Steigerwald Biosphärenreservat?!
Dr. Georg Sperber setzt sich für den
Schutz des Steigerwaldes ein. Foto: Archiv
Schutz des Steigerwaldes ein. Foto: Archiv
Steigerwald Biosphärenreservat?!
Siegfried Staendecke (links) und Gerhard Eck (mit Mikrophon) diskutierten auch mit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel über das
Thema Nationalpark Steigerwald – hier bei einer Kundgebung in Ebrach im Sommer 2008, die keine Annäherung brachte. Foto: gf
Thema Nationalpark Steigerwald – hier bei einer Kundgebung in Ebrach im Sommer 2008, die keine Annäherung brachte. Foto: gf
Schutzgebiet würde 128 000 Hektar umfassen
Kreis Haßberge — 185 000 Hektar umfasst das Biosphärenreservat Rhön, das durch seine große landschaftliche Vielfalt nicht zuletzt auch ein Touristenmagnetist.
Kreuzberg- Bier, Rhönschafe, Schwarzes Moor und Skivergnügen: Kann die Landschaft rund um den„Heiligen Berg der Franken“ zum Vorbild für den Steigerwald werden? Forstdirektor a.D. Dr. Georg Sperber, der durch seinen aturnahe Waldbewirtschaftung zum Pionier in Sachen Nachhaltigkeit im Steigerwald wurde(und jetzt zur Reizfigur in der Nationalpark-Debatte), betont, dass das Thema„Nationalpark“ nicht von den Naturschützernauf die Tagesordnung gesetzt wurde, „sondern von der Politik, von namhaften CSU-Politikern“ (den LandrätenDenzler und Handwerker).
Denen gehe es darum, Entwicklungsperspektiven für eine strukturschwache Region aufzuzeigen. „Der Nationalpark ist ein gangbarer Weg, das Biosphärenreservat sicher auch“, sagt Dr. Sperber im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Unterschiede sind nicht nur „Wortklauberei“, so der Forstexperte, sondern qualitativ und quantitativ weitreichend:
Ein Nationalpark im Steigerwald hätte eine Fläche von10 000 Hektar, von denen zunächst 50Prozent komplett der Natur überlassen würden, 5000HektarWald auf den Flächendes Staatsforstes also.
„Trittsteine“ für die Natur
Das Gebiet eines Biosphärenreservateswürde wesentlich weiter gefasst; 30 000Hektar sind die Untergrenze. Im Steigerwaldwürde nach Dr. Sperbers Ansicht der gesamte Naturpark einbezogen, 128 000 Hektar, von denen mindestens drei Prozent in der Kernzoneungenutzt bleiben müssten, rund 4000 Hektar.
Hier 4000, dort 5000 Hektar„Naturwald“ – so weit auseinander liegen die beiden Vorschläge nicht, ein Kompromiss scheint greifbar nahe.
Zumal auch die Nationalpark- Gegner mit ihrem „Trittsteine“-Konzeptbereits Vorschläge eingebracht haben, die darauf abzielen, weitere Naturwald-Reservate im Steigerwald auszuweisen und diese ökologischen Nischen besser miteinander zu vernetzen.
Für Dr. Georg Sperber ist es unabhängig von der Frage Nationalpark oder Biosphärenreservat eine „riesengroße Chance“ für den Steigerwald, den Status eines Weltnaturerbes zu erhalten.
„Davon profitiert nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen der Region“, sagt er. Der Forstdirektor im Ruhestand geht sogar noch weiter: Erfürchtet, dass ohne die Nationalpark-Diskussion im Steigerwald schon jetzt ein „Raubbau“ drohen würde.
Maschinen räumen den Wald aus
Dr. Sperber bestätigt die Beobachtun gvieler Naturfreunde, wonach das Staatsforst-Unternehmen „in großem Maßstab und mitmassivem Maschineneinsatz regelrecht Kahlschlag betreibt, um Geld in die Staatskasse zu spülen“.
Der Großteil des Holzes geht an industrielle Sägewerke wie die Firma Pollmeierin Aschaffenburg, die 500 000Festmeter Holz im Jahr verarbeitet.„Wenn wir dem Staatsforst nicht auf die
Finger schauen würden, sähe der Steigerwaldjetzt schon ganz anders aus“.
Quellenangabe:
FRÄNKISCHER TAG, SAMSTAG/SONNTAG, 25. 02 .09 2009 /Seite 9 E
GÜNTER FLEGEL
Für die gelisteten Informationen trägt der jeweilige Autor die Verantwortung.
Die Darstellungen geben die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme der Initiative Artenschutz im Steigerwald wieder
Kreuzberg- Bier, Rhönschafe, Schwarzes Moor und Skivergnügen: Kann die Landschaft rund um den„Heiligen Berg der Franken“ zum Vorbild für den Steigerwald werden? Forstdirektor a.D. Dr. Georg Sperber, der durch seinen aturnahe Waldbewirtschaftung zum Pionier in Sachen Nachhaltigkeit im Steigerwald wurde(und jetzt zur Reizfigur in der Nationalpark-Debatte), betont, dass das Thema„Nationalpark“ nicht von den Naturschützernauf die Tagesordnung gesetzt wurde, „sondern von der Politik, von namhaften CSU-Politikern“ (den LandrätenDenzler und Handwerker).
Denen gehe es darum, Entwicklungsperspektiven für eine strukturschwache Region aufzuzeigen. „Der Nationalpark ist ein gangbarer Weg, das Biosphärenreservat sicher auch“, sagt Dr. Sperber im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Unterschiede sind nicht nur „Wortklauberei“, so der Forstexperte, sondern qualitativ und quantitativ weitreichend:
Ein Nationalpark im Steigerwald hätte eine Fläche von10 000 Hektar, von denen zunächst 50Prozent komplett der Natur überlassen würden, 5000HektarWald auf den Flächendes Staatsforstes also.
„Trittsteine“ für die Natur
Das Gebiet eines Biosphärenreservateswürde wesentlich weiter gefasst; 30 000Hektar sind die Untergrenze. Im Steigerwaldwürde nach Dr. Sperbers Ansicht der gesamte Naturpark einbezogen, 128 000 Hektar, von denen mindestens drei Prozent in der Kernzoneungenutzt bleiben müssten, rund 4000 Hektar.
Hier 4000, dort 5000 Hektar„Naturwald“ – so weit auseinander liegen die beiden Vorschläge nicht, ein Kompromiss scheint greifbar nahe.
Zumal auch die Nationalpark- Gegner mit ihrem „Trittsteine“-Konzeptbereits Vorschläge eingebracht haben, die darauf abzielen, weitere Naturwald-Reservate im Steigerwald auszuweisen und diese ökologischen Nischen besser miteinander zu vernetzen.
Für Dr. Georg Sperber ist es unabhängig von der Frage Nationalpark oder Biosphärenreservat eine „riesengroße Chance“ für den Steigerwald, den Status eines Weltnaturerbes zu erhalten.
„Davon profitiert nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen der Region“, sagt er. Der Forstdirektor im Ruhestand geht sogar noch weiter: Erfürchtet, dass ohne die Nationalpark-Diskussion im Steigerwald schon jetzt ein „Raubbau“ drohen würde.
Maschinen räumen den Wald aus
Dr. Sperber bestätigt die Beobachtun gvieler Naturfreunde, wonach das Staatsforst-Unternehmen „in großem Maßstab und mitmassivem Maschineneinsatz regelrecht Kahlschlag betreibt, um Geld in die Staatskasse zu spülen“.
Der Großteil des Holzes geht an industrielle Sägewerke wie die Firma Pollmeierin Aschaffenburg, die 500 000Festmeter Holz im Jahr verarbeitet.„Wenn wir dem Staatsforst nicht auf die
Finger schauen würden, sähe der Steigerwaldjetzt schon ganz anders aus“.
Quellenangabe:
FRÄNKISCHER TAG, SAMSTAG/SONNTAG, 25. 02 .09 2009 /Seite 9 E
GÜNTER FLEGEL
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Die Darstellungen geben die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme der Initiative Artenschutz im Steigerwald wieder
Kompromiss im Steigerwald in Sicht
In der unversöhnlichen Debatte um die Ausweisung eines Nationalparks deutet sich jetzt als „Königsweg“ ein Biosphärenreservat nach dem Vorbild der Rhön an. Mit dieser Lösung könnten offenbar beide „Lager“ leben.
Kreis Haßberge — Die beiden „Lager“ im Steigerwald haben einen großen Schritt aufeinander zu gemacht und damit einen Weg geöffnet, um die Natur und die Kulturlandschaft gleicher maßen zu erhalten. Das Zauberwort heißt Biosphärenreservat statt Nationalpark. Auch dieser Schutzcharakter könnte
den Buchenwäldern zum Status „Weltnaturerbe“ verhelfen.
Zwar hat sich Landrat Rudolf Handwerker mit seinem Brief an den Umweltausschuss des Landtags, der sich vergangene Woche mit dem Steigerwald befasst hatte, kräftig „in die Nesseln gesetzt“, aber sein Alleingang zeigt Wirkung: Die Diskussion um den Nationalpark Steigerwald, die zu einem regelrechten„Grabenkrieg“ erstarrt war, istwieder in Bewegung geraten.
Genauer gesagt: Gegner und Befürworter der Idee, die Buchenwälder des Steigerwaldes nachhaltig zu schützen ,bewegen sich aufeinander zu, auch wenn sie es noch nicht recht zugeben wollen.
„Die Ideologen verhindern eine sachliche Auseinandersetzung“, sagt der frühere Leiter des Forstamtes inEbrach, Dr. Georg Sperber, ein erklärter Nationalpark- Freund.
Der Brief des Anstoßes
„Mit diesen Ideologen kann man nicht reden“ heißt es auch bei Gerhard Eck. Der Bürgermeister von Donnersdorf im Landkreis Schweinfurt sitzt für die CSU im Landtag und ist der Vorsitzende des Vereins „Unser Steigerwald“, der es sich zum Ziel gesetzt hat, einen Nationalpark im Steigerwald zu verhindernund den Naturpark Steigerwald so zu erhalten, wie er jetzt ist .
Die beiden „ideologischen“ Lager sind, beleuchtet man die jeweilige Zielsetzung genauer, eigentlich gar nicht soweit voneinander entfernt. „Wir sind für eine offene Diskussion und verschließen uns von vorneherein keiner Lösung“ heißt es hier. „Man muss sich unvoreingenommen mit den Möglichkeiten für die Entwicklung der Region beschäftigen“, heißt es da – austauschbar ,ob pro oder contra Nationalpark.
Genau dass wollte Landrat Rudolf Handwerker mit seinem Brief an den Umweltausschuss des Landtags erreichen– eine Machbarkeitsstudie, die aufzeigt, welchen Wegman gehen kann ,um den Steigerwald zu fördern.
Bisher ist noch gar nicht klar, ob das Gebietüberhaupt die Voraussetzungen für einen Nationalpark erfüllt; zugleich blockiert die schwelende Diskussion jeden anderen Entwicklungsansatz. Kurioserweisehat der Landtagsausschuss, aller Kritik an Landrat Handwerker zum Trotz, jetzt zwar die ungeliebte „Machbarkeitsstudie“ abgelehnt, aber dennoch die Staatsregierung aufgefordert, darüber zu berichten, wie die Region Steigerwald weiterentwickelt werden kann –mit Blick auf die Natur, den Tourismus und die Kulturlandschaft.
Nur ein „Prüfungsauftrag“
Dieser „Prüfungsauftrag“ heißt zwar nicht Machbarkeitsstudie, zielt aberexakt in die gleiche Richtung – und er kommt von Abgeordneten der CSUundder FDP, unter anderem auch von Gerhard Eck aus Donnersdorf. Schwenken dieNationalpark- Gegner also auf Kompromisskurs?
Davon will der CSU- Politiker aus Donnersdorf nichts wissen.„Wir waren noch nie so verbohrt wie die anderen“, sagt Eck im Gespräch mit unserer Zeitung. „Uns geht es darum, den Steigerwald und die Menschen , die dort leben, zu schützen und zu fördern.“
Das geht nach seinen Worten aber nur „mit den Menschen, nicht gegen sie“, und damit ist für den Bürgermeister von Donnersdorf „das Thema Nationalpark ein für allemal erledigt“.
Die Idee, den Steigerwald zum Biosphärenreservat nach dem Vorbild der Rhön zu machen, ist für Eck „keinMuss, sondern ein Gedankenanstoß“,der nicht zuletzt auch zeigen soll, dass der Verein „Unser Steigerwald“ nichts blockieren will.
„Wenn die Prüfung durch die Staatsregierung ergeben sollte, dass dies ein gangbarer Weg ist, dann muss man darüber diskutieren“.
Der entscheidende Punkt ist für Gerhard Eck und Siegfried Staendecke, den Schriftführer des Vereins „Unser Steigerwald“ und Bürgermeister von Michelau: Beim Biosphärenreservat steht der Schutz der Kulturlandschaft im Mittelpunkt.
„Mensch und Natur sieht man hier im Einklang, nicht als Gegensatz,
wie dies die Nationalpark- Befürwortertun“, sagt Staendecke.
Genau deswegen sei der Widerstand gegen den Nationalpark so heftig: „Die Menschen im Steigerwald haben den Eindruck, dass ihnen etwas übergestülpt wird, dass sie sich nicht mehr frei bewegen dürfen in ihrer angestammten Heimat.
Da geht es nicht nur um das Brennholz“, sagt der Bürgermeister derSteigerwald- Gemeinde Michelau.
Schreckgespenst Urwald
Er betont wie Gerhard Eck, dass es im Steigerwald keinen „Urwald“ gibt und wohl auch nie gegeben hat. „Und keiner will, dass der Steigerwald sich in diese Richtung entwickelt“.
Auch in einem Biosphärenreservat werde es Waldbereiche geben, die sich selbst überlassen werden, darum herum aber „ein nachhaltiges Entwicklungskonzept“, das alle Faktoren einbezieht, so Staendecke.
Anders als beim Nationalpark, „der die Menschen einfach aussperrt“, wie es Gerhard Eck formuliert. Nützen und Schützen wären so in Einklang zu bringen– ein großer Schritt für das Weltnaturerbe in spe Steigerwald.
Mit uns kannman doch eigentlich vernünftig reden.
Gerhard Eck, der Vorsitzende desVereins „Unser Steigerwald“, sieht sich nicht als „Blockierer“.
Quellenangabe:
FRÄNKISCHER TAG, SAMSTAG/SONNTAG, 25. 02 .09 2009 /Seite 9 E
GÜNTER FLEGEL
Für die gelisteten Informationen trägt der jeweilige Autor die Verantwortung.
Die Darstellungen geben die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme der Initiative Artenschutz im Steigerwald wieder.
Kreis Haßberge — Die beiden „Lager“ im Steigerwald haben einen großen Schritt aufeinander zu gemacht und damit einen Weg geöffnet, um die Natur und die Kulturlandschaft gleicher maßen zu erhalten. Das Zauberwort heißt Biosphärenreservat statt Nationalpark. Auch dieser Schutzcharakter könnte
den Buchenwäldern zum Status „Weltnaturerbe“ verhelfen.
Zwar hat sich Landrat Rudolf Handwerker mit seinem Brief an den Umweltausschuss des Landtags, der sich vergangene Woche mit dem Steigerwald befasst hatte, kräftig „in die Nesseln gesetzt“, aber sein Alleingang zeigt Wirkung: Die Diskussion um den Nationalpark Steigerwald, die zu einem regelrechten„Grabenkrieg“ erstarrt war, istwieder in Bewegung geraten.
Genauer gesagt: Gegner und Befürworter der Idee, die Buchenwälder des Steigerwaldes nachhaltig zu schützen ,bewegen sich aufeinander zu, auch wenn sie es noch nicht recht zugeben wollen.
„Die Ideologen verhindern eine sachliche Auseinandersetzung“, sagt der frühere Leiter des Forstamtes inEbrach, Dr. Georg Sperber, ein erklärter Nationalpark- Freund.
Der Brief des Anstoßes
„Mit diesen Ideologen kann man nicht reden“ heißt es auch bei Gerhard Eck. Der Bürgermeister von Donnersdorf im Landkreis Schweinfurt sitzt für die CSU im Landtag und ist der Vorsitzende des Vereins „Unser Steigerwald“, der es sich zum Ziel gesetzt hat, einen Nationalpark im Steigerwald zu verhindernund den Naturpark Steigerwald so zu erhalten, wie er jetzt ist .
Die beiden „ideologischen“ Lager sind, beleuchtet man die jeweilige Zielsetzung genauer, eigentlich gar nicht soweit voneinander entfernt. „Wir sind für eine offene Diskussion und verschließen uns von vorneherein keiner Lösung“ heißt es hier. „Man muss sich unvoreingenommen mit den Möglichkeiten für die Entwicklung der Region beschäftigen“, heißt es da – austauschbar ,ob pro oder contra Nationalpark.
Genau dass wollte Landrat Rudolf Handwerker mit seinem Brief an den Umweltausschuss des Landtags erreichen– eine Machbarkeitsstudie, die aufzeigt, welchen Wegman gehen kann ,um den Steigerwald zu fördern.
Bisher ist noch gar nicht klar, ob das Gebietüberhaupt die Voraussetzungen für einen Nationalpark erfüllt; zugleich blockiert die schwelende Diskussion jeden anderen Entwicklungsansatz. Kurioserweisehat der Landtagsausschuss, aller Kritik an Landrat Handwerker zum Trotz, jetzt zwar die ungeliebte „Machbarkeitsstudie“ abgelehnt, aber dennoch die Staatsregierung aufgefordert, darüber zu berichten, wie die Region Steigerwald weiterentwickelt werden kann –mit Blick auf die Natur, den Tourismus und die Kulturlandschaft.
Nur ein „Prüfungsauftrag“
Dieser „Prüfungsauftrag“ heißt zwar nicht Machbarkeitsstudie, zielt aberexakt in die gleiche Richtung – und er kommt von Abgeordneten der CSUundder FDP, unter anderem auch von Gerhard Eck aus Donnersdorf. Schwenken dieNationalpark- Gegner also auf Kompromisskurs?
Davon will der CSU- Politiker aus Donnersdorf nichts wissen.„Wir waren noch nie so verbohrt wie die anderen“, sagt Eck im Gespräch mit unserer Zeitung. „Uns geht es darum, den Steigerwald und die Menschen , die dort leben, zu schützen und zu fördern.“
Das geht nach seinen Worten aber nur „mit den Menschen, nicht gegen sie“, und damit ist für den Bürgermeister von Donnersdorf „das Thema Nationalpark ein für allemal erledigt“.
Die Idee, den Steigerwald zum Biosphärenreservat nach dem Vorbild der Rhön zu machen, ist für Eck „keinMuss, sondern ein Gedankenanstoß“,der nicht zuletzt auch zeigen soll, dass der Verein „Unser Steigerwald“ nichts blockieren will.
„Wenn die Prüfung durch die Staatsregierung ergeben sollte, dass dies ein gangbarer Weg ist, dann muss man darüber diskutieren“.
Der entscheidende Punkt ist für Gerhard Eck und Siegfried Staendecke, den Schriftführer des Vereins „Unser Steigerwald“ und Bürgermeister von Michelau: Beim Biosphärenreservat steht der Schutz der Kulturlandschaft im Mittelpunkt.
„Mensch und Natur sieht man hier im Einklang, nicht als Gegensatz,
wie dies die Nationalpark- Befürwortertun“, sagt Staendecke.
Genau deswegen sei der Widerstand gegen den Nationalpark so heftig: „Die Menschen im Steigerwald haben den Eindruck, dass ihnen etwas übergestülpt wird, dass sie sich nicht mehr frei bewegen dürfen in ihrer angestammten Heimat.
Da geht es nicht nur um das Brennholz“, sagt der Bürgermeister derSteigerwald- Gemeinde Michelau.
Schreckgespenst Urwald
Er betont wie Gerhard Eck, dass es im Steigerwald keinen „Urwald“ gibt und wohl auch nie gegeben hat. „Und keiner will, dass der Steigerwald sich in diese Richtung entwickelt“.
Auch in einem Biosphärenreservat werde es Waldbereiche geben, die sich selbst überlassen werden, darum herum aber „ein nachhaltiges Entwicklungskonzept“, das alle Faktoren einbezieht, so Staendecke.
Anders als beim Nationalpark, „der die Menschen einfach aussperrt“, wie es Gerhard Eck formuliert. Nützen und Schützen wären so in Einklang zu bringen– ein großer Schritt für das Weltnaturerbe in spe Steigerwald.
Mit uns kannman doch eigentlich vernünftig reden.
Gerhard Eck, der Vorsitzende desVereins „Unser Steigerwald“, sieht sich nicht als „Blockierer“.
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