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Experten befürchten Ausverkauf der deutschen Wälder
Experten befürchten Ausverkauf der deutschen Wälder

26.04.2012

Freiburg -
Im Herbst 2011 hat die Bundesregierung in ihrer Nationalen Waldstrategie 2020 eine Erhöhung des Holzeinschlags um 60 Prozent beschlossen, um einer drohenden nationalen „Holznot“ zu begegnen.

Tatsächlich ging der meiste Teil der Produktionssteigerung in den letzten Jahren aber in den Export, mahnt das Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung Deutschland (NeFo). Das Ziel der Nationalen Biodiversitätsstrategie von 2007, Wälder mit natürlichem Zuwachs auf fünf Prozent der Waldfläche auszuweiten, wäre damit unmöglich, viele Ökosystemfunktionen von Wäldern u.a. zur langfristigen Stabilität wären gefährdet.

Der deutsche Wald ist umkämpfter denn je. Einerseits wächst seine Rolle als Rohstoff- und Energielieferant rapide, der Holzpreis steigt. Andererseits soll er naturnaher werden, um ihn gegenüber den zunehmenden Herausforderungen wie Trockenheit, heftigen Stürmen oder Schädlingsinvasionen zu wappnen, mit dem Ziel, auch weiterhin seine unzähligen anderen Dienstleistungen als Ökosystem erhalten zu können: Wälder kühlen das Klima, bereiten Wasser auf, speichern CO2, verhindern Erdrutsche und produzieren Regen und Sauerstoff und dienen nicht zuletzt als Orte der Entspannung und Erholung.

Damit steht der Wald zunehmend im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Zielen. Bisher integrierte das deutsche Modell nachhaltiger Waldbewirtschaftung im Gegensatz zu weltweit vorherrschenden Modellen die Ziele Erholung, Naturschutz und Schutzfunktionen des Waldes mit der Holzproduktion. Auch die zukünftige deutsche Waldpolitik soll diesem Modell treu bleiben. Daher muss sie sich der Herausforderung stellen, diesen konkurrierenden Ansprüchen gerecht zu werden.

Doch aktuell scheint es, so die NEFO-Kritik, als wären die steigenden Holzpreise derart verlockend, dass Deutschland vor allem seine Rolle als Holzproduzent und -exporteur ausbauen will. So hat die Bundesregierung in ihrer im September 2011 veröffentlichten „Waldstrategie 2020" insbesondere eine Steigerung des Holzeinschlags in deutschen Wäldern um 60 Prozent beschlossen, als Antwort auf eine drohenden „Holznot".

Damit würden jedoch nicht nur so viele Bäume gefällt werden, wie nachwachsen. Der Wald würde also zum reinen Rohstofflieferanten degradiert werden. Denn all seine anderen essentiellen Ökosystemleistungen wären gefährdet. Und auch der rasante Schwund der biologischen Vielfalt würde so nicht aufgehalten.

Das 2007 vom Bundeskabinett in der Nationalen Biodiversitätsstrategie (NBS) parteiübergreifend beschlossene Ziel, die Waldflächen mit natürlichem Zuwachs bis 2020 auf fünf Prozent der Gesamtfläche zu erhöhen und damit den international gemachten Zusagen im Rahmen der CBD zu folgen, ignoriert die Waldstrategie 2020 offenbar, so die Forscher.

„Bezüglich der Holzerzeugung wäre es auf den ersten Blick zwar nachhaltig, den Wald komplett 'abzuschöpfen'. Nachhaltigkeit kann jedoch nicht nur in Bezug auf eine Funktion des Waldes betrachtet werden", warnt Dr. Georg Winkel vom Institut für Forst- und Umweltpolitik an der Universität Freiburg. „Denn der Wald ist mehr als nur ein Holzproduzent." (NeFo/Pp)

Quellenangabe Proplanta / 25.04.2012 - www.proplanta.de

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken






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