Die Seeforelle ist zurück im Königssee

Die Seeforelle ist zurück im Königssee
09.04.2018
Einst war die „Königin der Alpenseen“ häufig im Königssee anzutreffen, seit einigen Jahren ist sie aus dem Nationalpark Berchtesgaden weitgehend verschwunden: Die Seeforelle. Nun gibt es ein Comeback des großen Süßwasserfisches. Im Rahmen eines Projektes wurden kürzlich 15.000 Seeforellen-Brütlinge im Königssee ausgesetzt, weitere Aktionen folgen.
Es ist ein ehrgeiziges Ziel, das sich der Nationalpark Berchtesgaden, die Fachberatung für Fischerei des Bezirks Oberbayern und Königssee-Berufsfischer Thomas Amort gesetzt haben: Die Seeforelle soll im Königssee wieder heimisch werden. „In den 1980er und 1990er Jahren gab es bei der Seeforelle in nahezu allen großen, oberbayerischen Seen große Bestandseinbrüche“, erklärt Dr. Ulrich Wunner, Fischereifachberater des Bezirks Oberbayern. Vor rund sechs Jahren hat Berufsfischer Thomas Amort im Königssee zum letzten Mal eine Seeforelle gefangen, seitdem gilt sie als verschollen.
Theorien über die Gründe ihres Verschwindens gibt es viele: „Möglicherweise sind geeignete Laichplätze im Königssee weggefallen oder ein vermehrter Nährstoffeintrag und das damit verbundene verstärkte Pflanzenwachstum kommen der Seeforelle als Kieslaicher nicht entgegen“, vermutet Wunner. Auch Veränderungen im Nahrungsspektrum der jungen Seeforellen könnten nach Ansicht des Experten eine Rolle spielen. Nach aufwändigen Renaturierungen des Saletbaches zwischen Obersees und Königssee im Jahr 2011 sind zumindest ausreichend geeignete Laichplätze wieder vorhanden.
Grund genug für die Projektpartner, eine Aussetz-Aktion durchzuführen – schließlich wurden in anderen bayerischen Seen mit dieser Methode bereits gute Erfolge erzielt. Seeforellen kehren ähnlich wie Lachse im Alter von vier bis fünf Jahren zum Laichen zum Ort ihrer Geburt zurück. „Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Besatzfische nicht zu alt sind, denn dann sind sie nicht ausreichend auf ihr Geburtsgewässer geprägt wandern später ab“, erklärt Nationalpark-Ranger Klaus Melde. Die rund 10.000 eingebrachten Brütlinge im Königssee waren nur drei Tage alt und trugen noch ihren Dottersack. „Bei so jungen Fischen haben wir gute Chancen, dass sie den Saletbach und das Kiesbett bei St. Bartholomä als ihren Geburtsort in Erinnerung behalten“, erklärt Melde.
Im Beisein einer Kindergruppe des Nationalparks wurden die rund 10.000 Seeforellen-Brütlinge behutsam in den Saletbach und in die Kiesbank vor der Handinsel St. Bartholomä entlassen. „Sorgen vor Fressfeinden müssen sich die jungen Seeforellen nicht machen“, erklärt Berufsfischer Thomas Amort. „Die Jungfische verstecken sich sofort im Kies und sind damit für Fressfeinde kaum zu erreichen“. In den kommenden fünf Jahren werden jedes Jahr im Frühling weitere 10.000 bis 15.000 Seeforellen-Eier und- Brütlinge am Königssee ausgesetzt, um die Bestände zu stützen.
Bis 2024 beobachten alle Projektbeteiligten die Entwicklung der Jungfische ganz genau, 2020 beginnen die regelmäßigen Erfolgskontrollen in Zusammenarbeit mit Berufsfischer Amort. Dabei wird die Entwicklung der Seeforellen mittels Reusenfängen dokumentiert. Nationalpark-Leiter Dr. Roland Baier wünscht dem Projekt ein gutes Gelingen: „Es wäre für den Nationalpark Berchtesgaden ein toller Erfolg, wenn die Seeforelle bei uns wieder heimisch wird und sich selbstständig fortpflanzt“.
In der Aufnahme:
Eine Kindergruppe des Nationalparks Berchtesgaden hat die Patenschaft für 10.000 junge Seeforellen übernommen und die Jungfische im Kiesbett vor St. Bartholomä in ihre neue Heimat entlassen.
Quelle / Aufnahmen
Nationalparkverwaltung Berchtesgaden
Stabsstelle Kommunikation
Carolin Scheiter
Doktorberg 6, 83471 Berchtesgaden
Telefon: +49 8652 9686-130
Telefax: +49 8652 9686-40
pressestelle@npv-bgd.bayern.de
www.nationalpark-berchtesgaden.bayern.de
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz in Franken®
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Einst war die „Königin der Alpenseen“ häufig im Königssee anzutreffen, seit einigen Jahren ist sie aus dem Nationalpark Berchtesgaden weitgehend verschwunden: Die Seeforelle. Nun gibt es ein Comeback des großen Süßwasserfisches. Im Rahmen eines Projektes wurden kürzlich 15.000 Seeforellen-Brütlinge im Königssee ausgesetzt, weitere Aktionen folgen.
Es ist ein ehrgeiziges Ziel, das sich der Nationalpark Berchtesgaden, die Fachberatung für Fischerei des Bezirks Oberbayern und Königssee-Berufsfischer Thomas Amort gesetzt haben: Die Seeforelle soll im Königssee wieder heimisch werden. „In den 1980er und 1990er Jahren gab es bei der Seeforelle in nahezu allen großen, oberbayerischen Seen große Bestandseinbrüche“, erklärt Dr. Ulrich Wunner, Fischereifachberater des Bezirks Oberbayern. Vor rund sechs Jahren hat Berufsfischer Thomas Amort im Königssee zum letzten Mal eine Seeforelle gefangen, seitdem gilt sie als verschollen.
Theorien über die Gründe ihres Verschwindens gibt es viele: „Möglicherweise sind geeignete Laichplätze im Königssee weggefallen oder ein vermehrter Nährstoffeintrag und das damit verbundene verstärkte Pflanzenwachstum kommen der Seeforelle als Kieslaicher nicht entgegen“, vermutet Wunner. Auch Veränderungen im Nahrungsspektrum der jungen Seeforellen könnten nach Ansicht des Experten eine Rolle spielen. Nach aufwändigen Renaturierungen des Saletbaches zwischen Obersees und Königssee im Jahr 2011 sind zumindest ausreichend geeignete Laichplätze wieder vorhanden.
Grund genug für die Projektpartner, eine Aussetz-Aktion durchzuführen – schließlich wurden in anderen bayerischen Seen mit dieser Methode bereits gute Erfolge erzielt. Seeforellen kehren ähnlich wie Lachse im Alter von vier bis fünf Jahren zum Laichen zum Ort ihrer Geburt zurück. „Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Besatzfische nicht zu alt sind, denn dann sind sie nicht ausreichend auf ihr Geburtsgewässer geprägt wandern später ab“, erklärt Nationalpark-Ranger Klaus Melde. Die rund 10.000 eingebrachten Brütlinge im Königssee waren nur drei Tage alt und trugen noch ihren Dottersack. „Bei so jungen Fischen haben wir gute Chancen, dass sie den Saletbach und das Kiesbett bei St. Bartholomä als ihren Geburtsort in Erinnerung behalten“, erklärt Melde.
Im Beisein einer Kindergruppe des Nationalparks wurden die rund 10.000 Seeforellen-Brütlinge behutsam in den Saletbach und in die Kiesbank vor der Handinsel St. Bartholomä entlassen. „Sorgen vor Fressfeinden müssen sich die jungen Seeforellen nicht machen“, erklärt Berufsfischer Thomas Amort. „Die Jungfische verstecken sich sofort im Kies und sind damit für Fressfeinde kaum zu erreichen“. In den kommenden fünf Jahren werden jedes Jahr im Frühling weitere 10.000 bis 15.000 Seeforellen-Eier und- Brütlinge am Königssee ausgesetzt, um die Bestände zu stützen.
Bis 2024 beobachten alle Projektbeteiligten die Entwicklung der Jungfische ganz genau, 2020 beginnen die regelmäßigen Erfolgskontrollen in Zusammenarbeit mit Berufsfischer Amort. Dabei wird die Entwicklung der Seeforellen mittels Reusenfängen dokumentiert. Nationalpark-Leiter Dr. Roland Baier wünscht dem Projekt ein gutes Gelingen: „Es wäre für den Nationalpark Berchtesgaden ein toller Erfolg, wenn die Seeforelle bei uns wieder heimisch wird und sich selbstständig fortpflanzt“.
In der Aufnahme:
Eine Kindergruppe des Nationalparks Berchtesgaden hat die Patenschaft für 10.000 junge Seeforellen übernommen und die Jungfische im Kiesbett vor St. Bartholomä in ihre neue Heimat entlassen.
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