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Neuer Stoff für Streit im Steigerwald
Neuer Stoff für Streit im Steigerwald

26.11.2011

Kreis Haßberge -
Die Diskussion um einen Nationalpark im Steigerwald, den die Staatsregierung mit der Installation des Nachhaltigkeitszentrums Wald in Handthal für alle Zeit zu Grabe tragen wollte, hat neue Nahrung erhalten.

Ausgerechnet der „Zukunftsrat Bayern“, ein Fachgremium, das die Staatsregierung berufen hat, um die neuen Herausforderungen zu meistern, plädiert in seinem jüngsten Bericht dafür, einen Buchen-Nationalpark im nördlichen Steigerwald einzurichten.

Anders, so heißt es in dem bislang unveröffentlichten Papier des 22-köpfigen Gremiums, in dem mit dem früheren Landtagspräsidenten Alois Glück auch ein prominenter CSU-Mann sitzt, könne der Freistaat seine selbst gesteckten hohen Ziele etwa zur Erhaltung der Biodiversität (Artenvielfalt) nicht erfüllen.

Der überraschende Vorstoß aus München erzeugt in der Steigerwald-Region erwartungsgemäß ein vielfältiges Echo.

Quellenangabe: Fränkischer Tag / Hassberge / 25.11.2011 / Autor: Günter Flegel


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken


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Zukunftsrat will den Nationalpark

25.11.2011

Steigerwald   I
n einem noch unveröffentlichten Bericht spricht sich das Beratergremium der Staatsregierung für einen Nationalpark im Steigerwald zur Strukturverbesserung aus. Bambergs Landrat Denzler sieht sich in seinem Ziel bestätigt.


Ebrach - Eine solche Wende hatte wohl niemand in der Debatte um den Nationalpark Steigerwald erwartet: Kaum glaubte die Bayerische Staatsregierung das umstrittene Thema durch Seehofers Machtwort endgültig begraben zu haben, kommt es mit neuem Schwung zurück.

Ausgerechnet der von der Staatsregierung selbst eingesetzte Zukunftsrat, ein hochkarätiges Beratergremium von 22 Personen vor allem aus dem Wirtschaftsleben, hat sich in seinem Jahresbericht für den Nationalpark Steigerwald als erfolgversprechendes Instrument der Regionalförderung ausgesprochen.

Der Entwurf, der noch unveröffentlicht ist, wurde Anfang der Woche vom Zukunftsrat dem bayerischen Kabinett vorgestellt. Es handelt sich um ein 120-seitiges Papier, in dem die Kommission zu wichtigen Themen wie Bildung, soziale Sicherungssysteme, Bürgerbeteiligung und Ökologie Stellung bezieht. Darin äußert sich der Zukunftsrat auch zur Rolle von Nationalparks als Voraussetzung für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Bayern und als Chance zur regionalen Wertschöpfung.

Konkret empfiehlt das Gremium, einen Nationalpark Steigerwald auszuweisen, um der besonderen Verantwortung Bayerns für die Buchenwald-Lebensgemeinschaften gerecht zu werden. Dies werde auch zur erheblichen Strukturverbesserung in der Region beitragen, urteilen die Berater.

Obwohl es sich bei der Stellungnahme um einen Entwurf handelt, geht man in Regierungskreisen nicht davon aus, dass noch große Veränderungen erfolgen. Zwar werden die Ergebnisse der Expertise vor allem im Landwirtschaftsministerium argwöhnisch beäugt, doch der Zukunftsrat versteht sich sich als unabhängiges Expertengremium, das politischem Druck nicht nachgibt.

Bambergs Landrat Günther Denzler (CSU) hätte sich keine schönere Bestätigung für sein politisches Großprojekt vorstellen können. Der Landrat, der wegen seiner Forderungen nach einem Schutzgebiet für ein Weltnaturerbe auch aus den eigenen Reihen unter Beschuss stand, bezeichnete das Votum des Expertengremiums als „wichtiges Signal“, die Entwicklung im Steigerwald voranzutreiben.

Dazu gehört für ihn, den Verein „Naturerbe Buchenwälder“ weiterzuentwickeln. Vor allem aber will er sich bei der vom Landkreis Bamberg beantragten Ausweisung eines großen Waldschutzgebiets im oberfränkischen Teil des Steigerwalds nicht mit einer zögerlichen Haltung der Regierung abfinden: „Wir werden auf eine Antwort bestehen. Ein Schutzgebiet ist unser oberstes Ziel, weil wir nur so den Titel Weltnaturerbe erhalten oder auch einen Nationalpark“, sagt Denzler.

Hoffnungen, dem näher zu kommen, macht sich der Landkreis-Chef auch durch den Wechsel an der Spitze des Umweltministeriums, wo nach dem Weggang von Markus Söder Marcel Huber regiert, der schon einmal Umweltstaatssekretär war. „Wir werden ihm sagen, dass es nicht richtig ist, was von Staatssekretär Gerhard Eck immer behauptet wird. Der Steigerwald ist nicht gegen ein Schutzgebiet. Im Landkreis Bamberg wollen wir das“, kündigt Denzler an.

Freude haben die Empfehlungen des Zukunftsrats auch beim Ebracher Gemeindeoberhaupt Max-Dieter Schneider (SPD) ausgelöst: Das ist toll. Das zeigt, dass die Staatsregierung einen Zukunftsrat mit Weitblick installiert hat, der diesen Namen verdient.“ Durch einen Nationalpark erhofft sich der Bürgermeister eine wirtschaftliche Belebung der ganzen Region.

Jenseits der Grenze herrscht eine andere Stimmung. Oskar Ebert (FW), Bürgermeister der im Landkreis Haßberge befindlichen Gemeinde Rauhenebrach lehnt die Empfehlung des Zukunftsrats als Einmischung in eigene Angelegenheiten ab. Er hat wenig Verständnis dafür, dass ein Gremium von außerhalb der Region seinen Stempel aufdrücken will, auch wenn dies im Landkreis Bamberg unterstützt werde. Ebert ist für einen alternativen Naturschutz ohne zusammenhängende Schutzgebiete. Auch so könne man viel für die Arten tun.


Quellenangabe: Fränkischer Tag / Bamberg Land / 25.11.2011 / Autor: Michael Wehner

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

 

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht
eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im
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