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2010-Mehlschwalbenschutz
Bild zum Eintrag (24520-160)
Ein weiterer Bewohner der Klosteranlage ist die Mehlschwalbe, die hier einen wertvollen Lebensraum findet. Doch die Mehlschwalbe hatte in der Klosteranlage mit einer Problemstellung der ganz besonderen Art zu "kämpfen".
2010-Mehlschwalbenschutz
Bild zum Eintrag (24521-160)
Die Aufnahme belegt die Anfertigung einer von mehreren zum Einsatz gekommenen Mehlschwalben-Koloniebretter.

Mit Lieben zum Detail und vielstündigem Arbeitseinsatz konnten die jeweils 40 Kilogramm schweren Modulreihen angefertigt werden. Mit ihrer Unterstützung möchten wir die 38 Exemplare umfassende Mehlschwalbenkolonie erhalten zu können.
„Näpfe“ für die Klosterschwalben
Unter diesem Oberbegriff wurde am 01. / 02.Dezember 2009 ein weiterer unserer 10 Projektbausteine auf den Weg gebracht, der die am Kloster Banz präsenten Mauerseglergrundpopulation nachhaltige Lebensräume vorhalten möchte.



Die Mehlschwalbe


Artbeschreibung:
Mehlschwalben erreichen eine Körperlänge von 13 Zentimeter, und ein Gewicht von bis 22 Gramm. Flügelspannweite ca. 25 – 29 Zentimeter.  


Gesetzlicher Schutz:
BNatSchGb



Brutbestand in Bayern:
ca. 125.000 – 210.000 Paare

Fortpflanzung:

Mitte März / Ende März oder auch erst Anfang April treffen die Mehlschwalben aus ihren Winterquartieren, die meist in Afrika liegen ( zunehmend jedoch die Erfahrung, das Mehlschwalben  auch versuchen in Südeuropa zu überwintern ) in ihren Brutgebieten ein.

Ende April / Anfang – Mitte Mai werden die Eier abgesetzt. Durchschnittlich erkennen wir 4 – 6 Eie, die dann 13 – 20 Tage erbrütet werden. Die sich daran anschließende Nestlingszeit 23 – 41 Tage ( Witterungsbedingt auch 42 Tage durften wir schon dokumentieren ) wird flexibel gesetzt. Da sich prägende klimatische Bestandszyklen direkt auf die Jungvogelentwicklung auswirken.  

In der Regel finden 2 Jahresbruten statt.

Nahrung:
Mehlschwalben ernähren sich von Insekten – Jungtiere werden ähnlich dem Mauersegler mit Nahrungsballen ( jedoch von geringerem Gewicht  < 30 Gramm ) gefüttert.  


Bestandsdichte/Status:
* Mauersegler stehen in Bayern auf der Vorwarnliste im Bestand bedrohter Arten. ** Wir erkennen eine zunehmend negative Entwicklung der Brut – Populationen, die neben der indirekten da Lebensraumverändernden Substanzfixierung , auch direkt in Form der Nistplatzzerstörung erfolgen


* Quellenangabe  Manfred Siering & Einhard Bezzel (Hg.):Brutvögel in Bayern, Ulmer Verlag, ISBN 3-8001-4765-9, S. 313 / **Eigene A.i.S Recherchen

Populationsdichte am Kloster / der Pfarrkirche:
Die Populationsdichte der „Banz-Schwalben“ umfasste in 2007/2008 23 Paare. Diese Kolonie baut ihre Lehmnester in Traufnähe der sich im „Hauptinnenhof“ bzw. dem östlich ausgerichteten „Nebenhof“ – Versorgungstrakt ausgerichteten Fassaden.  

Populationsdichte in 2009: Im Jahre 2009 konnten 21 Mehlschwalbenpaare erkannt werden.


Jungensterblichkeit:
Die Jungensterblichkeit liegt im ersten Jahr zwischen 40 – 60%.

Fortpflanzung am Kloster Banz:
Vor etwa 15 Jahren wurden erste Mehlschwalben an den Mauern des Klosters vorgefunden. Die vormals noch sehr kleine Kolonie nahm über die Jahre hinweg zu, so dass nunmehr p.a. zwischen 20 – 32 Brutpaare erkennbar wurden. Die Kolonie wurde in ihrer zunehmenden Ausformung von den Eigentümern wohlwollend gesehen und deren Nistplätze ohne wenn und aber geduldet.

Seit 2007/2008 wurde jedoch auch erkannt, das sich die Kloster-Schwalben einen Standort für den Nestbau heraussuchten, der als tatsächlich suboptimal dargestellt werden kann. Er befand sich unmittelbar über dem Eingangsportal der Gaststätte „Klosterstuben“. Die terrestrischen

Baumaterialien ( Lehmmaterial ) und die Hinterlassenschaften  ( Kot ) der Alt- vor allen Dingen jedoch der Jungschwalben wurden von den Gästen der Gaststätte in gleiche eingetragen, was mit der Hygieneverordnung keinesfalls vereinbar war.
So stellte sich uns gemeinsam die neuerliche Problemstellung dar.


Schöpfung bewahren - Lebensräume erhalten / optimieren, das war der gemeinschaftliche Anspruch dem wir uns stellten

Angestrebt war/ist eine übergreifende Lösung , die allen Ansprüchen zur Bautensicherheit dem Denkmalschutz , der Umweltbildung im Einklang mit den Anforderungen einer existentiellen , multipartiblen Artenschutzkomponente und der Hygiene gerecht wird.

Besonders wichtig erschien uns die Unmittelbarkeit der mit integrierten Umweltbildungsmaßnahme, die letztendlich eine breite Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Erhaltung der Dohlenkolonie an Kloster Banz mit sich bringen wird.



a., Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden:



In enger Abstimmung mit den Fachbehörden des Naturschutzes und den Fachbehörden des Denkmalschutzes, sowie dem Eigentümer wurde darüber nachgedacht wir hier Zielführende Lösungen gemeinschaftlich erarbeitet und umgesetzt werden können. Unsere Initiative entwickelte darauf hin effektive Lösungsvorgaben. Die Fachbehörden des Naturschutzes stimmten der Entnahme der 8 Mehlschwalbennester  ( Sondergenehmigung zur Entnahme von Brutplätzen gesetzlich geschützter Tierarten ) oberhalb des Gastronomieeingangs zu.

Die Altnester wurden von unserer Initiative entfernt.

Dieser etwa 4 Meter lange vormalige Niststreifen wurde darauf hin mit einer Materialkomponente gesichert, die es den Mehlschwalben zukünftig unmöglich machen soll sich hier baulich niederzulassen.

( Projekt im A.i.S ) - Monitorring )

Die Kompensation der entnommenen Naturnester war für uns Grundvoraussetzung des mit unterstützen Projektrahmens. In aufwendigen Zeitspannen wurden Ersatznistmodule so modifiziert, das sie dem Original nahe kommend, dem ursprünglichen Standorts angepasst ( Abstand ca. 20 Meter ) in gleicher Ausrichtung und gleicher Höhe mittels mehrstündigem Hubsteigereinsatz erfolgreich montiert werden konnten.



Die Nisthilfenkompensation umfasste 10 spezielle Mehlschwalbennistmodule ( Vollnapfnester ) . Bilanz: 8 Naturnester entnommen / 10 Ersatzhabitate montiert.


b - Ergebnis/Zusammenarbeit mit dem Projektpartner

Sehr gute Zusammenarbeit mit dem Eigentümer des Bauwerks ( Hans Seidel Stiftung Kloster Banz ) sowie den Fachbehörden des Naturschutzes und des Denkmalschutzes sei hervorzuheben. Der Einsatz des Hubsteigers der bei der Installation der Mauersegler-Dohlenhabiate an seine Belastbarkeitsgrenzen stieß konnte hier ( Geringeres Gewicht der Habitate ) seiner Einsatzfähigkeit zu mindest teilweise gerecht werden.

Öffentlichkeitsarbeit

Das Jahr 2010 soll aufzeigen in wieweit die künstlichen Nisthilfen einsatztauglich sind, bzw. ob sie bereits das Interesse der Mehlschwalben erwecken.
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