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Steinkauz
Bild zum Eintrag (29211-160)
Alte Streuobstbestände im dörflichen Umfeld waren ehemals bevorzugte Steinkauzlebensräume - mit speziellen Nisthilfen ..
Steinkauz
Bild zum Eintrag (29212-160)
.... versuchen wir in gemeinschaftlichen Aktionen der Minieule unter die Flügel zu greifen ..... die Sensibilisierung uns nachfolgender Generationen für ihre Umwelt inbegriffen.
Steinkauz
Bericht des Steinkauz-Wiederansiedlungsprojektes „ Nördliches Harzvorland“ für das Jahr 2007



Das mäusereiche Jahr 2007 hat unserer inzwischen erstarkten Steinkauzpopulation im Raum Quedlinburg weiteren Aufwind beschert und unsere Vorkommen nicht nur überleben, sondern auch wiederum anwachsen lassen.

Das Gebiet zwischen Quedlinburg und Badeborn scheint jetzt eine optimale Steinkauzdichte erreicht zuhaben. Nachweise sind praktisch zu jeder Zeit und Stunde möglich.

Durch die Anwohner des Gebietes werden recht anschaulich Steinkauzbeobachtungen wiedergegeben, wie z.B. nächtliche (Stein) - Kauzkonzerte, Beobachtungen bei der Jagd, Ansammlungen von 4 ! Steinkäuzen auf dem Dach und der Antenne eines Wohnhauses  nach der Brutzeit sowie Fotoserien! Wie bereits seit einiger Zeit vermutet, mehren sich nun, ausgehend von diesem „Hot Spot“, die Beobachtungen und Ansiedlungen von Steinkäuzen in der näheren und weiteren Umgebung dieses Gebietes, wobei nicht die in den vorjährigen Berichten genannten Gebiete gemeint sind.

Genau wie im vorigen Jahr konnte allerdings keine Brut in den von uns angebrachten mardersicheren Steinkauzröhren nachgewiesen werden. Ebenso wie im Vorjahr wurde in der Nähe eines Brutbaumes ein toter Jungvogel gefunden, dessen Todesursache auf Grund des bereits starken Zerfalles nicht mehr festgestellt werden konnte, was jedoch als Brutnachweis gelten darf. Wiederum wurde ausschließlich in den bereits bekannten hochstämmigen und völlig ausgefaulten Obstbäumen gebrütet, die sich dadurch nicht ohne Komplikationen kontrollieren lassen.

Aus Sicherheitsgründen für Mensch und Tier wurde wiederum darauf verzichtet. In den angebrachten Nisthilfen konnten aber mehrfach Steinkäuze (auch zu zweit) während der Tagesruhe angetroffen werden! Ringablesungen wurden nur in Ausnahmefällen durchgeführt, da es sich hier fast ausschließlich um brutzeitnahe Beobachtungen handelt. Eine Ringablesung in der Zeit vor der Eiablage bzw. in der Zeit der Brutplatzwahl ist als Eingriff zu werten und sollte tunlichst unterbleiben.



Das lang gehegte Vorhaben eines Gatterbaus im Gebiet, zum Zwecke der Schafhaltung konnte im Jahr 2007 endlich realisiert werden. Mit Unterstützung des Landesjagdverbandes und der Kreisjägerschaft des Altlandkreises Quedlinburg konnten im Gebiet 2,5 ha Streuobstwiese mit Wildgatterzaun eingefriedet werden, sodass von Mai bis Dezember eine Beweidung mit unseren Grauen Gehörnten Heidschnucken  stattfinden kann.

Durch die Beweidung wird eine ganzjährige kurze Vegetation erreicht, was ebenfalls den Steinkäuzen zugute kommen soll. Um die Tiere vor Wetterunbildungen, zu schützen wurde ebenfalls ein Unterstand von ca. 3 x 6 m Größe errichtet. Mit Unterstützung einiger Mitglieder der IG Ornithologie und Naturschutz Quedlinburg wurde im Monat November eine Baumpflanzaktion durch geführt, bei der immerhin 7 hochstämmige alte Obstbaumsorten gepflanzt werden konnten, um langfristig gesehen die Streuobstwiese zu erhalten. Weitere Nachpflanzungen sind in kommender Zeit dringend erforderlich, um   den Abgang der überalterten Obstbäume möglichst zu kompensieren.

Da das in den letzten Jahrzehnten nicht erfolgte, fehlt hier praktisch die gesamte mittlere Generation an Bäumen.



Um Prädatoren  keine weitreichende Deckung zu ermöglichen und den Charakter einer Streuobstwiese zu erhalten, wurden umfangreiche Entbuschungsarbeiten  durchgeführt und in einer Reihe von Arbeitseinsätzen  das Material aus dem Gebiet entfernt.



Als nächste Maßnahme werden in absehbarer Zeit 2 große Weiden stark eingekürzt. Die höhlenreichen Bäume sind durch Stürme vorgeschädigt und drohen auseinander zu brechen, sie wären damit verloren.


Für die Steinkäuze und andere Tiere sind die Bäume aber an dieser Stelle sehr wichtig und werden auch intensiv genutzt. Nach Abschluss der Maßnahme werden beide Bäume ebenfalls mit Steinkauzröhren bestückt. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass für alle in Angriff genommenen Maßnahmen Genehmigungen der Eigentümer, Nutzungsberechtigten und zuständigen Behörden vorliegen.



Wie in jedem Jahr an dieser Stelle stellvertretend für alle am Projekt Beteiligten der besondere Dank für eine stetige  Hilfe und Unterstützung

-         dem Landesjagdverband Sachsen –Anhalt,

-         der Deutschen Tierparkgesellschaft (DTG) und den darin organisierten Tierparks und Zoos        bundesweit,

-         der Familie Markus König als Steinkauzfreunde vor Ort im besonderen Maße,

-         der Hexentanzplatz Thale GmbH, Herrn Uwe Köhler für eine nunmehr seit 16 Jahren andauernde Unterstützung in vielerlei Hinsicht,

-         allen zuständigen Behörden für Ihre unbürokratische und zügige Bearbeitung diverser notwendiger Genehmigungen,

-         der Stadt Quedlinburg für die bereitwillige Unterstützung des Projektes,

-         allen hier nicht genannten Privatpersonen und Freunden für ihre langjährige Unterstützung und das Bereitstellen ihrer Nachzuchten für unser Projekt.
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