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„Salamanderfresser-Pilz“
Bild zum Eintrag (97986-160)
BfN-Hilfe für heimische Amphibien vor „Salamanderfresser-Pilz“

03/04.01.2018

   Bsal: eine neue Bedrohung für heimische Salamander und Molche
   Projekt erforscht Ausbreitung und erarbeitet Maßnahmen zur Eindämmung

Bonn, 03. Januar 2018
:
Die Ausbreitung des "Salamanderfresser-Pilzes" Bsal in Deutschland wird
jetzt in einem Verbundprojekt erforscht. Zugleich werden im Projekt
auch Maßnahmen zur Eindämmung seiner Ausbreitung erarbeitet. Das
Bundesamt für Naturschutz (BfN) fördert das gemeinsame Vorhaben der
Universitäten Trier und Braunschweig und der Biologischen Stationen der
Städteregion Aachen und des Kreises Düren.

Nach Massensterben bei Feuersalamandern in den Niederlanden und Belgien wurde Bsal mittlerweile auch bei Feuersalamandern und
Molchen in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen. Die Abkürzung "Bsal" steht
dabei für den wissenschaftlichen Namen des Erregers Batrachochytrium
salamandrivorans. Dieser als "Salamanderfresser" bekannte Hautpilz wurde
erst vor wenigen Jahren an Feuersalamandern in der niederländischen
Region Zuid Limburg, nahe der deutschen Grenze entdeckt. Diese Art ist
besonders anfällig für Bsal und die Infektion führt binnen weniger Tage
zum Tod der befallenen Tiere. "Das neue Projekt ist aus mehrfacher
Hinsicht ein besonders wichtiges", erklärt BfN-Präsidentin Prof. Beate
Jessel. "Denn der Feuersalamander ist eine Art, für die wir in
Deutschland eine besondere nationale Verantwortung haben.

Außerdem
gefährdet ein Ausbreiten des Pilzes in Deutschland nicht nur den
Feuersalamander, sondern der Pilz infiziert auch andere Salamander
-
und Molcharten. Solche Arten spielen eine wichtige Rolle in unseren
Ökosystemen. Somit könnte durch Bsal die grundlegende Funktionsfähigkeit
ganzer Ökosysteme beeinträchtigt werden."

Daher fördert das BfN zur Erforschung der Ausbreitung und der langfristigen Folgen von Bsal ein Verbundprojekt der Universitäten
Trier und Braunschweig, gemeinsam mit den Biologischen Stationen der
Städteregion Aachen und des Kreises Düren. Ziel des Projektes ist es, zu
bestimmen wie, wo und wie schnell sich Bsal bei Salamandern im Freiland
ausbreitet, um seine Auswirkungen abzuschätzen. Zudem sollen Maßnahmen
erarbeitet werden, um eine weitere Verbreitung des Erregers in
wildlebenden Beständen von Amphibien zu verhindern.

In dem Vorhaben werden Larven und ausgewachsene Tiere von bereits mit Bsal infizierten wie auch bisher Bsal-freien Salamandern
und Molchen detailliert überwacht und deren Bestandsentwicklung
beobachtet. Im Vordergrund steht dabei der Feuersalamander. Mittels
molekularbiologischen Methoden werden die Tiere gezielt auf Bsal
untersucht, um konkrete und detaillierte Informationen über das
derzeitige Vorkommen des Pilzes zu erhalten. Weiterhin werden
potentielle Funde und Meldungen von infizierten Salamandern umgehend
überprüft. Die Erkenntnisse sollen ein bundesweites Management im Umgang
mit Bsal und seine Eindämmung ermöglichen. Dies schließt eine enge
Kooperation mit den Kreis- und Landesbehörden ein und soll konkrete
Handlungsempfehlungen für Behörden, Institutionen und Verbände, die mit
dem Artenschutz befasst sind, entwickeln.

Hintergrund:
Für
den Feuersalamander (Salamandra salamandra) hat Deutschland eine hohe
nationale Verantwortlichkeit, da Deutschland im Zentrum seines
Verbreitungsgebietes liegt und einen nennenswerten Anteil der weltweiten
Verbreitung beherbergt. Bisher galten die Bestände als weitestgehend
gesichert. Der Salamanderpilz Batrachochytrium salamandrivorans wurde
erstmalig 2013 in Populationen des Feuersalamanders in den Niederlanden
und Belgien beschrieben. Hier wird er für ein fast vollständiges
Erlöschen der Bestände verantwortlich gemacht. Nach derzeitigen
Erkenntnissen wurde der Pilz vermutlich mit infizierten Salamandern oder
Molchen über den Tierhandel aus Asien eingeschleppt, und könnte sich
nun in wildlebenden Salamanderpopulationen weiter ausbreiten. Damit
stellt Bsal eine zunehmende akute Bedrohung für die Salamanderbestände
in Deutschland dar.

Das Forschungs- und Entwicklungs-Vorhaben "Monitoring und Entwicklung von Vorsorgemaßnamen zum Schutz vor der Ausbreitung des
Chytridpilzes Batrachochytrium salamandrivorans ("Bsal") im Freiland"
ist zum 1. Januar 2018 gestartet und läuft bis zum Jahr 2020.

Informationen des BfN zum Feuersalamander als Art nationaler Verantwortlichkeit: https://www.bfn.de/infothek/daten-fakten/zustand-der-natur/tiere-pflanzen-und-pilze/ii-11-3-verbreitung-feuersalamanders-in-dl.html

Europaweite Meldeplattform für Bsal: https://bsalinfoeurope.wixsite.com/eubsalmitigation2017

Ansprechpartner im Projekt:
Universität Trier: Prof. (apl.) Dr. Stefan Lötters, Dr. Norman Wagner, Prof. Dr. Michael Veith
Technische Universität Braunschweig: Dr. Sebastian Steinfartz, Prof. Dr. Miguel Vences, Vanessa Schulz
Biologische Station Kreis Düren e.V.: Heidrun Düssel-Siebert; Dr. Lutz Dalbeck
Biologische Station StädteRegion Aachen e.V.: Josef Wegge


Quelle
Bundesamt für Naturschutz
Konstantinstr. 110
53179 Bonn

Telefon: 0228 / 8491-0
Telefax: 0228 / 8491-9999

E-Mail: info@bfn.de


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken®

In der Aufnahme von Peter Hofmann

- Feuersalamander ..https://www.artenschutz-steigerwald.de/index.php?lang=de&p=72000&id=46306

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