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Turmfalke am Kaiserdom 2007
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Gemeinschaftsprojekt Turmfalke 2007
Bild zum Eintrag (29348-160)
Montage der Turmfalkenisthilfe im Bamberger Dom
Gemeinschaftsprojekt Turmfalke am Kaiserdom 2007
Bild zum Eintrag (29349-160)
Zum 1.000 jährigen Bistumsfest wurden am Bamberger Kaiserdom sichere Lebenssstätten für Turmfalken geschaffen.
Einen Kaiserdom für Turmfalke & Co.
Eine breit angelegte Gemeinschaftsaktion möchte es zukünftig Fledermäusen sowie dem „Vogel des Jahres 2007“ zum 1.000jährigen Bistumsfest ermöglichen, vormals angestammte Lebensräume neu zu erschließen und nachhaltig zu sichern.

 Bamberg. Ein dringlicher Grundsatz kirchlicher Umweltarbeit ist es, mitzuhelfen, die Schöpfung Gottes zu erhalten. Aus diesem Grund bemühen sich seit vielen Jahren immer wieder viele Pfarreien, dort wo es ihnen möglich ist, den Worten und Absichten Taten folgen zu lassen und durch spezielle Maßnahmen dem Schöpfungserhalt zu dienen.

 Ein besonderes Anliegen ist dabei der Artenschutz. Gerade in kirchlichen Gebäuden (z.B. Kirchtürmen, Dachstühle… u.a.) finden sich schon seit Alters her Rückzugsgebiete für bedrohte Tierarten. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Fledermäusen, Eulen und Falken.

 In einem Gemeinschaftsprojekt bei welchem sich auf Vermittlung des Diözesanen Umweltbeauftragten Herrn Schwaab, dem Staatlichen Hochbauamt Bamberg, der Dombauhütte Bamberg,  der Initiative Artenschutz im Steigerwald sowie das Umweltamt der Stadt Bamberg beteiligt hat, soll nun dazu beitragen Turmfalken und Fledermäusen neue ( alte)  Lebensräume zurück zu erschließen.

 Die Finanzierung der über 1.500 € teuren Maßnahme wurde vom Artenschutz im Steigerwald und dem Umweltamt der Stadt Bamberg sowie aus privaten Spendenmitteln getragen.

Immense Kotverschmutzungen, die meist durch verwilderte Stadttauben hervorgerufen wurden, führten in der Vergangenheit verständlicher Weise dazu dass sehr viele Kirchtürme mit Draht verschlossen wurden. Jedoch verloren durch diese Eingriffe viele, auf diese Bereiche angewiesene heimische Tierarten ihre angestammten Lebensräume, als auch elementare Reproduktionsstätten!

 Aus diesem Mangel heraus mussten z.B. Turmfalken, die gerne in den ( Kirch- ) Türmen unserer Gotteshäuser brüten, wollten sie ihre Art erhalten auf weniger sichere Nistbereiche, sei es auf kleinen Gebäudevorsprüngen o.ä. ausweichen. Auch am Kaiserdom zu Bamberg  führte dies dazu ,  das Alljährlich mehrere junge Turmfalken , welche auf einem kleinen Gebäudevorsprung erbrütet wurden , kurz vor dem Flügge werden in die Tiefe stürzten und hier verendeten !

 Aufgeschreckt durch dieses sinnlose Sterben, schlossen sich oben genannte Stellen vor kurzem zusammen, um diesem unsinnigen Leid ein Ende zu bereiten. So wurde jüngst im Westturm des Kaiserdoms auf etwa 40 Meter Höhe, in einer schweißtreibenden Aktion, ein spezieller Nistkasten montiert. Auf Grund der beengten Platzverhältnisse war es nicht möglich den Kunsthorst in einem Stück nach Oben zu bringen. So musste der Horst zerlegt, die vielen Holzstufen hinaufgeschafft, und dort wieder zusammenmontiert  werden.

 Der Turmfalke, mit einer Körpergröße von etwa 35 cm und einer Flügelspannweite von 80 cm, zählt zu unseren kleinsten und mit rund 50.000 Paaren auch zu den häufigsten Falkenarten in Deutschland. Jedoch sind hier Bestandsrückgänge zu beobachten, welche neben sich verändernden Lebensräume auch auf fehlenden Nistmöglichkeiten zurückzuführen sind. Das Beutespektrum der Turmfalken erstreckt sich von Feldmäusen, Regenwürmern, Kleinvögeln bis hin zu Insekten und Schnecken.

 Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Montage des Horstes ist ein so genanntes  Falkenanfluggitter. Dieses dient in erster Linie dazu das Überleben der Jungfalken zu verbessern. Wenn die jungen Falken nach etwa 40 Tagen Nestlingszeit den Brutbereich verlassen wollen um ihre Schwingen zu trainieren ,  bietet diese Vorrichtung den Jungfalken die Möglichkeit dies zu tun ohne Gefahr zu laufen in die Tiefe zu stürzen. Denn wie auch bei Sportarten ist bei den Jungfalken das Training ein wichtiger Baustein zum Erfolg. .........

Artikel in autorisierter Abstimmung mit allen am Projekt beteiligten Instititionen. Für die hier gelistetetn Darstellungen tragen die jeweiligen Autoren die Verantwortung.
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