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Aspisviper
Aspisviper - Vipera aspis
Bild zum Eintrag (1117503-160)
Aspisviper - Vipera aspis

Die Aspisviper (Vipera aspis) ist eine Schlangenart aus der Familie der Vipern (Viperidae) und gehört zu den wichtigsten Vertretern der europäischen Giftschlangen. Ihre Verbreitung, Ökologie und die Herausforderungen, denen sie in ihrem Bestand gegenübersteht, machen sie zu einem faszinierenden und zugleich bedrohten Tier.

Merkmale der Aspisviper

    Aussehen:
  •         Länge: 60–85 cm (selten bis 90 cm).
  •         Gewicht: 150–200 g.
  •         Körperbau: Relativ gedrungen mit kurzem Schwanz.
  •         Kopf: Dreieckig, gut vom Hals abgesetzt, mit senkrechten Pupillen und einem aufgewölbten Nasenrücken.
  •         Färbung: Variabel, von Grau, Braun bis Rotbraun, oft mit dunklen Zickzack-Mustern oder Flecken.
  •         Geschlechtsdimorphismus: Weibchen sind tendenziell etwas größer, während Männchen kontrastreichere Färbungen zeigen.

    Giftapparat:
  •         Die Aspisviper besitzt bewegliche Fangzähne, die sie wie Spritzen für die Injektion ihres hämotoxischen Giftes verwendet.
  •         Das Gift wirkt primär auf das Blut- und Kreislaufsystem, indem es Blutgerinnung stört und Gewebeschäden verursacht. Für den Menschen ist es potenziell gefährlich, aber selten tödlich.


Verbreitung und Lebensraum

Die Aspisviper ist in Südeuropa und Teilen Mitteleuropas verbreitet:

  •     Verbreitungsgebiet: Südfrankreich, Norditalien, Schweiz, Österreich und der Südwesten Deutschlands.
  •     Lebensraum: Bevorzugt trocken-warme, strukturreiche Lebensräume wie Waldränder, sonnige Felshänge, lichte Wälder, Weinberge und Heiden.        
  • Wichtig sind Unterschlupfmöglichkeiten (Steinhaufen, Mauerritzen) und ein ausreichendes Angebot an Beutetieren.

Ökologie und Verhalten

    Ernährung:
  •         Die Aspisviper ist ein Opportunist. Ihre Hauptnahrung besteht aus kleinen Säugetieren, Eidechsen und Vögeln.
        Jungtiere fressen auch Insekten und kleine Amphibien.

    Aktivität:
  •         Wechselwarm: Aktivität stark abhängig von der Umgebungstemperatur.
  •         Vorwiegend tagaktiv, mit Spitzen im Frühjahr und Herbst.
  •         In heißen Sommermonaten wird sie dämmerungs- und nachtaktiv.

    Fortpflanzung:
  •         Paarung: Frühling (April–Mai).
  •         Ovovivipar: Weibchen bringen nach etwa 100 Tagen 5–15 lebende Junge zur Welt.
  •         Jungtiere sind bereits nach der Geburt giftig und selbstständig.

    Fressfeinde:
  •         Greifvögel, größere Säugetiere wie Füchse und Wildschweine sowie Marder sind natürliche Feinde.

Bestandsproblematik

Die Aspisviper ist in vielen Regionen Europas gefährdet. Die wichtigsten Gründe für ihre Bestandsprobleme sind:



1. Habitatverlust:

  •     Ursachen: Landwirtschaftliche Intensivierung, Verstädterung und Infrastrukturprojekte (z. B. Straßenbau).
  •     Folgen: Fragmentierung der Lebensräume reduziert die Möglichkeit von Wanderungen und genetischem Austausch zwischen Populationen.

2. Klimawandel:

  •     Die Aspisviper ist stark von Mikroklimabedingungen abhängig. Erwärmung, veränderte Niederschlagsmuster und Hitzewellen können sich negativ auf ihre Aktivität, Reproduktion und Überlebensrate auswirken.

3. Direkte Verfolgung durch Menschen:

  •     Furcht und Unwissenheit führen oft dazu, dass Aspisvipern gezielt getötet werden, obwohl ihre Bedeutung im Ökosystem groß ist.

4. Straßenverkehr:

  •     Straßen durchqueren ihre Wanderwege, was zu hoher Sterblichkeit durch Überfahren führt.

5. Intensivierte Landwirtschaft und Pestizide:

  •     Die Abnahme von Beutetieren durch den Rückgang von Kleinsäugern und Insekten beeinträchtigt die Nahrungsgrundlage der Aspisviper.

6. Sammlertum:

  •     In einigen Regionen werden Aspisvipern illegal gefangen, um sie als Haustiere zu verkaufen.

Schutzmaßnahmen

Um die Aspisviper und ihre Populationen zu sichern, sind verschiedene Schutzmaßnahmen erforderlich:

    Lebensraumschutz:
  •         Erhalt und Wiederherstellung von natürlichen Lebensräumen wie Trockenwiesen, Heiden und Steinbrüchen.
        Schutz von Wanderkorridoren.

    Bildung und Öffentlichkeitsarbeit:
  •         Aufklärungskampagnen, um Ängste und Vorurteile abzubauen und die ökologische Bedeutung der Aspisviper zu vermitteln.

    Monitoring und Forschung:
  •         Langfristige Studien über Populationstrends und genetische Vielfalt.
  •         Untersuchung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Verbreitung.

    Regulierung von Verkehrsinfrastruktur:
  •         Bau von Amphibien- und Reptiliendurchlässen unter Straßen.
  •         Reduzierung der Straßenverkehrsdichte in sensiblen Gebieten.

    Strengere Gesetzgebung:
  •         Effektiver Schutz vor illegalem Fang und Handel.

Fazit
Die Aspisviper ist nicht nur ein faszinierendes Beispiel für die Anpassung an europäische Lebensräume, sondern auch ein Indikator für die Gesundheit von Ökosystemen. Ihr Schutz erfordert nicht nur fachliche Expertise, sondern auch ein Umdenken im Umgang mit unserer Umwelt. Es liegt an uns, die Balance zwischen menschlicher Nutzung und der Erhaltung der biologischen Vielfalt zu wahren.



In der Aufnahme von Klaus Sanwald

  • Sie wird als die "typische Giftschlange Europas" bezeichnet, die Aspisviper.Ihr Verbreitungsbegeit erstreckt sich  über weiten Teilen von West-, Mittel- und Südeuropa (Nordspanien, Frankreich, Schweiz, Italien, Deutschland/Schwarzwald). Zu finden ist sie hier in ihrem bevorzugten Lebensraum, der sonnige, trockene, steinige Hänge umfasst. Die Aspisviper (Vipera aspis) erreicht eine Gesamtlänge von etwa 60 bis 70 cm und ist damit etwas kleiner als die heimische Kreuzotter (Vipera berus). Der Kopf, zeigt eine dreieckige Form. Aspisvipern sind bevorzugt tagaktiv.