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Herdenschutz statt Abschuss 16.11.2016
Herdenschutz statt Abschuss
Herdenschutz statt Abschuss
17/18.11.2016
WWF zur Wolfsdebatte: Es braucht Lösungen für Nutztierhalter. / US-Studie: Abschüsse von Beutegreifern verschärfen das Problem.
Die Umweltschutzorganisation WWF fordert von der Politik in der aktuellen Wolfsdebatte ein klares Bekenntnis zum Existenzrecht der Wölfe in Deutschland. Die Interessensvertreter und Lobbygruppen der Landwirtschaft sollten sich zudem nicht in ideologischen Grabenkämpfen verrennen, sondern vielmehr die substanziellen Probleme der extensiven Weidehaltung in Deutschland an die Politik adressieren.
„Die extensive Weidetierhaltung in Deutschland ist eine zukunftsweisende Form der Landwirtschaft und zugleich für den Arten- und Umweltschutz von großer Bedeutung. Wer allerdings jetzt populistisch nach Abschüssen und Wolfs-Obergrenzen schreit, für die es keine gesetzliche Grundlage gibt, lenkt nur von den eigentlichen, strukturellen Problemen ab, mit denen etwa Schafshalter zu kämpfen haben und für die es Lösung braucht“, so Moritz Klose, Wildtier-Referent beim WWF Deutschland. Der Beitrag extensiver Weidehaltung für ökologisch sinnvolle Landschaftspflege hat nach WWF-Einschätzung noch immer einen zu geringen Stellenwert – auch innerhalb der Agrarlobby und der Politik. Zudem ist eine höhere Wertschätzung dieser nachhaltigen Form der Tierhaltung für die Produktion von Lebensmitteln wie Fleisch oder Milch nötig. In seiner Stellungnahme äußert der WWF „großes Verständnis“ für die Ängste und Sorgen der progressiven Landwirte, die diese nachhaltige Form der Landwirtschaft praktizieren.
„Interessenvertreter und Politiker sollten sich beim Wolf darüber Gedanken machen, wie sie die flächendeckende Anwendung von Herdenschutzmaßnahmen in Wolfsgebieten noch besser unterstützen können. Es braucht umfangreiche Beratungsangebote für Nutztierhalter, die Förderung von Herdenschutzmaßnahmen sowie schnelle, unbürokratische Ausgleichszahlungen bei gerissenen Tieren. Hier herrscht dringender Nachholbedarf“, so Klose. Zudem verweist der WWF auf eine Studie aus den USA wonach das Töten von Raubtieren in fast der Hälfte der untersuchten Fälle zu einer Zunahme der Nutztierrisse geführt hat. (http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/fee.1312/full)
Die Forscher zeigen in der Studie, dass es zwar in 30 Prozent der untersuchten Fälle zu einem minimalen Rückgang der Nutztierschäden gekommen ist, dies waren jedoch nur kurzfristige Effekte. Herdenschutzmaßnahmen wie Herdenschutzhunde oder Flatterbänder verringerten demnach die Verluste an Nutztieren in 80 Prozent der Fälle. „Wenn ein erfahrenes Tier aus einem Wolfsrudel abgeschossen wird, kann es seine Erfahrungen mit wachsamen Herdenschutzhunden oder schmerzhaften Elektrozäunen nicht an das Rudel weitergeben“, liefert Moritz Klose eine Erklärung. „Möglicherweise attackieren unerfahrene Jungtiere dann erneut Nutztiere, wenn hier leichte Beute zu machen ist.“
KONTAKT
Roland Gramling
WWF Deutschland
Pressestelle
Tel. 030-311 777 425
roland.gramling(at)wwf.de
Quellenangabe
WWF
16. November 2016
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz in Franken®
A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F
17/18.11.2016
WWF zur Wolfsdebatte: Es braucht Lösungen für Nutztierhalter. / US-Studie: Abschüsse von Beutegreifern verschärfen das Problem.
Die Umweltschutzorganisation WWF fordert von der Politik in der aktuellen Wolfsdebatte ein klares Bekenntnis zum Existenzrecht der Wölfe in Deutschland. Die Interessensvertreter und Lobbygruppen der Landwirtschaft sollten sich zudem nicht in ideologischen Grabenkämpfen verrennen, sondern vielmehr die substanziellen Probleme der extensiven Weidehaltung in Deutschland an die Politik adressieren.
„Die extensive Weidetierhaltung in Deutschland ist eine zukunftsweisende Form der Landwirtschaft und zugleich für den Arten- und Umweltschutz von großer Bedeutung. Wer allerdings jetzt populistisch nach Abschüssen und Wolfs-Obergrenzen schreit, für die es keine gesetzliche Grundlage gibt, lenkt nur von den eigentlichen, strukturellen Problemen ab, mit denen etwa Schafshalter zu kämpfen haben und für die es Lösung braucht“, so Moritz Klose, Wildtier-Referent beim WWF Deutschland. Der Beitrag extensiver Weidehaltung für ökologisch sinnvolle Landschaftspflege hat nach WWF-Einschätzung noch immer einen zu geringen Stellenwert – auch innerhalb der Agrarlobby und der Politik. Zudem ist eine höhere Wertschätzung dieser nachhaltigen Form der Tierhaltung für die Produktion von Lebensmitteln wie Fleisch oder Milch nötig. In seiner Stellungnahme äußert der WWF „großes Verständnis“ für die Ängste und Sorgen der progressiven Landwirte, die diese nachhaltige Form der Landwirtschaft praktizieren.
„Interessenvertreter und Politiker sollten sich beim Wolf darüber Gedanken machen, wie sie die flächendeckende Anwendung von Herdenschutzmaßnahmen in Wolfsgebieten noch besser unterstützen können. Es braucht umfangreiche Beratungsangebote für Nutztierhalter, die Förderung von Herdenschutzmaßnahmen sowie schnelle, unbürokratische Ausgleichszahlungen bei gerissenen Tieren. Hier herrscht dringender Nachholbedarf“, so Klose. Zudem verweist der WWF auf eine Studie aus den USA wonach das Töten von Raubtieren in fast der Hälfte der untersuchten Fälle zu einer Zunahme der Nutztierrisse geführt hat. (http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/fee.1312/full)
Die Forscher zeigen in der Studie, dass es zwar in 30 Prozent der untersuchten Fälle zu einem minimalen Rückgang der Nutztierschäden gekommen ist, dies waren jedoch nur kurzfristige Effekte. Herdenschutzmaßnahmen wie Herdenschutzhunde oder Flatterbänder verringerten demnach die Verluste an Nutztieren in 80 Prozent der Fälle. „Wenn ein erfahrenes Tier aus einem Wolfsrudel abgeschossen wird, kann es seine Erfahrungen mit wachsamen Herdenschutzhunden oder schmerzhaften Elektrozäunen nicht an das Rudel weitergeben“, liefert Moritz Klose eine Erklärung. „Möglicherweise attackieren unerfahrene Jungtiere dann erneut Nutztiere, wenn hier leichte Beute zu machen ist.“
KONTAKT
Roland Gramling
WWF Deutschland
Pressestelle
Tel. 030-311 777 425
roland.gramling(at)wwf.de
Quellenangabe
WWF
16. November 2016
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
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