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NATIONALPARK IM SPESSART
Bild zum Eintrag (91020-160)
NATIONALPARK IM SPESSART - CHANCE FÜR MENSCH UND NATUR

22/23.04.2017


Der
Spessart ist hervorragend für einen weiteren Nationalpark in Bayern
geeignet. Dies ist das Resümee einer Pressefahrt der vier großen
Naturschutzorganisationen BUND Naturschutz, Greenpeace, Landesbund für
Vogelschutz und WWF in das Waldschutzgebiet Metzger im Spessart.


Die
Dringlichkeit, alte Wälder dauerhaft unter Schutz zu stellen, betonte
dabei der BUND Naturschutz Vorsitzende Hubert Weiger: "Derzeit sind von
107.000 Hektar Wald im Spessart nur 0,3 Prozent dauerhaft als Naturwald
auch für kommende Generationen vor der Motorsäge geschützt". "Ein
Nationalpark wäre ein wichtiger Schritt zu einem wirkungsvollen
Waldschutz und ist auch machbar, weil er weniger als 10 Prozent der
Spessartwälder umfassen und nur im Staatswald eingerichtet würde", so
die Vertreter der Naturschutzorganisationen. Sie kritisierten zudem vor
Ort die Fällungen starker Eichen kurz vor und nach der Ausweisung von
Schutzgebieten. Der Rückgang der starken Eichen liege dort in erster
Linie an der Holznutzung. Befürchtungen, mit einem Nationalpark würden
die Eichen im Spessart "aussterben" seien völlig absurd. Ein Blick in
die kleinen Schutzgebiete mit ihrer einzigartigen Waldstruktur aus
vielen Alt- und Biotopbäumen zeige, welch enormes Naturschutzpotential
ein Nationalpark im Spessart hätte. Doch nicht nur die Waldnatur würde
gewinnen, sondern gerade die Menschen im Spessart durch mehr
Arbeitsplätze und mehr Tourismus, wovon auch Gastronomie, Handwerk und
Landwirtschaft profitieren werden.

Große Naturschutzpotentiale im Spessart dauerhaft sichern

Die
naturschutzfachlich sehr wertvolle Naturwaldentwicklung braucht viel
Zeit. Es vergehen Jahrzehnte bis Jahrhunderte bis aus Wirtschaftswäldern
wieder vollständige, unverletzte Waldökosysteme entstehen können. Die
Strukturen, wie sie sich in dem kleinen Schutzgebiet Metzger über fast
90 Jahre entwickeln konnten, sind deshalb so wertvoll, weil sie in
Bayern und Deutschland ansonsten kaum mehr zu finden sind. Nach
Protesten gegen die Holznutzung in Altwäldern vor einigen Jahren haben
die Bayerischen Staatsforsten im Hochspessart weitere etwa 1.000 Hektar
an alten Wäldern ("Klasse 1-Wälder") vorübergehend aus der Nutzung
genommen. "In diesen Klasse 1-Wäldern gibt es ein großes
Naturschutzpotential, das aber endlich rechtlich abgesichert und in ein
großes Schutzgebiet eingebettet werden muss", so die
Naturschutzorganisationen. Wenn diese Klasse 1-Wälder in einen
Nationalpark einbezogen werden, lassen sich die Nutzungsverzichte für
die Bevölkerung verringern.


Hunderte Starkeichen in Schutzgebieten vor und nach Ausweisung gefällt

Im
Naturschutzgebiet Metzger gibt es über 100 Eichenstöcke, die als Reste
uralter Eichen klar belegen, das diese mit der Motorsäge gefällt wurden.
Man kann hier gut erkennen, dass viele Eichen oft unbedrängt von Buchen
aus wirtschaftlichen Gründen gefällt wurden", so der Sprecher der
Bürgerbewegung "Freundes des Spessarts", Michael Kunkel. Denn die
Eichenstämme, die sich als Totholz nur sehr langsam über Jahrzehnte
zersetzen, liegen nicht mehr im Reservat, sondern wurden abtransportiert
und verkauft. "Auch in einem Naturwald ringen Bäume um Licht, Wasser
und Nährstoffe, aber hier im Metzger kann man klar erkennen, dass nicht
die Buchen am Verschwinden vieler Starkeichen schuld sind, sondern die
Motorsäge", so Kunkel. Leider kann der Eichennachwuchs wegen des hohen
Wildverbisses nur hinter Zaun hoch wachsen.


Große Staatswälder im Spessart, aber nur winzige Teile geschützt


Bereits
am ersten deutschen Naturschutztag 1925 wurde in München mit
überwältigender Mehrheit ein größeres Schutzgebiet in den alten
Laubwäldern Unterfrankens gefordert. Schon damals waren Forstleute wie
Karl Rebel, der sich für Naturwaldreservate und Nationalparke
hierzulande aussprach, in der Minderheit. So wurde diese Forderung des
Naturschutzes von der Forstseite abschlägig beschieden. Der Münchner
Waldbauprofessor Fabricius erteilte den Plänen auf dem Naturschutztag
eine klare Absage: "Denn Waldbau ist eben nicht Naturschutz, sondern
Werterzeugung". Aus diesen Forderungen sind 1928 dann zwei winzige
Waldschutzgebiete unter 10 Hektar entstanden. Bis heute sind im Spessart
von den über 42.000 Hektar an Staatswäldern nur etwa 360 Hektar als
Naturwälder dauerhaft geschützt. An der Waldfläche des bayerischen
Spessarts macht dies nur 0,3 Prozent aus.

Für Rückfragen

Richard Mergner, BN-Landesbeauftragter, Tel. 0171-6394370


Quellenangabe

BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN)

Dr.-Johann-Maier-Straße 4
93049 Regensburg
Tel. 09 41 / 2 97 20 0
Fax 09 41 / 2 97 20 30
info@bund-naturschutz.de
PM 19.04.2017


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken®

In der Aufnahme von Werner Pieper

- Schwarzspecht [ https://www.artenschutz-steigerwald.de/index.php?lang=de&p=72000&cid=&id=22207 ]


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