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Nationalpark/Zustand Eiche 2009
Chance für die Steigerwaldeiche?!

Sven Kaps nimmtMaß: Hier ermittelt er den Durchmesser einer Eiche, bevor sie unter
das Furniermesser kommt. Der Forstmann hat aber inzwischen auch andere Sorgen.
Die Eiche könnte in Franken zu einem Opfer des Klimawandels werden. Foto: gf
das Furniermesser kommt. Der Forstmann hat aber inzwischen auch andere Sorgen.
Die Eiche könnte in Franken zu einem Opfer des Klimawandels werden. Foto: gf
Müssen Eichen dem Klima weichen?
Auch in den Haßbergen und im Steigerwald hat schon längst der Wettlauf mit den steigenden Temperaturen begonnen. Die Forste werden in einigen Jahrzehnten anders aussehen – fastmediterran.
Kreis Haßberge —Wer auf Anhieb nicht weiß, was er sich unter dem Agrilus biguttatus vorzustellen hat, muss sich nicht schämen. Das Insekt mit dem bürgerlichen Namen ZweipunktigerEichenprachtkäfer ist eher unscheinbar und klein – aber hundsgemein.
Nicht mehr lange, und der Burschewird ein Thema sein wie derzeit Buchdrucker und Kupferstecher.
Die beiden letzteren Herrschaften sind als Borkenkäfer in aller Munde und in allen Wäldern, wo die Fichteneinen großen Teil des Baumbestandes ausmachen. Dieser aus dem Gebirge stammende Baum wurde in Franken vor zwei Generationen in höchster Not großflächig gesetzt, um schnell große Mengen Nutz- und Brennholz zur Verfügung stellen zu können. Jetzt machen die steigenden Temperaturen, die zunehmende Trockenheit im Sommer und in deren Gefolge die Borkenkäfer dem „Brotbaum“ der fränkischen Wälder den Garaus.
Wettervorhersage aus Werneck
Das ist nichts Neues und nimmt folglich im Waldzustandsbericht 2008 für Bayern gar nicht mehr so viel Raum ein. Im Gegenteil. Die Fichten, soweit sie noch stehen, sind sogar weniger geschädigt als in den Vorjahren, weiß Sven Kaps aus Bramberg, der langjährige forstliche Berater am Amt für Landwirtschaft in Schweinfurt.
Inzwischen leitet Kaps das Forstamt der Gemeinde Werneck, was für die Haßberge und den Steigerwald gerade auch im Hinblick auf den Klimawandel ein interessanter Umstand ist. „Im Schweinfurter Becken ist es im Durchschnitt immer etwas wärmer als in den Haßbergen“, sagt Kaps. Die Erfahrungen
des Forstmannes in Werneck liefern folglich nützliche Daten für die möglichen Folgen des Klimawandels mainaufwärts.
Das Klima in Werneck von heute ist das Klima in den Haßbergen morgen. „Das ist sicher ein wenigvereinfacht gesagt, trifft aber im Kern schon zu“, meint Kaps, der sich (nicht nur) für unsere Zeitung die Mühe gemacht hat, die 60 Seiten des Waldzustandsberichtes zu studieren.
Die wichtigste Folgerung, die sich aus der Schadenskartierung in den Wäldern im langjährigen Vergleich ergibt, fasst Kaps in einem Satz zusammen:
„Der Klimawandel ist im vollen Gange“. Und er hat Folgen.
9000 Bäume unter der Lupe
Bayernweit wurden für die Erhebung 2008 an 357 Rasterpunkten insgesamt knapp 9000 Bäume „unter die Lupe genommen“, insbesondere ihr Kronenzustand untersucht. Im Durchschnitt zeigten nur 29,7 Prozent aller Bäume – quer durch alle Arten – gar keine, aber 28 Prozent erhebliche Schäden. Diese Zahlen haben sich im Vergleich zu 2003 doch markant verändert:
Vor fünf Jahren waren 28,7 Prozent der Bäume kerngesund, 36 Prozent waren schwer krank.
Der Waldzustand insgesamt ist also besser geworden, was aber regional und mit Blick auf einzelne Arten ganz anders aussieht.
Besonders auffällig: Der „Problembaum“ Fichte fällt in der Schadensbilanz mit 28,9 Prozent erheblichen Schäden nicht auf; überdurchschnittlich stark leidet die „unverwüstliche“
Eiche, die zu 45,6 Prozent ein Fall für das „Krankenlager“ ist; nur 16 Prozent der Eichen trafen die Wald-Analytiker topfit an.
Was fehlt der Eiche?
Muss sie dem Klimawandel weichen?
Damit kommtKaps zu Agrilus biguttatus und zu den Folgen der Erwärmung in den fränkischen Wäldern.
Details dazu in den weiteren Berichten auf der nächsten Seite.
Quelle: FRÄNKISCHER TAG, SAMSTAG/SONNTAG, 14./15.MÄRZ 2009 /E – Autor: GÜNTER FLEGEL
Für die gelistete Darstellung trägt der Autor die Verantwortung.
Die Informationen geben die Sichtweise des Verfassers, nicht eine Stellungnahme der Initiative Artenschutz im Steigerwald wieder.
Kreis Haßberge —Wer auf Anhieb nicht weiß, was er sich unter dem Agrilus biguttatus vorzustellen hat, muss sich nicht schämen. Das Insekt mit dem bürgerlichen Namen ZweipunktigerEichenprachtkäfer ist eher unscheinbar und klein – aber hundsgemein.
Nicht mehr lange, und der Burschewird ein Thema sein wie derzeit Buchdrucker und Kupferstecher.
Die beiden letzteren Herrschaften sind als Borkenkäfer in aller Munde und in allen Wäldern, wo die Fichteneinen großen Teil des Baumbestandes ausmachen. Dieser aus dem Gebirge stammende Baum wurde in Franken vor zwei Generationen in höchster Not großflächig gesetzt, um schnell große Mengen Nutz- und Brennholz zur Verfügung stellen zu können. Jetzt machen die steigenden Temperaturen, die zunehmende Trockenheit im Sommer und in deren Gefolge die Borkenkäfer dem „Brotbaum“ der fränkischen Wälder den Garaus.
Wettervorhersage aus Werneck
Das ist nichts Neues und nimmt folglich im Waldzustandsbericht 2008 für Bayern gar nicht mehr so viel Raum ein. Im Gegenteil. Die Fichten, soweit sie noch stehen, sind sogar weniger geschädigt als in den Vorjahren, weiß Sven Kaps aus Bramberg, der langjährige forstliche Berater am Amt für Landwirtschaft in Schweinfurt.
Inzwischen leitet Kaps das Forstamt der Gemeinde Werneck, was für die Haßberge und den Steigerwald gerade auch im Hinblick auf den Klimawandel ein interessanter Umstand ist. „Im Schweinfurter Becken ist es im Durchschnitt immer etwas wärmer als in den Haßbergen“, sagt Kaps. Die Erfahrungen
des Forstmannes in Werneck liefern folglich nützliche Daten für die möglichen Folgen des Klimawandels mainaufwärts.
Das Klima in Werneck von heute ist das Klima in den Haßbergen morgen. „Das ist sicher ein wenigvereinfacht gesagt, trifft aber im Kern schon zu“, meint Kaps, der sich (nicht nur) für unsere Zeitung die Mühe gemacht hat, die 60 Seiten des Waldzustandsberichtes zu studieren.
Die wichtigste Folgerung, die sich aus der Schadenskartierung in den Wäldern im langjährigen Vergleich ergibt, fasst Kaps in einem Satz zusammen:
„Der Klimawandel ist im vollen Gange“. Und er hat Folgen.
9000 Bäume unter der Lupe
Bayernweit wurden für die Erhebung 2008 an 357 Rasterpunkten insgesamt knapp 9000 Bäume „unter die Lupe genommen“, insbesondere ihr Kronenzustand untersucht. Im Durchschnitt zeigten nur 29,7 Prozent aller Bäume – quer durch alle Arten – gar keine, aber 28 Prozent erhebliche Schäden. Diese Zahlen haben sich im Vergleich zu 2003 doch markant verändert:
Vor fünf Jahren waren 28,7 Prozent der Bäume kerngesund, 36 Prozent waren schwer krank.
Der Waldzustand insgesamt ist also besser geworden, was aber regional und mit Blick auf einzelne Arten ganz anders aussieht.
Besonders auffällig: Der „Problembaum“ Fichte fällt in der Schadensbilanz mit 28,9 Prozent erheblichen Schäden nicht auf; überdurchschnittlich stark leidet die „unverwüstliche“
Eiche, die zu 45,6 Prozent ein Fall für das „Krankenlager“ ist; nur 16 Prozent der Eichen trafen die Wald-Analytiker topfit an.
Was fehlt der Eiche?
Muss sie dem Klimawandel weichen?
Damit kommtKaps zu Agrilus biguttatus und zu den Folgen der Erwärmung in den fränkischen Wäldern.
Details dazu in den weiteren Berichten auf der nächsten Seite.
Quelle: FRÄNKISCHER TAG, SAMSTAG/SONNTAG, 14./15.MÄRZ 2009 /E – Autor: GÜNTER FLEGEL
Für die gelistete Darstellung trägt der Autor die Verantwortung.
Die Informationen geben die Sichtweise des Verfassers, nicht eine Stellungnahme der Initiative Artenschutz im Steigerwald wieder.
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