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Fledermaus Echoortung
Fledermaus Echoortung

Immer den Ohren nach — die Fledermaus Echoortung

Sehen wie eine Fledermaus:
Sie gaben den frühen Menschen Rätsel auf — Fledermäuse. Selbst in stockdunkler Nacht konnten die kleinen „Flattermänner" nahezu jedem Hindernis ausweichen. Was mussten diese Tiere doch für einen hervorragenden Sehsinn haben. In Versuchen stellte sich jedoch heraus, dass es nicht die Augen sind (Fledermäuse sind nicht blind — können sogar recht gut sehen) welche Fledermäuse in diese Lage versetzen. Ihre Ohren im Zusammenspiel mit Mund und Nase machen die Besonderheit der Fledermäuse aus. Fledermäuse verwenden die Ultraschall- oder Echoortung als Navigationssystem.

Ultraschall—was ist denn das?:
Wenn man von Ultraschall spricht, dann denkt man an eine Schallfrequenz zwischen 20 kHz und 1 GHz. Für den Menschen sind Töne im Frequenzbereich von etwa 16 Hz bis 20 kHz hörbar. Der Mensch kann die Laute von    zwischen 9 kHz und Fledermäusen in der Regel also nicht hören.    ausstoßen.

Wie erzeugen Fledermäuse diese Ultraschallrufe?
Fledermäuse stoßen diese Rufe ja nach Fledermausart aus dem Mund und/oder der Nase aus. Vorher werden diese Rufe häufig noch auch in den Kehlräumen der Fledermäuse verstärkt. An der Nase der Kleinen- oder Großen Hufeisennase können wir gut erkennen, dass diese Fledermausarten ihre Ultraschallrufe durch diese aussenden. Denn die Nasen haben eine sehr anspruchsvolle Form, die Ohren dieser Art sind dagegen recht klein. Bei anderen Arten die Rufe durch den Mund aussenden sind die Ohren dagegen häufig größer.

Das geriefte Ohr nimmt das Echo auf:
Anhand des zurückgeworfenen Echos kann die Fledermaus z.B. die Größe oder auch die Bewegungsrichtung eines Nahrungstieres erkennen.

Orientierung mit Echoortung:
Fledermäuse haben superfeine Ohren und superschnelle Muskel. Fledermäuse sind in der Lage gleichfalls den Abstand zu Hindernissen zu ermitteln. Je länger ein Echo benötigt, um nach dem Ruf wieder das Ohr zu erreichen, desto weiter ist das Hindernis /Nahrungstier entfernt. In der Endphase des Anflugs auf ihr Beutetier erhöhen Fledermäuse die Ruffre-quenz auf über 150 Rufe pro Sekunde. Dies gelingt durch superschnelle Muskeln welche den Fledermauskehlkopf kontrahieren.


Immer an der Hecke entlang—Landmarken als Fledermausleitsystem:
Damit Fledermäuse nicht immer rufen müssen, wenn sie von ihren Quartieren abfliegen haben sich einige Arten ein Prinzip angeeignet, das es ihnen ermöglicht sich zurecht zu finden. Sie prägen sich ihr Umfeld ein und fliegen nach ihrem Gedächtnis. Dazu merken sich Fledermäuse Auffälligkeiten (Leitstrukturen) in ihrer Umwelt. Diese werden auch Landmarken genannt. Heckenzeilen, Wände o.ä. können diese Leitstrukturen darstellen. Durch die Entfernung dieser Landmarken beeinträchtigen wir somit auch den Fledermauslebensraum.

Hören was wir eigentlich nicht hören —Der Bat-Detektor
Da wir als Mensch die Rufe der Fledermäuse nicht hören können, wurden Geräte entwickelt mit denen uns dieses gelingt. Ultraschalldetektoren! Diese Geräte sind in der Lage die Rufe der Fledermäuse so umzuwandeln das wir sie nun hören können. Damit wird es z.B. möglich Arten und deren Anwesenheit konkret zu bestimmen.


Zum Fressen gerne — Die Nahrung der Fledermäuse:
Fledermäuse in Europa ernähren sich ausschließlich von wirbellosen Gliedertieren, wie Insekten und Spinnen. Dabei konnten Fledermäuse ganz verschiedene „Nischen der Nacht" und damit auch verschiedene Nahrungsspektren erschließen. Durch eine hochentwickelte Echoortung wurden die kleinen nachtaktiven Säugetiere zu wahren Spezialisten der Insektenjagd.

Vielfalt statt Einerlei — Der Speiseplan unserer Fledermäuseist sehr breit gefächert

·    Käfer
·    Nachtfalter
·    Spinnen
·    Mücken
·    Schnaken
·    Raupen
·    Hundertfüßer


Interessant ist nicht nur was Fledermäuse fressen, sondern wo und wie sie das tun. Im Laufe der Evolution haben Fledermäuse verschiedene Lebensräume erschlossen und teilen sich nun das Angebot an Insekten untereinander auf, ohne sich allzu sehr Konkurrenz zu machen.

Anhand von drei ausgewählten Arten wollen wir das Prinzip der ökologischen Nische etwas näher verdeutlichen. Beginnen wir dabei dicht über der Erd- oder besser der Wasseroberfläche. Hier begegnen wir der sehr anpassungsfähigen Wasserfledermaus. Äußerst wendig und schnell bewegt sie sich nur wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche auf der Jagd nach Mücke & Co. Auch Insekten, die ins Wasser gefallen sind und auf der Oberfläche treiben, werden geortet und mit den Fledermausfüßen gegriffen.

Die Braune Langohrfledermaus treffen wir erst an, nachdem es ganz dun¬kel geworden ist. Vielfach fliegen die Tiere recht dicht über und durch die Vegetation und nehmen Insekten im Flug auf. Interessant ist dabei neben den großen Ohren besonders das gaukelnde Flugbild. Die Langohren kön¬nen auch in der Luft „rütteln" (stehen) und so auf engstem Raum manö¬vrieren. Die Tiere sind auch in der Lage, sitzende Nahrungstiere zu orten und direkt von der Vegetation abzugreifen.

Weit höher im Luftraum ist der jagende Große Abendsegler unterwegs. Da diese Fledermaus häufig bereits vor Einbruch der Dämmerung in Hö¬hen bis 50 Meter jagt, wird sie manchmal mit Schwalben verwechselt. Der Große Abendsegler ist ein schneller Flieger, der Geschwindigkeiten bis zu 50 Stundenkilometer erreicht.


Wie viel Nahrung benötigen unsere heimischen Fledermäuse am Tag?
Fressmaschine Fledermaus — Der Hunger der Fledermäuse ist immens. Bis zu einem Drittel ihres eigenen Körpergewichtes an Insekten verzehren die Tiere jeden Tag.Eine einzige Wasserfledermaus frisst pro Jahr ca. 50.000 bis 60.000 Insekten, vor allem kleine Stechmücken.Die sehr kleine Zwergfledermaus, die selbst nur 4 bis 6 Gramm wiegt, frisst am Tag rund 2 Gramm Insekten.Eine einzige Rauhautfledermaus kann in einer Nacht über 1.000 Mücken erbeuten.Eine Fledermauskolonie des Großen Mausohrs mit durchschnittlicher Größe (300-400 Tiere) frisst pro Sommer etwa 500 bis 600 Kilogramm (!) an Insekten.