Buchentag

Dem Aufruf des Bauernverbandes zu einer Demonstration gegen den Nationalpark folgten rund 200 Bauern, viele von ihnen kamen aus Mittel- und Unterfranken. Fotos: Ronald Rinklef
Buchentag

Buchentagung löst Bauernprotest aus
Der Bauernverband nutzte eine Tagung der Buchenwald-Experten in Ebrach zu einer Protestkundgebung gegen den Nationalpark Steigerwald. DieNaturschützer imHistorik-Hotel Klosterbräu ließen sich davon nicht irritieren.
Bamberg — Die Fronten von Befürwortern und Gegnern des Nationalparks waren am Donnerstag
nur wenige Meter voneinander entfernt. Während auf dem Ebracher Marktplatz rund 200 Bauern die Gefahren eines Nationalparks beschworen, eröffnete der Bund Naturschutz hinter den Mauern des Hotels
Klosterbräu eine hochkarätige Tagung mit Wald-Experten aus ganz Deutschland.
„Der Nationalpark Bayerischer Wald ist ein abschreckendes Beispiel für das, was im Steigerwald
droht. Das ist der der größte Kompostplatz Europas“, hatte Heinrich Faatz, Kreisobmann des Bauernverbands Bamberg. mit Blick auf die Borkenkäferschäden im Bayerischen
Wald gesagt. Die Befürchtung, dass der Nationalpark auch im Buchenwald zur Vermehrung
von Schädlingen beitrage, beherrscht viele Bauern offenbar noch immer. Auch der Glaube, dass ein Nationalpark, einmal ausgerufen, weiter wachsen könnte und den Privatwald nicht verschont. Ein ganzer Bus von Gegnern war deshalb aus Neustadt an der Aisch in Mittelfranken angereist; viele der mit
Schildern ausgerüsteten Demonstranten stammten aus der Region um Geiselwind im Landkreis
Kitzingen.
„Wir wollen keinen Urwald“, stand da zu lesen. Oder: „Der Nationalpark vernichtet Arbeitsplätze.“
Drinnen in der voll besetzten Remise des Historik-Hotels Klosterbräu sah man das alles ganz anders. Max-Dieter Schneider, Bürgermeister von Ebrach und bekennender Anhänger der Nationalparkidee,
begrüßte die Gäste in der Hoffnung, dass von Ebrach ein „kräftiges Signal für den Natur- und
Klimaschutz in Deutschland“ ausgehen möge.
„Trillerpfeifen und Motorsägen ersetzen keine Argumente.“
MAX-DIETER SCHNEIDER
Schneider widersprach dem Eindruck, dass die Bevölkerung gegen den Nationalparkt sei. Die
Proteste würden von Bauernverband und Waldbesitzern gesteuert.
„Die Ebracher unterstützen in großer Mehrheit das Projekt“, erklärte Schneider. Dabei verfolge man auch wirtschaftliche Interessen. Ebrach sei so weit von den Zentren entfernt, dass eine Entwicklung von Gewerbe wie in anderen Regionen nicht zu erwarten sei. In dieser Situation biete der Nationalpark mit dem überlieferten Schatz des Klosterwalds große Chancen.
Auch der Steigerwaldclub mit seinen 1562 Mitgliedern verbindet Hoffnungen mit einem Nationalpark.
Die schweigende Bevölkerung habe eine andere Meinung als die Demonstranten sagte Geschäftsführer Norbert Dietmeyer. Als „Hausherr der Staatsforsten“ begrüßte Forstbetriebsleiter Ulrich Mergner
die Gäste. Er stellte das ambitionierte integrative Naturschutzkonzept der Staatsforsten vor.
Quellenangabe Fränkischer Tag Bamberg -- April 2008 / Autor Michael Wehner
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die Verantwortung.
Bamberg — Die Fronten von Befürwortern und Gegnern des Nationalparks waren am Donnerstag
nur wenige Meter voneinander entfernt. Während auf dem Ebracher Marktplatz rund 200 Bauern die Gefahren eines Nationalparks beschworen, eröffnete der Bund Naturschutz hinter den Mauern des Hotels
Klosterbräu eine hochkarätige Tagung mit Wald-Experten aus ganz Deutschland.
„Der Nationalpark Bayerischer Wald ist ein abschreckendes Beispiel für das, was im Steigerwald
droht. Das ist der der größte Kompostplatz Europas“, hatte Heinrich Faatz, Kreisobmann des Bauernverbands Bamberg. mit Blick auf die Borkenkäferschäden im Bayerischen
Wald gesagt. Die Befürchtung, dass der Nationalpark auch im Buchenwald zur Vermehrung
von Schädlingen beitrage, beherrscht viele Bauern offenbar noch immer. Auch der Glaube, dass ein Nationalpark, einmal ausgerufen, weiter wachsen könnte und den Privatwald nicht verschont. Ein ganzer Bus von Gegnern war deshalb aus Neustadt an der Aisch in Mittelfranken angereist; viele der mit
Schildern ausgerüsteten Demonstranten stammten aus der Region um Geiselwind im Landkreis
Kitzingen.
„Wir wollen keinen Urwald“, stand da zu lesen. Oder: „Der Nationalpark vernichtet Arbeitsplätze.“
Drinnen in der voll besetzten Remise des Historik-Hotels Klosterbräu sah man das alles ganz anders. Max-Dieter Schneider, Bürgermeister von Ebrach und bekennender Anhänger der Nationalparkidee,
begrüßte die Gäste in der Hoffnung, dass von Ebrach ein „kräftiges Signal für den Natur- und
Klimaschutz in Deutschland“ ausgehen möge.
„Trillerpfeifen und Motorsägen ersetzen keine Argumente.“
MAX-DIETER SCHNEIDER
Schneider widersprach dem Eindruck, dass die Bevölkerung gegen den Nationalparkt sei. Die
Proteste würden von Bauernverband und Waldbesitzern gesteuert.
„Die Ebracher unterstützen in großer Mehrheit das Projekt“, erklärte Schneider. Dabei verfolge man auch wirtschaftliche Interessen. Ebrach sei so weit von den Zentren entfernt, dass eine Entwicklung von Gewerbe wie in anderen Regionen nicht zu erwarten sei. In dieser Situation biete der Nationalpark mit dem überlieferten Schatz des Klosterwalds große Chancen.
Auch der Steigerwaldclub mit seinen 1562 Mitgliedern verbindet Hoffnungen mit einem Nationalpark.
Die schweigende Bevölkerung habe eine andere Meinung als die Demonstranten sagte Geschäftsführer Norbert Dietmeyer. Als „Hausherr der Staatsforsten“ begrüßte Forstbetriebsleiter Ulrich Mergner
die Gäste. Er stellte das ambitionierte integrative Naturschutzkonzept der Staatsforsten vor.
Quellenangabe Fränkischer Tag Bamberg -- April 2008 / Autor Michael Wehner
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die Verantwortung.
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