfplatzes mit offener Halle, die Neugestaltung des Schulsportplatzes und die Befestigung des Platzes bei der Waldkapelle.

In der Aufnahme

- Die Eingänge der ungenutzten Mühlendorfer Keller sind versperrt. Welche Abgründe sich dahinter auftun, soll ein Gutachten klären.B. Herbst

Quellenangabe: Fränkischer Tag / 21.08.2012 / Autor Hans Kurz / Fotos Barbara Herbst

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken