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Ausgezeichnet - Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt
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„Aus die Haselmaus?“

- erhält Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt

04.Dezember 2015

Franken.
Das auf breiter Basis gründende Gemeinschaftsprojekt „Aus die Haselmaus?“ wird in dieser Woche als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt. Die Auszeichnung wird von MDL Dr. Otto Hünnerkopf imNamen der Bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf im Namen der Geschäftsstelle der UN-Dekade übergeben. Diese Ehrung wird an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen.

Auf breiter Basis für die Interessen der Biologischen Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland.


In einer zugegeben nicht alltäglichen Projektkonstellation fanden sich Artenschutz in Franken®, Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten / Schweinfurt, Bayerische Staatsforsten/Forstbetrieb Ebrach, HIT-Naturschutz- und Umweltstiftungs-GmbH, Kindergarten St. Jakobus Burgwindheim, Steigerwald
Realschule Ebrach und die Naturschutzgruppe der Offenen Behindertenarbeit Bamberg
im Herbst des Jahres 2014 zusammen.

Mit diesem vorbildlichen Projekt wird ein bedeutendes Zeichen für das Engagement für die biologische Vielfalt in Deutschland gesetzt.


Fränkisches Pilotprojekt zur Bewertung und Erhaltung bundesdeutscher Biodiversität

Vielfach mit großer Begeisterung reagiert die breite Bevölkerung, wenn sie erstmals mit einem (unbekannten) Tier in Kontakt kommt, dessen Aussehen und Verhalten als sehr sympathisch assoziiert wird. Doch so häufig zeigt sich dieses Zusammentreffen in der Regel nicht. Denn „Muscardinus avellanarius“, wie die Haselmaus mit wissenschaftlicher Bezeichnung heißt, zeigt sich als nachtaktives Säugetier. So verborgen die
nächtliche Lebensweise der Haselmaus (die zu den Bilchen zählt) ist, so lückenhaft ist auch die Kenntnis ihrer Verbreitung in Franken. Meist sind es lediglich Zufallsfunde, die auf das kleine Wesen und dessen
Präsenz hinweisen. Die vielen weißen Flecken auf der Landkarte werden mit diesem Projekt nun gefüllt.


„Einer kleinen Maus die im eigentlichen Sinn gar keine ist gelingt es verschiedenste Akteure
in wundervoller Form in einem innovativen Projekt zu vereinen“


Thomas Köhler - Artenschutz in Franken®


Wie steht es tatsächlich um die Haselmaus in Teilen Frankens?


Wer mit offenen Augen durch unsere Landschaft schreitet, erkennt vielfach auch bedenkliche Entwicklungen. Heckenzeilen werden entfernt, Waldränder verschwinden unterm Pflug, Wiesentäler wachsen zu -  wertvolle
(Über)-Lebensräume auch für die Haselmaus werden eliminiert. Wie kommt die FFH Art Haselmaus damit zurecht? An anderer Stelle wird dagegen vorbildliche Arbeit innerhalb des naturnahen Waldbaus geleistet. Wie
aber zeigen sich an dieser Stelle die Bestandsdichten der Kleinsäugerart und können ggf. weitere Verbesserungsmöglichkeiten generiert werden?

Für den vollkommen ehrenamtlich agierenden Verband Artenschutz in Franken® und seiner Partner war diese Fragestellung mit ein ausschlaggebender Grund sich dieser Art nachdrücklich in einer eigenen
mehrjährig angesetzten Projektreihe zu widmen.

Ziele definieren – Maßnahmen beschreiten.


Ziel des umfangreichen und interessanten Projektes, welches sich in modularer Darstellung präsentiert, ist es über eine vorangehende mehrjährige intensive Bestandserfassung der Haselmausvorkommen
aussagekräftige Datensätze zur Verbreitung zu erhalten. Dabei wurden Wald- und Waldrandbereiche ausgewählt  die  eine Gesamtfläche von rund 20.000 Hektar umfassen. Der größte Teil davon liegt in den Wäldern der Bayerischen Staatsforsten, die vom Forstbetrieb Ebrach mit seinem Naturschutz-integrativen Konzept besonders naturnah bewirtschaftet werden.  Nach der Bestanderfassung sollen gemeinschaftlich Vorschläge erarbeitet und weiterführende biotopverbessernde Maßnahmen durchgeführt werden.

Eine Besonderheit ist die starke Projekteinbindung der uns nachfolgenden Generation. Dabei legen wir große Aufmerksamkeit auf die verschiedenen Altersgruppen (Kinder im Kindergartenalter/
Realschüler/Auszubildende/ Jugendliche mit Handicap), sowie darauf, dass die Jugendlichen sich eigenständig mit eigenen Ideen mit einbringen.

Dieser Einsatz hat die Juroren und Jurorinnen des UN-Dekade-Wettbewerbs sehr beeindruckt.

„Das Projekt zeigt in beispielhafter Art und Weise, wie Kinder und Jugendliche durch Naturerleben und eigenes Mitwirken für den Erhalt unserer Naturvielfalt begeistert werden können. Besonders wichtig ist
mir dabei auch die vorbildliche Einbindung der Behindertenarbeit. Das Projekt trägt damit dazu bei, dass sich Menschen bei uns auch künftig verantwortungsvoll für unsere wertvolle Kulturlandschaft einsetzen. Es
hat die Auszeichnung der UN-Dekade Biologische Vielfalt wirklich verdient“,
so die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf.

Ulrike Scharf – Bayerische Umweltministerin

Neben einer Urkunde und einem Auszeichnungsschild erhält die Kooperationsgemeinschaft einen „Vielfalt-Baum“, der symbolisch für die bunte Vielfalt und einzigartige Schönheit der Natur steht, zu deren
Erhaltung das Projekt einen wertvollen Beitrag leistet.


Ab sofort wird das Projekt auf der deutschen UN-Dekade-Webseite unter www.undekade-biologischevielfalt.de vorgestellt.


Das ausgezeichnete Projekt hat an dem Wettbewerb der UN-Dekade Biologische Vielfalt teilgenommen, eine namhafte Jury hat über die Qualität der eingereichten Projekte entschieden. Der fortlaufende Wettbewerb wird von der Geschäftsstelle der UN-Dekade Biologische Vielfalt mit Sitz in Hürth ausgerichtet. Die Auszeichnung dient als Qualitätssiegel und macht den Beteiligten bewusst, dass ihr Einsatz für die lebendige Vielfalt
Teil einer weltweiten Strategie ist. Möglichst viele Menschen sollen sich von diesen vorbildlichen Aktivitäten begeistern lassen und die ausgezeichneten Projekte als Beispiel zu nehmen, selbst im Naturschutz
aktiv zu werden.


Biologische Vielfalt ist alles, was zur Vielfalt der belebten Natur beiträgt: Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen
und Mikroorganismen, ihre Wechselwirkungen untereinander und zur Umwelt sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt der Lebensräume. Hierzu zählen auch die unterschiedlichen Nutztierrassen und Kulturpflanzensorten. Die natürliche Vielfalt zu schützen, bedeutet nicht nur, die Schönheit der Natur zu bewahren. Es bedeutet auch, die Grundlagen des Überlebens von uns allen zu sichern.


Die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt findet im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde. Ziel der
internationalen Dekade ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Dazu strebt die deutsche UN-Dekade eine Förderung des gesellschaftlichen Bewusstseins in Deutschland an. Die Auszeichnung nachahmenswerter Projekte soll dazu beitragen und die Menschen zum Mitmachen bewegen.


Interessierte Einzelpersonen, ehrenamtlich Tätige und Institutionen die sich für die Erhaltung der biologischen
Vielfalt durch Forschungs-, Bildungs- oder Naturschutzmaßnahmen einsetzen, sind eingeladen sich an dem fortlaufenden Wettbewerb zu beteiligen. Die Jury entscheidet etwa halbjährlich über die Auszeichnungen. Seit Juni 2012 werden wöchentlich beispielhafte Projekte zur UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet und offiziell vorgestellt. Eine entsprechende Bewerbung als UN-Dekade-Projekt kann ausschließlich online bei der Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt unter <a href="http://www.artenschutz-steigerwald.de/index.php?forwardlink=http://www.undekade-biologischevielfalt.de" target="_blank" class="sub_table_frame_link">www.undekade-biologischevielfalt.de</a> eingereicht werden.


Kontaktdaten zum Projekt

Artenschutz in Franken®
Michaela Schmidt
Thomas Köhler
Kehlingsdorf 12
96154 Burgwindheim
Telefon: 09551/ 918 998 6
kontakt@artenschutz-franken.org
www.artenschutz-franken.de        

                                                                       
                                                                   

Ansprechpartner bei der Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt:

Arno Todt (Projektleitung)
Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt
nova-Institut GmbH
Industriestraße 300
50354 Hürth
Telefon: 02233-481452
geschaeftsstelle@undekade-biologischevielfalt.de
www.undekade-biologischevielfalt.de


Weitere Infos zu dem Wettbewerb zur UN-Dekade unter:

www.undekade-biologischevielfalt.de


In der Aufnahme

- Darauf sind die Projektpartner ganz besonders stolz - das Gemeinschaftsprojekt wurde mit einen UN Dekade Biologische Vielfalt Preis gewürdigt.
Ausgezeichnet - Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt
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               Rede des 1. Vorsitzenden des Verbandes Artenschutz in Franken® zur Feierstunde


Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Schüler und Kinder,

im Namen des Verbandes Artenschutz in Franken® freue ich mich sie und euch hier im Steigerwald- Zentrum begrüßen zu dürfen.

Einer nur wenige Zentimeter großen Maus, die eigentlich gar keine Maus ist, und die nahezu das halbe Jahr verschläft, ist etwas gelungen was vor wenigen Monaten kaum jemand für  möglich hielt.

Sie, sprich die im Bestand gefährdete Haselmaus, brachte verschiedensten Akteure zusammen, um sich innerhalb eines mehrjährigen, zugegeben nicht alltäglichen Projektes, der detaillierten Bestandserfassung, einer  objektiven Lebensraumbewertung und letztendlich auch dem konkreten Artenschutz zu widmen.
Doch das Prinzip eines nachhaltigen Artenschutzes wird in unseren Augen erst mit der direkten Einbindung der uns nachfolgenden Generation wirksam.

Dass dieser wertvolle Ansatz projektinhaltlich hier einen besonders großen Stellenwert besitzt beweisen auch und gerade die vielen jungen Menschen die sich hier mit uns eingefunden haben. Ein bevorzugt jugendliches Engagement, wird gleichfalls heute mit der Übergabe eines UN Dekade Biologischen Vielfalt Preises gewürdigt.

Und darauf sind wir alle besonders stolz.

Denn das prämierte Projekt weicht ganz bewusst von den ausgetretenen, vielfach verstaubten Pfaden des bekannten Naturschutzes ab. Es möchte einen modernen und frischen Artenschutzgedanken wiederspiegeln, der auch dringlich relevant scheint um wertvolle Perspektiven für die Zukunft der uns nachfolgenden Generationen zu eröffnen.

Dass es mit der Biologischen Vielfalt auf unserem Planeten nicht unbedingt zum Besten steht können wir fast täglich auch aus den Medien erfahren. Denn das bedenkliche Artensterben schreitet unaufhörlich und in rasenden Schritten auf unserem Planten voran. Umso bedeutsamer sind nach unserem Dafürhalten konkrete und deutlich sichtbare, gerade auch regional aufgestellte Artenschutz- und Umweltbildungsprojekte wie das hier generierte.

Es bringt wohl wenig wenn auch noch so viel über den Artenschwund und den Niedergang der Biodiversität geredet wird, wenn dieser für die breite Gesellschaft, und besonders für unsere Kinder und Enkelkinder in seiner komplexen Darstellungsform und  Tragweite nicht erkennbar wird.

Ein breit aufgestelltes, höchst durchdachtes Konzept, das unter dem Arbeitstitel, „Aus die Haselmaus“ firmiert, setzt hier direkt vor Ort, also an der Basis des Geschehens an.

Die Grundlagen eines Pilotprojekts wurden nun gemeinsam gelegt, nun gilt es intensiv daran weiter zu arbeiten. Denn die vor uns liegenden sieben Jahre – dieses Zeitfenster haben wir und für das begleitenden Haselmaus Monitoring eingestellt - werden erst sichtbar werden lassen wie es tatsächlich um das kleine nachtaktive Wesen im Steigerwald steht.

Als wichtiger Lebensraumindikator, sowie als lebendige Ressource, die zukünftig auch in ggf. medizinischer Hinsicht für den Menschen von Interesse sein kann, wird der Haselmaus weit mehr zuteil als es manchen unserer Mitbürger auf den ersten oberflächlichen Blick erscheint. Doch im Gegensatz zur Haselmaus, die der Familie der Schläfer zuzuordnen ist, dürfen wir im ureigenen Interesse die uns noch gegebene Zeitspanne nicht verschlafen wenn wir die vielfältige Biodiversität, die uns aktuell noch umgibt mit uns in die Zukunft nehmen möchten.

Und so darf ich mit diesen Eindrücken enden und  das Wort an die Schüler und Schülerinnen der Klasse 5b der Steigerwald Realschule Ebrach übergeben, die uns weitere Informationen zum eigentlichen Projektverlauf sowie der Lebensform Haselmaus an sich vermitteln werden.

Ich danke für ihre und eure Aufmerksamkeit.

Thomas Artur Köhler
1.Vorsitzender / Artenschutz in Franken®

Ausgezeichnet - Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt
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"Aus die Haselmaus?" - Diese Frage stellt ein Projekt, das gestern als offizielles Projekt der UN-Dekade "Biologische Vielfalt" ausgezeichnet wurde.

Es geht darum, sich auf die Spur der Haselmaus im Steigerwald zu begeben, und die führt durch Rauhenebrach und Oberaurach bis nach Zell am Ebersberg.

Thomas Köhler (links) ist der Hauptinitiator des Projekts "Aus die Haselmaus?".

Als symbolischen Gruß schickte er eine kleine Plüsch-Haselmaus durch Dr. Hünnerkopf an Umweltministerin Ulrike Scharf nach München.

Quelle In Franken - Autor Sabine Weinbeer
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