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Kontrovers diskutiert - Winterfütterung von Wildvögeln
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 Kontrovers diskutiert - Winterfütterung von Wildvögeln

  •     Die Winterfütterung von Wildvögeln ist ein kontrovers diskutiertes Thema, das sowohl ökologische als auch ethische Aspekte umfasst.


Hier sind die in unseren Augen mit wichtigsten Vor- und Nachteile im Detail:

Vorteile der Winterfütterung

    Unterstützung der Vögel in kritischen Zeiten:
  •             Im Winter sind natürliche Nahrungsquellen wie Samen, Früchte und Insekten oft knapp. Eine gezielte Fütterung kann vor allem kleinen Vogelarten helfen, die kalte Jahreszeit zu überstehen.

    Erhalt der Biodiversität:
  •             Durch die Fütterung können Populationen gefährdeter oder zurückgehender Arten stabilisiert werden, die ansonsten durch Nahrungsmangel geschwächt würden.

    Erziehung zu Naturbewusstsein:
  •             Menschen, insbesondere Kinder, lernen durch die Vogelbeobachtung an Futterstellen die Vielfalt und Bedürfnisse von Wildvögeln kennen, was zu einem besseren Umweltbewusstsein beitragen kann.

    Wissenschaftliche Vorteile:
  •             Die Winterfütterung ermöglicht Studien über das Verhalten, die Artenzusammensetzung und die Anpassungsfähigkeit von Vögeln in städtischen oder ländlichen Gebieten.

    Energieersparnis für Vögel:

  •             Durch die Bereitstellung energiereicher Nahrung wie Fett, Nüsse und Samen können Vögel ihre Energiereserven leichter auffüllen und die Überlebenschancen in kalten Nächten erhöhen.



Nachteile der Winterfütterung

    Selektive Förderung bestimmter Arten:
  •             Häufig profitieren vor allem häufige und anpassungsfähige Arten wie Meisen, Spatzen oder Amseln von der Fütterung. Selteneren Arten, die spezifische Nahrungsvorlieben haben, hilft die Standardfütterung oft wenig.

    Veränderung natürlicher Verhaltensmuster:
  •             Durch die regelmäßige Fütterung könnten Vögel ihre natürlichen Such- und Zugverhalten verändern und abhängig von menschlichen Futterquellen werden.

    Verbreitung von Krankheiten:
  •             An schlecht gewarteten Futterstellen können sich Krankheiten wie Trichomonaden oder Salmonellen leicht verbreiten. Dies geschieht vor allem, wenn Futterstellen verunreinigt sind oder Vögel in großer Dichte zusammenkommen.

    Ungeeignetes Futter:
  •             Unsachgemäße Fütterung (z. B. mit Brot oder salzigen Lebensmitteln) kann den Vögeln mehr schaden als nutzen, da solche Nahrungsmittel Verdauungsprobleme oder Mangelerscheinungen hervorrufen können.

    Vernachlässigung langfristiger Maßnahmen:
  •             Die Winterfütterung kann von wichtigeren, nachhaltigen Maßnahmen wie der Erhaltung natürlicher Lebensräume ablenken. Langfristig sind wilde Hecken, Blühwiesen und alte Bäume für die Vogelwelt essenzieller als Futterstationen.

    Gefahr durch Prädatoren:
  •             Futterstellen ziehen nicht nur Vögel, sondern auch Räuber wie Katzen an, was das Risiko für die Vögel erhöhen kann.


Fazit
Die Winterfütterung von Wildvögeln kann unter bestimmten Bedingungen sinnvoll sein, sollte aber mit Bedacht durchgeführt werden. Es ist wichtig, nur geeignetes Futter anzubieten, Futterstellen regelmäßig zu reinigen und gleichzeitig natürliche Lebensräume für Wildvögel zu fördern. Als Ergänzung zu langfristigem Naturschutz ist die Winterfütterung hilfreich, jedoch kein Ersatz für umfassende ökologische Maßnahmen.

In der Aufnahme von Klaus Sanwald

  •     Stieglitz und Kernbeißer an der eingerichteten Wildvogel Futterstelle.

Stand
03.01.2024