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Quo vadis, Steigerwald? 25.07.2011
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Quo vadis, Steigerwald?

25.07.2011

Glosse: Forstminister Helmut Brunner hat einen millionenschweren Fördertopf aufgemacht. Jetzt rätselt jeder, wohin die neue Anlaufstelle wohl kommt. Die Hitliste der möglichen Favoriten ist ellenlang, die folgende Betrachtung allerdings nicht ganz ernst gemeint.


Kreise Haßberge/Bamberg - Drei Regierungsbezirke, sechs Landkreise, 79 Städte und Gemeinden, ungezählte Menschen und noch mehr Bäume: Er muss schon aus dem Vollen schöpfen, der Waldminister Helmut Brunner, wenn er den Steigerwald via Fördertopf unter einen Hut bringen will.

Mit seiner Ankündigung, drei Millionen Euro für ein Nachhaltigkeitszentrum (und nur dafür) in der nationalpark- und weltnaturerbefreien Zone aus München nach xxx zu überweisen, hat der CSU-Mann keinen Topf, sondern ein Fass aufgemacht. Jeder will es haben, das Nachhaltigkeitszentrum; irgendein Zentrum jedenfalls oder zur Vereinfachung des Verfahrens erst einmal die Millionen vorab.


Kein xxx für ein U

Die Frage, die in den kommenden Wochen gehandelt wird wie der Favorit beim Pferderennen, ist die: Wer ist xxx? Wo liegt xxx? Und überhaupt: Warum gerade xxx und nicht ich?

Nun ist Helmut Brunner ein gestandener CSU-Minister, gelernter Landwirt und im Kabinett Seehofer für den Wald und die Ernährung zuständig. Seine Herkunft aus dem Landkreis Regen legt den Gedanken nahe, dass er zumindest ansatzweise Vorbehalte gegen allzu viel Naturschutz hegt, liegt doch, im wahrsten Sinn des Wortes, vor seiner Haustür der von naturgeschützten Borkenkäfern kahlgefressene und von niederbayerischen Stürmen umgelegte Bayerische Wald als abschreckendes Beispiel dafür, wie viel Schaden an der vom Menschen versauten Natur ein Nationalpark anrichten kann.


Brunner vs. Söder

Kein Wunder, dass sich der Niederbayer Brunner im Ringen um das richtige Konzept für den Steigerwald gegen den Franken Söder durchsetzte, der noch nie einen Borkenkäfer in Aktion erlebt hat. Diese landespolitische Abschweifung führt nur kurz weg zum Kern der Frage: Wer oder was ist xxx, sprich, auf welchem Konto landen in Bälde Brunners Millionen?

Der Minister, der sich kein X für ein U vormachen lässt, beantwortet die Frage nicht oder ausweichend. „Da muss sich die Region einig werden“, „ein Standort an der Nahtstelle zwischen Ober- und Unterfranken soll es sein“, man wolle „bestehende Einrichtungen einbinden“ und auf eine „gewisse Zentralität achten“, orakelte der Minister zuletzt im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die bestehende Zentralität der Nahtstelle, da wird sich die Region einig sein, ist nicht leicht zu finden bei so viel Wald und noch mehr Millionen. Als Entscheidungshilfe könnte dem Minister diese Favoritenliste dienen, wie immer ohne Gewähr:




Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz im Steigerwald

Quellenangabe: Fränkischer Tag / Hassberge / Bamberg - Autor Günter Flegel / Grafik: Dietmar Rothe |  25.07.2011   |  www.infranken.de



Quo vadis, Steigerwald? 25.07.2011
Donnersdorf Dem Ort fehlt die Zentralität einer Nahtstelle; allerdings spricht für ihn, dass hier sowohl der Innen-Staatssekretär Gerhard Eck (CSU) wohnt als auch und im Gegenteil der Enkel des Erfinders des Nationalparks Steigerwald, Bernhard Grzimek. Platz für das Zentrum wäre da: Sollte der Logistik-Koloss eines Tages pleitegehen, könnte sich die Nachhaltigkeit in den Hallen grenzenlos ausbreiten.

Michelau Hier liegt ein Grundstück bereit. Verlockend für einen Minister, dem via Staatsforsten der Steigerwald gehört.

Handthal Hier wurde angeblich Walther von der Vogelweide geboren, was dem Ort einen gewissen Charme verleiht. Allerdings gehört der Minnesang, wie die Spatzen von den Bäumen pfeifen, nur am Rande zum Konzept der Nachhaltigkeit.

Ebrach Das einstige weltliche und geistliche Zentrum des Steigerwaldes könnte die erste Adresse für ein Nachhaltigkeitszentrum sein, hätte sich der dortige SPD-Bürgermeister nicht ausgerechnet mit CSU-Söder verbündet, um ein Haus der Buchen zu bauen. Für Schwarz-Rot ist die Zeit in Bayern einfach noch nicht reif.

Castell Hier wächst nicht nur der älteste Weinstock Deutschlands, sondern es werden auch schon die Bleistifte gespitzt und Konten eröffnet, um Brunners Millionen zu verwalten. Arbeitstitel für das Zentrum: „Der Steigerwald – einfach faberhaft“.

Fabrikschleichach Ein heißer Anwärter, denn hier sitzen bereits Wissenschaftler der Universität Würzburg und retten die Welt. Das fällt allerdings wieder mehr in Söders Ressort.

Oberschleichach Hier drängt sich das Umweltbildungszentrum als Keimzelle auf. Für ein denkbares Zentrum für Umweltbildung, Energieberatung und Nachhaltigkeit im Steigerwald müsste allerdings ein griffigerer Titel gefunden werden. Ergänzt um eine Einkehrmöglichkeit, könnte das Zentrum als Brunnerstube firmieren.

Untersteinbach Hier steht bald eine Schule großteils leer. Waldbildung, Baumschule, Nachhaltigkeit: Alles fände in diesen ehrwürdigen Hallen genug Platz. Na ebert, sagt der Franke.

Markertsgrün Es sind die kleinen Weiler, die den Charme des Steigerwaldes ausmachen, Orte, die kaum einer kennt und die es umso mehr verdient hätten, ins Rampenlicht des landespolitischen Abendrots gerückt zu werden, bevor am Tellerrand des morgigen Tages … oder so ähnlich. Neben Markertsgrün verdienen sich Schmerb, Fröschhof, Waldschwind und Hainachshof das Prädikat „klein aber fein“. Gut, Waldschwind wäre vielleicht etwas missverständlich …

Frankfurt Gibt es wirklich im Steigerwald: ein Gemeindeteil von Markt Taschendorf. Unschlagbar wegen der jetzt schon weltweiten Bekanntheit, oder?
Zabelstein Neben den Knetzbergen ist diese stattliche Erhebung sozusagen das gewachsene Zentrum des Steigerwaldes. Dort keltische Fliehburgen, hier Bauern, die den Landesherrn verprügeln und Burgen schleifen: Verehrte Herren Brunner und Söder: Das Letztere zumal hat Tradition im Steigerwald.

Dreifrankenstein Der Geheimfavorit an der Nahtstelle gleich aller drei Regierungsbezirke, der Mittelpunkt der Welt sozusagen, von dem es sogar zwei gibt. Zwei Dreifrankensteine. Den alten und den neuen. Mit dem Begriff kann jeder etwas anfangen, sogar der Bund Naturschutz, der mit dem Steigermän etwas Frankensteinähnliches kreiert hat. Der ministerielle Zwist um die Zuständigkeit lässt sich an dieser Stelle am besten beilegen: K.T. zu Guttenberg war auch schon am Frankenstein und könnte allhier seine Wiederkunft als Steigerwaldminister feiern. Dass er das Steigerwaldkonzept abschreibt, ist jedenfalls nicht zu befürchten. Es gibt noch keins…


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz im Steigerwald

Quellenangabe: Fränkischer Tag / Hassberge / Bamberg - Autor Günter Flegel / Grafik: Dietmar Rothe |  25.07.2011   |  www.infranken.de