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Bauern protestieren gegen Artenschutzauflagen 07.04.2012
Klever Bauern protestieren gegen Artenschutzauflagen
Klever Bauern protestieren gegen Artenschutzauflagen
07.04.2012
Bonn - Naturschutz – so nicht! Unter diesem Motto protestieren die Bauern im Bereich der Düffel (Kreis Kleve) gegen die neuen und umfangreichen Artenschutzpläne der nordrhein-westfälischen Landesregierung.
Dabei richtet sich der Protest der Landwirte, wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) mitteilt, nicht gegen den Schutz der Uferschnepfe und Co., sondern gegen die Form und das Vorgehen des Düsseldorfer Umweltministeriums, das eine rentable Bewirtschaftung von über 850 ha Acker- und Grünland in der Düffel praktisch unmöglich macht.
„Damit wird die Kooperationsbereitschaft der Landwirte beim Natur- und Artenschutz, die gerade im Kreis Kleve eine lange und erfolgreiche Tradition hat, auf eine mehr als harte Probe gestellt", kommentierte der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Kleve, Josef Peters, die Pläne aus Düsseldorf vergangene Woche vor der Presse.
„Wir Bauern pflegen die Kulturlandschaft hier am Niederrhein und letztlich tragen wir dadurch in erheblichem Maß zum Artenschutz bei", machte Peters deutlich.
Nach Ansicht des Kreisvorsitzenden sitze die Landwirtschaft zu Unrecht auf der Anklagebank. „Mit der jetzigen Vorgehensweise unterstützt der Minister in Düsseldorf nur die vielen selbsternannten Besserwisser", brachte Peters seine Kritik auf den Punkt. In den letzten beiden Jahren hätten die Landwirte zum Schutz der Uferschnepfe in Absprache mit der Unteren Landschaftsbehörde Kleve und anerkannten Ornithologen Maßnahmen ergriffen.
Immer, wenn ein Brutpaar gesichert gefunden wurde, seien die entsprechend betroffenen Flächen markiert und aus der Bewirtschaftung genommen worden. „Dieses Vorgehen war sehr effektiv", bestätigen die Landwirte.
Dies reiche dem Umweltministerium nun wohl nicht mehr. Vielmehr werde verlangt, dass undifferenziert mehr als 850 ha zunächst nicht bewirtschaftet werden. Diese großflächige Sperre sei für die Landwirte unverhältnismäßig, da die Arten nur auf einer eng begrenzten Fläche vorkämen.
„Ohne mit uns betroffenen Bauern das Gespräch zu suchen, hat das Ministerium dies angeordnet", zeigten sich die Bauern enttäuscht. „Wir haben daher den Minister aufgefordert, mit uns zu sprechen." Dies sei ein Gebot der Fairness und nur so funktioniere das Kooperationsprinzip im Naturschutz, brachte Josef Peters sein Unverständnis für diese Politik zum Ausdruck.
Mittlerweile ist nach Kenntnis des RLV auch in Düsseldorf eine Reaktion erfolgt: Hieß es vergangene Woche noch, dass Minister Remmel auf die Einladung der Kreisbauernschaft Kleve nicht reagiert habe, scheint jetzt etwas in Bewegung gekommen zu sein.
Kreisvorsitzender Peters habe einen Anruf von Minister Remmel erhalten und am Freitag letzter Woche sei ein Treffen mit Vertretern des Ministeriums sowie des Landesamtes für Naturschutz (Lanuv) in Bonn erfolgt. „Das ist der Anfang auf dem Weg zu einer Lösung, aber das wird noch ein harter Kampf", fasst Peters den augenblicklichen Stand der Dinge zusammen. (rlv)
Quellenangabe: Proplanta 07.04.2012 www.proplanta.de
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
07.04.2012
Bonn - Naturschutz – so nicht! Unter diesem Motto protestieren die Bauern im Bereich der Düffel (Kreis Kleve) gegen die neuen und umfangreichen Artenschutzpläne der nordrhein-westfälischen Landesregierung.
Dabei richtet sich der Protest der Landwirte, wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) mitteilt, nicht gegen den Schutz der Uferschnepfe und Co., sondern gegen die Form und das Vorgehen des Düsseldorfer Umweltministeriums, das eine rentable Bewirtschaftung von über 850 ha Acker- und Grünland in der Düffel praktisch unmöglich macht.
„Damit wird die Kooperationsbereitschaft der Landwirte beim Natur- und Artenschutz, die gerade im Kreis Kleve eine lange und erfolgreiche Tradition hat, auf eine mehr als harte Probe gestellt", kommentierte der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Kleve, Josef Peters, die Pläne aus Düsseldorf vergangene Woche vor der Presse.
„Wir Bauern pflegen die Kulturlandschaft hier am Niederrhein und letztlich tragen wir dadurch in erheblichem Maß zum Artenschutz bei", machte Peters deutlich.
Nach Ansicht des Kreisvorsitzenden sitze die Landwirtschaft zu Unrecht auf der Anklagebank. „Mit der jetzigen Vorgehensweise unterstützt der Minister in Düsseldorf nur die vielen selbsternannten Besserwisser", brachte Peters seine Kritik auf den Punkt. In den letzten beiden Jahren hätten die Landwirte zum Schutz der Uferschnepfe in Absprache mit der Unteren Landschaftsbehörde Kleve und anerkannten Ornithologen Maßnahmen ergriffen.
Immer, wenn ein Brutpaar gesichert gefunden wurde, seien die entsprechend betroffenen Flächen markiert und aus der Bewirtschaftung genommen worden. „Dieses Vorgehen war sehr effektiv", bestätigen die Landwirte.
Dies reiche dem Umweltministerium nun wohl nicht mehr. Vielmehr werde verlangt, dass undifferenziert mehr als 850 ha zunächst nicht bewirtschaftet werden. Diese großflächige Sperre sei für die Landwirte unverhältnismäßig, da die Arten nur auf einer eng begrenzten Fläche vorkämen.
„Ohne mit uns betroffenen Bauern das Gespräch zu suchen, hat das Ministerium dies angeordnet", zeigten sich die Bauern enttäuscht. „Wir haben daher den Minister aufgefordert, mit uns zu sprechen." Dies sei ein Gebot der Fairness und nur so funktioniere das Kooperationsprinzip im Naturschutz, brachte Josef Peters sein Unverständnis für diese Politik zum Ausdruck.
Mittlerweile ist nach Kenntnis des RLV auch in Düsseldorf eine Reaktion erfolgt: Hieß es vergangene Woche noch, dass Minister Remmel auf die Einladung der Kreisbauernschaft Kleve nicht reagiert habe, scheint jetzt etwas in Bewegung gekommen zu sein.
Kreisvorsitzender Peters habe einen Anruf von Minister Remmel erhalten und am Freitag letzter Woche sei ein Treffen mit Vertretern des Ministeriums sowie des Landesamtes für Naturschutz (Lanuv) in Bonn erfolgt. „Das ist der Anfang auf dem Weg zu einer Lösung, aber das wird noch ein harter Kampf", fasst Peters den augenblicklichen Stand der Dinge zusammen. (rlv)
Quellenangabe: Proplanta 07.04.2012 www.proplanta.de
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
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