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Ausgezeichnet - Die Wilden Bienchen von Thüringen
Bild zum Eintrag (101275-160)
„Deutschlands Wilde Bienchen“ erhält Auszeichnung als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt

08.08.2018

Das Projekt „Stelen Bundesdeutscher Biodiversität – Deutschlands Wilde Bienchen“ wurde am 8. August 2018 als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt. Die Auszeichnung wurde vom Herrn Staatssekretär Olaf Möller im Haus der Natur in Goldisthal übergeben. Diese Ehrung wird an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen.


„Das Bild von den fleißigen, schwer mit Pollen beladenen Bienen stimmt leider immer weniger. Unsere Honigbienen, vor allem aber auch die Wildbienen leiden unter Monokulturen, dem Einsatz von Pestiziden und fehlenden Blühstreifen. Sie finden weder Lebensraum noch Nahrung. Wir brauchen dringend eine Agrarwende, sonst gefährden wir nicht nur die Bienen, sondern den Bestand unserer wundervollen Kulturlandschaften. Schutzprojekte wie hier in Goldisthal sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Bienenschutz“, sagte Thüringens Umweltstaatssekretär Olaf Möller heute im Rahmen der Auszeichnung.

„Deutschlands Wilde Bienchen“ ist ein gemeinschaftliches, innovatives, höchst anspruchsvolles und in dieser Form wohl in ganz Deutschland einmaliges Projekt zur konkreten Erhaltung der biologischen Vielfalt sowie der Vermittlung einer höchst lebendigen Umweltbildung. Kooperativ umgesetzt wurde dieses am Projektbaustein in Goldisthal von Artenschutz in Franken®, der Gemeinde Goldisthal sowie der Einrichtung „Haus der Natur“ in Goldisthal. Finanziell unterstützt wurde es durch die Vattenfall Umweltstiftung. Neben konkretem Artenschutz zielt das Projekt auch und gerade darauf ab, auch außerhalb von Bildungszentren möglichst viele Menschen zu diesem äußerst wichtigen Thema zu erreichen.

Ein Projekt, das es in und an sich hat

Goldisthal/Thüringen.
Wenn von Bienen die Rede ist, denken die meisten von uns sofort an die domestizierte Honigbiene. Dass es daneben in der Bundesrepublik Deutschland weitere rund 560 Wildbienenarten gibt, ist den wenigsten bekannt.

Das Haus der Natur ist eine Bereicherung für unsere Gemeinde und hat sich als außerschulischer Lernort für die umliegenden Schulen bereits etabliert. Unsere Natur muss geschützt und für die nachfolgenden Generationen erhalten werden. Mit diesem, in der Region bisher einzigartigen, Projekt ist da Haus der Natur um eine Attraktion reicher geworden.
Andreas Girbarth; Bürgermeister der Gemeinde Goldisthal


Wildbienen - die unbekannten Bestäuber
Wahrscheinlich haben die meisten von uns in ihrem Leben schon einmal Wildbienen gesehen. Doch bewusst als solche wahrgenommen werden diese Tiere kaum. Vielfach werden sie gar mit Wespen oder Fliegen verwechselt. Und hier zeigt sich auch bereits ein elementares Problem. Aufgrund einer weitverbreiteten Unkenntnis werden „die Wildbiene“ und deren Ansprüche an ihre Lebensräume nicht erkannt.

Wildbienen - für uns Menschen ungemein wichtig
Wir Menschen sind darauf angewiesen, dass unsere (Kultur) -Pflanzen bestäubt werden. Wildbienen spielen hierbei eine weitaus größere Rolle als bislang angenommen. Doch Wildbienen sichern nicht nur die Ernteerträge in der Landwirtschaft. Da sie häufig in enger Symbiose mit „ihrer“ Wildpflanze leben, sichern die kleinen Insekten auch das Überleben zahlloser Wildpflanzen.

Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, dank der Unterstützung des Verbandes Artenschutz in Franken, eine weitere Attraktion in unser Haus zu holen. Sensibilisierung im Umgang mit unserer Natur und frühkindliche Bildung im Bereich Umweltschutz sind in Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung ungemein wichtig. Das Projekt ist eine Bereicherung für unser Museum und bisher einzigartig in der Region – was unserem Haus zu einem weiteren Alleinstellungsmerkmal verhilft und unsere Erlebnisausstellung hervorragend ergänzt.
Elisabeth Otto; Leitung Haus der Natur in Goldisthal

Wildbienen – häufig im Bestand gefährdet
Doch viele unserer Wildbienenarten in?Deutschland sind zwischenzeitlich akut in ihrem Bestand bedroht. Gerade auch durch eine zunehmend industrielle Landbewirtschaftung mit einem immensen Pestizideinsatz, der Versiegelung vormaliger lebenswichtiger Freiflächen- sowie der weiterführenden Zerstörung wichtiger Lebensräume haben wir Menschen zahlreiche Wildbienenarten bereits nahe an den Rand des Aussterbens gebracht. Je intensiver die Bewirtschaftungsformen und je umfangreicher Bewirtschaftungsflächen werden, desto stärker hängt der Ertrag der Landwirtschaft auch von Wildbienen ab. Je mehr Lebensräume wir mit unserem Handeln in unserem Umfeld beeinträchtigen gefährden wir nicht nur eine faszinierende Insektengruppe. Nein mehr noch, wir setzen mit diesem Tun gar eine der (auch und gerade für den Menschen) wichtigsten Ökosysteme aufs Spiel.

„Wir sind mit unserem aktuellen Handeln auf dem besten Weg, eine ökologische Katastrophe, ein von uns Menschen ausgelöstes Massensterben der Biodiversität auszulösen“
Thomas Artur Köhler; Vorsitzender Artenschutz in Franken®

Wildbienen – eine (letzte) Chance für unsere „Freunde“

Das innovative Kooperationsprojekt „Deutschlands Wilde Bienchen“, das Teil einer hoch komplexen und umfangreichen Projektreihe ist und sich aktuell bereits in sechs Bundesländern wiederfindet, möchte hier ganz bewusst zum Umdenken anregen. Inhaltlich zeigt es sich in einer wohl in der gesamten Bundesrepublik einzigartigen Gestaltungsform. Neben konkreten Artenschutzbausteinen, die jeweils auf die Projektstandorte abgestimmt sind, beinhaltet es pädagogische hochwertigste Umweltbildungskomponenten, welche besonders die uns nachfolgende Generation nachhaltig an das Thema Wildbienenschutz herangeführt.
Gleichfalls soll das Projekt dafür sorgen, dass die Kinder den Respekt und die Achtung für die uns umgebende Artenvielfalt erlernen und wichtige Zusammenhänge in spielerischer Form erkennen. Denn nur, wenn es gelingt, die uns nachfolgende Generation mit diesen Tieren wieder vertraut zu machen, kann es tatsächlich gelingen, effektive Wege zu beschreiten, die auch Garant dafür sein können, dass eine Art Win-Win-Prinzip entsteht, das beiden Arten das Überleben ermöglicht. Begleitet wird das Projekt auch von mehreren wissenschaftlichen Bausteinen.


Wildbienen – ein wertvolles Engagement für unsere Zukunft
Durch die innovativen Projektinhalte und deren langlebig ausgerichteten Projektbausteine, die auf 20 Jahre fixiert sind, eröffnet das Projekt auch sehr gute Optionen eines nachhaltigen und aussagekräftigen Monitorings. Dieses soll und kann somit weiterführende Aufschlüsse über die Entwicklung von Insektenbeständen in Deutschland mit sich bringen. Ein wissenschaftlicher Ansatz zur Entwicklung Wildbienenfreundlicher Baustoffe zeigt sich darüber hinaus als ein wichtiger Projektinhalt. So wird das anspruchsvolle Ziel formuliert, dass es gelingen solle, das Projekt an möglichst vielfältigen Standorten des Landes in gleicher oder ähnlicher Form multiplikatorisch fortzuführen. Dies um ein Netz des Wildbienenschutzes über die gesamte Republik zu spannen, welches auch und gerade das Überleben der Spezies Mensch, im Sinne unserer Kinder und Enkelkinder fördert.


„Der Schutz der Wildbiene nimmt im Förderspektrum der Vattenfall Umweltstiftung einen wichtigen Platz ein. Wir sind daher immer an professionellen und ökologisch wertvollen Projekten interessiert. Mit dem Artenschutz in Franken und seinen kreativen und zukunftsweisenden Konzepten haben wir erfreulicherweise einen qualifizierten und engagierten Partner gefunden“, sagt Olaf Litwiakow, Vorstandsvorsitzender der Vattenfall Umweltstiftung.

Dieser Einsatz hat die Juroren und Jurorinnen des UN-Dekade-Wettbewerbs sehr beeindruckt

In einer kleinen Feierstunde fand am 8. August 2018 die offizielle Übergabe des Qualitätssiegels an die Projektpartner statt. Staatssekretär Olaf Möller übergab aufgrund seiner ganz besonderen Bedeutung persönlich den Bundespreis UN-Dekade Biologische Vielfalt an die offiziellen Vertreter der am Projekt beteiligten Organisationen.

Ab sofort wird das Projekt auf der deutschen UN-Dekade-Webseite unter www.undekade-biologischevielfalt.de vorgestellt.

Das ausgezeichnete Projekt hat an dem Wettbewerb der UN-Dekade Biologische Vielfalt teilgenommen, eine namhafte Jury hat über die Qualität der eingereichten Projekte entschieden. Der fortlaufende Wettbewerb wird von der Geschäftsstelle der UN-Dekade Biologische Vielfalt mit Sitz in Hürth ausgerichtet. Die Auszeichnung dient als Qualitätssiegel und macht den Beteiligten bewusst, dass ihr Einsatz für die lebendige Vielfalt Teil einer weltweiten Strategie ist. Möglichst viele Menschen sollen sich von diesen vorbildlichen Aktivitäten begeistern lassen und die ausgezeichneten Projekte als Beispiel zu nehmen, selbst im Naturschutz aktiv zu werden.

Biologische Vielfalt ist alles, was zur Vielfalt der belebten Natur beiträgt: Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen, ihre Wechselwirkungen untereinander und zur Umwelt sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt der Lebensräume. Die natürliche Vielfalt zu schützen, bedeutet nicht nur, die Schönheit der Natur zu bewahren. Es bedeutet auch, die Grundlagen des Überlebens von uns allen zu sichern.

Die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt findet im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde. Ziel der internationalen Dekade ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Dazu strebt die deutsche UN-Dekade eine Förderung des gesellschaftlichen Bewusstseins in Deutschland an. Die Auszeichnung nachahmenswerter Projekte soll dazu beitragen und die Menschen zum Mitmachen bewegen.                                        

Weitere Infos zur UN-Dekade unter:

www.undekade-biologischevielfalt.de


In der Aufnahme von links - Mitarbeiter der Naurschutzeinrichtung, Landrat - Hans-Peter Schmitz, Bürgermeister - Andreas Girbardt , Staastsekretär - Olaf Möller, Vorsitzender des AiF - Thomas Artur Köhler, Leitung des Hauses der Natur - Elisabeth Otto.

Ausgezeichnet - Die Wilden Bienchen von Thüringen
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