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Überlebensröhren für den Eisvogel
Bild zum Eintrag (25905-160)
An stark durchwurzelten Uferbereichen, welche die Regel in unserer Region darstellen, können Eisvogelwände wahre Reproduktionswunder bewirkten.

In diesen Spezialhabitaten können Eisvögel abgeschirmt von Prädatpren und Brutgefährdetem Hochwasser ungestört ihre Schachtelbrut anlegen. Doppelröhren sind hierbei "Plicht".
Überlebensröhren für den Eisvogel
Bild zum Eintrag (25904-160)
Neue Röhren für den tropisch anmutenden Eisvogel - gemeinschaftlich für einen im Bestand vielfach rückläufige Vogelart.
Überlebensröhren für den Eisvogel
19.03.2010


Vor rund einem Jahr begannen die Arbeiten an einer  Flutmulde am Obermain und da über die Jahre immer wieder am Main und an der Weismain Eisvögel gesichtet wurden setzte sich unsere Initiative mit den zuständigen Stellen in Verbindung und fragte an, ob es möglich wäre in Zusammenhang mit den Natur-ausgleichsmaßnahmen eine spezielle Nistwand für EV zu Erstellen.



Eisvögel nisten in selbst gegrabenen Höhlen in Uferböschungen, diese sind aber sowohl durch Hochwasser wie auch Fressfeinde, die sich durchaus auch in die „natürliche“ Nistkammern durchgraben können, gefährdet.



Was soll die Eisvögel unterstützen?



Die Hochwassergefahr wird im Zuge der Hochwasserschutzmaßnahme eingedämmt und gegen die Fressfeinde des Eisvogels setzt man „künstliche Niströhren“ mit anschließendem Brutraum ein. Beide Teile sind an den Seiten und oben aus Beton, als sicher gegen Hunde, Marder, Ratten usw. die sich ansonsten durch das weichere Erdreich bis zu den schutzlosen Jungvögeln oder Eiern durchgraben würden. Im Boden der Niströhre und des Brutraumes sind rostfreie Gewebe eingearbeitet damit der Kot und die Ausscheidungen der Vögel in die darunterliegende  Drainage-Schicht absickern können.



Die Erstellung so einer Nistwand ist deutlich aufwendiger als einen Meisenkasten in einen Obstbaum hängen, auf lange Sicht aber Erfolg versprechender und  genau darauf zielen unsere Bemühungen ab: Sich selbst tragende, wartungsfreie Nistplätze schaffen, die den jeweiligen Tierarten am meisten entgegenkommen in deren Bedürfnissen und Eigenarten.



So wird die Röhre und der eigentliche Nistraum zusätzlich noch mit Sand ausgefüllt. Das geschieht weil der Eisvogel graben will und zum anderen weil sonst ein Zaunkönig die (offene) Höhle für sich in Besitz nehmen kann, was den Eisvogel aussperren würde.



Eine bereits besetzte Niströhre lehnt der Eisvogel aber ab.



Um diese beiden Vogelarten zu unterstützen hat es sich als sinnvoll erwiesen möglichst in der Nähe der Eisvogelwand eine Halbhöhle anzubieten, diese wird dann eher vom Zaunkönig oder anderen Vögeln angenommen und beide Arten kommen sich weniger in die Quere.



Auf dem Bild ist es ein sogenanntes „Tönnchen“ das wir für den Zaunkönig anbieten zu erkennen.



Letzte Woche war es dann soweit: Ein Bagger hob die Grube aus in die die Drainage-Schicht und die Niströhren eingebaut werden sollten. Nach rund 2 Std. war die Stelle wieder unter der Erde verschwunden. So kann man große Projekte umsetzen ohne dass die Umgebung verändert wird.



Als Abschluss kam noch einen Meter vor den Eingängen ein Pfosten ins Bachbett.



Der Eisvogelmann sitz nämlich gerne an um sein Revier zu markieren, auch das ist ein kleiner Kniff mit dem man den Eisvogel unterstützten kann.



Wir alle hoffen, dass die Aktion von Erfolg gekrönt ist und diesem farbenfrohen Vogel eine große Hilfestellung gegeben wurde.



In strengen Wintern, mit zugefrorenen Wassern, also dem Abschluss von seiner überlebenswichtigen Nahrung ( kleinen Fischen )  hat er so schon heftig zu kämpfen. Diese Rückschläge kann er in intaktem Umfeld mit Schachtelbruten ausgleichen, deshalb wurden auch 2 Niströhren eingebracht.



In der einen kann schon vom Männchen gefüttert werden, und in der anderen die nächsten Eier ausgebrütet werden. Doch wo in einer sich stetig verändernden Kulturlandschaft auch der Eisvogel „in der Fläche“ und nicht in Schutzarealen überleben soll, müssen neue Wege beschritten werden.



Der Erfolg solcher Projektreihen konnte in der Vergangenheit durch unsere Initiative mehrfach bestätigt werden.





Vielen Dank allen Beteiligten für die Unterstützung bei diesem Projekt.



Wasserwirtschaftsamt Kronach

Gemeinde Altenkunstadt

Untere Naturschutzbehörde Lichtenfels

Baufirma Günther-Bau Stadtsteinach
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