Biosphärenreservat denkbar?
Der bayerische Minister für Umwelt und Gesundheit, Markus Söder (CSU), hat sich dafür ausgesprochen, die Ausweisung eines Schutzgebietes in der „Light-Version“ prüfen zu lassen.
Lkrs. Bamberg — Dicke Freunde sind sie sicher nicht, der gewichtige Bundesumweltminister Sigmar Gabriel von der SPD und der bayerische Superminister für Umwelt und Gesundheit, Markus Söder von der CSU.
Ausgerechnet im Steigerwaldproben die beiden jetzt ganz vorsichtig den Schulterschluss.
Markus Söder hat sich in der Diskussion um einen Nationalpark im Steigerwald als erster hochrangiger CSU Politiker dafür ausgesprochen, das Buchenwald-Gebiet einer gründlichen Prüfung zu unterziehen; nicht mit dem Hintergedanken an einen Nationalpark, sondern mit Blick auf die Möglichkeit, das Areal als Biosphärenreservat nach dem Beispiel der Rhön auszuweisen.
Damit umschifft Söder, der gerne durch provokante Aussagen auf sich aufmerksam macht, geschickt das „Minenfeld“ im Steigerwald: Der bayerische Umweltminister vermeidet den ungeliebten Begriff „Nationalpark“ und stellt sich so nicht in Widerspruch zum klaren Nein namhafter CSU-Politiker; auf der anderen Seite öffnet er eine neue Gesprächsoption.
Sollte Söder mit seinem Denkanstoß zum Steigerwaldähnlich heftig in die Schusslinie(auch aus der eigenen Partei) geraten wie zuletzt Landrat Rudolf Handwerker (Kreis Haßberge),so muss man ihm zu Gute halten, dass die Idee mit dem Biosphärenreservatwohl nicht „auf seinem Mist gewachsen ist“.
Diese Variante kommt aus der CSU-Fraktion im Landtag. Unter anderem der Abgeordnete Gerhard Eck aus Donnersdorf, ein erklärter Nationalpark-Gegner, hatte jüngst im Umweltausschuss die Prüfung der Biosphären-Frage angeregt; in der gleichen Sitzung lehnte der Umweltausschuss einen Grünen- Antrag ab, eine Machbarkeitsstudie zum Nationalpark auf den Weg zu bringen.
Erhalten und entwickeln
Damit sind die zwei Begriffe vom Tisch, die eine Diskussion um die Zukunft des Steigerwaldes bisher enorm erschwert haben.
Anders als bei einem Nationalpark, in dem der Schutz der Natur die oberste Priorität hat, setzt die „Light-Version“ den Schwerpunkt auf die Erhaltung und Entwicklung der vom Menschengeschaffenen Kulturlandschaft. Und dasWort „Prüfung“ klingt weitweniger gefährlich als „Machbarkeitsstudie“…
Es dürfte kein Zufall sein, dass Markus Söder jüngst ausgerechnet bei der Eröffnung der Touristik-Messe in München eine Lanze für die bayerischen Biosphärenreservate gebrochen hat.„Biosphärenreservate sind einzigartige Beispiele für ein dauerhaftverträgliches Miteinander von Mensch und Umwelt“, sagte
der Minister. „Auf diese Weisekönnen wir das klare Signal setzen, dass Harmonie zwischen Ökologie und Ökonomie kein Wunschdenken ist.“
Der nachhaltige Schutz des Steigerwaldes, für den sich zuletzt auch Söders Kollege auf Bundesebene, Sigmar Gabriel, stark gemacht hatte, ist die Voraussetzung für die Anerkennung als Weltnaturerbe der Unesco.
Die Anträge für neue Biosphärenreservate, die aus den Bundesländern kommen müssen, prüft das Bundesamt für Naturschutz, das Gabriels Ministerium untersteht. Just dieses Amt hatte die Steigerwald-Diskussion überhaupt erst ins Rollengebracht, weil es ein Gutachten zum Wert der Buchenbestände im Steigerwald publiziert hatte. Söder und Gabriel werden sich näher kommen –müssen.
Quellenangabe: Fränkischer Tag / A / S 18 -- Autor Günter Flegel
Für die gelistete Darstellung zeichnet der Autor zuständig.
Der Textbeitrag stellt ausnahmslos die Sichtweise des Autors dar, er gibt definitiv aber keine Stellungnahmen der Initiative Artenschutz im Steigerwald wieder.
Lkrs. Bamberg — Dicke Freunde sind sie sicher nicht, der gewichtige Bundesumweltminister Sigmar Gabriel von der SPD und der bayerische Superminister für Umwelt und Gesundheit, Markus Söder von der CSU.
Ausgerechnet im Steigerwaldproben die beiden jetzt ganz vorsichtig den Schulterschluss.
Markus Söder hat sich in der Diskussion um einen Nationalpark im Steigerwald als erster hochrangiger CSU Politiker dafür ausgesprochen, das Buchenwald-Gebiet einer gründlichen Prüfung zu unterziehen; nicht mit dem Hintergedanken an einen Nationalpark, sondern mit Blick auf die Möglichkeit, das Areal als Biosphärenreservat nach dem Beispiel der Rhön auszuweisen.
Damit umschifft Söder, der gerne durch provokante Aussagen auf sich aufmerksam macht, geschickt das „Minenfeld“ im Steigerwald: Der bayerische Umweltminister vermeidet den ungeliebten Begriff „Nationalpark“ und stellt sich so nicht in Widerspruch zum klaren Nein namhafter CSU-Politiker; auf der anderen Seite öffnet er eine neue Gesprächsoption.
Sollte Söder mit seinem Denkanstoß zum Steigerwaldähnlich heftig in die Schusslinie(auch aus der eigenen Partei) geraten wie zuletzt Landrat Rudolf Handwerker (Kreis Haßberge),so muss man ihm zu Gute halten, dass die Idee mit dem Biosphärenreservatwohl nicht „auf seinem Mist gewachsen ist“.
Diese Variante kommt aus der CSU-Fraktion im Landtag. Unter anderem der Abgeordnete Gerhard Eck aus Donnersdorf, ein erklärter Nationalpark-Gegner, hatte jüngst im Umweltausschuss die Prüfung der Biosphären-Frage angeregt; in der gleichen Sitzung lehnte der Umweltausschuss einen Grünen- Antrag ab, eine Machbarkeitsstudie zum Nationalpark auf den Weg zu bringen.
Erhalten und entwickeln
Damit sind die zwei Begriffe vom Tisch, die eine Diskussion um die Zukunft des Steigerwaldes bisher enorm erschwert haben.
Anders als bei einem Nationalpark, in dem der Schutz der Natur die oberste Priorität hat, setzt die „Light-Version“ den Schwerpunkt auf die Erhaltung und Entwicklung der vom Menschengeschaffenen Kulturlandschaft. Und dasWort „Prüfung“ klingt weitweniger gefährlich als „Machbarkeitsstudie“…
Es dürfte kein Zufall sein, dass Markus Söder jüngst ausgerechnet bei der Eröffnung der Touristik-Messe in München eine Lanze für die bayerischen Biosphärenreservate gebrochen hat.„Biosphärenreservate sind einzigartige Beispiele für ein dauerhaftverträgliches Miteinander von Mensch und Umwelt“, sagte
der Minister. „Auf diese Weisekönnen wir das klare Signal setzen, dass Harmonie zwischen Ökologie und Ökonomie kein Wunschdenken ist.“
Der nachhaltige Schutz des Steigerwaldes, für den sich zuletzt auch Söders Kollege auf Bundesebene, Sigmar Gabriel, stark gemacht hatte, ist die Voraussetzung für die Anerkennung als Weltnaturerbe der Unesco.
Die Anträge für neue Biosphärenreservate, die aus den Bundesländern kommen müssen, prüft das Bundesamt für Naturschutz, das Gabriels Ministerium untersteht. Just dieses Amt hatte die Steigerwald-Diskussion überhaupt erst ins Rollengebracht, weil es ein Gutachten zum Wert der Buchenbestände im Steigerwald publiziert hatte. Söder und Gabriel werden sich näher kommen –müssen.
Quellenangabe: Fränkischer Tag / A / S 18 -- Autor Günter Flegel
Für die gelistete Darstellung zeichnet der Autor zuständig.
Der Textbeitrag stellt ausnahmslos die Sichtweise des Autors dar, er gibt definitiv aber keine Stellungnahmen der Initiative Artenschutz im Steigerwald wieder.
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