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Der Weidenbohrer – ein heimlicher Bewohner alter Bäume
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Der Weidenbohrer – ein heimlicher Bewohner alter Bäume

26/27.10.2025

  • In einer stillen Sommernacht schlich sich ein leises Rascheln durch den Garten. Zwischen den alten Weiden am Bachufer öffnete sich unbemerkt ein kleines Loch in der Rinde. 

Vorsichtig kroch ein unscheinbarer Falter hervor – grau, beinahe tarnfarben – und streckte seine Flügel zum ersten Mal in die warme Luft. Es war der Weidenbohrer, ein Wesen, das viele Jahre verborgen im Inneren des Holzes verbracht hatte. Nun begann sein kurzer, flüchtiger Tanz im Mondlicht, bevor er wieder in der Dunkelheit verschwand.
Artbeschreibung – Der Weidenbohrer (Cossus cossus)

Der Weidenbohrer gehört zur Familie der Holzbohrerfalter (Cossidae) und ist einer der größten heimischen Nachtfalter Europas. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 10 Zentimetern wirkt er imposant, bleibt durch seine graubraune, unauffällige Färbung jedoch meist unentdeckt.

Die Raupen sind auffällig gefärbt: rötlich bis purpur mit dunklem Rücken und gelbem Seitenstreifen. Sie entwickeln sich über mehrere Jahre im Inneren von Weiden, Pappeln oder Obstbäumen, wo sie Gänge ins Holz nagen. Typisch ist der intensive, leicht säuerliche Geruch, der an Essig erinnert und oft auf einen Befall hinweist.

Nach zwei bis drei Jahren verpuppen sich die Larven im Holz oder am Boden, bevor der Falter im Frühsommer schlüpft. Als ausgewachsenes Tier lebt der Weidenbohrer nur wenige Tage, ohne Nahrung aufzunehmen – einzig zur Fortpflanzung.

Perspektive des Weidenbohrers – Leben im Wandel

„Ich bin der Weidenbohrer – geboren in der Stille eines alten Stammes, genährt vom Holz, das mich umgibt. Mein Leben spielt sich im Verborgenen ab, geschützt vor Wind und Regen. Doch seit einiger Zeit wird es stiller um mich. Die alten Bäume, meine Heimat, verschwinden. Glatte Straßen und gepflegte Parks ersetzen die wilden Weiden am Fluss.

Was bleibt mir, wenn die alten Stämme gefällt sind? Meine Welt schrumpft, Jahr für Jahr. Ich bin kein Schädling, nur ein Teil des natürlichen Kreislaufs. Doch ohne alte Bäume – ohne Rückzugsorte – wird meine Stimme leiser. Vielleicht hören mich nur noch jene, die wissen, dass selbst in einem morschen Stamm Leben pulsiert.“



In der Aufnahme von Helga Zinnecker 
  •     Weidenbohrer (Cossus cossus)
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Ein geheimnisvoller Besuch am helllichten Tag
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Ein geheimnisvoller Besuch am helllichten Tag

25/26.10.2025

  • Es war ein sonniger Nachmittag, als plötzlich etwas ganz Unerwartetes geschah: Lautlos schwebte eine helle Gestalt zum Fenster hinunter und ließ sich auf dem Fensterbrett nieder. Eine Schleiereule! Ihr Gesicht war herzförmig wie eine feine Maske, ihre Augen dunkel und tief – fast so, als würde sie direkt in dein Herz blicken.

Normalerweise zeigt sich die Schleiereule nur nachts. Doch an diesem Tag blieb sie einen kurzen Moment sitzen, als wolle sie „Hallo“ sagen. Dann breitete sie ihre breiten Flügel aus und glitt lautlos davon – ein kleiner Zauber der Natur, festgehalten auf einem seltenen Foto.
Die Schleiereule – lautlos, schön und einzigartig

Die Schleiereule (Tyto alba) ist eine der bekanntesten, aber auch geheimnisvollsten Eulen Europas. Ihr herzförmiges, fast geisterhaft helles Gesicht macht sie unverwechselbar – und verleiht ihr einen sanften, fast menschlichen Ausdruck. Ihre Augen sind schwarz und wirken groß und aufmerksam. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Eulen kann die Schleiereule kaum „sehen“ wie wir – sie hört vor allem. Ihr Gehör ist so empfindlich, dass sie eine Maus unter einer dicken Laubschicht oder sogar im hohen Gras orten kann.

Ihr Gefieder ist ein wahres Kunstwerk der Natur: Auf der Oberseite schimmert es goldbraun, mit feinen grauen Flecken, während die Unterseite fast reinweiß ist. Bei Sonnenlicht wirkt sie fast silbrig. Diese Färbung hilft ihr, sich perfekt an ihr Umfeld anzupassen – bei Tag ist sie unauffällig in hellen Mauern oder Holzbalken, bei Nacht verschmilzt sie mit dem Mondlicht.

Das Besondere an der Schleiereule ist ihr lautloser Flug. Ihre Flügelfedern besitzen winzige Zähnchen an den Kanten, die das Flattern dämpfen. So kann sie völlig geräuschlos fliegen – ein großer Vorteil, wenn sie in der Dunkelheit Jagd auf Mäuse, Ratten oder andere kleine Nagetiere macht.

Die Schleiereule ist ein Kulturfolger – sie lebt gerne in der Nähe des Menschen. Alte Bauernhöfe, Kirchtürme, Dachböden oder Scheunen sind ihre liebsten Brutplätze. Dort zieht sie ein bis zweimal im Jahr ihre Jungen groß, meist zwischen April und August. Die Küken sind anfangs weiß beflaumt und piepsen laut, wenn sie hungrig sind – wer schon einmal eine Schleiereulenfamilie im Dachboden hatte, weiß, dass diese Nachtbewohner durchaus Geräusche machen können!

In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Schleiereule weit verbreitet, aber nicht überall häufig. Sie mag warme Regionen mit offenen Landschaften – Felder, Wiesen und Weiden, wo sie leicht Beute findet. In den Bergen oder in dichten Wäldern ist sie dagegen kaum zu finden.

Kleiner Steckbrief:
Wissenschaftlicher Name:    Tyto alba
Größe:    33–39 cm Körperlänge, Flügelspannweite 85–95 cm
Gewicht:    ca. 300–400 g
Lebensraum:    Offene Landschaften, Wiesen, Dörfer, Höfe
Nahrung:    Mäuse, Ratten, Spitzmäuse, kleine Vögel
Brutzeit:    April bis August, 4–7 Eier pro Gelege
Besonderheit:    Lautloser Flug, herzförmiges Gesicht, nachtaktiv


Warum die Schleiereule unsere Hilfe braucht
Leider ist die Schleiereule heute vielerorts selten geworden. Viele alte Gebäude werden renoviert und bieten keine Schlupflöcher mehr zum Nisten. Auch der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und das Verschwinden von wilden Wiesen machen ihr das Leben schwer.

Besonders harte Winter können außerdem dafür sorgen, dass viele Schleiereulen keine Nahrung mehr finden. Deshalb sind Nistkästen und eine naturfreundliche Landwirtschaft so wichtig – sie geben der Schleiereule eine Zukunft.

Der Klimawandel und die Schleiereule
Der Klimawandel verändert auch das Leben der Schleiereule. Wenn die Winter zu mild oder zu nass sind, verändert sich das Verhalten ihrer Beutetiere. In manchen Jahren gibt es dann weniger Mäuse – und weniger Nahrung für die Eulenfamilien.

Außerdem werden heiße Sommer und starke Regenfälle häufiger. Das kann die Brut stören oder Nistplätze unbewohnbar machen. Doch wenn wir die Natur schützen, alte Bäume, Wiesen und Scheunen erhalten, kann die Schleiereule sich anpassen und weiter in unserer Nähe leben.

Fazit: Eine stille Freundin der Nacht

Die Begegnung mit einer Schleiereule ist immer etwas Besonderes – still, geheimnisvoll und wunderschön. Sie zeigt uns, wie wichtig es ist, achtsam mit der Natur umzugehen.

Wenn du das nächste Mal abends über ein Feld gehst und eine helle Gestalt lautlos durch die Dämmerung gleiten siehst, dann weißt du vielleicht: Das war eine Schleiereule, die stille Jägerin der Nacht – und eine Freundin, die unsere Hilfe verdient.



In der Aufnahme
  • Es war ein sonniger Nachmittag, als plötzlich etwas ganz Unerwartetes geschah: Lautlos schwebte eine helle Gestalt zum Fenster hinunter und ließ sich auf dem Fensterbrett nieder. Eine Schleiereule! 
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Igel im Straßenverkehr – Wenn Lebensräume an Grenzen stoßen
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Igel im Straßenverkehr – Wenn Lebensräume an Grenzen stoßen

24/25.10.2025

  • Der Igel gehört zu den sympathischsten Wildtieren in unseren Städten und Dörfern. Doch für viele dieser nachtaktiven Gartenbewohner endet der Weg über die Straße tödlich.

Unsere aktuelle Auswertung zeigt: Die meisten Igel-Unfälle ereignen sich innerhalb von Ortschaften – häufig dann, wenn die Tiere zwischen Gärten, Hecken oder Grünanlagen unterwegs sind. Geschwindigkeitsbegrenzungen von 30 oder 50 km/h machen dabei kaum einen Unterschied: Für einen Igel bleibt der Straßenverkehr lebensgefährlich.
Von 57 dokumentierten Verkehrsopfern konnten 26 männliche und 11 weibliche Tiere eindeutig bestimmt werden. Unter ihnen befanden sich fünf Jungtiere und drei trächtige Weibchen. Besonders bewegend war der Fund einer Igelmutter mit einem sehr jungen Tier – vermutlich versuchte sie, ihr Junges über die Straße zu bringen.

Diese Beobachtungen zeigen deutlich, dass der Lebensraum unserer Wildtiere immer stärker zerschnitten wird. Straßen, Mauern und Zäune bilden für viele Arten unüberwindbare Barrieren. Nicht nur Igel, auch Amphibien, Insekten und zahlreiche andere Tiere verlieren dadurch sichere Wege zwischen ihren Lebensräumen.

Was wir tun können
Damit Igel und andere Wildtiere wieder sichere Wege finden, braucht es mehr vernetzte Grünflächen, wildtierfreundliche Gärten und durchlässige Übergänge. Schon kleine Maßnahmen können helfen – wie offene Zaununtergründe, Laubhaufen als Rückzugsort oder bewusst angelegte Grünstreifen entlang von Straßen.

Städtisches Grün ist weit mehr als Dekoration: Es ist Lebensraum, Verbindung und Lebensqualität zugleich. Wo Pflanzen, Tiere und Menschen gemeinsam Raum finden, entsteht echte Lebensfreude – und ökologische Vielfalt, von der wir alle profitieren.

Gemeinsam für mehr Stadtgrün
Ein herzliches Dankeschön an alle, die mit ihren Beobachtungen, Meldungen und ihrem Engagement helfen, das Problem der Igel im Straßenverkehr sichtbar zu machen. Jede Unterstützung zählt – ob durch aktive Mitarbeit, Spenden oder einfach durch ein Stück bewusst gepflegtes Naturgrün vor der eigenen Haustür.

Mit der Biodiversitätsstrategie 2030 hat die Europäische Union ein klares Ziel gesetzt: den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen und geschädigte Ökosysteme zu regenerieren. Auch wir können dazu beitragen – direkt hier, in unserer Gemeinde, in unseren Gärten, in unserer Stadt.



Quelle / Aufnahme
Gewässer und Naturschutz im Erftkreis
Flora-Fauna-Artenschutz
Naturschutzökologie

Rolf Thiemann
Naturschutzberater
Eisvogelweg 1
50181 Bedburg


Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

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Oktober – Der goldene Monat des Wandels
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Oktober – Der goldene Monat des Wandels

23/24.10.2025

  • Wenn der Oktober beginnt, spürt man es in jedem Atemzug: Der Sommer verabschiedet sich, und der Herbst übernimmt die Bühne. Ein feiner Nebelschleier liegt morgens über den Wiesen, die Luft ist klar und frisch, und das Licht hat diesen unverwechselbaren, goldenen Schimmer, der die Landschaft in ein warmes, sanftes Leuchten taucht.

Mit jedem Tag verändert sich das Bild der Natur. Die Laubbäume färben ihre Blätter in leuchtende Gelb-, Rot- und Brauntöne – ein Schauspiel, das jedes Jahr aufs Neue begeistert. Was im Frühling sprießend grün begonnen hat, findet nun seinen ruhigen Abschluss. Die Blätter, die im Sommer Schatten gespendet und Sauerstoff geschenkt haben, erfüllen ihre letzte Aufgabe: Sie verwandeln Wälder und Wege in farbenprächtige Teppiche und kehren anschließend zurück zum Boden, wo sie zu wertvollem Nährstoff für neues Leben werden.
Ein stilles Vorbereiten auf den Winter
Doch die Natur schläft nicht einfach ein – sie bereitet sich vor. Viele Pflanzen ziehen sich langsam zurück, speichern ihre Energie in Wurzeln, Knollen und Samen. Der Kreislauf des Lebens verlagert sich unter die Erde, dorthin, wo Frost und Kälte weniger Macht haben.

Auch die Tierwelt spürt den Wandel. Igel und Eichhörnchen sammeln Vorräte, um die kalten Monate zu überstehen. Zugvögel brechen auf in den Süden, geleitet von innerem Instinkt und jahrtausendealter Erfahrung. Andere Tiere, wie der Fuchs oder das Reh, wechseln ihr Fell und passen sich den kälteren Temperaturen an. Selbst die Insekten finden geschützte Orte, um in eine Winterruhe zu gehen oder ihre Eier zu überwintern.

Ein Monat der Balance
Der Oktober steht sinnbildlich für das Gleichgewicht zwischen Aktivität und Rückzug. Er ist eine Zeit, in der die Natur noch einmal ihre volle Schönheit zeigt, bevor sie zur Ruhe kommt. Es ist, als würde sie uns daran erinnern, dass Veränderung nichts Bedrohliches ist, sondern ein natürlicher Teil des Lebens.

Wenn man in diesen Tagen durch einen bunten Wald spaziert, hört man das Rascheln der Blätter unter den Füßen, spürt den kühlen Wind auf der Haut und riecht den erdigen Duft von feuchtem Laub. All das macht den Herbst zu einer Jahreszeit, die uns mit allen Sinnen berührt – ruhig, nachdenklich, und doch voller Lebendigkeit.

Der Kreislauf der Jahreszeiten
Der Oktober markiert nicht nur den Übergang in den Winter, sondern auch den Beginn eines neuen Abschnitts im ewigen Kreislauf der Natur. Was jetzt vergeht, schafft Raum für Neues. Die Ruhe des Winters ist die Voraussetzung für das Erwachen des Frühlings. So lehrt uns der Herbst, das Loslassen nicht als Verlust zu sehen, sondern als Vorbereitung auf Wachstum.

Ein Moment zum Innehalten
In einer Zeit, in der das Leben oft schnell und laut ist, lädt der Oktober dazu ein, langsamer zu werden. Er erinnert uns daran, die Schönheit der Vergänglichkeit zu erkennen – in den fallenden Blättern, im Nebel über den Feldern, im Ruf der letzten Zugvögel.

Vielleicht ist es genau dieser Monat, der uns zeigt, dass jede Jahreszeit – so wie jedes Lebenskapitel – ihren eigenen Wert hat. Der Oktober ist der sanfte Übergang zwischen Fülle und Ruhe, zwischen Licht und Dunkel, zwischen Bewegung und Stille.

In der Aufnahme 
  • Ein herbstlich gefärbter Laubwald am Wiesenrand – das Licht des Oktobers malt warme Töne in die Landschaft und lässt den Nebel geheimnisvoll tanzen.
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Die Zweifarbige Beißschrecke (Bicolorana bicolor)
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Die Zweifarbige Beißschrecke (Bicolorana bicolor) - Das Lied im Sommergras

22/23.10.2025

  • An einem heißen Spätsommertag, wenn die Sonne die Wiesen silbrig schimmern lässt, erklingt ein leises Zirpen, kaum wahrnehmbar, aber beständig. 

Ein Kind bleibt stehen, beugt sich über das hohe Gras und entdeckt ein kleines, lebhaftes Insekt, dessen Körper in zwei Farben schimmert – grün und bräunlich, als hätte es sich dem Spiel aus Licht und Schatten perfekt angepasst. Es ist die Zweifarbige Beißschrecke, ein unscheinbarer, doch faszinierender Bewohner unserer Wiesen. Seit Jahrhunderten begleitet ihr Gesang die warmen Tage – ein Symbol für die lebendige Vielfalt der sommerlichen Landschaft.
Artbeschreibung
Die Zweifarbige Beißschrecke (Bicolorana bicolor) gehört zur Familie der Laubheuschrecken (Tettigoniidae) und ist eine mittelgroße, tagaktive Heuschrecke. Sie erreicht eine Körperlänge von etwa 15 bis 22 Millimetern (Weibchen etwas größer als Männchen). Ihren Namen verdankt sie ihrer typischen zweifarbigen Färbung: Der Körper ist meist grün mit bräunlichen oder olivfarbenen Anteilen, was sie hervorragend in ihrer Umgebung tarnt.

Charakteristisch sind die kurzen, kräftigen Flügel, die bei vielen Tieren nicht über den Hinterleib hinausragen. Dadurch ist die Zweifarbige Beißschrecke kein guter Flieger, bewegt sich jedoch flink hüpfend durch Gräser und Kräuter.

Das Männchen macht sich vor allem durch seinen Gesang bemerkbar – ein leises, schnarrendes Zirpen, das an warmen Nachmittagen zu hören ist. Mit diesem Gesang lockt es die Weibchen an. Die Eiablage erfolgt in den Boden oder in Pflanzenstängel, wo die Eier den Winter überdauern. Die Jungtiere schlüpfen im folgenden Frühjahr und entwickeln sich über mehrere Häutungen zur erwachsenen Heuschrecke.

Bicolorana bicolor bevorzugt wärmebegünstigte Lebensräume, wie trockenwarme Wiesen, Waldränder, Böschungen und Brachen. Sie ist in weiten Teilen Europas verbreitet, in Mitteleuropa jedoch stellenweise rückläufig, da viele ihrer Lebensräume durch intensive Landwirtschaft und Flächenversiegelung verloren gehen.

Die Zweifarbige Beißschrecke im Klimawandel
Der Klimawandel hat auf die Zweifarbige Beißschrecke sowohl positive als auch negative Auswirkungen. Einerseits kommt ihr die Zunahme wärmerer Sommer entgegen: Sie profitiert von höheren Temperaturen und kann sich in nördlichere Regionen ausbreiten, die früher zu kühl waren.

Andererseits stellen anhaltende Trockenperioden, Verlust von artenreichen Wiesen und veränderte Vegetationsstrukturen ernste Gefahren dar. Wenn Wiesen zu früh oder zu häufig gemäht werden, fehlen den Tieren Rückzugsorte und ausreichend Nahrungspflanzen.

Langfristig könnte sich ihr Vorkommen weiter nach Norden und in höhere Lagen verschieben, während sie in sehr trockenen, überhitzten Gebieten an Häufigkeit verliert. Ihr Schicksal hängt damit eng mit dem Erhalt extensiv bewirtschafteter, blütenreicher Wiesen zusammen – jener Lebensräume, in denen ihr sanftes Zirpen noch heute den Sommer begleitet.




In der Aufnahme von Albert Meier 
  •     Versteckt im Gras: Die zweifarbige Beißschrecke (Weibchen) tarnt sich perfekt zwischen Halmen und Blättern. 
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Die Kornelkirsche (Cornus mas)
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Die Kornelkirsche (Cornus mas) – Die "alte Dame" des Gartens

21/22.10.2025

  • In einem verwilderten Garten am Rande eines kleinen Dorfes steht seit Generationen ein Strauch, dessen Äste sich im Frühling zuerst mit goldgelben Blüten schmücken, lange bevor andere Pflanzen erwachen. 

Die Großmutter des Hauses erzählte stets, dass dieser Strauch schon da war, als sie ein Kind war – und dass seine Früchte, tiefrot und glänzend, jedes Jahr den Herbst ankündigten. Die Kornelkirsche, so sagte sie, sei „die erste im Jahr und die letzte, die geht“. Noch heute schwärmen viele von ihrem honigsüßen Duft im Frühling und den säuerlich-frischen Früchten im Spätsommer.
Artbeschreibung
Die Kornelkirsche (Cornus mas) gehört zur Familie der Hartriegelgewächse (Cornaceae). Sie ist ein großer Strauch oder kleiner Baum, der eine Höhe von bis zu 6 Metern erreichen kann. Besonders auffällig ist ihre frühe Blütezeit: Schon im Februar oder März, wenn der Schnee oft noch liegt, öffnen sich zahlreiche leuchtend gelbe Blüten in kleinen Dolden. Sie sind eine der ersten Nahrungsquellen für Bienen und andere Insekten im Jahr.

Die Blätter erscheinen erst nach der Blüte. Sie sind oval, leicht gewellt und leuchten im Sommer sattgrün. Im Herbst färben sie sich goldgelb bis rötlich. Die Früchte, die sogenannten Kornelkirschen, sind elliptisch, kirschrot und enthalten einen harten Stein. Ihr Geschmack ist säuerlich bis herb, weshalb sie roh selten gegessen, aber gern zu Marmeladen, Säften, Likören oder Essig verarbeitet werden.

Die Kornelkirsche ist sehr robust und langlebig – Exemplare können über 100 Jahre alt werden. Sie bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und kalkhaltige, durchlässige Böden.

Ökologische Bedeutung

Die Kornelkirsche gilt als heimische Wildgehölzart und spielt eine wichtige Rolle für die heimische Fauna. Ihre frühen Blüten sind ein wertvoller Pollen- und Nektarspender, während die Früchte im Herbst von zahlreichen Vogelarten, Füchsen und Kleinsäugern gefressen werden. Auch als Nistplatz bietet der dichte Wuchs Schutz.

Die Kornelkirsche im Klimawandel

Im Zuge des Klimawandels zeigen sich interessante Entwicklungen: Die Kornelkirsche kommt mit Trockenheit und Hitze deutlich besser zurecht als viele andere Gehölze. Sie ist anpassungsfähig und zeigt eine gute Resistenz gegenüber Krankheiten. Ihre frühe Blütezeit macht sie jedoch empfindlich gegenüber Spätfrösten, die durch wechselhafte Winter häufiger auftreten können.

Langfristig könnte die Kornelkirsche von den milderen Wintern profitieren und ihr Verbreitungsgebiet weiter nach Norden ausdehnen. In Regionen, die bislang zu kühl waren, könnte sie in Zukunft häufiger anzutreffen sein – als Symbol dafür, dass auch in Zeiten des Wandels alte Arten neue Wege finden.



In der Aufnahme von Albert Meier
  •     Frühe Blütenpracht: Die Kornelkirsche blüht bereits, wenn der Winter kaum vorbei ist.
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Wenn der Sommer schweigt – Die letzten Tage der Feldwespen
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Wenn der Sommer schweigt – Die letzten Tage der Feldwespen

20/21.10.2025

  • Der Oktober legte sich wie ein blasser Schleier über den Garten. Die Sonne war nur noch eine müde Begleiterin, ihr Licht nicht mehr scharf, sondern sanft, fast wehmütig. Unter dem Dachvorsprung hing das kleine Wespennest – grau und still, wie eine Erinnerung an die heißen Tage.

Die Haus-Feldwespen bewegten sich langsamer. Ihr Summen war kaum mehr als ein Flüstern, das der Wind forttrug. Die Königin saß still in der Mitte, ihre Fühler hingen wie in Gedanken. Der Sommer lag hinter ihr, und sie wusste, dass ihre Zeit fast vorbei war. An diesem stillen Morgen stellte der Mensch eine kleine Schale Zuckerwasser unter das Nest. Ein leuchtender Tropfen darin fing das schwache Sonnenlicht ein, als wolle er den Sommer festhalten.
Eine einzelne Arbeiterin flog hinunter. Ihr Flug war nicht mehr so schnell wie im Juni, doch sie landete und trank. Der süße Geschmack war wie ein Versprechen, das sie nicht mehr ganz glauben konnte – ein letzter Kuss des Sommers.

„Noch ein wenig,“ summte sie leise, als sie zurückkehrte. „Noch ein paar Tage.“

Die Schwestern sammelten sich enger im Nest, wie um die Wärme der anderen zu spüren. Draußen färbten sich die Blätter rot und gold, die Nächte wurden länger. Manchmal trug der Wind schon einen kalten Hauch heran, und dann bebten ihre feinen Körper vor Frost. Sie wussten, dass es bald Zeit war. Dass der Herbst ihr Lied zum Schweigen bringen würde.

Und so summten sie, sanft, leise, fast wie ein Gebet:

„Wir haben getan, wozu wir geboren wurden. Wir haben Blüten besucht, Kinder großgezogen, den Sommer begleitet. Nun gehen wir heim in die Stille.“

Als die Sonne sank, war der Garten still, bis auf den Ruf einer fernen Amsel. Und unter dem Dachvorsprung schimmerte das Nest im letzten Licht – ein kleines, graues Denkmal für einen Sommer, der nicht mehr wiederkommt.




In der Aufnahme vom 11.10.2025
  •         Haus-Feldwespe (Polistes dominula) an einer Schale mit Zuckerwasser ... die letzten eines vormals stattlichen Volkes ... mit dieser Nahrungsquelle gelang es die Tiere weiterführend in der Existenz zu halten ... Bestandteil eines internen Umweltbildungsprojekts ... 
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Artenschutz und extensive, naturverträgliche Landbewirtschaftung
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Artenschutz und extensive, naturverträgliche Landbewirtschaftung

19/20.10.2025

  • Auf vielen unserer Naturschutzflächen fördern wir eine extensive, naturverträgliche Landbewirtschaftung mit Rindern. 

Durch den behutsamen Weidegang der Tiere entsteht eine vielfältige und strukturreiche Landschaft, die wertvolle Lebensräume für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten bietet.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Mutterkuhhaltung: Die Kälber bleiben bei ihren Müttern und wachsen dort artgerecht auf. Diese Form der Haltung ermöglicht den Tieren ein natürliches Sozialverhalten und stärkt das Wohlbefinden von Kühen und Jungtieren gleichermaßen.
Unsere Flächen werden bewusst ohne intensive Düngung oder chemischen Pflanzenschutz bewirtschaftet – so bleibt das ökologische Gleichgewicht erhalten. Diese naturnahe Bewirtschaftung trägt entscheidend zum Artenschutz und zur Erhaltung vielfältiger Lebensräume bei.

Mit der Unterstützung einer extensiven Weidetierhaltung leisten wir einen Beitrag zur nachhaltigen Landwirtschaft und fördern den Erhalt traditioneller Kulturlandschaften. Das Miteinander von Naturschutz, Tierwohl und landwirtschaftlicher Nutzung steht dabei im Mittelpunkt unseres Handelns.


In der Aufnahme 
  •     Tradition trifft Naturschutz: Mutterkühe und Kälber als Partner im Erhalt wertvoller Kulturlandschaften.
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Der Goldzünsler – Ein schillernder Besucher im Sommergarten
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Der Goldzünsler – Ein schillernder Besucher im Sommergarten

18/19.10.2025

  • An einem stillen Juniabend flattert zwischen Minzblättern und Lavendelblüten ein winziger, funkelnder Schatten. Für einen Moment scheint es, als sei ein Stück Sonnengold zurückgekehrt, das der Tag vergessen hat mitzunehmen. 

Erst beim Näherkommen zeigt sich der kleine Verursacher des Glitzerns: ein Schmetterling, kaum größer als ein Fingernagel, mit purpurfarbenen Flügeln, die in der Sonne golden schimmern – der Goldzünsler (Pyrausta aurata).
Ein Porträt des Goldzünslers

Der Goldzünsler gehört zur Familie der Zünsler (Crambidae) und ist in ganz Europa verbreitet. Mit einer Flügelspannweite von nur 18 bis 20 Millimetern zählt er zu den kleineren Tagfaltern, auch wenn er zur Gruppe der Nachtfalter gehört. Seine vorderen Flügel zeigen eine auffällige Färbung: ein tiefes Purpurrot mit goldgelben Flecken, die je nach Lichteinfall metallisch glänzen. Die hinteren Flügel sind schlichter, meist bräunlich mit einem helleren Saum.

Er bevorzugt sonnige, warme Lebensräume – Gärten, Waldränder, Kräuterwiesen und Böschungen. Besonders oft findet man ihn in der Nähe von Minze (Mentha) und anderen Lippenblütlern, denn deren Blätter dienen den Raupen als Nahrung. Die erwachsenen Falter sind zwischen Mai und August aktiv, wo sie tagsüber und in der Abenddämmerung in schnellen, zackigen Flügen umherflattern.

Die Entwicklung verläuft typisch für Schmetterlinge: Aus den Eiern schlüpfen grüne Raupen, die sich zwischen zusammengesponnenen Minzblättern verstecken. Nach mehreren Häutungen verpuppen sie sich in einem feinen Gespinst, um schließlich als erwachsener Falter zu schlüpfen. In warmen Jahren können sogar zwei Generationen auftreten.

Der Goldzünsler im Wandel des Klimas

Wie viele Insekten reagiert auch der Goldzünsler empfindlich auf Temperaturveränderungen. Der Klimawandel bringt für ihn Chancen und Risiken zugleich. Mildere Winter und längere Sommer können seine Verbreitung nach Norden und in höhere Lagen ausdehnen, da er Wärme liebt und von einem längeren Vegetationszeitraum profitiert.

Gleichzeitig bedrohen Extremwetterereignisse, Trockenheit und der Rückgang naturnaher Kräuterflächen seine Lebensräume. Wenn Minze, Dost oder andere Lippenblütler seltener werden, fehlt auch den Raupen die Nahrungsgrundlage. In ausgeräumten Agrarlandschaften oder stark gepflegten Gärten kann der kleine Falter daher rasch verschwinden.

Um dem entgegenzuwirken, reicht schon ein kleiner Beitrag: Wer im Garten einige wilde Minzen, Oregano oder Thymian wachsen lässt, bietet dem Goldzünsler einen wertvollen Rückzugsort – und wird vielleicht Zeuge, wie an einem Sommerabend wieder ein winziger goldener Funken zwischen den Blüten tanzt.



In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  •     Ein Falter im Wandel – Der Klimawandel verändert auch die Lebensräume des Goldzünslers – neue Chancen und neue Herausforderungen zugleich.
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Die Gemeine Getreidewanze – eine kleine Geschichte und ein großes Thema
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Die Gemeine Getreidewanze – eine kleine Geschichte und ein großes Thema

  • 17/18.10.2025

An einem warmen Junimorgen liegt ein Weizenfeld still im goldenen Licht. Der Tau glitzert noch auf den Ähren, während die Sonne langsam aufsteigt. Zwischen den Halmen bewegt sich lautlos ein kleines, unscheinbares Tier – flach, rundlich und von bräunlich-grauer Farbe. 

Es ist die Gemeine Getreidewanze, ein Wesen, das auf den ersten Blick harmlos wirkt, aber für Bauern seit Jahrhunderten ein unerwarteter Gegenspieler ist. Was wie eine friedliche Szene wirkt, kann im Laufe des Sommers zu einer ernsten Herausforderung werden. Denn diese kleine Wanze hat eine besondere Vorliebe: den Saft der Getreidekörner.
Artbeschreibung

Die Gemeine Getreidewanze (Eurygaster maura) gehört zur Familie der Schildwanzen (Pentatomidae) und ist in weiten Teilen Europas, Nordafrikas und Westasiens verbreitet. Ihr Körper ist flach, oval und misst etwa 8 bis 10 Millimeter. Die Färbung variiert von hellbraun bis grau, oft mit dunkleren Flecken oder einem zarten Muster, das sie hervorragend an den Boden oder abgestorbene Pflanzenteile anpasst – ein natürlicher Tarnmechanismus gegen Fressfeinde.

Im Frühjahr erwachen die überwinternden erwachsenen Tiere aus ihrer Kältestarre und suchen gezielt Getreidefelder auf. Dort stechen sie mit ihrem Rüssel (Stech-Saugrüssel) in die jungen Pflanzen und später in die Körner. Durch ihr Saugen wird nicht nur der Nährstoffgehalt beeinträchtigt – die Wanze injiziert auch Verdauungsenzyme, die das Klebereiweiß (Gluten) im Korn verändern. Das führt zu schlechteren Backeigenschaften des Mehls, was sie in der Landwirtschaft zu einem gefürchteten Schädling macht.

Die Weibchen legen im Frühsommer ihre Eier an die Blätter oder Halme von Gräsern und Getreide. Nach etwa zwei Wochen schlüpfen die Nymphen, die sich über mehrere Häutungen hinweg zu erwachsenen Tieren entwickeln. Im Spätsommer suchen die fertigen Wanzen geschützte Plätze – meist unter Laub oder in Waldrändern – auf, um dort zu überwintern.

Ausblick und Entwicklungsperspektive

Mit dem Klimawandel und den zunehmend milden Wintern könnte sich die Lebensweise der Gemeinen Getreidewanze weiter verändern. Längere Vegetationszeiten und wärmere Frühjahre ermöglichen eine frühere Aktivität und teils höhere Überlebensraten der Populationen. Gleichzeitig führen veränderte Anbaupraktiken und integrierte Pflanzenschutzstrategien dazu, dass sich ihre Ausbreitung regional unterscheidet.

Zukunftsweisend sind Forschungsansätze, die auf biologische Gegenspieler wie parasitische Schlupfwespen oder auf pflanzenbauliche Maßnahmen setzen, um das ökologische Gleichgewicht zu wahren. Denn die Gemeine Getreidewanze ist mehr als nur ein Schädling – sie ist Teil eines komplexen Ökosystems, das von Klima, Landwirtschaft und Biodiversität gleichermaßen geprägt wird.

Vielleicht wird man eines Tages auf die kleine Wanze nicht nur als Plagegeist, sondern auch als Indikator für ökologische Veränderungen blicken – ein winziger Zeuge im großen Wandel unserer Landschaften.




In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch

  •     Getreidewanzen im ökologischen Kontext: Teil eines empfindlichen Gleichgewichts zwischen Landwirtschaft, Klima und natürlicher Feindfauna.
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Die Mauerassel (Oniscus asellus)
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Die Mauerassel – Ein stiller Bewohner im Verborgenen

16/17.10.2025

  • Eine kleine Geschichte aus der Dunkelheit

Zwischen alten Steinen, unter feuchtem Laub und in den Ritzen einer Gartenmauer regt sich leises Leben. Wenn die Nacht hereinbricht und der Boden noch vom Tagesregen glänzt, kriecht eine kleine Gestalt hervor – grau, gepanzert und doch erstaunlich flink. Die Mauerassel beginnt ihre nächtliche Erkundung. Sie sucht nach welkem Laub, morschem Holz und allem, was sich langsam in Erde verwandelt. Unscheinbar und oft übersehen, ist sie doch eine der wichtigsten Helferinnen im natürlichen Kreislauf des Lebens.
Artbeschreibung

Die Mauerassel (Oniscus asellus) gehört zur Familie der Landasseln (Oniscidae) und ist eine der häufigsten Asselarten in Mitteleuropa. Ihr Körper ist flach und länglich, besteht aus sieben Panzersegmenten und kann bis zu 16 Millimeter lang werden. Die Färbung reicht von hellgrau bis dunkelbraun, oft mit einem dezenten Marmorierungsmuster, das ihr in ihrem bevorzugten Lebensraum eine hervorragende Tarnung bietet.

Als ehemaliger Meeresbewohner hat die Mauerassel im Laufe der Evolution die Landanpassung vollzogen, benötigt jedoch weiterhin feuchte Lebensräume. Sie atmet über sogenannte Kiemenblättchen, die nur in einer feuchten Umgebung funktionsfähig bleiben. Daher findet man sie vor allem unter Steinen, Holz, Laub oder in Komposthaufen – Orte, an denen sie Schutz vor Austrocknung und Nahrung zugleich findet.

Ihre Ernährung besteht überwiegend aus abgestorbenem pflanzlichem Material. Damit trägt sie maßgeblich zur Zersetzung organischer Substanz und zur Bildung fruchtbarer Böden bei – eine unverzichtbare Rolle im Stoffkreislauf vieler Ökosysteme.

Perspektive einer Mauerassel – Leben im Wandel

Aus der Sicht der Mauerassel hat sich die Welt in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Wo früher feuchte Waldränder, Hecken und alte Mauern Schutz boten, breiten sich heute versiegelte Flächen, gepflegte Steingärten und künstliche Strukturen aus. Die Zahl der Rückzugsorte sinkt, das Mikroklima wird trockener, und die Suche nach geeigneten Lebensräumen wird zunehmend schwieriger.

Doch die Mauerassel ist anpassungsfähig. In Gärten, Kompostanlagen und begrünten Mauern findet sie neue Nischen, sofern dort Feuchtigkeit und organisches Material vorhanden sind. Jede Laubschicht, jedes morsches Holzstück und jeder Naturstein kann ihr ein kleines Zuhause bieten. Damit wird sie zu einem Symbol für die Bedeutung kleinräumiger Lebensräume und naturbelassener Strukturen – und erinnert uns daran, dass selbst die unscheinbarsten Tiere ihren festen Platz im großen Gefüge der Natur haben.

In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  • „Typisch erkennbar: der flache, gegliederte Panzer der Mauerassel (Oniscus asellus).“
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Überlebensräume für gefährdete Zauneidechsen
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Überlebensräume für gefährdete Zauneidechsen

15/16.10.2025

  • Im Rahmen einer gezielten landschaftsökologischen Projektmaßnahme wurden innerhalb eines einwöchigen Zeitraums umfangreiche Arbeiten zur Aufwertung einer vormals extensiv genutzten Wiesenfläche durchgeführt. 

Ziel war die Schaffung und nachhaltige Etablierung hochwertiger Habitatstrukturen für die Zauneidechse (Lacerta agilis) sowie für eine Vielzahl weiterer, an strukturreiche Offenlandbiotope gebundener Begleitarten.
Hierzu wurden unterschiedliche Struktur- und Mikrohabitatelemente eingebracht, die sowohl den thermischen als auch den ökologischen Ansprüchen der Zielarten gerecht werden. Dazu zählten unter anderem das Aufschütten von sandigen Offenbodenbereichen als Eiablagehabitate, das Einbringen von Lesesteinhaufen und Totholzstrukturen als Rückzugs- und Sonnenplätze sowie die partielle Reduzierung der Vegetationsdichte, um ein Mosaik aus offenen und halboffenen Bereichen zu schaffen. Diese Maßnahmen dienen nicht nur der unmittelbaren Förderung der Zauneidechse, sondern leisten zugleich einen Beitrag zur Erhöhung der Strukturvielfalt und zur langfristigen Stabilisierung des lokalen Artenspektrums.

Der Abschluss der Maßnahme erfolgte am 04.10.2025 unter denkbar ungünstigen Witterungsbedingungen. Wiederkehrende Starkregenereignisse führten zu zeitweiligen Arbeitspausen und erschwerten die Bodenvorbereitung sowie den Einbau der vorgesehenen Strukturelemente erheblich. Dennoch konnten dank sorgfältiger Planung, flexibler Arbeitsorganisation und dem engagierten Einsatz der Beteiligten sämtliche vorgesehenen Arbeiten erfolgreich umgesetzt werden.

Mit Abschluss der Maßnahme steht nun eine deutlich aufgewertete Fläche zur Verfügung, die künftig einen wertvollen Beitrag zum Biotopverbund sowie zur Erhaltung und Förderung der Zauneidechse und ihrer Begleitfauna leisten wird. Eine Nachkontrolle der Habitatentwicklung ist im weiteren Verlauf vorgesehen, um die Wirksamkeit der umgesetzten Maßnahmen zu dokumentieren und gegebenenfalls durch pflegerische Nachsteuerungen zu optimieren.




In der Aufnahme
  • Aus einer an Arten armen Wiesenfläche wird ein Überlebensraum für im Bestand gefährdete Reptilienarten. 
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Der Bartgeier – Rückkehr eines verlorenen Königs der Alpen
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Der Bartgeier – Rückkehr eines verlorenen Königs der Alpen

14/15.10.2025

  • Eine Geschichte von Ausrottung und Hoffnung

Vor kaum mehr als hundert Jahren galt der Bartgeier in Bayern
als gefährlicher Räuber. In den Augen der Menschen jener Zeit war er ein „Lämmerdieb“, ein unheimlicher Greifvogel, der über die Alpen kreiste und angeblich ganze Herden bedrohte. Geschichten und Aberglauben machten ihn zum Sinnbild des Bösen in der Bergwelt – dabei war kaum jemandem bewusst, dass dieser majestätische Vogel sich fast ausschließlich von Aas ernährte.
Mit Fallen, Gift und Gewehr wurde der Bartgeier gnadenlos verfolgt. Das letzte Exemplar in Bayern wurde Ende des 19. Jahrhunderts erschossen. Damit verschwand eine Art, die über Jahrtausende hinweg fester Bestandteil der alpinen Ökosysteme gewesen war. Die Felsen wurden still, die Lüfte leer. Was blieb, war eine Lücke – nicht nur in der Natur, sondern auch in der Geschichte des Zusammenlebens von Mensch und Wildnis.

Porträt eines Himmelsbewohners

Der Bartgeier (Gypaetus barbatus) ist einer der größten Greifvögel Europas und zugleich einer der außergewöhnlichsten. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,9 Metern gleitet er scheinbar mühelos durch die Bergwelt. Sein Name stammt von dem dunklen „Bart“ aus Borstenfedern unter dem Schnabel – ein unverwechselbares Merkmal.

Im Gegensatz zu vielen anderen Greifvögeln jagt der Bartgeier nicht aktiv. Er ist ein Spezialist unter den Aasfressern und ernährt sich fast ausschließlich von Knochen. Mit seiner kräftigen Magensäure kann er selbst große Knochenstücke vollständig verdauen – ein natürlicher Recycler, der dafür sorgt, dass in der Natur nichts verloren geht.

Seine Färbung verändert sich mit dem Alter: Jungvögel erscheinen dunkelbraun, während ausgewachsene Tiere ein helles, fast rostfarbenes Gefieder tragen. Diese rötliche Tönung ist kein Zufall – Bartgeier „baden“ freiwillig in eisenhaltiger Erde, vermutlich als Symbol für Stärke oder Reife.

Sein Lebensraum liegt in hochalpinen Regionen, dort, wo Felsen, Thermik und Einsamkeit zusammentreffen. In bis zu 3.000 Metern Höhe nistet er in unzugänglichen Felswänden und zieht dort – meist gemeinsam mit einem Partner – ein einzelnes Junges groß.

Ausblick – aus der Perspektive des Bartgeiers

„Lange war ich fort. Die Stille der Felsen kannte meinen Namen nicht mehr. Doch nun trage ich den Wind wieder unter meinen Flügeln. Ich kreise über den Tälern, über den Spuren derer, die mich einst fürchteten.Der Mensch hat gelernt, mich zu verstehen – zu sehen, dass ich kein Räuber bin, sondern Teil des Gleichgewichts.Wenn der Schnee schmilzt und das Sonnenlicht die Felsen wärmt, kehre ich heim in meine Berge.Ich bin der Bartgeier – Wächter der Höhen, Bote des Lebens im Vergehen.“

Hoffnung für die Zukunft

Dank engagierter Wiederansiedlungsprogramme in den Alpen – unter anderem in Österreich, der Schweiz und auch in Bayern – hat der Bartgeier heute eine neue Chance. Junge Vögel werden ausgewildert, Lebensräume gesichert und alte Vorurteile abgebaut.

Was einst als Geschichte von Verfolgung begann, entwickelt sich langsam zu einer Geschichte von Versöhnung. Der Bartgeier kehrt zurück – nicht als Symbol des Schreckens, sondern als Zeichen dafür, dass Natur und Mensch sich wieder annähern können, wenn wir bereit sind, aus der Vergangenheit zu lernen.


In der Aufnahme von Ulrich Rösch
  •     Bartgeier
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Aus Wiese wird ein Überlebensraum – Ein Projekt für Artenvielfalt und Naturschutz
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Aus Wiese wird ein Überlebensraum – Ein Projekt für Artenvielfalt und Naturschutz

13/14.10.2025

  • Der Erhalt der biologischen Vielfalt gehört zu den zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Viele Tier- und Pflanzenarten sind in ihrem Bestand gefährdet, weil geeignete Lebensräume zunehmend verschwinden. 

Besonders betroffen sind Feuchtgebiete – kleine Teiche, Sümpfe und nasse Wiesen, die früher selbstverständlich zur Kulturlandschaft gehörten. Mit unserem Projekt möchten wir zeigen, dass es möglich ist, diese wertvollen Lebensräume zurückzubringen. Auf einer vormals extensiv bewirtschafteten Wiesenfläche schaffen wir Schritt für Schritt neue Strukturen, in denen sich bedrohte Arten wieder ansiedeln können. Dabei steht die Entwicklung und Vernetzung von Feuchtlebensräumen im Mittelpunkt.
Die Ausgangssituation
Die Projektfläche wurde über viele Jahre hinweg landwirtschaftlich genutzt, jedoch nur in geringem Umfang. Dennoch führten Entwässerungsmaßnahmen, Nährstoffeinträge und die Verdrängung typischer Feuchtvegetation dazu, dass viele Arten ihren Lebensraum verloren. Heute bietet sich uns die Chance, diese Fläche neu zu gestalten – nicht als intensiv genutztes Grünland, sondern als vielfältiges Mosaik aus Feuchtwiesen, Kleingewässern und Übergangszonen, das ökologisch und landschaftlich wertvoll ist.

Die Zielsetzung
Unser Ziel ist es, einen dauerhaften Lebensraum für bedrohte und seltene Tier- und Pflanzenarten zu schaffen. Insbesondere Amphibien, Libellen, Schmetterlinge und Wiesenvögel sollen hier wieder geeignete Bedingungen finden.Darüber hinaus soll das Projekt einen Beitrag zur Sensibilisierung und Umweltbildung leisten. Besucherinnen und Besucher sollen die Entwicklung der Fläche beobachten können und erleben, wie Natur sich erholt, wenn man ihr Raum und Zeit gibt.



In der Aufnahme 

  •     Von uns jüngst erworben um sich zukünftig dem Erhalt der Biodiversität widmen zu können. 
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Anlieferung von Substrat zur Gestaltung von Zauneidechsenlebensräumen
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Anlieferung von Substrat zur Gestaltung von Zauneidechsenlebensräumen

12/13.10.2025

Um die ökologische Qualität unserer Naturschutzflächen nachhaltig zu verbessern, liefern wir bereits in den frühen Morgenstunden Substrat per LKW an. Das Material wird direkt auf der vorgesehenen Fläche abgeladen und zunächst zwischengelagert.

Dieses Vorgehen ist ein wichtiger erster Schritt, um im weiteren Verlauf geeignete Lebensräume für die streng geschützte Zauneidechse zu entwickeln. Mithilfe des Substrats können wir gezielt Strukturen schaffen – wie kleine Hügel, offene Bodenstellen oder lockere Böschungen –, die den Tieren ideale Bedingungen zum Sonnen, zur Eiablage und als Rückzugsorte bieten.
Die Maßnahme leistet nicht nur einen aktiven Beitrag zum Artenschutz, sondern trägt auch zur ökologischen Aufwertung der Fläche bei. Durch die geschaffenen Strukturen profitieren neben der Zauneidechse auch zahlreiche andere Tier- und Pflanzenarten, die auf offene, strukturreiche Lebensräume angewiesen sind.

Mit der frühen Anlieferung stellen wir sicher, dass die Arbeiten möglichst störungsarm und effizient durchgeführt werden können. So verbinden wir logistische Abläufe mit dem Ziel, langfristig wertvolle Naturschutzprojekte erfolgreich umzusetzen.


In der Aufnahme
  • Materialanlieferung in den frühen Morgenstunden
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Der Gewöhnliche Spindelstrauch (Euonymus europaeus)
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Der Gewöhnliche Spindelstrauch (Euonymus europaeus), auch Europäisches oder Gewöhnliches Pfaffenhütchen genannt.

11/12.10.2025

  • An einem sonnigen Herbsttag spazierte ein Kind mit seiner Großmutter durch den Waldrand. 

Zwischen buntem Laub blitzten plötzlich kleine, rosafarbene Kapseln hervor, die wie winzige Laternen aussahen. „Schau“, sagte die Großmutter, „das ist das Pfaffenhütchen. Hübsch, nicht wahr?“ Das Kind staunte über die leuchtenden Früchte – und lernte zugleich, dass Schönheit manchmal trügerisch ist, denn dieses Gewächs ist zwar faszinierend, aber nicht ungefährlich.
Artenbeschreibung
Der Gewöhnliche Spindelstrauch (Euonymus europaeus), auch Europäisches oder Gewöhnliches Pfaffenhütchen genannt, ist ein heimischer Strauch, der bis zu sechs Meter hoch werden kann. Er bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und gedeiht besonders gut an Waldrändern, in Hecken und auf nährstoffreichen Böden.

Seine charakteristischen Früchte sind pinkfarbene Kapseln, die sich im Herbst öffnen und orangefarbene Samen freigeben. Besonders auffällig ist das Zusammenspiel der kräftigen Farben, das den Strauch zu einem beliebten Ziergehölz macht. Im Frühjahr schmückt er sich mit unscheinbaren grünlichen Blüten, während seine Blätter im Herbst eine leuchtend rote Färbung annehmen.

Lebensraumveränderung – eine Perspektive
Wie viele heimische Sträucher leidet das Pfaffenhütchen unter der Veränderung seines Lebensraums. Durch intensive Landwirtschaft, den Rückgang traditioneller Heckenstrukturen und die Bebauung vieler Landschaften gehen seine natürlichen Standorte zurück. Als Folge wird der Strauch mancherorts seltener, obwohl er eine wichtige ökologische Rolle spielt: Seine Früchte sind für Vögel eine wertvolle Nahrungsquelle im Herbst und Winter. Aus Sicht des Strauches könnte man sagen: „Meine Farben locken an, meine Früchte ernähren, doch ohne Raum zum Wachsen verliere ich meinen Platz im Geflecht der Natur.“

Gefahr für den Menschen
So schön der Strauch auch aussieht, er birgt für Menschen eine erhebliche Gefahr. Alle Pflanzenteile sind giftig, insbesondere die Samen und Früchte. Schon der Verzehr weniger Beeren kann Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Kreislaufprobleme hervorrufen. Vor allem Kinder sind gefährdet, da die bunten Früchte essbar wirken. Auch für Haustiere stellt der Strauch ein Risiko dar. Aus diesem Grund sollte man ihn nicht unbeaufsichtigt in der Nähe von Kinderspielplätzen oder Gärten pflanzen, in denen Tiere frei herumlaufen.




In der Aufnahme von Helga Zinnecker
  •     „So schön wie gefährlich – die giftigen Früchte des Pfaffenhütchens wirken verlockend.“
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„Ein lila Gruß des Spätsommers“
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„Ein lila Gruß des Spätsommers“

10/11.010.2025

  • Als die ersten kühlen Nächte den Sommer verabschiedeten, entdeckte Anna auf der feuchten Wiese ein Büschel zarter, lilafarbener Blüten. 

Keine Blätter, nur Blüten – wie kleine Sterne, die aus der Erde sprießen. Fasziniert beugte sie sich hinab, doch ihre Großmutter warnte: „Bewundere sie nur mit den Augen. Das ist die Herbstzeitlose – schön, aber giftig.“
Artbeschreibung
Die  , auch Herbst-Zeitlose genannt, ist eine ausdauernde, krautige Pflanze aus der Familie der Zeitlosengewächse (Colchicaceae). Sie blüht, wie ihr Name verrät, im Herbst und wird oft mit Krokussen verwechselt – ein gefährlicher Irrtum. Ihre Blüten sind trichterförmig, zart violett bis rosa, und erscheinen meist zwischen September und Oktober. Die Blätter und Samen entwickeln sich erst im Frühjahr.

Die Pflanze wächst bevorzugt auf feuchten Wiesen, an Waldrändern oder in Flussauen. Sie vermehrt sich über Samen oder Tochterknollen, die tief im Boden liegen und so mehrere Jahre überdauern können.

Perspektive der Herbstzeitlosen: „Mein Raum wird kleiner“

„Ich bin die Herbstzeitlose oder Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale) . Schon seit Jahrhunderten färbe ich die Wiesen violett, wenn der Sommer geht. Doch mein Zuhause verschwindet: Feuchtwiesen werden entwässert, gemäht oder in Äcker verwandelt. Meine Blüten bleiben aus, wo ich keinen Platz mehr finde. Manche Menschen fürchten mich, weil ich giftig bin – aber ich bin auch ein Teil der Natur, ein Hinweis auf alte, artenreiche Wiesen, die Schutz verdienen.“

Gefahr für den Menschen

Die Herbstzeitlose enthält das hochgiftige Alkaloid Colchicin. Bereits kleine Mengen können schwere Vergiftungen verursachen. Alle Pflanzenteile sind giftig, besonders die Samen und Knollen. Symptome reichen von Übelkeit, Erbrechen und Durchfall bis hin zu Kreislaufversagen. Da sie Blüten ohne Blätter trägt, wird sie häufig mit essbaren Wiesenpflanzen wie Bärlauch verwechselt – was lebensgefährlich sein kann. Deshalb ist Vorsicht beim Sammeln von Wildkräutern besonders im Frühjahr geboten.

In der Aufnahme von Albert Meier 
  •     Zarte, lilafarbene Blüten der Herbstzeitlose – ein typisches Zeichen des Herbstes.
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Artenschutz in Franken®
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Artenschutz in Franken®

Artenschutz als Zeichen einer ethisch-moralischen Verpflichtung, diesem Anspruch gegenüber uns begleitenden Mitgeschöpfen und deren Lebens-räume, stellen wir uns seit nunmehr fast 30 Jahren mit zahlreichen Partnern tagtäglich auf vielfältiger Art aufs Neue.

In vollkommen ehrenamtlicher, wirtschaftlich- und politisch sowie konfessionell unabhängiger Form engagieren wir uns hier mit unseren vielen Mitgliedern in abertausenden von Stunden.

Trotz der auf Franken ausgerichteten Namensgebung bundesweit für die Erhaltung der Biodiversität, sowie für eine lebendige, pädagogisch hochwertige Umweltbildung.
In einer Dekade in der zunehmend Veränderungen, auch klimatischer Weise erkennbar werden, kommt nach unserem Dafürhalten der effektiven Erhaltung heimischer Artenvielfalt auch und gerade im Sinne einer auf-geklärten Gesellschaft eine heraus-ragende Bedeutung zu.

Der Artenschwund hat er-schreckende Ausmaße ange-nommen, welche den Eindruck der zunehmenden Leere für den aufmerksamen Betrachter deutlich erkennbar werden lässt. Eine ausge-storbene Art ist für nahezu alle Zeit verloren. Mit ihr verlieren wir eine hochwertige, einzigartige Ressource die sich den Umweltbedingungen seit meist Millionen von Jahren anpassen konnte.  

Wir sollten uns den Luxus nicht leisten dieser Artenreduktion untätig zuzusehen. Nur eine möglichst hohe genetische Artenvielfalt kann die Entstehung neuer Arten effektiv ansteuern.

Im Sinne uns nachfolgender Generationen, also unserer Kinder und unserer Enkelkinder, sollten wir uns gemeinsam dazu durchringen dem galoppierenden Artenschwund Paroli zu bieten.

Nur gemeinsam wird und kann es uns gelingen diesem sicherlich nicht leichtem Unterfangen erfolgreich zu begegnen. Ohne dies jedoch jemals versucht zu haben, werden wir nie erkennen ob wir dazu in der Lage sind oder waren.

Durchdachter Artenschutz ist in unseren Augen mehr als eine Ideologie.

Er beweist in eindrucksvoller Art die Verbundenheit
mit einer einzigartigen Heimat und deren sich darin befindlichen Lebensformen. Schöpfung lebendig bewahren, für uns ge-meinsam mehr als „nur“ ein Lippenbekenntnis.

Artenschutz ist für uns gleichfalls Lebensraumsicherung für den modernen Menschen.

Nur in einer intakten, vielfältigen Umwelt
wird auch der Mensch die Chance erhalten nachhaltig zu überdauern. Hierfür setzten wir uns täglich vollkommen ehrenamtlich und unabhängig im Sinne unserer Mit-geschöpfe, jedoch auch ganz bewusst im Sinne unserer Mitbürger und vor allem der uns nachfolgenden Generation von ganzem Herzen ein.

Artenschutz in Franken®
25. Jahre Artenschutz in Franken®
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25. Jahre Artenschutz in Franken® 

Am 01.03.2021 feierte unsere Organisation ein Vierteljahrhundert ehrenamlichen und vollkommen unabhängigen Artenschutz und erlebbare Umweltbildung.
Und auch nach 25 Jahren zeigt sich unser Engagement keineswegs als "überholt". Im Gegenteil es wird dringender gebraucht denn je.

Denn die immensen Herausforderungen gerade auf diesem Themenfeld werden unsere Gesellschaft zukünftig intensiv fordern!


Hinweis zum 15.jährigen Bestehen.

Aus besonderem Anlass und zum 15.jährigen Bestehen unserer Organisation ergänzten wir unsere namensgebende Bezeichnung.

Der Zusatz Artenschutz in Franken® wird den Ansprüchen eines modernen und zunehmend auch überregional agierenden Verbandes gerecht.

Vormals auf die Region des Steiger-waldes beschränkt setzt sich Artenschutz in Franken® nun vermehrt in ganz Deutschland und darüber hinaus ein.

Die Bezeichnung ändert sich, was Bestand haben wird ist weiterhin das ehrenamliche und unabhängige Engagement das wir  für die Belange des konkreten Artenschutzes, sowie einer lebendigen Umweltbildung in  einbringen.

Im Sinne uns nachfolgender Generationen!

Auf unserer Internetpräsenz möchten wir unser ehrenamtliches Engagement näher vorstellen.

Artenschutz in Franken®
Kleinvogel gefunden - und jetzt?
Bild zum Eintrag (1107912-159)
Kleinvogel gefunden - und jetzt?

Wie verhalte ich mich beim Fund eines noch nicht flugfähigen Kleinvogels richtig?

Regelmäßig erreichen uns Anfragen die sich auf den korrekten Umgang des Tieres beim „Fund“ eines noch nicht flugfähigen Kleinvogels beziehen.

Wir vom Artenschutz in Franken® haben hier einige Informationen für Sie zusammengestellt.

Wir erklären dir das Vorgehen und die in unseren Augen wichtigsten Dos und Don'ts bei einem Fund eines kleinen, noch nicht flugfähigen Vogels in Form eines einfachen, einprägsamen Mnemonics, den du leicht merken kannst: "VOGEL"

Jeder Buchstabe im Wort "VOGEL" steht dabei für einen wichtigen Schritt oder Hinweis:


V - Verhalten beobachten:
•    Dos: Bevor du irgendetwas tust, beobachte den Vogel aus der Ferne. Manchmal (Meistens) sind die Eltern in der Nähe und kümmern sich um ihn.
•    Don'ts: Den Vogel sofort anfassen oder wegtragen, ohne die Situation zu analysieren.

O - Ort sichern:
•    Dos: Sicherstellen, dass der Vogel nicht durch Menschen, Hunde oder Katzen gefährdet ist.
•    Don'ts: Den Vogel in gefährliche Bereiche lassen, wo er leicht verletzt werden kann.

G - Gesundheit prüfen:
•    Dos: Prüfe vorsichtig, ob der Vogel verletzt ist. Wenn er offensichtlich verletzt ist, kontaktiere eine Wildtierauffangstation oder einen Tierarzt. Wende dich auch an die für die Örtlichkeit zuständige fachliche Einrichtung  wie Naturschutzfachbehörde oder Umweltämter.
•    Don'ts: Keine medizinische Erstversorgung versuchen, wenn du keine Erfahrung damit hast.

E - Eltern suchen:
•    Dos: Versuche herauszufinden, ob die Eltern in der Nähe sind. Elternvögel kehren oft zurück, um ihre Jungen zu füttern.
•    Don'ts: Den Vogel nicht sofort mitnehmen, da die Eltern ihn weiterhin versorgen könnten.

L - Letzte Entscheidung:
•    Dos: Wenn der Vogel in Gefahr ist oder die Eltern nicht zurückkehren, kontaktiere eine Wildtierstation oder einen Experten für Rat und weitere Schritte.
•    Don'ts: Den Vogel nicht ohne fachkundigen Rat mit nach Hause nehmen oder füttern, da falsche Pflege oft mehr schadet als hilft.


Zusammenfassung
•    Verhalten beobachten: Erst schauen, nicht gleich handeln.
•    Ort sichern: Gefahrenquelle ausschalten.
•    Gesundheit prüfen: Verletzungen erkennen.
•    Eltern suchen: Eltern in der Nähe?
•    Letzte Entscheidung: Bei Gefahr oder verlassener Brut Wildtierstation kontaktieren.


Mit diesem Mnemonic kannst du dir so finden wir vom Artenschutz in Franken® recht leicht merken, wie du dich verhalten sollst, wenn du einen kleinen, noch nicht flugfähigen Vogel findest. 

Wichtig!
  • Bitte beachte jedoch dabei immer den Eigenschutz, denn die Tier können Krankheiten übertragen die auch für den Menschen gefährlich werden können. Deshalb raten wir vornehmlich ... immer Finger weg - Fachleute kontaktieren!


Wir vom Artenschutz in Franken® sind keine und unterhalten auch kein Tierpflegestelle da wir uns in erster Linie mit der Lebensraumsicherung und Lebensraumschaffung befassen.

Artenschutz in Franken®
Was tun beim Wildunfall
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Rechtliches §
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Immer wieder werden wir gefragt welche rechtlichen Grundlagen es innerhalb der Naturschutz- und Tierschutzgesetze es gibt.

Wir haben einige Infos zu diesem Thema hier verlinkt:
Unser Engagement
Bild zum Eintrag (1001684-159)
Mehr über unser Engagement finden Sie hier:
Die Artenschutz im Steigerwald/Artenschutz in Franken®- Nachhaltigkeits-vereinbarung
www.artenschutz-steigerwald.de/de/Ueber-Uns/1001349/AiF_-_Nachhaltigkeitsvereinbarung/

Über uns
www.artenschutz-steigerwald.de/de/Ueber-Uns/

Impressum/Satzung
www.artenschutz-steigerwald.de/de/Impressum/
Nachgedacht
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Ein Gedicht zum Verlust der Biodiversität in unserem Land.

Artenschwund

In allen Medien tun sie es kund, bedenklich ist der Artenschwund.

Begonnen hat es schon sehr bald, durch Abholzung im Regenwald. Nicht nur um edle Hölzer zu gewinnen, man fing schließlich an zu „spinnen“. Durch Brandrodung ließ man es qualmen, und pflanzte dort dann nur noch Palmen.

Das fand die Industrie ganz prima, doch heute bejammern wir das Klima. Aber es betrifft nicht nur ferne Lande, auch bei uns ist es `ne Schande. Dass Wälder dem Profit zum Opfer fallen, dies schadet schließlich doch uns Allen.
Ob Kahlschlag in Skandinavien, oder hier, die Dummen, das sind immer wir. Was unser Klima wirklich erhält, wurde zum großen Teil gefällt.

Es beginnt doch schon im Kleinen, an Straßen- und an Wegesrainen. Dort wird gemäht, ganz ohne Not, dies ist vieler Tiere Tod. Moderne Maschinen zu unserem Schrecken, lassen Schmetterlingsraupen
kläglich verrecken. Weil von den Raupen niemand profitiert, dies dann auch kaum Jemand interes-siert. Doch der Jammer ist schon groß; wo bleiben die Schmetterlinge bloß?

Auch unser Obst ist in Gefahr, denn die Bienen werden rar. Wir uns deshalb ernsthaft fragen, wer wird in Zukunft die Pollen übertragen. Eine
eingeschleppte Milbe ist der Bienen Tod und die Imker leiden Not. Dazu spritzt man noch Neonikotinoide und Glyphosat, damit man reiche Ernte hat. Das vergiftet nicht nur Tiere, sondern jetzt auch viele Biere. Glyphosat soll krebserregend sein, doch das kümmert hier kein Schwein.

Hauptsache es rollt weiterhin der Kiesel, denn man hat ja noch den Diesel. Der ist jetzt an Allem schuld und man gönnt ihm keine Huld. Elektrofahrzeuge sind die neue Devise, doch verhindern diese wirklich unsere Krise? Braunkohle und Atom, erzeugen zumeist unseren Strom. Wie nun jeder Bürger weiß, ist auch dieses Thema
heiß.

Gäbe es immerzu Sonnenschein, wäre Solarenergie fein. Aber da sind ja noch die Windanlagen, die hoch in den Himmel ragen. Wo sie dann an manchen Tagen, Vögel in der Luft erschlagen. Diese zogen erst von Süden fort, entkamen knapp dem Vogelmord. Nun hat es sie doch noch erwischt, nur werden sie hier nicht aufgetischt.

Wie haben die  Ortolane schön ge-sungen, nun liegen auf dem Teller ihre Zungen. War das schön, als sie noch lebten, bevor sie auf `ner Rute klebten. Immer weniger wird ihr Gesang, uns wird es langsam angst und bang .Gesetze wurden
zwar gemacht, sie werden jedoch zumeist belacht. Wenn Vögel brutzeln in Pfanne und Schüssel, wen interessiert da das „Geschwätz“ aus Brüssel.

Es gibt ein paar Leute, die sind vor Ort und stellen sich gegen den Vogelmord. Die wenigen, die es wagen, riskieren dabei Kopf und Kragen. Wenn sie beseitigen Ruten und Fallen, oder hindern Jäger, Vögel abzuknallen. Riesige Netze, so stellen wir fest, geben den Vögeln nun noch den Rest. Wir sollten dies schnellstens verhindern, sonst werden wir mit unseren Kindern, bald keinen Vogelsang mehr hören. So manchen würde das kaum stören, doch mit diesem Artenschwund, schlägt irgendwann auch unsere Stund`.



Quelle
Hubertus Zinnecker
Ein Frühsommer-Bild aus Schleswig-Holstein
Bild zum Eintrag (1053852-159)
Ein Frühsommer-Bild aus Schleswig-Holstein ...da wir jedoch im ganzen Land wiederfinden!

Eine weite Grünlandniederung, vier riesige Mähmaschinen fahren nebeneinander mit rasanter Geschwindigkeit über ein Areal von einigen hundert Hektar Wiesen.

Wo gestern noch zahlreiche Feldvögel sangen und ihre Jungen fütterten, Wiesen- und Rohrweihen jagten, ein Sumpfohreulenpaar balzte und offensichtlich einen Brutplatz hatte, bietet sich heute ein Bild der Zerstörung. Kiebitze und Brachvögel rufen verzweifelt und haben ihre Gelege verloren.
Schafstelzen, Wiesenpieper und Feldlerchen hüpfen mit Würmern im Schnabel auf der Suche nach ihren längst zerstückelten Jungvögeln verzweifelt über den Boden.

Alles nichts Neues.

Das kennen wir ja. Das BNatSchG §44 erlaubt es ja schließlich gemäß der „guten fachliche Praxis“, streng geschützte Vogelarten zu töten - denn verboten ist es ja nur „ohne sinnvollen Grund“.

Aber was ist an dieser uns allen bekannten Situation anders als noch vor 10, 20 Jahren?
Die Mähmaschinen sind größer und stärker denn je, schneller denn je, mähen tiefer denn je, mähen in immer kürzeren Intervallen, mähen die Gräben bis tief in jede Grabenböschung mit ab.

Wie zum Hohn kommt nun noch ein weiterer Trecker und mäht alle Stauden der Wegesränder ab, scheinbar um das letzte verbliebene Wiesenpieper- oder Blaukehlchennnest dann auch noch zu erwischen.

23.00h: Es wird dunkel, es wird weiter gemäht. Ich denke an die Wiesenweihen, den gerade erschienenen Artikel aus der Zeitschrift dem Falken: " bei nächtlicher Mahd bleiben die adulten Weihen auf dem Nest sitzen und werden mit getötet“.

Wo ist unsere Landwirtschaft hingekommen, dass jetzt hier 4 Maschinen der neusten Generation parallel nebeneinander in rasendem Tempo mähen, dahinter wird schon gewendet und das Gras abtransportiert.

Nicht ein junger Vogel, nicht ein junger Hase hat hier die geringste Chance, noch zu entkommen.

Früher habe ich nach der Mahd noch junge Kiebitze und junge Hasen gesehen, die überlebt haben. Früher hat ein Bauer noch das Mähwerk angehoben, wenn er von oben ein Kiebitznest gesehen hat.

Hier ist nun nichts mehr, nur hunderte von Krähen und Möwen, die sich über das „Fastfood“ freuen (und nebenbei bemerkt damit einen äußerst wichtigen Beitrag zur Beseitigung von Clostridien leisten, welche die Silage verunreinigen und damit den Rinderbestand gefährden könnten - gedankt wird es den Krähen aber natürlich nicht)
 
Diese Entwicklung der Grünlandbewirtschaftung ist sehr besorgniserregend, nicht nur für den Vogel des Jahres, die Feldlerche. Das Wettrüsten der Landwirte ist verständlich aus deren wirtschaftlicher Sicht, aber eine ökologische Vollkatastrophe und das Ergebnis einer verfehlten Agrarpolitik.

Was ist denn der „sinnvolle Grund“, der diese Entwicklung überhaupt zulässt?

Dass die Milch und das Fleisch immer noch billiger werden, und dafür das letzte Stück Natur geschreddert wird? Ist das wirklich im Sinne der Allgemeinheit, denn es sind doch nicht nur wir Naturschützer*innen und Vogelkundler*innen, die sich über blühende Wiesen und singende Lerchen freuen.

Dieser massenhafte Vogelmord auf unserem Grünland (und natürlich Amphibien, Reptilien, Säugetiere, Insekten) wird immer aggressiver und ist vielen Menschen gar nicht bewusst.

Es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, wie z.B. gesetzlich vorgeschriebene Randstreifen zu Gräben und Wegesrändern, Verbot nächtlicher Mahd, Begrenzung der Mahdhöhe- und Mahdgeschwindigkeit usw.

Ansonsten brauchen wir uns auch nicht über vogeljagende Mittelmeerländer aufzuregen - denn das was hier stattfindet ist letztendlich genauso zerstörerisch wie zum Spaß zur Flinte zu greifen.
 
Juni 2019
Autorin
Natascha Gaedecke
Waldsterben 2.0 – Nein eine Chance zur Gestaltung naturnaher Wälder!
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Waldsterben 2.0 – Nein eine Chance zur Gestaltung naturnaher Wälder!

Artenschutz in Franken® verfolgt seit geraumer Zeit die Diskussionen um den propagierten Niedergang des deutschen Waldes.

Als Ursache dieses Niedergangs wurde der/die Schuldige/n bereits ausgemacht. Der Klimawandel der die Bäume verdursten lässt und hie und da auch noch einige Großsäuger die unseren Wald „auffressen“. Diesen wird es vielerorts zugeschrieben, dass wir in wenigen Jahren wohl unseren Wald verlieren werden?!
Als Ursache für das infolge des Klimawandels erkennbare „Absterben“ unserer Wirtschaftswälder liegt jedoch vielmehr auch darin, dass wir unsere Wälder in den vergangenen Jahrhunderten ständig waldbaulich manipulierten und dieses auch heute noch sehr ausgeprägt und vielfach intensiver den je tun.

In dieser Zeitspanne haben wir in unserem Land nahezu alle unsere ursprünglich geformten Wälder verloren. Wir haben diesen Systemen seither ständig unsere menschliche Handschrift auferlegt um aufzuzeigen wie wir uns einen nachhaltig geformten Wirtschaftswald vorstellen. Und diesen selbstverständlich auch intensiv nutzen können.

Ohne große Rücksicht auf Pflanzen und Tiere welche in diesem Ökosystem leben.Wir haben somit keinen Wald mehr vor Augen wie dieser von Natur aus gedacht war – wir haben einen Wald vor unseren Augen wie wir uns Menschen einen Wald vorstellen.


Somit „stirbt“ nun auch nicht der Wald, sondern lediglich der vom Menschen fehlgeformte Wald. 

Nun wird also fleißig darüber nachgedacht mit einem Millionenaufwand unseren Wald mit Aufforstungsprogrammen zu retten. Doch dieser Ansatz ist in unseren Augen eine weitere Verfehlung menschlichen Wirkens. Denn was hier zusammengepflanzt wird ist wieder kein sich natürlich entwickelter Wald der seine Dynamik sichtbar werden lassen kann. Nein es wird wieder ein vom Menschen manipulierter Wirtschaftswald entstehen der nur die Lebensformen in sich duldet die wir dieser Holzproduktionsfläche zugestehen.

Die Vielfalt der Arten wird hier auf immens großen Flächen abermals keine Rolle spielen.

Doch warum lassen wir es nicht einfach mal zu das wir dem Wald die Chance eröffnen uns zu zeigen wie Waldbau funktioniert und wie ein robuster Wald aussieht. „Dieser Wald“ wird uns in 50 – 70 Jahren zeigen welche Artenzusammensetzung für den jeweiligen Standort die richtige Mischung ist.

Es ist uns schon klar das bis dahin viele vom Menschen geschaffenen Wälder nicht mehr stehen werden denn sie werden tatsächlich „aufgefressen“.

Doch nicht vom Reh, welches Luchs und Wolf als Nahrungsgrundlage dringlich benötigen, wollen wir verhindern das diese sich an unseren Schafen & Co. bedienen, sondern von ganz kleinen Tieren. Der Borkenkäfer wird die Fläche für die nachfolgenden Naturwälder vorbereiten so wie wir es an mancher Stelle in Bayern sehr gut erkennen können.

Es bedarf somit in unseren Augen einem gesellschaftlichen Umdenken das endlich greifen muss.

Gerade im Sinne unserer Kinder und Enkelkinder welchen wir eine an Arten reiche Welt hinterlassen sollten.

AiF
12.08.2019

Ein sehr interessanter Bericht zu diesem Thema findet sich hier
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Monitoring der Asiatischen Hornisse in Brandenburg
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Monitoring der Asiatischen Hornisse in Brandenburg

Potsdam – Zur Früherkennung der Asiatischen Hornisse in Brandenburg startet der Landesverband Brandenburgischer Imker e. V. in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt (LfU) ein Monitoring der Asiatischen Hornisse.


Quelle
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) des Landes Brandenburg
Henning-von-Tresckow-Straße 2-13, Haus S
14467 Potsdam