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Nationalpark Steigerwald ?

Auf Plakaten und T-Shirts brachten die Kundgebungsteilnehmer in Michelau ihre Kritik an den Nationalpark-Plänen zum Ausdruck
„Nie gegen eine breite Mehrheit“
NATIONALPARK Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein bekräftigte gestern in Michelau, dass ein Steigerwald-Schutzgebiet gegen den Willen der Bürger mit ihm nicht zumachen ist.
Michelau — Das war Balsam auf die geschundene Seele der Steigerwälder, die seit Monaten gegen die Ausweisung des Gebietes zum Nationalpark kämpfen: Sowohl der Bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein als auch Bundeswirtschaftsminister Michael Glos sprachen sich bei einer CSU-Kundgebung gestern in Michelau im Kreis Schweinfurt gegen einen Nationalpark Steigerwald aus.
Die rund 1000 Zuhörer, unter ihnen wohl kaum ein Nationalpark- Befürworter, quittierten die Aussagen mit lautem Beifall.
Eine Einschränkung gibt es indes: Eine „breite Mehrheit“ der Menschen muss laut Beckstein dahinter stehen und wollen, dass alles so bleibt, wie es bisher ist.
Das Interesse der Menschen
Günther Beckstein versicherte, dass ein Nationalpark „gegen den Willen der Bürger vor Ort nicht in Frage kommt.“ Der Landtag werde „nie gegen eine breite Mehrheit der Bürger“ einen entsprechenden Beschluss fassen. „Da braucht’s keine Beschlüsse, die eine ganze Region vergewaltigen“, fuhr er fort.
Das Interesse der Menschen Vor Ort sei wichtiger als „Ideologien“. Damit meinte der Ministerpräsident in erster Linie die Vertreter des Bundes Naturschutz, der einen Nationalpark Steigerwald fordert.
Beckstein versprach, dass seine Aussage auch nach der Landtagswahl am 28. September Bestand haben werde. Das sei eine „verlässliche“ Politik, sagte er.
Der Ministerpräsident gab die Zusage, dass der Freistaat Bayern den Steigerwald fördern könne – auch „wenn’s beim Naturpark bleibt“. Damit reagierte er auf eine Forderung von Landrat Harald Leitherer, Schweinfurt, der eine Unterstützung der Naturparke angemahnt hatte.
Die Kundgebung der CSU fand in Verbindung mit der dreitägigen Wandertour des Bundeswirtschaftsministers Michael Glos statt, der im nahen Prichsenstadt wohnt.
Vor Ort richtete der Verein „Unser Steigerwald“ mit Vorsitzendem Gerhard Eck die Veranstaltung aus. Eck ist Landtagsabgeordneter der CSU und Bürgermeister im benachbarten Donnersdorf (Landkreis Schweinfurt). Der Verein, der nach Aussage Ecks 40 000 bis 50 000 Menschen vertritt, wendet sich vehement gegen einen Nationalpark Steigerwald und für die Beibehaltung des Naturpark- Status’.
Ebenso wie Ministerpräsident Beckstein sprach sich auch Bundeswirtschaftsminister Glos, der gleichzeitig der unterfränkische Bezirksvorsitzende der CSU ist, gegen einen Nationalpark Steigerwald aus.
„Ich bin ein Kind des Steigerwaldes“, schilderte er den Zuhörern (seine verstorbene Mutter stammt aus Ebrach).
Glos sprach die Vermutung aus, dass die Verfechter eines Nationalparks offensichtlich einen Ausgleich für ihre „Sünden“ suchten, die siewoanders begangen haben. Er lehnt die „Sperre für die Menschen“ ab,wie er das Schutzgebiet beschrieb.
Gleichzeitig kündigte er an, dass er Mitglied in dem Verein „Unser Steigerwald“ werden wolle.
Quellenangabe: Fränkischer Tag / Hassberge Autor Klaus Schmidt / Donnerstag 21.08.08
Für die gelistete Darstellung trägt der Autor die verantwortung
„Von Ideologen angeschoben“
NATIONALPARK Die Gegner eines Schutzgebietes im Steigerwald hatten gestern in
Michelau ein Heimspiel. Die CSU demonstrierte geschlossen ihren Widerstand.
Kreis Haßberge — Es gab nur einmal Buh-Rufe, und die Trillerpfeifen blieben bis auf ein paar Ausnahmen stumm.
Und wenn es Missfallensäußerungen gab, dann richteten sie sich nicht gegen die Anwesenden, sondern gegen die, die gestern nicht in Michelau waren, gegen die Befürworter eines Nationalparks Steigerwald wie den Bamberger Landrat Dr. Günther Denzler oder den Ebracher Bürgermeister Schneider.
Die Gegner eines Nationalparks Steigerwald waren bei der Kundgebung vor dem Rathaus in Michelau (Landkreis Schweinfurt) unter sich – zumindest gab sich niemand als Befürworter zu erkennen.
Mit den Gegnern suchte die CSU den Schulterschluss.
Zahlreiche CSU-Politiker zeigten sich auf der Treppe vor dem Rathaus, um ihre Solidarität mit den Nationalpark- Gegnern zu dokumentieren. An der Spitze Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein und Bundeswirtschaftsminister Michael Glos, die sich beide gegen den Nationalpark aussprachen
In keiner Person kommt die Verbindung zwischen CSU und Widerstand gegen den Nationalpark deutlicher zum Ausdruck als beim Landtagsabgeordneten und Donnersdorfer Bürgermeister Gerhard Eck. Er ist gleichzeitig der Vorsitzende des Vereins „Unser Steigerwald“, dessen Ziel es ist, einen Nationalpark zu verhindern.
Gerhard Eck hält, wie er in seiner Rede vor den rund 1000 Zuhörern deutlich machte, einen Nationalpark für nicht erforderlich.
Denn es gebe schon FFH-Gebiete mit „einemVerschlechterungsverbot“.
Den Steigerwald, so wie er sich heute präsentiere, hätten die Vorfahren „mit Nützen und Schützen geschaffen“.Und dieseKulturlandschaft gelte es zu erhalten, forderte Eck.
Die Nationalpark-Idee sei „von ganz wenigen Ideologen angeschoben“ worden. Sie kämen über hunderte vonKilometern angereist und sagten den Menschen im Steigerwald, dass sie das, das „Nützen und Schützen“, nicht mehr können.
„Nur eine vage Vorstellung.“
SIEGFRIEDSTÄNDECKE, BÜRGERMEISTER
Eck glaubt nicht, dass der Nationalpark zu der „Jobmaschine“ wird, wie sich die Befürworter das vorstellen. Zunächst einmal würden bis zu 1000 Arbeitsplätze vernichtet, befürchtet er. Selbst ökologisch sei, so Eck, ein solches Schutzgebiet fragwürdig.
Der Michelauer Bürgermeister Siegfried Ständecke konkretisierte die Argumente, die gegen einen Nationalpark sprechen. Der Steigerwald, sagte er, habe bestens gepflegte Waldbestände mit hochwertigem Holz, die erhalten werden müssten.
Die Zerstörung von Wertstoffen wie dem Holz „wäre eine Sünde“.
Der Nationalpark ist nach seiner Einschätzung „nur eine vage Vorstellung“, und der Tourismus wäre nur ein Saisongeschäft. Vor dem Hintergrund des Klimawandels sprach sich der Bürgermeister dafür aus, dass Holz als regenerativer Energieträger weiter eingesetzt Werden müsse.
In einem Nationalpark wären, so fuhr Ständecke fort, Schädlinge wie der Borkenkäfer oder der Eichenprozessionsspinner nicht aufzuhalten. Totholzgebiete stellten eine Gefahr für Waldbesucher dar, beispielsweise durch herabfallende Äste – und damit würden dann die letzten Touristen vertrieben.
Bisher stehen, wie der Bürgermeister Siegfried Ständecke deutlich machte, die Ökologie, die Ökonomie und das Soziale im Steigerwald im Einklang. Und das solle so bleiben, wünschte er.
Bei der Kundgebung stimmten die Teilnehmer das Steigerwald-Lied, die Bayern- und die Deutschland-Hymne an. Ein Trompetenspieler im Hintergrund hatte den Ton vorgegeben.
Bund Naturschutz rügt Glos
Sehr schnell hat der Bund Naturschutz auf die Kundgebung in Michelau reagiert und in einer noch am gestrigen Donnerstagnachmittag verbreiteten Erklärung seine Enttäuschung über die Aussagen dort geäußert. Vor allem übt der Bund Naturschutz Kritik an Wirtschaftsminister Michael Glos.
Mit seiner ablehnenden Haltung „vergibt der Bundesminister eine zentrale wirtschaftliche Zukunftschance für Franken“, schreibt der stellvertretende Landesbeauftragte Kai Frobel, Nürnberg, für den Bund Naturschutz in Bayern.
Quellenangabe: Fränkischer Tag / Hassberge Autor Klaus Schmidt / Freitag 22.08.08
Für die gelistete Darstellung trägt der Autor die verantwortung
Michelau — Das war Balsam auf die geschundene Seele der Steigerwälder, die seit Monaten gegen die Ausweisung des Gebietes zum Nationalpark kämpfen: Sowohl der Bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein als auch Bundeswirtschaftsminister Michael Glos sprachen sich bei einer CSU-Kundgebung gestern in Michelau im Kreis Schweinfurt gegen einen Nationalpark Steigerwald aus.
Die rund 1000 Zuhörer, unter ihnen wohl kaum ein Nationalpark- Befürworter, quittierten die Aussagen mit lautem Beifall.
Eine Einschränkung gibt es indes: Eine „breite Mehrheit“ der Menschen muss laut Beckstein dahinter stehen und wollen, dass alles so bleibt, wie es bisher ist.
Das Interesse der Menschen
Günther Beckstein versicherte, dass ein Nationalpark „gegen den Willen der Bürger vor Ort nicht in Frage kommt.“ Der Landtag werde „nie gegen eine breite Mehrheit der Bürger“ einen entsprechenden Beschluss fassen. „Da braucht’s keine Beschlüsse, die eine ganze Region vergewaltigen“, fuhr er fort.
Das Interesse der Menschen Vor Ort sei wichtiger als „Ideologien“. Damit meinte der Ministerpräsident in erster Linie die Vertreter des Bundes Naturschutz, der einen Nationalpark Steigerwald fordert.
Beckstein versprach, dass seine Aussage auch nach der Landtagswahl am 28. September Bestand haben werde. Das sei eine „verlässliche“ Politik, sagte er.
Der Ministerpräsident gab die Zusage, dass der Freistaat Bayern den Steigerwald fördern könne – auch „wenn’s beim Naturpark bleibt“. Damit reagierte er auf eine Forderung von Landrat Harald Leitherer, Schweinfurt, der eine Unterstützung der Naturparke angemahnt hatte.
Die Kundgebung der CSU fand in Verbindung mit der dreitägigen Wandertour des Bundeswirtschaftsministers Michael Glos statt, der im nahen Prichsenstadt wohnt.
Vor Ort richtete der Verein „Unser Steigerwald“ mit Vorsitzendem Gerhard Eck die Veranstaltung aus. Eck ist Landtagsabgeordneter der CSU und Bürgermeister im benachbarten Donnersdorf (Landkreis Schweinfurt). Der Verein, der nach Aussage Ecks 40 000 bis 50 000 Menschen vertritt, wendet sich vehement gegen einen Nationalpark Steigerwald und für die Beibehaltung des Naturpark- Status’.
Ebenso wie Ministerpräsident Beckstein sprach sich auch Bundeswirtschaftsminister Glos, der gleichzeitig der unterfränkische Bezirksvorsitzende der CSU ist, gegen einen Nationalpark Steigerwald aus.
„Ich bin ein Kind des Steigerwaldes“, schilderte er den Zuhörern (seine verstorbene Mutter stammt aus Ebrach).
Glos sprach die Vermutung aus, dass die Verfechter eines Nationalparks offensichtlich einen Ausgleich für ihre „Sünden“ suchten, die siewoanders begangen haben. Er lehnt die „Sperre für die Menschen“ ab,wie er das Schutzgebiet beschrieb.
Gleichzeitig kündigte er an, dass er Mitglied in dem Verein „Unser Steigerwald“ werden wolle.
Quellenangabe: Fränkischer Tag / Hassberge Autor Klaus Schmidt / Donnerstag 21.08.08
Für die gelistete Darstellung trägt der Autor die verantwortung
„Von Ideologen angeschoben“
NATIONALPARK Die Gegner eines Schutzgebietes im Steigerwald hatten gestern in
Michelau ein Heimspiel. Die CSU demonstrierte geschlossen ihren Widerstand.
Kreis Haßberge — Es gab nur einmal Buh-Rufe, und die Trillerpfeifen blieben bis auf ein paar Ausnahmen stumm.
Und wenn es Missfallensäußerungen gab, dann richteten sie sich nicht gegen die Anwesenden, sondern gegen die, die gestern nicht in Michelau waren, gegen die Befürworter eines Nationalparks Steigerwald wie den Bamberger Landrat Dr. Günther Denzler oder den Ebracher Bürgermeister Schneider.
Die Gegner eines Nationalparks Steigerwald waren bei der Kundgebung vor dem Rathaus in Michelau (Landkreis Schweinfurt) unter sich – zumindest gab sich niemand als Befürworter zu erkennen.
Mit den Gegnern suchte die CSU den Schulterschluss.
Zahlreiche CSU-Politiker zeigten sich auf der Treppe vor dem Rathaus, um ihre Solidarität mit den Nationalpark- Gegnern zu dokumentieren. An der Spitze Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein und Bundeswirtschaftsminister Michael Glos, die sich beide gegen den Nationalpark aussprachen
In keiner Person kommt die Verbindung zwischen CSU und Widerstand gegen den Nationalpark deutlicher zum Ausdruck als beim Landtagsabgeordneten und Donnersdorfer Bürgermeister Gerhard Eck. Er ist gleichzeitig der Vorsitzende des Vereins „Unser Steigerwald“, dessen Ziel es ist, einen Nationalpark zu verhindern.
Gerhard Eck hält, wie er in seiner Rede vor den rund 1000 Zuhörern deutlich machte, einen Nationalpark für nicht erforderlich.
Denn es gebe schon FFH-Gebiete mit „einemVerschlechterungsverbot“.
Den Steigerwald, so wie er sich heute präsentiere, hätten die Vorfahren „mit Nützen und Schützen geschaffen“.Und dieseKulturlandschaft gelte es zu erhalten, forderte Eck.
Die Nationalpark-Idee sei „von ganz wenigen Ideologen angeschoben“ worden. Sie kämen über hunderte vonKilometern angereist und sagten den Menschen im Steigerwald, dass sie das, das „Nützen und Schützen“, nicht mehr können.
„Nur eine vage Vorstellung.“
SIEGFRIEDSTÄNDECKE, BÜRGERMEISTER
Eck glaubt nicht, dass der Nationalpark zu der „Jobmaschine“ wird, wie sich die Befürworter das vorstellen. Zunächst einmal würden bis zu 1000 Arbeitsplätze vernichtet, befürchtet er. Selbst ökologisch sei, so Eck, ein solches Schutzgebiet fragwürdig.
Der Michelauer Bürgermeister Siegfried Ständecke konkretisierte die Argumente, die gegen einen Nationalpark sprechen. Der Steigerwald, sagte er, habe bestens gepflegte Waldbestände mit hochwertigem Holz, die erhalten werden müssten.
Die Zerstörung von Wertstoffen wie dem Holz „wäre eine Sünde“.
Der Nationalpark ist nach seiner Einschätzung „nur eine vage Vorstellung“, und der Tourismus wäre nur ein Saisongeschäft. Vor dem Hintergrund des Klimawandels sprach sich der Bürgermeister dafür aus, dass Holz als regenerativer Energieträger weiter eingesetzt Werden müsse.
In einem Nationalpark wären, so fuhr Ständecke fort, Schädlinge wie der Borkenkäfer oder der Eichenprozessionsspinner nicht aufzuhalten. Totholzgebiete stellten eine Gefahr für Waldbesucher dar, beispielsweise durch herabfallende Äste – und damit würden dann die letzten Touristen vertrieben.
Bisher stehen, wie der Bürgermeister Siegfried Ständecke deutlich machte, die Ökologie, die Ökonomie und das Soziale im Steigerwald im Einklang. Und das solle so bleiben, wünschte er.
Bei der Kundgebung stimmten die Teilnehmer das Steigerwald-Lied, die Bayern- und die Deutschland-Hymne an. Ein Trompetenspieler im Hintergrund hatte den Ton vorgegeben.
Bund Naturschutz rügt Glos
Sehr schnell hat der Bund Naturschutz auf die Kundgebung in Michelau reagiert und in einer noch am gestrigen Donnerstagnachmittag verbreiteten Erklärung seine Enttäuschung über die Aussagen dort geäußert. Vor allem übt der Bund Naturschutz Kritik an Wirtschaftsminister Michael Glos.
Mit seiner ablehnenden Haltung „vergibt der Bundesminister eine zentrale wirtschaftliche Zukunftschance für Franken“, schreibt der stellvertretende Landesbeauftragte Kai Frobel, Nürnberg, für den Bund Naturschutz in Bayern.
Quellenangabe: Fränkischer Tag / Hassberge Autor Klaus Schmidt / Freitag 22.08.08
Für die gelistete Darstellung trägt der Autor die verantwortung
Nationalpark-Streit nimmt an Schärfe zu
KONTROVERSE Die Argumente treten in den Hintergrund, und die Emotionen kochen hoch. Am heutigen Donnerstag kommt
Der Ministerpräsident in den Steigerwald. In Michelau wird Beckstein zu dem umstrittenen Thema Stellung nehmen (müssen).
Kreis Haßberge — Mit zunehmender Dauer und dem Heranrücken des Landtagswahltermins wächst die Gefahr, dass die ohnehin schon hitzig geführte Diskussion um die Ausweisung eines Nationalparks Steigerwald vollkommen aus dem Ruder läuft. Dass Emotionen die Auseinandersetzung bestimmen und nicht die sachlichen Argumente.
Dass Personen attackiert werden, statt ruhig miteinander zu sprechen. Nicht von ungefähr kommt daher der Vorschlag des Bundesumweltministers Sigmar Gabriel (SPD), der jüngst Ebrach und Oberschleichach besucht hat, um sich selbst ein Bild zu machen, einen Moderator einzusetzen, der zwischen Befürwortern und Gegnern eines Nationalparks vermittelt.
Der Auftritt des Bundespolitikers vor einer Woche hat deutlich gemacht, wie sehr mittlerweile die Emotionen dominieren.
Da wird plötzlich die Form der Polizei-Präsenz in Ebrach ein Thema, die der Versammlungsleiter Albrecht Ruß aus Koppenwind kritisiert hat (unsere Zeitung berichtete in der gestrigen Ausgabe).
Oskar Ebert, der Bürgermeister von Rauhenebrach und Zweite Vorsitzende des Vereins „Unser Steigerwald“, hat wiederholt eine Auseinandersetzung zwischen Befürwortern und Gegnern „auf Augenhöhe“ angemahnt. Das sei bisher nicht geschehen, bedauert der entschiedene Nationalpark-Kritiker.
Und er ärgert sich, dass Gegner bisweilen als Hinterwäldler abgestempelt werden.
Die nahende Landtagswahl erhöht die Nervosität bei den Politikern. Viele fürchten, dass vor dem Hintergrund der Nationalpark- Diskussion alle anderen Aussagen und erzielte Erfolge an Bedeutung verlieren und nur noch die Haltung zählt: für oder gegen den Nationalpark? Nicht leichter macht die Situation, dass zwar die Parteien versuchen, ihre Reihen geschlossen zu halten.
Aber einzelne prominente Politiker stehen dann doch auf der anderen Seite.
Besonders deutlich wird dies bei der CSU: Während sich beispielsweise der unterfränkische Bezirksvorstand einstimmig gegen den Nationalpark ausgesprochen hat, ist der Bamberger CSU-Landrat Dr. Günther Denzler einer der eifrigsten Verfechter eines solchen Schutzgebietes.
„Eine große Volkspartei“, wie es die CSU ist, müsse eine solche Konstellation „aushalten“, meint dazu der CSU Vorsitzende im Kreis Haßberge, Siegmund Kerker.
„OhneWenn und Aber.“
SIEGMUNDKERKER, CSU-CHEF
Der stellvertretende Landrat und frühere Bürgermeister von Oberaurach hofft, dass beide Seiten künftig „sachlich miteinander umgehen“ und die Verantwortlichenmäßigendwirken, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung schilderte. Er bedauert, dass „immer noch geschürt wird“, und hofft, „dass keine Partei die Nerven verliert.“
Kerker, der nach eigener Aussage „ohne Wenn und Aber“ gegen einen Nationalpark ist, findet es schade, dass die Emotionen die Oberhand haben. Allerdings kann der CSU-Kreisvorsitzende „verstehen, dass die Leute Angst haben“. Denn bereits jetzt gebe es Befürchtungen, genügend Brennholz im Steigerwald zu bekommen – ohne Nationalpark.
Helfen würde in der aufgeheizten Situation laut Kerker ein klares Wort aus München. Damit meint er nicht einzelne Aussagen von Mandatsträgern, sondern beispielsweise eine Einschätzung des Landtags.
Aber das ist nicht zu erwarten, denn das Parlament beschäftigt sich erst dann mit dem Thema, wenn ein konkreter Anlass gegeben ist, etwa ein Antrag vorliegt.
Ein klares Wort erhofft sich Kerker von Ministerpräsident Günther Beckstein, der am Samstag, 13. September, den Landkreis Haßberge besucht.
Der CSU-Kreisvorsitzende erwartet eine klare Aussage Becksteins gegen den Nationalpark.
„Das macht er auch“, ist Kerker zuversichtlich. Denn München müsse wissen: „Unsere Leute im Steigerwald sind die Hauptbetroffenen“, und gegen die Leute vor Ort sei, soKerker, ein Nationalpark „nicht zumachen.“
Die Möglichkeit, ein klares Wort zu sagen, hat Günther Beckstein bereits am heutigen Donnerstag. Der Minsterpräsident kommt nach Michelau (Kreis Schweinfurt), das an der Grenze zum Landkreis Haßberge liegt. Dort will er mit Wirt Wirtschaftsminister Michael Glos wandern, der in der Nähe wohnt.
In Michelau wird heute auch der Landtagskandidat Steffen Vogel (CSU) sein. Er hatte für den Beckstein-Besuch ebenso wie für die Visite von Umweltminister Gabriel die CSU-Ortsverbände aufgefordert, ihre ablehnende Haltung zu einem Nationalpark deutlich zum Ausdruck zu bringen. Nach Ansicht der SPD im Landkreis im Fall von Oberschleichach vor einer Woche vielleicht zu deutlich, wie aus einem Schreiben des stellvertretenden SPD-Kreisvorsitzenden Paul Hümmer ersichtlich wird.
Hümmer, der Dritte Bürgermeister von Sand, wirft Steffen Vogel vor, „eine mit Schmähungen und Beschimpfungen beherrschte CSU-Kundgebung gegen den Bundesumweltminister Sigmar Gabriel am Umweltzentrum des Landkreises Haßberge in Oberschleichach“ mitinitiiert zu haben. Hümmer wörtlich:
„Wer die Verantwortung für das symbolhafte Aufhängen von Menschen trägt oder diese Darstellung als Veranstalter nicht unterbindet, disqualifiziert sich selbst.“
„Geschämt“
Als Teilnehmer der Veranstaltung „habe ich mich vor den mitreisenden Teilnehmern des Bundesministers, den Gästen des Bundes Naturschutz und Journalisten aus dem ganzen Bundesgebiet für das unter die Gürtellinie gehende Vorgehen der verantwortlichen Nationalpark- Gegner geschämt.“
Der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende rügt heftig ,wie der CSU-Landrat von Bamberg, Dr. Günther Denzler, und der Forstexperte Dr. Sperber (beide sind Nationalpark-Befürworter), verunglimpft wurden. Ohne den ehemaligen Forstdirektor aus Ebrach, der ein ganzes Berufsleben für den Erhalt der Naturschönheiten des Steigerwaldes eingebracht habe, würde es laut Hümmer „die schon viel gerühmten, vorhandenen Reservatszonen im Steigerwald nicht geben“.
„Wir distanzieren uns.“
STEFFENVOGEL, KREISRAT
Steffen Vogel weist die Kritik Hümmers mit Entschiedenheit zurück. „Wir haben beruhigt“, schildert der CSU-Landtagskandidat und Kreisrat aus Maroldsweisach seine Bemühungen und die seiner Parteikollegen in Oberschleichach. Erst die CSU habe es ermöglicht, dass der Umweltminister draußen vor dem Umweltbildungszentrum zu den Menschen sprach, die aufgebracht waren, weil Gabriel und andere Teilnehmer der Veranstaltung zunächst im Gebäude diskutiert hatten.
Der Umweltminister habe seine Aussagen vor den Zuhörern sachlich vorgetragen, und danach sei auch Ruhe gewesen, so Vogel. Von Darstellungen, die Menschen am Strick zeigen, „distanzieren wir uns“. Damit habe die CSU nichts zu tun, versicherte Steffen Vogel gestern unserer Zeitung.
Quellenangabe: Fränkischer Tag / Hassberge Autor Klaus Schmidt / Donnerstag 21.08.08
Für die gelistete Darstellung trägt der Autor die verantwortung
Der Ministerpräsident in den Steigerwald. In Michelau wird Beckstein zu dem umstrittenen Thema Stellung nehmen (müssen).
Kreis Haßberge — Mit zunehmender Dauer und dem Heranrücken des Landtagswahltermins wächst die Gefahr, dass die ohnehin schon hitzig geführte Diskussion um die Ausweisung eines Nationalparks Steigerwald vollkommen aus dem Ruder läuft. Dass Emotionen die Auseinandersetzung bestimmen und nicht die sachlichen Argumente.
Dass Personen attackiert werden, statt ruhig miteinander zu sprechen. Nicht von ungefähr kommt daher der Vorschlag des Bundesumweltministers Sigmar Gabriel (SPD), der jüngst Ebrach und Oberschleichach besucht hat, um sich selbst ein Bild zu machen, einen Moderator einzusetzen, der zwischen Befürwortern und Gegnern eines Nationalparks vermittelt.
Der Auftritt des Bundespolitikers vor einer Woche hat deutlich gemacht, wie sehr mittlerweile die Emotionen dominieren.
Da wird plötzlich die Form der Polizei-Präsenz in Ebrach ein Thema, die der Versammlungsleiter Albrecht Ruß aus Koppenwind kritisiert hat (unsere Zeitung berichtete in der gestrigen Ausgabe).
Oskar Ebert, der Bürgermeister von Rauhenebrach und Zweite Vorsitzende des Vereins „Unser Steigerwald“, hat wiederholt eine Auseinandersetzung zwischen Befürwortern und Gegnern „auf Augenhöhe“ angemahnt. Das sei bisher nicht geschehen, bedauert der entschiedene Nationalpark-Kritiker.
Und er ärgert sich, dass Gegner bisweilen als Hinterwäldler abgestempelt werden.
Die nahende Landtagswahl erhöht die Nervosität bei den Politikern. Viele fürchten, dass vor dem Hintergrund der Nationalpark- Diskussion alle anderen Aussagen und erzielte Erfolge an Bedeutung verlieren und nur noch die Haltung zählt: für oder gegen den Nationalpark? Nicht leichter macht die Situation, dass zwar die Parteien versuchen, ihre Reihen geschlossen zu halten.
Aber einzelne prominente Politiker stehen dann doch auf der anderen Seite.
Besonders deutlich wird dies bei der CSU: Während sich beispielsweise der unterfränkische Bezirksvorstand einstimmig gegen den Nationalpark ausgesprochen hat, ist der Bamberger CSU-Landrat Dr. Günther Denzler einer der eifrigsten Verfechter eines solchen Schutzgebietes.
„Eine große Volkspartei“, wie es die CSU ist, müsse eine solche Konstellation „aushalten“, meint dazu der CSU Vorsitzende im Kreis Haßberge, Siegmund Kerker.
„OhneWenn und Aber.“
SIEGMUNDKERKER, CSU-CHEF
Der stellvertretende Landrat und frühere Bürgermeister von Oberaurach hofft, dass beide Seiten künftig „sachlich miteinander umgehen“ und die Verantwortlichenmäßigendwirken, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung schilderte. Er bedauert, dass „immer noch geschürt wird“, und hofft, „dass keine Partei die Nerven verliert.“
Kerker, der nach eigener Aussage „ohne Wenn und Aber“ gegen einen Nationalpark ist, findet es schade, dass die Emotionen die Oberhand haben. Allerdings kann der CSU-Kreisvorsitzende „verstehen, dass die Leute Angst haben“. Denn bereits jetzt gebe es Befürchtungen, genügend Brennholz im Steigerwald zu bekommen – ohne Nationalpark.
Helfen würde in der aufgeheizten Situation laut Kerker ein klares Wort aus München. Damit meint er nicht einzelne Aussagen von Mandatsträgern, sondern beispielsweise eine Einschätzung des Landtags.
Aber das ist nicht zu erwarten, denn das Parlament beschäftigt sich erst dann mit dem Thema, wenn ein konkreter Anlass gegeben ist, etwa ein Antrag vorliegt.
Ein klares Wort erhofft sich Kerker von Ministerpräsident Günther Beckstein, der am Samstag, 13. September, den Landkreis Haßberge besucht.
Der CSU-Kreisvorsitzende erwartet eine klare Aussage Becksteins gegen den Nationalpark.
„Das macht er auch“, ist Kerker zuversichtlich. Denn München müsse wissen: „Unsere Leute im Steigerwald sind die Hauptbetroffenen“, und gegen die Leute vor Ort sei, soKerker, ein Nationalpark „nicht zumachen.“
Die Möglichkeit, ein klares Wort zu sagen, hat Günther Beckstein bereits am heutigen Donnerstag. Der Minsterpräsident kommt nach Michelau (Kreis Schweinfurt), das an der Grenze zum Landkreis Haßberge liegt. Dort will er mit Wirt Wirtschaftsminister Michael Glos wandern, der in der Nähe wohnt.
In Michelau wird heute auch der Landtagskandidat Steffen Vogel (CSU) sein. Er hatte für den Beckstein-Besuch ebenso wie für die Visite von Umweltminister Gabriel die CSU-Ortsverbände aufgefordert, ihre ablehnende Haltung zu einem Nationalpark deutlich zum Ausdruck zu bringen. Nach Ansicht der SPD im Landkreis im Fall von Oberschleichach vor einer Woche vielleicht zu deutlich, wie aus einem Schreiben des stellvertretenden SPD-Kreisvorsitzenden Paul Hümmer ersichtlich wird.
Hümmer, der Dritte Bürgermeister von Sand, wirft Steffen Vogel vor, „eine mit Schmähungen und Beschimpfungen beherrschte CSU-Kundgebung gegen den Bundesumweltminister Sigmar Gabriel am Umweltzentrum des Landkreises Haßberge in Oberschleichach“ mitinitiiert zu haben. Hümmer wörtlich:
„Wer die Verantwortung für das symbolhafte Aufhängen von Menschen trägt oder diese Darstellung als Veranstalter nicht unterbindet, disqualifiziert sich selbst.“
„Geschämt“
Als Teilnehmer der Veranstaltung „habe ich mich vor den mitreisenden Teilnehmern des Bundesministers, den Gästen des Bundes Naturschutz und Journalisten aus dem ganzen Bundesgebiet für das unter die Gürtellinie gehende Vorgehen der verantwortlichen Nationalpark- Gegner geschämt.“
Der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende rügt heftig ,wie der CSU-Landrat von Bamberg, Dr. Günther Denzler, und der Forstexperte Dr. Sperber (beide sind Nationalpark-Befürworter), verunglimpft wurden. Ohne den ehemaligen Forstdirektor aus Ebrach, der ein ganzes Berufsleben für den Erhalt der Naturschönheiten des Steigerwaldes eingebracht habe, würde es laut Hümmer „die schon viel gerühmten, vorhandenen Reservatszonen im Steigerwald nicht geben“.
„Wir distanzieren uns.“
STEFFENVOGEL, KREISRAT
Steffen Vogel weist die Kritik Hümmers mit Entschiedenheit zurück. „Wir haben beruhigt“, schildert der CSU-Landtagskandidat und Kreisrat aus Maroldsweisach seine Bemühungen und die seiner Parteikollegen in Oberschleichach. Erst die CSU habe es ermöglicht, dass der Umweltminister draußen vor dem Umweltbildungszentrum zu den Menschen sprach, die aufgebracht waren, weil Gabriel und andere Teilnehmer der Veranstaltung zunächst im Gebäude diskutiert hatten.
Der Umweltminister habe seine Aussagen vor den Zuhörern sachlich vorgetragen, und danach sei auch Ruhe gewesen, so Vogel. Von Darstellungen, die Menschen am Strick zeigen, „distanzieren wir uns“. Damit habe die CSU nichts zu tun, versicherte Steffen Vogel gestern unserer Zeitung.
Quellenangabe: Fränkischer Tag / Hassberge Autor Klaus Schmidt / Donnerstag 21.08.08
Für die gelistete Darstellung trägt der Autor die verantwortung
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