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Auch 2012 wird es ein Amselsterben geben 20.04.2012
Auch 2012 wird es ein Amselsterben geben
Auch 2012 wird es ein Amselsterben geben
20.04.2012
Tropisches Usutu-Virus hat in Stechmücken überwintert
Bereits im Frühjahr hat das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) in Hamburg erneut tote Amseln aus Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz zur Untersuchung auf das tropische Usutu-Virus erhalten: Bisher fielen alle Testergebnisse bei den Vögeln negativ aus.
Auf Usutu-Viren positiv getestet wurden jedoch überwinternde Stechmücken. Deshalb rechnen die Vogelexperten des NABU im bevorstehenden Sommer wieder mit Usutu-Todesfällen unter den Vögeln. Gemeinsam fordern Wissenschaftler des BNI, NABU und der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Stechmückenplage (KABS) die Bevölkerung auf, tote Vögel zu melden und die Überträgermücke zu bekämpfen. Das interdisziplinäre Expertenteam hofft damit, den Ausbruch zunächst geografisch eingrenzen zu können.
Im Sommer 2011 kam es in Deutschland erstmals zu einem Ausbruch des durch Stechmücken übertragenen Usutu-Virus und einem dadurch verursachten Massenvogelsterben in der Rheinebene und angrenzenden Gebieten.1 Die ersten toten Amseln wurden im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts von Mitarbeitern der KABS aufgefunden und an das BNI weitergeleitet, wo Virologen das tropische Virus identifizierten. Jetzt stellten sie im Rahmen dieser Kooperation fest, dass die Viren auch in überwinternden Stechmücken zu finden sind.
„Wir haben bewiesen, dass das Usutu-Virus in einheimischen Stechmückenarten überwintert hat und somit im Frühsommer wieder Amseln in Deutschland infiziert werden können“, warnt Dr. Norbert Becker, wissenschaftlicher Leiter der KABS. Für die bisher untersuchten toten Vögel aus dem Frühjahr gibt es Entwarnung: „Unsere Schnelltestergebnisse auf Usutu-Viren waren bei den 25 eingesendeten toten Vögeln alle negativ“, sagt Dr. Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter der virologischen Diagnostik am BNI. Gleichzeitig befürchtet der Mediziner und Ornithologe Dr. Stefan Bosch vom NABU insbesondere bei Amseln neue Usutu-Todesfälle im Sommer und Herbst 2012: „Ein Ausbruch ist abhängig von der Witterung im Spätfrühjahr oder Sommer zu erwarten. Je nach Stechmückenbestand könnte das Usutu-Virus auch auf Vögel weiterer benachbarter Gebiete übertragen werden.“
Das Expertenteam um Schmidt-Chanasit hat den letztjährigen Ausbruch intensiv erforscht und die Ergebnisse in der Fachzeitschrift PloS One veröffentlicht. Dennoch besteht in vielen Aspekten noch erheblicher Forschungsbedarf. Zunächst gilt es aber, die vom Ausbruch betroffenen Gebiete geografisch einzugrenzen und die Überträgermücke dort zu bekämpfen, auch um die Gefahr menschlicher Infektionen zu minimieren. Und laut den drei Projektpartnern kann jeder dabei helfen.
Infizierte Vögel sollten gemeldet werden. Sie zeigen oftmals Verhaltensauffälligkeiten und ein zerzaustes Gefieder. Der NABU bietet weitere nützliche Informationen und ein Meldeformular an. Dort können Naturfreunde Feststellungen dokumentieren und erstmals auch Digitalfotos beobachteter Vögel einsenden.
Quellenangabe: NABU 19.04.2012
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
20.04.2012
Tropisches Usutu-Virus hat in Stechmücken überwintert
Bereits im Frühjahr hat das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) in Hamburg erneut tote Amseln aus Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz zur Untersuchung auf das tropische Usutu-Virus erhalten: Bisher fielen alle Testergebnisse bei den Vögeln negativ aus.
Auf Usutu-Viren positiv getestet wurden jedoch überwinternde Stechmücken. Deshalb rechnen die Vogelexperten des NABU im bevorstehenden Sommer wieder mit Usutu-Todesfällen unter den Vögeln. Gemeinsam fordern Wissenschaftler des BNI, NABU und der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Stechmückenplage (KABS) die Bevölkerung auf, tote Vögel zu melden und die Überträgermücke zu bekämpfen. Das interdisziplinäre Expertenteam hofft damit, den Ausbruch zunächst geografisch eingrenzen zu können.
Im Sommer 2011 kam es in Deutschland erstmals zu einem Ausbruch des durch Stechmücken übertragenen Usutu-Virus und einem dadurch verursachten Massenvogelsterben in der Rheinebene und angrenzenden Gebieten.1 Die ersten toten Amseln wurden im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts von Mitarbeitern der KABS aufgefunden und an das BNI weitergeleitet, wo Virologen das tropische Virus identifizierten. Jetzt stellten sie im Rahmen dieser Kooperation fest, dass die Viren auch in überwinternden Stechmücken zu finden sind.
„Wir haben bewiesen, dass das Usutu-Virus in einheimischen Stechmückenarten überwintert hat und somit im Frühsommer wieder Amseln in Deutschland infiziert werden können“, warnt Dr. Norbert Becker, wissenschaftlicher Leiter der KABS. Für die bisher untersuchten toten Vögel aus dem Frühjahr gibt es Entwarnung: „Unsere Schnelltestergebnisse auf Usutu-Viren waren bei den 25 eingesendeten toten Vögeln alle negativ“, sagt Dr. Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter der virologischen Diagnostik am BNI. Gleichzeitig befürchtet der Mediziner und Ornithologe Dr. Stefan Bosch vom NABU insbesondere bei Amseln neue Usutu-Todesfälle im Sommer und Herbst 2012: „Ein Ausbruch ist abhängig von der Witterung im Spätfrühjahr oder Sommer zu erwarten. Je nach Stechmückenbestand könnte das Usutu-Virus auch auf Vögel weiterer benachbarter Gebiete übertragen werden.“
Das Expertenteam um Schmidt-Chanasit hat den letztjährigen Ausbruch intensiv erforscht und die Ergebnisse in der Fachzeitschrift PloS One veröffentlicht. Dennoch besteht in vielen Aspekten noch erheblicher Forschungsbedarf. Zunächst gilt es aber, die vom Ausbruch betroffenen Gebiete geografisch einzugrenzen und die Überträgermücke dort zu bekämpfen, auch um die Gefahr menschlicher Infektionen zu minimieren. Und laut den drei Projektpartnern kann jeder dabei helfen.
Infizierte Vögel sollten gemeldet werden. Sie zeigen oftmals Verhaltensauffälligkeiten und ein zerzaustes Gefieder. Der NABU bietet weitere nützliche Informationen und ein Meldeformular an. Dort können Naturfreunde Feststellungen dokumentieren und erstmals auch Digitalfotos beobachteter Vögel einsenden.
Quellenangabe: NABU 19.04.2012
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
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