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Neue Fische für den Ellerbach 22.07.2011
Neue Fische für den Ellerbach 22.07.2011
Neue Fische für den Ellerbach
22.07.2011
Besatz 200 Forellen, Mühlkoppen und Elritzen wurden in Naisa ausgesetzt. Für die Kinder der Litzendorfer Schule war es ein abwechslungsreicher Unterrichtstag.
Naisa - Sie sind fast schon „Bachspezialisten“, die Kinder der 6. Klasse der Litzendorfer Schule. So jedenfalls formuliert es Schul- und Klassenleiter Karl-Heinz Brütting nach den Einsätzen am Sinterbach bei Lohndorf und im Quellbereich des Ellerbaches im Wald oberhalb von Tiefenellern. Gestern zeigten sie zusammen mit Kindern der ersten Klasse noch einmal, dass sie im Ellerbach fast schon „zu Hause“ sind, als es darum ging, neue Fische in dem Fließgewässer auszusetzen.
Den früheren Fischen war ein trauriges Schicksal widerfahren. Beim Pflügen hatte ein Landwirt einen Schacht der Kanalisation beschädigt, so dass im vergangenen Jahr monatelang unbemerkt Abwasser in den Bach gelangen konnte. „Der Großteil der Bestände von Forellen, Elritzen und Mühlkoppen dürfte daran zugrunde gegangen sein“, sagt der Gewässerpächter Rudolf Frauenknecht.
Jetzt sorgten die Regierung von Oberfranken respektive deren Fischzuchtbetriebe an der Aufseß für Ersatz. Fischereifachberater Dr. Thomas Speierl hatte 200 Jungfische mitgebracht, die wie in einem großen Aquarium zunächst noch in einer am Ellerbach aufgestellten Fischwanne ihre Runden zogen. 100 Jung-Forellen, 60 mehr oder weniger erwachsene Mühlkoppen und 40 Elritzen warteten darauf, in den Bach umgesetzt zu werden. „Alle Fische sind markiert“, erläuterte Speierl, „so dass nach ihrem eventuellen Fang ihren Herkunft festgestellt werden kann.“
Doch jetzt machten sich die „Bachspezialisten“ ans Werk. Die ersten Versuche, sich den Fischen über Wasser mit Händen oder Gegenständen zu nähern, sind natürlich zum Scheitern verurteilt: „Streicheln lassen sie sich nicht“, meint dazu Landrat Günther Denzler (CSU), der diesmal in seiner Funktion als Bezirkstagspräsident von Oberfranken gekommen war. Mit Keschern und wassergefüllten Eimern gelingt dennoch nach und nach der Fang der Flossentiere, auch wenn die sich der Beschlagnahme zu entziehen versuchen. Einer nach dem anderen werden sie mit kleinen Keschern aus der flachen Wanne gefischt, in den Eimern zum Bach getragen und dort in die Freiheit entlassen.
Ob sie dem Ellerbach die Treue halten? Nach einem Jahr, so Bürgermeister Wolfgang Möhrlein (CSU), werde man mehr wissen. Mit einer „Elektrobefischung“ werden Fische aus dem Bach zu Kontrollzwecken entnommen und danach wieder ausgesetzt. Mühlkoppen seien relativ ortsfest.
Für die Kinder war der Unterricht im Freien und in der Praxis „in jedem Fall der beste“, so Möhrlein.
Aktionen wie diese könnten aber an anderen Bächen durchaus Nachahmer finden, wenn es nach Fachberater Thomas Speierl geht. „Die Fischbestände in unseren Fließgewässern sind arg strapaziert“, erläuterte er. Die Ursachen der Bestandseinbrüche lägen in Verbauungen der Strukturen, es fehle deshalb an geeigneten Laichplätzen und Wintereinständen. Der Eintrag von Feinsedimenten verschlamme die Bachbetten. Und nicht zu vergessen: Der Beutedruck vor allem des Kormorans mache den Fischen enorm zu schaffen.
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz im Steigerwald
Quellenangabe: Fränkischer Tag / Bamberg / Autor H.W.Penning | 22.07.2011 | www.infranken.de
22.07.2011
Besatz 200 Forellen, Mühlkoppen und Elritzen wurden in Naisa ausgesetzt. Für die Kinder der Litzendorfer Schule war es ein abwechslungsreicher Unterrichtstag.
Naisa - Sie sind fast schon „Bachspezialisten“, die Kinder der 6. Klasse der Litzendorfer Schule. So jedenfalls formuliert es Schul- und Klassenleiter Karl-Heinz Brütting nach den Einsätzen am Sinterbach bei Lohndorf und im Quellbereich des Ellerbaches im Wald oberhalb von Tiefenellern. Gestern zeigten sie zusammen mit Kindern der ersten Klasse noch einmal, dass sie im Ellerbach fast schon „zu Hause“ sind, als es darum ging, neue Fische in dem Fließgewässer auszusetzen.
Den früheren Fischen war ein trauriges Schicksal widerfahren. Beim Pflügen hatte ein Landwirt einen Schacht der Kanalisation beschädigt, so dass im vergangenen Jahr monatelang unbemerkt Abwasser in den Bach gelangen konnte. „Der Großteil der Bestände von Forellen, Elritzen und Mühlkoppen dürfte daran zugrunde gegangen sein“, sagt der Gewässerpächter Rudolf Frauenknecht.
Jetzt sorgten die Regierung von Oberfranken respektive deren Fischzuchtbetriebe an der Aufseß für Ersatz. Fischereifachberater Dr. Thomas Speierl hatte 200 Jungfische mitgebracht, die wie in einem großen Aquarium zunächst noch in einer am Ellerbach aufgestellten Fischwanne ihre Runden zogen. 100 Jung-Forellen, 60 mehr oder weniger erwachsene Mühlkoppen und 40 Elritzen warteten darauf, in den Bach umgesetzt zu werden. „Alle Fische sind markiert“, erläuterte Speierl, „so dass nach ihrem eventuellen Fang ihren Herkunft festgestellt werden kann.“
Doch jetzt machten sich die „Bachspezialisten“ ans Werk. Die ersten Versuche, sich den Fischen über Wasser mit Händen oder Gegenständen zu nähern, sind natürlich zum Scheitern verurteilt: „Streicheln lassen sie sich nicht“, meint dazu Landrat Günther Denzler (CSU), der diesmal in seiner Funktion als Bezirkstagspräsident von Oberfranken gekommen war. Mit Keschern und wassergefüllten Eimern gelingt dennoch nach und nach der Fang der Flossentiere, auch wenn die sich der Beschlagnahme zu entziehen versuchen. Einer nach dem anderen werden sie mit kleinen Keschern aus der flachen Wanne gefischt, in den Eimern zum Bach getragen und dort in die Freiheit entlassen.
Ob sie dem Ellerbach die Treue halten? Nach einem Jahr, so Bürgermeister Wolfgang Möhrlein (CSU), werde man mehr wissen. Mit einer „Elektrobefischung“ werden Fische aus dem Bach zu Kontrollzwecken entnommen und danach wieder ausgesetzt. Mühlkoppen seien relativ ortsfest.
Für die Kinder war der Unterricht im Freien und in der Praxis „in jedem Fall der beste“, so Möhrlein.
Aktionen wie diese könnten aber an anderen Bächen durchaus Nachahmer finden, wenn es nach Fachberater Thomas Speierl geht. „Die Fischbestände in unseren Fließgewässern sind arg strapaziert“, erläuterte er. Die Ursachen der Bestandseinbrüche lägen in Verbauungen der Strukturen, es fehle deshalb an geeigneten Laichplätzen und Wintereinständen. Der Eintrag von Feinsedimenten verschlamme die Bachbetten. Und nicht zu vergessen: Der Beutedruck vor allem des Kormorans mache den Fischen enorm zu schaffen.
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz im Steigerwald
Quellenangabe: Fränkischer Tag / Bamberg / Autor H.W.Penning | 22.07.2011 | www.infranken.de
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