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Kirchturmpolitik b.d. Energie soll Vergangenheit s. 19.07.11
Kirchturmpolitik b.d. Energie soll Vergangenheit s. 19.07.11
Kirchturmpolitik - bei der Energie soll Vergangenheit sein
19.07.2011
Eine neue Gesellschaft will die Planung und den Bau von Wind- und Sonnenkraftwerken in der Region steuern.
Kreis Haßberge - Es war nur ein Halbsatz am Montagnachmittag in der Sitzung des Kreistags, der in Haßfurt tagte. Und doch läutet das, was Landrat Rudolf Handwerker (CSU) sagte, ein neues Energiezeitalter im Kreis Haßberge ein. Mit einer klaren Vision: In absehbarer Zeit will sich der Landkreis so weit wie möglich unabhängig von Atomstrom und konventionell erzeugter Energie machen. Stattdessen setzt die Region auf Sonne und Wind.
Die persönliche Energiewende, die der Landrat im letzten halben Jahr vollzogen hat, erntete im Kreistag zwar auch den einen oder anderen spöttischen Kommentar. Aber so einig wie gestern war sich das 60-köpfige Landkreisparlament in Sachen Energieversorgung wohl noch nie. Die Abschaltung der Atomkraftwerke (Grafenrheinfeld geht 2014 vom Netz) birgt für den Landrat zwar „unübersehbare Risiken“, aber sie sei „im Kern richtig“ und eröffne den Kommunen und der Wirtschaft auch „enorme Chancen“, sagte Handwerker zu Beginn der Debatte zu den Notfallplänen für die Region rund um das Kernkraftwerk in Grafenrheinfeld. Diese Debatte hatten die Grünen im Kreistag schon vor einem Jahr anstoßen wollen, waren aber zum einen von der Landratsamts-Bürokratie ausgebremst und zum anderen von den Ereignissen (Fukushima) überholt worden. „Wir sind unserer Zeit schon immer weit voraus gewesen“, sagte die Grünen-Kreisrätin Rita Stäblein aus Eltmann, freute sich aber darüber, dass es nun in allen Parteiprogrammen grün sprießt.
Die Energiewende in persona ist der Landrat. Vor der Atomkatastrophe in Japan hatte Rudolf Handwerker in stets barschem Ton auf die „Nichtzuständigkeit“ des Landkreises bei der Energiepolitik verwiesen und Debatten etwa über den Atomausstieg und seine Geschwindigkeit unterbunden. Am Montag nun eröffnete der Landrat selbst den energiepolitischen Schlagabtausch und erklärte sich für zuständig: Er wundere sich darüber, dass sich die Parteien, seine, die CSU, inklusive, bei der Geschwindigkeit des Atomausstiegs überbieten wollten, und warne vor den Risiken übereilter Schritte. „Für jedes Kraftwerk, das wir abschalten, müssen wir eins zu eins Ersatzkapazitäten schaffen“, sagte der Landrat. Er frage sich, ob dies möglich sei angesichts der Dauer der Genehmigungsverfahren etwa für neue Stromleitungstrassen. „Oder ob wir nicht vielmehr über Jahre gezwungen sein werden, Strom an der Börse zu kaufen, der dann aus anderen, weniger sicheren Kernkraftwerken kommt.“
„Wir wären schon weiter, wenn die Politik nicht gezögert hätte“, sagte Rita Stäblein, und Herbert Baum (SPD) aus Maroldsweisach sagte den Satz, den am Montag wohl jeder im Kreistag unterschrieb: „Es ist eine Frage des Willens. Wenn wir alle die Energiewende wollen, ohne Kernkraft, dann schaffen wir es.“
Heute tagen die Bürgermeister
Da ist der Landkreis offenbar schon weiter, als es Stäblein, Baum und Co. wissen konnten: Am heutigen Dienstag stellt Landrat Rudolf Handwerker den 26 Bürgermeistern aus dem Landkreis die „Entwicklungsgesellschaft für regenerative Energien“ vor, die als GmbH fungieren und wirtschaftlich arbeiten soll. Das Ziel ist es, die Initiativen zum Bau von Windrädern und Solarkraftwerken zu bündeln und interkommunale Kooperationen zu fördern. „Eine Ideenschmiede zur Gestaltung der Energiewende im Landkreis“ solle die Gesellschaft sein, sagte der Landrat in einem Halbsatz.
Beteiligen sollen sich möglichst viele der 26 Gemeinden im Landkreis Haßberge. Federführend sind nach Informationen unserer Zeitung die Kommunalunternehmen des Landkreises mit den Geschäftsführern Wilfried Neubauer (Ab- fallwirtschaft, Haßberg-Kliniken) und Günter Mendel (Verkehrslandeplatz) sowie Norbert Zösch (Stadtwerk Haßfurt).
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz im Steigerwald
Quellenangabe: Fränkischer Tag / Hassberge / Autor Günter Flegel 19.07.2011 / www.infranken.de
19.07.2011
Eine neue Gesellschaft will die Planung und den Bau von Wind- und Sonnenkraftwerken in der Region steuern.
Kreis Haßberge - Es war nur ein Halbsatz am Montagnachmittag in der Sitzung des Kreistags, der in Haßfurt tagte. Und doch läutet das, was Landrat Rudolf Handwerker (CSU) sagte, ein neues Energiezeitalter im Kreis Haßberge ein. Mit einer klaren Vision: In absehbarer Zeit will sich der Landkreis so weit wie möglich unabhängig von Atomstrom und konventionell erzeugter Energie machen. Stattdessen setzt die Region auf Sonne und Wind.
Die persönliche Energiewende, die der Landrat im letzten halben Jahr vollzogen hat, erntete im Kreistag zwar auch den einen oder anderen spöttischen Kommentar. Aber so einig wie gestern war sich das 60-köpfige Landkreisparlament in Sachen Energieversorgung wohl noch nie. Die Abschaltung der Atomkraftwerke (Grafenrheinfeld geht 2014 vom Netz) birgt für den Landrat zwar „unübersehbare Risiken“, aber sie sei „im Kern richtig“ und eröffne den Kommunen und der Wirtschaft auch „enorme Chancen“, sagte Handwerker zu Beginn der Debatte zu den Notfallplänen für die Region rund um das Kernkraftwerk in Grafenrheinfeld. Diese Debatte hatten die Grünen im Kreistag schon vor einem Jahr anstoßen wollen, waren aber zum einen von der Landratsamts-Bürokratie ausgebremst und zum anderen von den Ereignissen (Fukushima) überholt worden. „Wir sind unserer Zeit schon immer weit voraus gewesen“, sagte die Grünen-Kreisrätin Rita Stäblein aus Eltmann, freute sich aber darüber, dass es nun in allen Parteiprogrammen grün sprießt.
Die Energiewende in persona ist der Landrat. Vor der Atomkatastrophe in Japan hatte Rudolf Handwerker in stets barschem Ton auf die „Nichtzuständigkeit“ des Landkreises bei der Energiepolitik verwiesen und Debatten etwa über den Atomausstieg und seine Geschwindigkeit unterbunden. Am Montag nun eröffnete der Landrat selbst den energiepolitischen Schlagabtausch und erklärte sich für zuständig: Er wundere sich darüber, dass sich die Parteien, seine, die CSU, inklusive, bei der Geschwindigkeit des Atomausstiegs überbieten wollten, und warne vor den Risiken übereilter Schritte. „Für jedes Kraftwerk, das wir abschalten, müssen wir eins zu eins Ersatzkapazitäten schaffen“, sagte der Landrat. Er frage sich, ob dies möglich sei angesichts der Dauer der Genehmigungsverfahren etwa für neue Stromleitungstrassen. „Oder ob wir nicht vielmehr über Jahre gezwungen sein werden, Strom an der Börse zu kaufen, der dann aus anderen, weniger sicheren Kernkraftwerken kommt.“
„Wir wären schon weiter, wenn die Politik nicht gezögert hätte“, sagte Rita Stäblein, und Herbert Baum (SPD) aus Maroldsweisach sagte den Satz, den am Montag wohl jeder im Kreistag unterschrieb: „Es ist eine Frage des Willens. Wenn wir alle die Energiewende wollen, ohne Kernkraft, dann schaffen wir es.“
Heute tagen die Bürgermeister
Da ist der Landkreis offenbar schon weiter, als es Stäblein, Baum und Co. wissen konnten: Am heutigen Dienstag stellt Landrat Rudolf Handwerker den 26 Bürgermeistern aus dem Landkreis die „Entwicklungsgesellschaft für regenerative Energien“ vor, die als GmbH fungieren und wirtschaftlich arbeiten soll. Das Ziel ist es, die Initiativen zum Bau von Windrädern und Solarkraftwerken zu bündeln und interkommunale Kooperationen zu fördern. „Eine Ideenschmiede zur Gestaltung der Energiewende im Landkreis“ solle die Gesellschaft sein, sagte der Landrat in einem Halbsatz.
Beteiligen sollen sich möglichst viele der 26 Gemeinden im Landkreis Haßberge. Federführend sind nach Informationen unserer Zeitung die Kommunalunternehmen des Landkreises mit den Geschäftsführern Wilfried Neubauer (Ab- fallwirtschaft, Haßberg-Kliniken) und Günter Mendel (Verkehrslandeplatz) sowie Norbert Zösch (Stadtwerk Haßfurt).
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz im Steigerwald
Quellenangabe: Fränkischer Tag / Hassberge / Autor Günter Flegel 19.07.2011 / www.infranken.de
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