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Ameisenhege
Bild zum Eintrag (23957-160)
Oben in der Zeichnung - Kahlrückige rote Waldameise - Formica polyctena
Unten in der Zeichnung - Große rote Waldameise - Formica rufa
Ameisenhege
Bild zum Eintrag (23958-160)
Oben in der Zeichnung - Wiesenameise - Formica pratensis
Unten in der Zeichnung - Strunkameise- Formica truncorum
Ameisenhege
Von den in Hessen vorkommenden sechs hügelbauenden Waldameisen kommen drei im Gemeindewald Krofdorf und eine in der Feldgemarkung vor.


In einer ersten Kartierung 1986 konnten insgesamt 24 Nester nachgewiesen werden. Zwei Jahre später wurde dies durch Schüler der Wettenbergschule im Rahmen eines Schulprojektes bestätigt.


Auffällig war, dass sich zu Beginn der achtziger Jahre im Bereich der Abteilung 425 (Fellingshäuser Kopf) nach Auflösung und Abtrieb des dort stehenden Fichtenbestandes innerhalb von zwei Jahren aus einem großen Nest 12 Ableger gebildet hatten.

Die durch den Abtrieb der Fichten entstandenen optimalen Lichtverhältnisse scheinen dies ausgelöst zu haben. Alle Nester wurden daraufhin mit Nesthauben geschützt. Die Fläche wurde mit schnellwachsenden Douglasien aufgeforstet. Innerhalb von 10 Jahren veränderten sich die Lichtverhältnisse dahingehend, dass durch die hochwachsenden Douglasien und Exposition (Nordhang) die klimatischen Bedingungen sich so negativ entwickelten, dass sich die gesamte Kolonie auflöste.

Dagegen hat sich im Bereich der Schutzhütte 05 (Abt. 406 B) in den letzten 8 Jahren eine neue Kolonie der Kahlrückigen Waldameise (Formica polyctena) in einem ca. 30-jährigen Douglasienbestand gebildet. Die Kolonie umfasst zur Zeit vier große Nester.

Durch Beobachtungen konnte in diesem Bestand immer wieder ein intensives Belaufen der Douglasien durch die Ameisen festgestellt werden. Wiederholt wurde hier die Frage über den Nachweis von Rindenläusen auf Douglasien gestellt.

Bislang ist man immer davon ausgegangen, dass Douglasien von den bisher bekannten Rindenläusen nicht als Wirtspflanze angenommen wurde. Seit September 2000 wurden jetzt bei Berlin auf Douglasien die aus den USA und Kanada stammende Rindenlaus Cinara curvipes PATCH vorgefunden. Die exakte Absicherung der wissenschaftlichen Bezeichnung der vorgefundenen Art macht weitergehende Untersuchungen notwendig. Ob diese Art auch in Abt. 406 B zu finden ist, müssen weitere Prüfungen im Laufe des Sommers zeigen.

Bei einer weiteren Kartierung der Ameisennester durch die Ameisenschutzwarte Hessen (ASW) wurden im Jahre 1995 im Bereich des Gemeindewaldes Wettenberg 11 Ameisennester kartiert und bestimmt. Davon waren: fünf von der Kahlrückigen Waldameise (Formica polyctena), fünf von der Großen Roten Waldameise (Formica rufa) und eine von der Blutroten Raubameise (Formica sanguinea) besiedelt.


In der Krofdorf-Gleiberger Feldgemarkung gibt es auch Vorkommen der Wiesenwaldameise (Formica pratensis, RETZIUS, 1783). Zwei Nester befinden sich am Naturschutzgebiet "Holzwäldchen", drei weitere unterhalb des Hofes "Damm" am Gleiberg-Westhang oberhalb der Burgwiesen, eines in der Nähe des Eisteichs und eines am Falkenberg.


Die Wiesenwaldameise bevorzugt trocken-warme Lebensräume wie Trockenrasen, Strauchheiden und Wiesenhänge. Allerdings lebt sie hier fernab von Nadelbäumen, so dass als Baumaterial für die Nesthügel nur Gras zur Verfügung steht.

Jedoch bleiben die geschnittenen Grashalme vor allem im Winter nicht lange stabil. Als wichtigste Hegemaßnahme wurden daher mehrmals im Jahr Fichtennadeln aus dem Wald zu den Neststandorten gebracht, die von den Ameisen sehr gut und schnell eingebaut wurden. Des weiteren werden kleine Nester mit Drahthauben vor Fressfeinden geschützt.

Die Hauben werden aber wieder entfernt, wenn das Nest stark genug ist, einen "Spechtschaden" zu verkraften bzw. wenn sich neue Satellitennester in der Umgebung gebildet haben. So konnten bisher vier zuvor kaum sichtbare Neststandorte gesichert werden.





Quellenangebe

Hans Joachim Leicht
Hauptstraße 102
35435 Wettenberg
Tel.: 0641/82562





Artikel in autorisierter Abstimmung mit allen am Projekt beteiligten Instititionen.

Für die hier gelisteteten Darstellungen tragen die jeweiligen Autoren die Verantwortung.
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