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UN-Dekade Biologische Vielfalt 2013
Bild zum Eintrag (55150-160)
„Umweltzentrum -  Klassenzimmer Natur - Breitengüßbach“ erhält Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt

21.03.2013


Das innovative Gemeinschaftsprojekt „Umweltzentrum Klassenzimmer Natur Breitengüßbach“ wird in dieser Woche als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Der Preis wird am Donnerstag, 21. März 2013, auf dem ehemaligen Militärgelände in Breitengüßbach von der Bayerischen Umweltstaatssekretärin Melanie Huml übergeben.

"Um unsere zunehmend bedrohte Tier- und Pflanzenwelt zu bewahren, ist es wichtig, die Menschen für die Belange der Natur zu sensibilisieren. Das Projekt hilft, besonders Kindern und Jugendlichen frühzeitig einen verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung nahezubringen", betonte Huml.

Die Auszeichnung wird an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen.

Mit dieser Auszeichnung wird das Engagement der Gemeinde Breitengüßbach, der Audi Stiftung für Umwelt, der Initiative Artenschutz in Franken, sowie der Entwicklungsgesellschaft Breitengüßbach mbH gewürdigt.

Umweltzentrum "Klassenzimmer Natur" Breitengüßbach - vom ehemaligen Militärgelände hin zum innovativen Artenschutz- und Erlebnisraum. So die treffende Bezeichnung für ein nicht alltägliches Gemeinschaftsprojekt der „ganz besonderen Art“.

Auf einem rund 125 Hektar umfassenden, vollkommen eingefriedeten, vormaligen Munitionsdepot (MUNA), gelegen im Landkreis Bamberg (Bayern/Oberfranken) - werden innerhalb von vier Jahren hoch innovative, zukunftsweisende Bausteine des professionellen Artenschutz, sowie der erlebbaren Umweltbildung entstehen.

Nach Abzug der Bundeswehr in den 1990er Jahren, geriet ein vormals militärisch genutzter Komplex rasch in Vergessenheit. Das Areal welches inmitten der intensiv genutzten Kulturlandschaft gelegen ist, zeichnet sich noch heute durch eine hohe Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten aus: Spezies die anderweitig bereits sehr selten geworden sind. Darunter auch der stark gefährdete Kammmolch, sowie zahlreiche Fledermausarten u.v.m..

Für diese Arten ist das Areal zu einem wertvollen (Über) - Lebensraum geworden. Einer ökologischen Oase inmitten der Kulturlandschaft.

Gemeinde Breitengüßbach, Audi Stiftung für Umwelt, Artenschutz in Franken (A.i.F)-, und Entwicklungsgesellschaft Breitengüßbach (EGB ) setzen hier seit Dezember 2011 ein Konzept um das, ganz bewusst von „ausgetretenen Pfaden“ abweichen möchte.

Hier werden professioneller Artenschutz unter Einbindung hochwertiger Umweltbildungs- komponenten wortwörtlich gelebt. Projektbausteine wie sie an anderer Stelle in der gewählten Form mutmaßlich noch nie dargestellt wurden, werden einen wertvollen Beitrag dazu leisten. Auf modularer Basis gründend sollen von 2011 - 2015 Einrichtungen und Projekte entstehen, die aufzeigen, wie es gelingen kann, wertvolles Wissen über die Umwelt und professionellen Artenschutz an die uns nachfolgende Generation zu vermitteln- und das mit Multiplikatoren Effekt-.Neben Kindern und Jugendlichen sollen hier Erwachsene, Menschen mit Behinderungen und ältere Mitbürger an die Umwelt herangeführt werden.

In einem ersten Schritt konnte in 2011/2012 ein bestehendes Bauwerk (hier wurde vormals Munition zusammengestellt) in ein lebendiges Umweltzentrum umgewandelt werden. In einem öffentlichen Raum (Öffnung an den Wochenenden) werden Beispielsweise anhand von Schautafeln Informationen zum Vorhaben vermittelt und Lust geweckt, sich auf "die Fläche" zu begeben. Ein weiterer Schulungsraum eröffnet Möglichkeiten wertvolles Wissen in theoretischer Form an Schulen und Kindergärten zu vermitteln.

Den Projektpartnern liegt sehr viel daran, gerade Kinder, speziell aus dem Großstädtischen Umfeld, hier an die Umwelt und ihre Mitgeschöpfe zu führen. Das Bauwerk an sich ist bereits ein lebendiger Organismus. Durch bauliche Gegebenheiten wurden Sekundärhabitate eingebracht, die zahlreiche Lebensräume für an Bauwerken lebende Arten vorhalten.  

Durch die enge Einbindung kommunaler, pädagogischer Einrichtungen (Kindergärten/Schulen) wird der pädagogische Aspekt auf ein breites Fundament gestellt. Durch die vollständige Einfriedung des Geländes (bis auf Anlieferverkehr - keinerlei Verkehrsströme) kann ungestörtes Naturerleben stattfinden. Das waldreiche Gelände verfügt ferner über 12 Kilometer an befestigten Wanderwegen und eine Vielfalt an wertvollen Biotopen. Eine ehemalige, alte Gleisanlage durchzieht das Gelände gleichfalls und eröffnet einzigartige Perspektiven. 80 ehemalige Munitionsbunker zeigen noch heute den ehemaligen Verwendungszweck des Areals.

In 2012/2013 wurde innerhalb von fünf Monaten unter anderem ein prägnanter Schulungsbunker errichtet. Ein ehemaliger Munitionsunterstand wurde zum Raum des (Er)- Lebens und des Wissens umfunktioniert. Hier werden zukünftig Kinder und Erwachsene mit der Fledermaus in Verbindung gebracht. Eine einzigartige Atmosphäre vermittelt zusätzliche Spannung, um die Geschöpfe der Nacht in besonderer Form erleben zu dürfen.

Ein speziell auf dieses Projekt zugeschnittenes Tracking System erleichtert den Besuchern des Zentrums die Navigation auf dem Gelände unter anderem durch den Einsatz moderner Technik (Smartphones). An zahlreichen Infotools werden die Besucher darüber hinaus über Lebensräume und Lebensformen informiert. Lehrpfade zum Thema Wald -aufgebaut als Lehrpfad für Kinder und Erwachsene- sind auf die jeweiligen Besuchergruppen zugeschnitten.

Weitere Aspekte sind die Umgestaltung ehemaliger Bunker und Splitterschutzgänge hin zu Überwinterungslebensräumen für Fledermäuse. "Das Haus für die Fledermaus" informiert über Schutzmöglichkeiten für die heimischen Fledermausarten.

Dem nicht genug werden hier Bausteine des Reptilienschutzes "Großer Bahnhof für kleine Reptilien" oder "Die wilden Bienen der MUNA" platziert. Die Allee des Lebens - wurde mit heimischen Feldahornen ausgestattet und stellt das lebendige, farbenfrohe Eingangsportal zu dem Gelände dar. Die „Wiese des Wissens“ entwickelt sich in den kommenden Jahren zu einem Erlebnisbereich speziell für Kinder.

Mit seinem komplexen Aufbau wird das Projekt bewusst von der breiten Masse abweichen und eine neue, wegweisende Form der Umweltbildung darstellen. Aus der Fülle an Einzelbausteinen wird sich im Lauf der Zeit ein "Bauwerk des Wissens und des Artenschutzes" entwickeln, welches einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung unserer Umwelt leisten kann. All dies setzt Artenschutz in Franken in vollkommen ehrenamtlicher Weise um.

Das Umweltzentrum „Klassenzimmer Natur“ Breitengüßbach ist eines von drei Projekten, das die Audi Stiftung für Umwelt im fränkischen Raum unterstützt. Im Fokus stehen dabei Artenerhalt und Umweltbildung. Diese drei Projekte ergänzen sich hinsichtlich ihrer Inhalte und  Zielgruppen.

Dieses in sicher schlüssige Konzept und das höchst gelungene Engagement der verschiedenen Partner hat die Juroren und Jurorinnen des Wettbewerbs sehr beeindruckt

"In diesem Zentrum bereiten wir das komplexe Thema Biodiversität verständlich auf und machen es so für Besucher erlebbar", sagt Dr. Dagobert Achatz, Geschäftsführer der Audi Umwelt Stiftung GmbH. "Unser Ziel ist es, ein nachhaltiges Mensch-Umwelt-System zu fördern. Für ein zukunftsfähiges Miteinander von Mensch und Umwelt ist es grundlegend, die Natur zu erleben und zu verstehen. So wecken wir die Bereitschaft zu verantwortlichem und nachhaltigem Handeln."

Erster Bürgermeister Reiner Hoffmann bezeichnet es als einen Glücksfall für die Gemeinde Breitengüßbach, dass es gelungen ist, das ehemalige Munitionsdepot zu erwerben und das Gelände, das seit 1935 als militärisches Sperrgebiet nicht zugänglich war, zu einem Naherholungsgebiet mit einem Umweltbildungszentrum zu entwickeln.“


Georg Neuberger bedankt sich als Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Breitengüßbach mbh, die Eigentümer des Waldgebietes ist, bei den Hauptakteuren der Entwicklungsmaßnahme, dem Verein Artenschutz in Franken und der Audi Umweltstiftung, für ihr Engagement, das dieses Projekt erst ermöglicht hat.“

„Fledermäuse im Bunker, bunte Pflanzen statt Panzer und Molche statt Militär – das sind die Themen im Klassenzimmer Natur!“, erklärt Dr. Natalie Bergholz, Mitarbeiter der Geschäftsstelle  der UN-Dekade Biologischen Vielfalt.

„Hier lernen Schul- und Kindergartenkinder, wie sich ein ehemaliges Militärgelände zu einem Zufluchtsort für heimische Tier- und Pflanzenarten entwickelt. Und auch unsere älteren oder gehandicapten Mitbürger und Mitbürgerinnen werden hier künftig auf Tuchfühlung mit wilden Bienen, Kammmolchen und Fledermäusen gehen.“

„Aus einem vormals militärisch geprägten Umfeld entwickeln wir gemeinschaftlich innerhalb weniger Jahre einen Ort der Wissen vermittelt und Leben schützt“, so Thomas Köhler, Vorstand des Artenschutz in Franken.  

Neben einer Urkunde und einem Auszeichnungsschild erhält das Gemeinschaftsprojekt „Umweltzentrum Klassenzimmer Natur Breitengüßbach“  einen „Vielfalt-Baum“, der symbolisch für die bunte Vielfalt und einzigartige Schönheit der Natur steht, zu deren Erhaltung das Gemeinschaftsprojekt „Umweltzentrum Klassenzimmer Natur Breitengüßbach“ einen wertvollen Beitrag leistet.

Ab sofort wird das Projekt auf der deutschen UN-Dekade-Webseite unter www.un-dekade-biologische-vielfalt.de vorgestellt.

Die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt findet im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde. Ziel der internationalen Dekade ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten.

Dazu strebt die deutsche UN-Dekade eine Förderung des gesellschaftlichen Bewusstseins in Deutschland an. Der Begriff „biologische Vielfalt“ bezeichnet das gesamte Spektrum des Lebens auf der Erde.


Damit sind die Vielzahl aller Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen und Pilze sowie die genetische Vielfalt innerhalb dieser Arten gemeint. Aber auch ihre verschiedenen Lebensräume und die komplexen ökologischen Wechselwirkungen sind Teil der biologischen Vielfalt. Seit Jahrzehnten ist ein Rückgang dieser Vielfalt zu beobachten.

Damit schwindet auch für uns Menschen die wertvolle Lebensgrundlage. Das Anliegen der UN-Dekade Biologische Vielfalt ist es daher, mehr Menschen für die Natur zu begeistern und für die Erhaltung der biologischen Vielfalt zu motivieren. Die Auszeichnung nachahmenswerter Projekte kann dazu beitragen und die Menschen zum Mitmachen bewegen.

Seit Juni 2012 werden beispielhafte Projekte zur UN-Dekade Biologische Vielfalt vorgestellt.

Nun zählt auch das Gemeinschaftsprojekt Umweltzentrum „Klassenzimmer Natur“ Breitengüßbach zu einer dieser beispielhaften Projekte die einen wertvollen Beitrag zu Sicherung unseres Lebensumfeldes leisten werden.

                                                                                           
Kontaktdaten mit Ansprechpartnern für die Presse-und Öffentlichkeitsarbeit

Artenschutz in Franken
Thomas Köhler
Kehlingsdorf 12
96154 Burgwindheim
Telefon 09551/9189986
E-Mail: kontakt@artenschutz-franken.org
Web www.artenschutz-franken.de

Audi Stiftung für Umwelt GmbH
85045 Ingolstadt
Auto-Union-Straße 1
Telefon +49 841 89-34444
E-Mail: info@audi-stiftung-für-umwelt.de
www.audi-stiftung-für-umwelt.de
Geschäftsführer:
Dr. Dagobert Achatz (Sprecher der Geschäftsführung)
Anton Poll

Direkter Zugang zum Projekt unter:

http://www.artenschutz-steigerwald.de/index.php?lang=de&p=50000&cid=&id=40635

http://www.audi-umweltstiftung.de/auws/brand/de/projektuebersicht/znw.html#source=http://www.audi-umweltstiftung.de/auws/brand/de/projektuebersicht/umweltzentrum.html&container=page



UN-Dekade Biologische Vielfalt 2013
Bild zum Eintrag (55151-160)
Bürgermeister Hoffmann bei seiner Eröffnungsrede am Fledermaus Informationsbunker
UN-Dekade Biologische Vielfalt 2013
Bild zum Eintrag (55152-160)
Dr. Dagobert Achatz erörtert das Engagement der Audi Stiftung für Umwelt
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