Biosphärenreservat Steigerwald ?!
Minister Sigmar Gabriel (SPD), Berlin
Biosphärenreservat Steigerwald ?!
Minister Markus Söder (CSU), München
Biosphärenreservat wäre eine „Idee, die sehr interessant ist
Im Bundesumweltministerium sieht man den neuen Ansatz zum Schutz der Buchenwälder positiv.
Kreis Haßberge —Die Diskussion um die Zukunft des Steigerwaldes hat in Berlin einen aufmerksamen Beobachter. Der Besuch von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel im Sommer 2008 war keine „Eintagsfliege“; dem SPD-Politiker ist sehr daran gelegen, dass man sich im Steigerwald auf einen Weg verständigt, die Buchenwälder nachhaltig zu schützen, ohne die Interessen der Bevölkerung zu vernachlässigen.
„Sigmar Gabriel hat ja bei seinem Besuch Im Steigerwald gezeigt, dass es ihm nicht darum geht, die ohnehin emotionale Diskussion weiter zu verschärfen“, sagt der Sprecher des Bundesumweltministers,
Tobias Dünow in Berlin, unserer Zeitung. „Der Minister hat bei seinem Besuch im Gegenteil bewiesen,
dass man sehr wohl eine Gesprächsbasis schaffen kann, wenn man auf die Menschen zugeht und sich die Argumente beider Seiten anhört“. Vor diesem Hintergrund sieht man es in Berlin sehr positiv, dass die Diskussion im Steigerwald eine neue Wendung genommen hat.
Das „Reizwort“ Nationalparktritt in den Hintergrund, die Möglichkeit zur Ausweisung eines Biosphärenreservats nach dem Muster der
Rhön wird sowohl von den Nationalpark- Befürwortern als auch den meisten Nationalpark-Gegnern als gangbarer Weg betrachtet, um die starren„Fronten“ in Bewegung zu bringen.
„Die Idee hat Charme“
„Die Idee ist interessant, und sie hat Charme“, sagt Tobias Dünow zum Vorschlag „Biosphärenreservat“, der nicht aus der Naturschutz-Ecke kommt, sondern aus den Reihen der CSU-Fraktion im Landtag.
Im Umweltausschuss hatte unter anderem der Landtagsabgeordnete Gerhard Eck aus Donnersdorf imLandkreis Schweinfurt einen Prüfungsauftrag an das Umweltministerium in München formuliert: Das Haus von MinisterSöder soll prüfen, inwieweit die Ausweisung eines Biosphärenreservats im Steigerwald Sinn macht.
Der bayerische Minister für Umwelt und Naturschutz, Markus Söder, hat den Gedanken selbst aufgegriffen und mehrfach bei öffentlichen Veranstaltungen den Wert der bayerischen Biosphärenreservate betont und eine gründliche Prüfung im Steigerwald zugesagt.
Dass die Minister Söder (CSU) und Gabriel (SPD) allerdings ausgerechnet im Streitfall Steigerwald zu „dicken Freunden“ werden, ist für den Sprecher des Umweltministeriums in Berlin eher unwahrscheinlich. „Egal ob Nationalpark oder Biosphärenreservat: Der Naturschutz ist zu allererst Ländersache,
und wir halten uns da raus. Was nicht heißt, dass wir keine fachliche Unterstützung geben, wenn wir darum gebeten werden“, sagt Tobias Dünow. Ganz „unschuldig“ ist der Bund freilich nicht an der Diskussion im Steigerwald.
Zumeinen war es eine Bundesbehörde, die überhaupt erst den herausragenden Rang der Buchenwälder im Steigerwald publik machte, das Bundesamt für Naturschutz mit Sitz in Bonn, das dem Bundesumweltministerfachlich untersteht.
Weitreichende Verpflichtungen
Zum Zweiten hat die Bundesregierung in internationalen Abkommen weitreichende Verpflichtungen
Zum Schutz des deutschen Naturerbes übernommen; dazu zählen die Buchenwälder unter
anderem im Steigerwald. Das Versprechen der Bundesregierung an die Weltgemeinschaft
lautet, bis 2020 zwei Prozent der Fläche der Bundesrepublik „Wildnis“ werden zu lassen; derzeit
liegt der Anteil der Flächen, die dem menschlichen Einfluss entzogen sind, bei lediglich 0,5 Prozent. Da der Bund die Flächen zur Verwirklichung dieses Zieles alleine nicht zur Verfügung stellen kann (Beispiel: „Grünes Band“), sind die Bundesländer in der Pflicht. „Wenn der Steigerwald ein Gebiet ist,
das aus naturschutzfachlicher Sicht entsprechend wertvoll ist, dann ist der Schutzstatus sowohl über einen Nationalpark als auch über ein Biosphärenreservat gleichwertig zu erreichen“, sagt Dünow. Erster Schritt wäre auch aus Berliner Sicht in jedem Fall die Prüfung.
Darin sind sich die Minister Söder und Gabriel völlig einig, was – nicht nur in der Steigerwald-Streitfrage – alles andere als selbstverständlich ist.
Quellenangabe: FRÄNKISCHER TAG,DIENSTAG, 11.MÄRZ 2009 /E -- Autor GÜNTER FLEGEL
Für die gelisteten Informationen zeichnet der Autor zuständig.
Die Darstellung gibt die Meinung des Verfassers / Autors, nicht eine Stellungnahme der Initiative Artenschutz im Steigerwald wieder.
Kreis Haßberge —Die Diskussion um die Zukunft des Steigerwaldes hat in Berlin einen aufmerksamen Beobachter. Der Besuch von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel im Sommer 2008 war keine „Eintagsfliege“; dem SPD-Politiker ist sehr daran gelegen, dass man sich im Steigerwald auf einen Weg verständigt, die Buchenwälder nachhaltig zu schützen, ohne die Interessen der Bevölkerung zu vernachlässigen.
„Sigmar Gabriel hat ja bei seinem Besuch Im Steigerwald gezeigt, dass es ihm nicht darum geht, die ohnehin emotionale Diskussion weiter zu verschärfen“, sagt der Sprecher des Bundesumweltministers,
Tobias Dünow in Berlin, unserer Zeitung. „Der Minister hat bei seinem Besuch im Gegenteil bewiesen,
dass man sehr wohl eine Gesprächsbasis schaffen kann, wenn man auf die Menschen zugeht und sich die Argumente beider Seiten anhört“. Vor diesem Hintergrund sieht man es in Berlin sehr positiv, dass die Diskussion im Steigerwald eine neue Wendung genommen hat.
Das „Reizwort“ Nationalparktritt in den Hintergrund, die Möglichkeit zur Ausweisung eines Biosphärenreservats nach dem Muster der
Rhön wird sowohl von den Nationalpark- Befürwortern als auch den meisten Nationalpark-Gegnern als gangbarer Weg betrachtet, um die starren„Fronten“ in Bewegung zu bringen.
„Die Idee hat Charme“
„Die Idee ist interessant, und sie hat Charme“, sagt Tobias Dünow zum Vorschlag „Biosphärenreservat“, der nicht aus der Naturschutz-Ecke kommt, sondern aus den Reihen der CSU-Fraktion im Landtag.
Im Umweltausschuss hatte unter anderem der Landtagsabgeordnete Gerhard Eck aus Donnersdorf imLandkreis Schweinfurt einen Prüfungsauftrag an das Umweltministerium in München formuliert: Das Haus von MinisterSöder soll prüfen, inwieweit die Ausweisung eines Biosphärenreservats im Steigerwald Sinn macht.
Der bayerische Minister für Umwelt und Naturschutz, Markus Söder, hat den Gedanken selbst aufgegriffen und mehrfach bei öffentlichen Veranstaltungen den Wert der bayerischen Biosphärenreservate betont und eine gründliche Prüfung im Steigerwald zugesagt.
Dass die Minister Söder (CSU) und Gabriel (SPD) allerdings ausgerechnet im Streitfall Steigerwald zu „dicken Freunden“ werden, ist für den Sprecher des Umweltministeriums in Berlin eher unwahrscheinlich. „Egal ob Nationalpark oder Biosphärenreservat: Der Naturschutz ist zu allererst Ländersache,
und wir halten uns da raus. Was nicht heißt, dass wir keine fachliche Unterstützung geben, wenn wir darum gebeten werden“, sagt Tobias Dünow. Ganz „unschuldig“ ist der Bund freilich nicht an der Diskussion im Steigerwald.
Zumeinen war es eine Bundesbehörde, die überhaupt erst den herausragenden Rang der Buchenwälder im Steigerwald publik machte, das Bundesamt für Naturschutz mit Sitz in Bonn, das dem Bundesumweltministerfachlich untersteht.
Weitreichende Verpflichtungen
Zum Zweiten hat die Bundesregierung in internationalen Abkommen weitreichende Verpflichtungen
Zum Schutz des deutschen Naturerbes übernommen; dazu zählen die Buchenwälder unter
anderem im Steigerwald. Das Versprechen der Bundesregierung an die Weltgemeinschaft
lautet, bis 2020 zwei Prozent der Fläche der Bundesrepublik „Wildnis“ werden zu lassen; derzeit
liegt der Anteil der Flächen, die dem menschlichen Einfluss entzogen sind, bei lediglich 0,5 Prozent. Da der Bund die Flächen zur Verwirklichung dieses Zieles alleine nicht zur Verfügung stellen kann (Beispiel: „Grünes Band“), sind die Bundesländer in der Pflicht. „Wenn der Steigerwald ein Gebiet ist,
das aus naturschutzfachlicher Sicht entsprechend wertvoll ist, dann ist der Schutzstatus sowohl über einen Nationalpark als auch über ein Biosphärenreservat gleichwertig zu erreichen“, sagt Dünow. Erster Schritt wäre auch aus Berliner Sicht in jedem Fall die Prüfung.
Darin sind sich die Minister Söder und Gabriel völlig einig, was – nicht nur in der Steigerwald-Streitfrage – alles andere als selbstverständlich ist.
Quellenangabe: FRÄNKISCHER TAG,DIENSTAG, 11.MÄRZ 2009 /E -- Autor GÜNTER FLEGEL
Für die gelisteten Informationen zeichnet der Autor zuständig.
Die Darstellung gibt die Meinung des Verfassers / Autors, nicht eine Stellungnahme der Initiative Artenschutz im Steigerwald wieder.
Das Weltnaturerbe
Kulturerbe-Stätten von Weltrang besitzt Deutschland in großer Zahl; 32 sind es nach der Liste der Unesco.
Dazu zählen die Altstadt von Bamberg und die Residenz in Würzburg. Beim Weltnaturerbe ist die Liste in Deutschland bei weitem kürzer:
Lediglich die Fossilienfundstätte Grube Messel genießt den begehrten Status Welterbe. Gf
Quellenangabe: FRÄNKISCHER TAG,DIENSTAG, 11.MÄRZ 2009 /E -- Autor GÜNTER FLEGEL
Für die gelisteten Informationen zeichnet der Autor zuständig.
Die Darstellung gibt die Meinung des Verfassers / Autors, nicht eine Stellungnahme der Initiative Artenschutz im Steigerwald wieder.
Dazu zählen die Altstadt von Bamberg und die Residenz in Würzburg. Beim Weltnaturerbe ist die Liste in Deutschland bei weitem kürzer:
Lediglich die Fossilienfundstätte Grube Messel genießt den begehrten Status Welterbe. Gf
Quellenangabe: FRÄNKISCHER TAG,DIENSTAG, 11.MÄRZ 2009 /E -- Autor GÜNTER FLEGEL
Für die gelisteten Informationen zeichnet der Autor zuständig.
Die Darstellung gibt die Meinung des Verfassers / Autors, nicht eine Stellungnahme der Initiative Artenschutz im Steigerwald wieder.
Aktueller Ordner:
Nationalpark - Naturpark Steigerwald
Parallele Themen:
"Unser Steigerwald": Keine Nationalparkspläne 09.06.2012
"Wer wird Millionär?" im Steigerwald ... 16.08.2011
Über allen Wipfeln ist Ruh 31.12.2010
Ablehnung eines Steigerwald-Nationalparks 28.06.2013
Ausstellung 2009
Besuch der Freien Wähler 2009
Besuch Sigmar Gabriel
Biosphäre
BN geht für Ebracher Schutzgebiet in Revision 11.11.2016
Buchentag
Buchenwaldzentrum - Zwei Zentren, oder eins? 29.01.2011
Buchenwaldzentrum .. aber wo? 20.12.2010
Buchenwaldzentrum? - 14.10.2010
Bund Naturschutz Büro Ebrach
Bund Naturschutz Büro Ebrach 2009
Bund Naturschutz Gerolzhofen
Bundesamt will Nationalpark 29.09.2010
Die Debatte geht weiter 05.02.2011
Die Wildnis nach dem Sturm 07.07.2012
Einen neuen Anfang machen 22.12.2010
Fachtagung Ebrach 17.07.2010
Greenpeace 2009
Grundsatzentscheidung für den Naturschutz 26.03.2017
Haus der Buchen 2010
Landtag lehnt neue Studie ab 08.06.2013
Nachhaltigkeit auf Bayerisch 10.11.2012
Nationalpark
Nationalpark Bund Naturschutz
Nationalpark Nein Danke!
Nationalpark Pro und Contra
Nationalpark Spiegel
Nationalpark Steigerwald Bamberg 2008
Nationalpark Steigerwald beerdigt 04.12.2010
Nationalpark Steigerwald Film
Nationalpark-Förderung 2010
Nationalpark/Beckstein/Glos
Nationalpark/Zustand Eiche 2009
Nationalpark? 29.02.2012
Nationalparkdiskussion
Nationalparkgegner Treffen in Castell 22.10.2010
Naturpark 2010
Neuer Stoff für Streit im Steigerwald 26.11.2011
Seehofer stützt Nationalparkgegner 02.12.2010
Steigermän
Tagung Bund Naturschutz Ebrach 20.07.2010
Trittstein-Konzept
Warum Nationalpark 2013
„Und wir werden nicht gefragt“ 08.11.2013