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Projekt Burgwindheim
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Wasseramselschutz im Steigerwald
Bild zum Eintrag (30609-160)
Gemeinschaftsprojekt Wasseramsel
Wasseramselschutz im Steigerwald
Bild zum Eintrag (30610-160)
Wasseramsel im Abflug
Wasseramsel
Wasseramseln sind auf geeignete Niststätten angewiesen.

Der Mangel als auch negative Veränderungen im Gewässerhausshalt,  ist ein Grund für den Rückgang dieser Singvogelart in unserer Region, wobei die Wasseramsel in unserer Region noch nie alzu häufig anzutreffen war.

Wir erfassen Lebensräume und statten diese mit geeigneten Wasseramselnisthilfen aus.

Damit möchten wir einen Beitrag zur Erhaltung dieser Vogelart in unserer Heimat leisten.



Projektauszug

Die Volksschule Burgwindheim engagiert sich im Artenschutz


Wasseramselschutzmaßnahmen in Burgwindheim  

Meistens bemerkt man den Vogel nur im raschen Vorbeiflug beim Spazieren gehen an Gewässern . Mit etwas Glück sieht man ihn auch auf Steinen in Wassernähe sitzen , wobei seine geduckte Haltung und die knicksenden Körperbewegungen auffallen. Es handelt sich um unsere einzige einheimische Singvogelart , die sich vollständig auf das Leben am und im Wasser spezialisiert hat , die Wasseramsel.

Die Wasseramsel ist mit 18 cm etwas kleiner als unsere „echte“ Amsel. Mit ihr gemeinsam hat sie die überwiegend schwarzbraune Körperfärbung. Ihr abgegrenztes fast ganz weißes kehl- und Brustgefieder verleiht ihr aber ein unverwechselbares Aussehen.

Die Wasseramsel hat für ihren Lebensraum einige ganz spezielle und inovative Anpassungen entwickelt. Ihr Gefieder ist wesentlich dichter als bei anderen unserer Singvögel , die Nasenöffnungen der Wasseramsel können unter Wasser geschlossen werden und ihre Knochen sind nicht hohl sondern mit einer Art Mark gefüllt.


Als Nahrung dienen der Wasseramsel hauptsächlich Wasserinsekten und deren Larven welche vom Vogel tauchend am Boden der Gewässer und selbst unter Steinen ( diese werden gedreht ) erbeutet werden. Jedoch finden Wasseramseln auch schwimmend Nahrungstiere an der Oberfläche der Gewässer oder fangen Insekten auch im Flug.  

In den vergangenen Jahren erlitt diese Vogelart durch Brutplatzmangel , technischen Ausbau und die Verschmutzung der Gewässer teilweise dramatische Bestandseinbußen , welche sie auf die Rote Liste der bedrohten Vogelarten gebracht hat.

Da sich auch im Bereich der Gemeinde Burgwindheim  der Bestand der Wasseramsel sehr stark reduziert hat, wurde in einem Gemeinschaftsprojekt , an welchem sich die 3 Klasse der  Volksschule Burgwindheim unter Leitung der Klassenlehrerin Frau Uri, der Gemeindebauhof Burgwindheim , eine ortsansässige Schreinerei und der Artenschutz im Steigerwald beteiligte , überlegt wie dieser Vogelart nachhaltig geholfen werden könne.

So wurde den Kindern der 3 Klasse zu erst in einer selbst erstellten  Power Point Präsentation der Lebensraum  das Verhalten und die Bedrohung der Wasseramsel , am PC näher gebracht .

Hierbei stellte sich dann heraus , das sich durch den Anschluss der Haushalte an die Abwasserkläranlage der Gemeinde, die Wasserqualität deutlich verbessert hat. Auch die Verbauung der Mittleren Ebrach spielt hier nur eine untergeordnete Rolle. So konnte erkannt werden , das dass Hauptproblem am Mangel an geeigneten und ungestörten Nistplätzen liegt.

Da in naturnahen Bächen ganzjährig ein hohes Nahrungsangebot existiert, ( sie hat sich auf Wasserinsekten und deren Larven spezialisiert welche sie meist tauchend am Gewässergrund erbeutet ) beginnt die Wasseramsel bereits schon im Winter mit dem Brutgeschäft.

Bereits im Februar werden die Nistplätze bezogen und im April , wenn viele andere Vogelarten erst aus dem Winterquartier zurückkehren , können schon die ersten Jungvögel beobachtet werden. Noch bevor die Jungvögel ihre Flugfähigkeit erlangen , können sie schon tauchen und schwimmen. Bei Gefahr flüchten sie daher nicht in die Luft , sondern in die  Fluten.

Als natürlichen Nistplatz sucht die Wasseramsel nach Nischen und Höhlen im Uferbereich wo ein großes überdachtes Moosnest gebaut wird. Besonders gerne scheint sie unter Brücken und an Wasserfällen oder Wehren zu brüten.

Die  Kinder der 3 Klasse wählten also zusammen mit ihrer Klassenlehrerin und dem Artenschutz im Steigerwald geeignete Plätze zur Anbringung der Nistkästen in Burgwindheim aus und bauten im Werkunterricht die vorher bereits von einer ortsansässigen Schreinerei zurechtgesägten Wasseramselnistkästen zusammen.

Nachdem dies geschehen war, brachten die Kinder  zusammen mit dem  Gemeindebauhof und dem Artenschutz im Steirgwald diese speziellen Nistkästen an.

Da sich der Wasseramselschutz jedoch nicht  nur auf die Anbringung der Nistkästen beschränken soll, hat sich die 3 Klasse der Burgwindheimer Volksschule bereits erklärt diese zusammen mit dem Artenschutz im Steiergwald  zu kontrollieren und auch zu reinigen um diese dauerhaft für die Wasseramsel bewohnbar zu halten.

Des weiteren werden die Ergebnisse der jährlich stattfindenden Wasseramselkontrollen in Monitorringlisten  der Volksschule eintragen und damit die Entwicklung der Wasseramselpopulation in Burgwindheim über Jahre hinweg konkret erfasst werden. Durch diese Aktion zeigen uns bereits die Schüler der 3 Klasse auf ,das sie Verantwortung für unsere Mitgeschöpfe übernehmen und sich der Nachhaltigkeit ihrer Artenschutzmaßnahme bewusst sind um der Wasseramsel in Burgwindheim ein gesichertes Überleben zu ermöglichen.

Artikel in autorisierter Abstimmung mit allen am Projekt beteiligten Instititionen. Für die hier gelistetetn Darstellungen tragen die jeweiligen Autoren die Verantwortung
Die Wasseramsel ( Cinclus cinclus )
In der Gestalt an einen Zaunkönig erinnernd, jedoch mit rund 18 cm Länge bei weitem größer als dieser, wartet die Wasseramsel auf.

Männliche und weibliche Wasseramseln sind gleich gefärbt. Das Gefieder ist schwarzbraun bis braun ausgefärbt und zeigt den, für die Wasseramsel typischen weißen Brustfleck.

Der zwischen 50 und 70 Gramm leichte Singvogel hat es als einziger heimischer Vogel geschafft am und im Wasser leben zu können.

Dies gelang ihm durch verschiedene Errungenschaften der Evolution.

So ist er in der Lage unter Wasser seine Ohren und Nase zu verschließen. Der sehr Standort treue Vogel verwendet zum Tauchen und Schwimmen seine Flügel, so dass es fast aussieht als würde er unter Wasser fliegen.

In ganz Europa beheimatet,  kann man sie im Steigerwald bevorzugt an sauberen, naturbelassenen Gewässern vorfinden, wo sie dicht über den Wasserspiegel dahinfliegt.

Mit ein wenig Glück sieht man den höchst interessanten Vogel oft auf Steinen sitzen wo er knicksende Bewegungen vollführt.

Im März manchmal bereits im Februar beginnt die Wasseramsel ihr Napfförmiges Nest, welches meist aus Pflanzenteilen besteht, zu erstellen und kurz danach auch schon zu brüten. Keine Seltenheit sind 2 oder gar 3 Jahresbruten.

Da die Wasseramsel - Nistmöglichkeiten in unserer Region beschränkt waren, haben wir bereits vor Jahren damit begonnen der Wasseramsel geeignete Nistplätze anzubieten.

Häufig benutzen Wasseramseln ihr Nest über mehrere Jahre.

Jedoch ist sie selbstverständlich auch in der Lage „natürliche“  Hohlräume,  die eine gewisse Größe aufweisen müssen, mit ihrem Nistmaterial zu erschließen. In dieses Nest legt das Weibchen dann bevorzugt im März ihre durchschnittlich 5 glanzlosen weißen Eier im Tagesrhythmus.

Nur die weibliche Wasseramsel erbrütet in rund 15 – 17 Tagen das Gelege, jedoch kümmern sich dann beide Elternteile um die geschlüpften, nesthockenden Wasseramseljungen.

Sie versorgen den Nachwuchs und sich selbst mit Insektenlarven, kleinen Krustentieren oder auch Würmern / Fischchen die sie in typischer Wasseramselmanier aufnehmen.

Nach einer Nestlingszeit von etwa 20 Tagen verlassen die Jungwasseramseln dann den Nistbereich. Bereits vor dem Fliegen können die jungen Wasseramseln tauchen, wobei ihnen das stark gefettete Gefieder erhebliche Dienste leistet.

Nach 30 Tagen können sie dann spätesten fliegen und sich dann vollständig selbst versorgen um sich auch neue Steigerwald - Lebensräume zu erschließen, und hier im besten Fall als Brutvogel angetroffen zu werden.



Artikel in autorisierter Abstimmung mit allen am Projekt beteiligten Instititionen. Für die hier gelistetetn Darstellungen tragen die jeweiligen Autoren die Verantwortung.
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