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Nutzen der Natur liegt auf der Hand 10.05.2012
Nutzen der Natur liegt auf der Hand

10.05.2012

Der Bund Naturschutz zieht eine positive Bilanz seiner Arbeit im Landkreis. Das Ziel Nationalpark Steigerwald wird nicht zu den Akten gelegt, sagt Vorsitzender Klaus Mandery.

Kreis Haßberge - A
mphibien- und Fledermausschutz, Landschaftspflege, Naturschutzbeirat, Wildkatzen-Projekt, Umweltbildung, Biodiversitätszentrum – um das und noch viel mehr kümmert sich seit vielen Jahren die Kreisgruppe des Bund Naturschutz (BN).

Zur Jahresversammlung hatte der Vorsitzende Klaus Mandery aus Ebern über 300 neue Mitglieder und den Landesgeschäftsführer Peter Rottner aus Regensburg eingeladen. Nach einem Gedenken an den verstorbenen Vorsitzenden der Eltmanner BN-Ortsguppe, Ludwig Bausewein, stellte sich Mandery in seinem Rechenschaftsbericht aktuellen Themen.

Klare Worte fielen zum Steigerwald. Das von der Staatsregierung propagierte und großzügig geförderte Nachhaltigkeitszentrum in Handthal sei einseitig ausgerichtet, sagte Mandery. Natur- und Artenschutz sowie eine natürliche Waldentwicklung spielten in diesem Konzept nur eine untergeordnete Rolle. „Andere Regionen würden sich die Finger danach schlecken, ein Nationalpark zu werden“, so Mandery. Der 34-jährige Thomas Mößlein aus Haßfurt, im Januar 2012 dem BN beigetreten, ist überzeugt, dass „die bestehende Protesthaltung auf mangelnder Information“ beruht. Im Übrigen, sagte er, hätte das Nachhaltigkeitszentrum viel besser nach Ebrach gepasst.

Die Situation beim ehemaligen Bundeswehr-Übungsplatz in Ebern dagegen habe sich entspannt, berichtete Kurt Langer von der dortigen Ortsgruppe. Mit der Firma Gerlicher, die dort eine rund 20 Hektar große Photovoltaik-Anlage betreibt, sei vereinbart, dass der BN die Pflege übernimmt. Auf diese Weise will man versuchen, einen ambitionierten Natur- und Artenschutz bei einem derartigen Großprojekt zu verwirklichen.


Besseres Verhältnis

Das Verhältnis zur Stadt Ebern habe sich ebenfalls positiv entwickelt, sagte Langer. Durch den kürzlichen Kompromiss sei eine Nutzung des Geländes für den Off-road-Motorsport vom Tisch. Gemeinsames Ziel sei nun, den Schatz an Artenvielfalt im ehemaligen Militärgelände zu erhalten. So führten Mitglieder des BN im Januar 2012 eine Entbuschungsaktion durch, um beachtliche Bestände der Orchidee Purpurknabenkraut zu sichern. Die Kommune unterstützte das mit einer Vormahd – die neue Zusammenarbeit klappt.

In Sachen Windkraftnutzung unterstützt der BN die Position von Landrat Rudolf Handwerker (CSU). Demnach soll es nicht zu einer „Verspargelung“ der Landschaft kommen. Sinnvoll sei vielmehr eine Bündelung der Anlagen. „Schlimm wäre es, wenn nur die Investoren die Standorte bestimmen würden“, erklärte der Vorsitzende. Die Bürger vor Ort und die Kommunen dürften das Heft nicht aus der Hand geben.

Schließlich begründete Mandery den Umzug der Geschäftsstelle von der Kreisstadt nach Ebern. Für die dortige sehr aktive Ortsgruppe sei das natürlich positiv, andererseits sei das südlich gelegene Kreisgebiet sehr weit entfernt. Nachdem man jahrelang im Schatten des Landratsamtes weilte, entspreche der neue Standort der jetzigen Lage. Allerdings sei das keine Bindung für immer und ewig.

Über 1400 Umweltschützer sind im Haßbergkreis Mitglied des BN. In dieser stolzen Zahl enthalten sind gut 300 Neumitglieder, gewonnen durch eine vom Landesverband initiierte Werbeaktion. Einer der BN-„Frischlinge“ ist Renate Bayer aus Untertheres. „Wir waschen, wenn die Sonne scheint“, sagt sie. In ihrem energetisch sanierten Haus ist die Waschmaschine an die Warmwassser-Solaranlage gekoppelt.

Der aus Regensburg angereiste Landesgeschäftsführer Peter Rottner begrüßte insbesondere diese „Newcomer“. In seiner Grundsatzrede forderte er eine konsequente Energiewende und einen Atomausstieg, der „unumkehrbar“ bleiben müsse.

Nachdem Andreas Einwag aus Ebern als neuer Schatzmeister und Anton Beuerlein aus Fatschenbrunn als weiterer Kassenprüfer einstimmig gewählt wurden, meldeten sich die Neumitglieder zu Wort. Sie kritisierten beispielsweise die fehlende öffentliche Verkehrsanbindung des Hofheimer Raumes oder die „untragbare Situation“ am Haßfurter Bahnhof. Ein Anwesender berichtete von Rollstuhlfahrern, die aus Bamberg kommend die Kreisstadt ansteuern.

Umweg über Schweinfurt

Da alle Züge aus Oberfranken am Gleis 2 einfahren, versperrt die Unterführung den Behinderten den Weg. Die Folge: Trotz Halt in Haßfurt müssen die Rollstuhlfahrer bis nach Schweinfurt weiterfahren, dort aussteigen und auf einen Zug zurück nach Haßfurt warten. Den können sie dann nutzen, weil der in der Kreisstadt „unterführungsfrei“ am Gleis 1 hält.


Quellenangabe: Fränkischer Tag / HAssberge / 09.05.2012 / Autor Manfred Wagner

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken