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Schwentine Eisvogel
Bild zum Eintrag (25850-160)
Eisvogelschutz in Schleswig-Holstein ......

Er könnte unser schleswig-holsteinischer Wappenvogel sein.
Schwentine Eisvogel
Bild zum Eintrag (25851-160)
Es mag wohl schon eher die klare, vorwiegend eisblaue Farbe gewesen sein, die für die Namensgebung Pate stand. Vielleicht war es aber auch die Tatsache, dass er im Winter manchmal an Eislöchern oder eisfreien Bächen anzutreffen ist, weil er dort die einzige Möglichkeit zur Nahrungssuche hat.

Alle Namensdeutungen sind in Wirklichkeit nur Vermutungen oder Erklärungsversuche, wie das so oft der Fall ist.
Der Eisvogel, Vogel des Jahres 2009
Der NABU und der Landesverband für Vogelschutz haben den Eisvogel zum „Vogel des Jahres 2009“ gewählt und damit die Diskussion um den Gewässerschutz erneut auf die Tagesordnung gesetzt.

Er könnte unser schleswig-holsteinischer Wappenvogel sein.

Mit den Farben Blau, Weiß und Rot (oder rötlich), bietet sich dieser wohl farbenprächtigste Vogel unseres Landes geradezu für eine solche Überlegung an. Der Eisvogel schätzt klare und saubere Gewässer, mag kleine Fische und liebt das Sonnenbad in Ufernähe. Nur zugefrorene Teiche und Flussläufe, mit denen wir Menschen uns im Winter durchaus anfreunden können, mag er überhaupt nicht, sie sind für ihn sogar lebensgefährlich bis tödlich.

Womit nun auch klar ist, dass der Name keineswegs von seiner Begeisterung für Eis herrührt.

Es mag wohl schon eher die klare, vorwiegend eisblaue Farbe gewesen sein, die für die Namensgebung Pate stand. Vielleicht war es aber auch die Tatsache, dass er im Winter manchmal an Eislöchern  oder eisfreien Bächen anzutreffen ist, weil er dort die einzige Möglichkeit zur Nahrungssuche hat.

Alle Namensdeutungen sind in Wirklichkeit nur Vermutungen oder Erklärungsversuche, wie das so oft der Fall ist.



Eisvögel, die keine Nester im eigentlichen Sinne bauen, graben ihre Nisthöhlen oder Brutröhren meist in der Nähe von sauberen und klaren Bächen, Flüssen  Teichen oder Seen, sofern diese über senkrechte Uferabrisse oder steile Böschungen und eine Flachwasserzone mit einen reichen Fischbestand, vor allem kleine Fische, verfügen.

Eisvögel sind besonders auf natürliche Lebensräume angewiesen, die inzwischen leider sehr selten geworden sind.

Die Brutröhren, etwa 50 bis 100 cm tief, haben an ihrem Ende einen erweiterten Brutkessel, in dem die Eiablage erfolgt. Eisvögel brüten in der Regel von April bis September und ziehen, wenn das Wetter günstig und das Nahrungsangebot reichlich ist, in dieser Zeit oftmals zwei oder gar drei Bruten groß. Die 6 bis 7 Eier werden von beiden Altvögeln abwechselnd bebrütet.

Nach 19 bis 21 Tagen, wenn die Jungen schlüpfen, bleiben sie noch weitere 23 bis 27 Tage im „Nest“ und werden meist von beiden Altvögeln versorgt. Im Gegensatz zu anderen Vogelarten, bei denen das stärkste Junge sich gewaltsam die meiste Nahrung sichert, geht es bei den Eisvögeln sehr geordnet zu.

Die Jungvögel stellen sich beim Füttern in Reih und Glied auf. Hat der erste sein kleines Fischchen erhalten, so hüpft er selbständig wieder an das Ende der Warteschlange und rückt von dort aus nach und nach wieder bis auf den vordersten Platz vor, um sich erneut seine Portion abzuholen.

Die Eisvogelbruten erfolgen meist überlappend. Dazu wird in der Nähe der ersten Brutröhre  eine weitere angelegt.

Die Eiablage für die Folgebrut beginnt schon, bevor die Jungvögel der vorangegangenen flügge sind. Das Männchen versorgt dann den Nachwuchs alleine, während das Weibchen sich bereits um das neue Gelege kümmert.

Leider werden nur wenige Vögel älter als drei Jahre. Der Bestand ist nicht nur durch die Umwelt gefährdet, sondern vor allem von den Witterungsbedingungen abhängig.

In regenreichen und kalten Sommern ertrinken und verhungern viele Bruten, weil die Brutröhren manchmal vom Hochwasser überschwemmt werden oder die Altvögel wegen der vom Regen und Wind bewegten und somit undurchsichtigen Wasseroberfläche nicht fischen können.

Das Gleiche gilt natürlich auch für die bereits flüggen Jungvögel, die zudem das Fischen erst erlernen müssen.  Außerdem machen kalte Winter, in denen die Gewässer zufrieren, den Eisvögeln das Fischen unmöglich, so dass es durchaus vorkommt, dass  rund 70%  bis 80% aller  Vögel verhungern oder erfrieren, wie es im Winter 2005/2006 geschah.

Diese Bestandsschwankungen können nur durch gute Witterungsbedingungen mit ausreichendem Nahrungsangebot in den Folgejahren wieder ausgeglichen werden.

Wie bereits erwähnt, ernähren Eisvögel sich und ihre Nachkommen überwiegend von kleinen Fischchen, die sie beim Sturzflug ins Wasser erbeuten. Dazu sitzen sie meist auf über dem Wasser hängenden Ästen und Zweigen oder spähen von ins Wasser gerammten Pfählen aus nach kleinen Fischchen, die sie nach dem Fang so lange mit dem Kopf auf ihre Sitzwarte  schlagen, bis sie tot sind. Anschließend werden die Fischchen gedreht und mit dem Kopf zuerst verschlungen oder an die Jungen verfüttert. Jeder, der schon einmal die Gelegenheit hatte, einen Eisvogel, der oft auch als „blauer Diamant“ oder „Königsfischer“ bezeichnet wird, beim Fischen zu beobachten, ist von dessen Ausdauer und Geschicklichkeit fasziniert.

Es bleibt somit zu hoffen, dass es den Naturschützern gelingt,  in unserer Fluss- und Auenlandschaft zusammenhängende Lebensräume für den Eisvogel zurück zu gewinnen, damit die Population auf Dauer wieder zunehmen kann.

Manche Landwirte oder Eigentümer von Feuchtgebieten haben durch einen Nutzungsverzicht sowie durch den Bau künstlicher Sitzwarten und Brutröhren bereits einen  herausragenden Beitrag zum Schutze der Eisvögel und zur Bereicherung der schleswig-holsteinischen Landschaft geleistet.

Aber auch Besitzer von Gartenteichen können durch das Einsetzen von kleinen Fischen wie Moderlieschen oder Elritzen (kleine Karpfenfische)  Eisvögel anlocken. Durch die Schaffung eisfreier Teichstellen im Winter, an denen die Vögel ungestört fischen dürfen, kann man für sich selbst eine gute Beobachtungsmöglichkeit schaffen und gleichzeitig die Überlebenschance der Eisvögel deutlich erhöhen.



Der Eisvogelschutz, so intensiv er in Deutschland und besonders auch in Schleswig-Holstein sowohl von organisierten Eisvogelschutzgruppen als auch von Privatpersonen betrieben wird, hat bisher eines noch nicht hinreichend genau klären können:



-         Wie viele Brutpaare gibt es durchschnittlich in Schleswig-Holstein?

-         Wie verteilt sich die Population auf die einzelnen Regionen?

Bei den Angaben, die man hiezu in den unterschiedlichsten Publikationen findet, handelt es sich in der Regel nur um grobe Schätzungen, die aufgrund der bekannten Brutstätten hochgerechnet wurden.

Für Schleswig-Holstein geht der NABU laut Internet von ca. 160 Brutpaaren aus.

Für Deutschland insgesamt schwanken die Schätzungen in einigen Quellen zwischen 4000 – 6000,  in anderen Quellen zwischen 5000 – 8000 Brutpaaren, was bestimmt zu hoch gegriffen ist. Aber selbst in Ostholstein, wo durch die intensive Arbeit der Eisvogelschützer und Naturfotografen bereits ein Großteil  der bekannten Brutstätten erfasst wurde, kann man die tatsächliche Anzahl nur schätzen.

Der NABU, der den „Vogel des Jahres 2009“  gekürt hat, nimmt dies nun zum Anlass einer bundesweiten Zählaktion.  Entsprechende Informationen und Zählformblätter findet man im Internet unter „Eisvogel – Aktionsleitfaden 2009“ oder bei den NABU Geschäftsstellen.

Weitere Informationen über den Eisvogel erhalten  Sie bei den örtlichen Vogelschutzgruppen oder über folgende Internetadressen:

eisvogel-vogel-des-jahres-2009@t-online.de

www.schwentine-eisvogel.info





©  Manfred Philipp           (Januar 2009)


Für die hier gelisteten Informationen trägt der jeweilige Autor die Verantwortung. Fremdtexte geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine offizielle Stellungnahme der Initiative Artenschutz im Steigerwald wieder.
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