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Der Kampf gegen den Ackerverlust
Der Kampf gegen den Ackerverlust

04/05.12.2011

Der geplante Bau der Bundesstraße 173 neu ist für Johann Neubauer bedrohlich und ein Beispiel für Landfraß.

Trieb ( Ofr. ) -
200 Hektar Fläche bestellt Johann Neubauer mit seinem Sohn. Die Familie betreibt eine Biogasanlage in Trieb, die den ganzen Ort mit Strom versorgen kann. Bis 6000 Tonnen Mais-Silage werden im Jahr produziert und in Energie umgewandelt.

Es ist ein moderner landwirtschaftlicher Betrieb. Die Wärme der Anlage nutzt die Familie zum Beheizen ihres Hauses. Doch seit längerem droht ihr eine kalte Wohnung.

Denn der Betrieb ist „existenzbedroht“, wie es ein von Neubauer beauftragter Gutachter sagt. „Ich verliere 60 Hektar meiner Fläche“, sagt Neubauer. Die geplante Trasse der Bundesstraße 173 zwischen Michelau und Zettlitz nimmt ihm den Acker weg. Acker, den er zum Anbau des Silomais benötigt.

„Landfraß“ ist dem Bayerischen Bauernverband (BBV) schon lange ein Dorn im Auge. Seit 1970 sind laut BBV über 500 000 Hektar Nutzfläche durch Siedlungs- und Verkehrsprojekte und Ausgleichsmaßnahmen in Bayern genommen worden. Im Landkreis Lichtenfels waren es in den letzten 15 Jahren 800 Hektar von heute noch bestehenden 22 900.

Auf dem Hof von Neubauer hat der BBV nun gestern knapp 700 Unterschriften der Mitglieder gegen den Flächenabbau an den Landtagsabgeordneten und designierten Landrat Christian Meißner (CSU) übergeben. Wobei die Liste schon überholt sein dürfte, wie Hans-Jürgen Rebelein, Geschäftsführer des BBV im Landkreis Lichtenfels, sagt: „Wir wollen bundesweit ein Gesetz zum Flächenschutz durchsetzen.“ Dafür würden 50 000 Unterschriften benötigt.

Seitdem die B 173 ausgebaut werden soll, muss sich Johann Neubauer ständig ärgern. „Seit fünf Jahren dürfen wir keine Veränderungen mehr vornehmen“, sagt der Landwirt. Damals, 2005, hatte er erst die Biogasanlage gebaut. Das Silo war noch nicht fertig, durfte aber laut Bauamt nicht weitergebaut werden. Die Wände fehlen noch heute. Der Silomais steht einfach so da. Mit einer Plane überdeckt. Nach jetzigem Stand muss das Silo weg, da haarscharf am Hof von Neubauer vorbei die neue Trasse verlaufen soll. „Das ist meine Existenzbedrohung“, sagt Neubauer. Denn wo soll er dann 6000 Tonnen Silage lagern? Neubauer hat sich Rechtsbeistand geholt – er erwägt eine Klage.


Quellenangabe: Fränkischer Tag |  03.12.2011 - Autor Fotos : Sebastian Martin / www.infranken.de


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken