DBU Schüler und Jugendwettbewerb
DBU Schüler und Jugendwettbewerb
Lenka Stepanek neben Frau Wagner aus Münchsteinach. Neben bereits vorhandenen Rauchschwalben, die in den Stallungen nisten, soll hier zusätzlich den Mehlschwalben interessante Nistraum angeboten werden. Sekundärhabitate möchten einen Beitrag dazu leisten.
DBU - Schüler und Jugendwettbewerb 2007 / 2008
Bewerbung von Lenka Stepanek
Schützt unsere Mehlschwalben!
Warum gerade Mehlschwalben?
Seit ich auf der Welt bin interessiere ich mich für Tiere. Es macht mir Spaß, sie in der Natur zu beobachten. Ich schreibe und zeichne auf, was ich in der Natur so alles entdecke und beteilige mich seit bereits fünf Jahren am bundesweiten Naturtagebuchwettbewerb der BUNDjugend. In den letzten beiden Jahren habe ich mich schwerpunktmäßig mit Fledermäusen und Vögeln beschäftigt. Mein Hauptthema sind zur Zeit Mehlschwalben. So habe ich im letzten Jahr eine Erstkartierung der Brutpaare in Scheinfeld gemacht. Meine Arbeit habe ich im Februar an einem Stand in Erlangen präsentieren dürfen und bin dabei bei Jugend forscht in der Sparte Schüler experimentieren Regionalsiegerin geworden. Beim anschließenden Landeswettbewerb in Dingolfing im April erhielt ich dann den Sonderpreis für "Umwelttechnik und Naturschutz" was mich sehr freut. Hier die Kurzfassung meiner Arbeit:
Mehlschwalbenkartierung in meiner Heimatstadt Scheinfeld im Jahr 2007
2007 habe ich mich mit Mehlschwalben in Scheinfeld (einschließlich Klosterdorf) beschäftigt. Es hat mich interessiert, wie viele Brutpaare bei uns überhaupt brüten. Deshalb habe ich während der Brutzeit die Mehlschwalbennester kartiert, die einzelnen Standorte durchnummeriert und in eine Karte sowie eine Tabelle eingetragen. Die Tabelle gibt Auskunft über die Lage der Standorte, die Anzahl der Nester während und nach der Brutzeit, Abdrücke ehemaliger Nester, die Höhe, in der die Nester hängen, die Himmelsrichtung, in die die Nester zeigen, und die Untergrundfarbe, auf der die Nester angebracht sind.
Die meisten Kolonien befinden sich im zweiten Stock (ab 5m bis 9m Höhe). Ob die Mehlschwalben zum Nestbau eine bestimmte Untergrundfarbe bevorzugen, kann ich in Scheinfeld nicht feststellen. Die meisten Standorte zeigen nach NO oder NW, demgegenüber nur sehr wenige nach SO, S oder N.
Während der Brutzeit habe ich 70 Standorte entdeckt mit insgesamt 166 Mehlschwalbennestern (davon acht Kunstnester) und 136 deutlichen Nestabdrücken. 151 Nester waren besetzt, 15 unbesetzt. Die Koloniegrößen umfassten ein (an 25 Standorten) bis zwölf (an einem Standort) Brutpaare. Es gab sieben größere Kolonien (solche mit mehr als fünf Nestern). Wie ich in einer Nachkartierung im Herbst feststellen konnte, sind insgesamt mindestens 19 Nester vorsätzlich zerstört worden, davon zwei größere Kolonien. Eine weitere Kolonie (8 Nester) in diesem Frühjahr. Das finde ich sehr schade.
An elf Standorten habe ich Kotbretter unter den Nestern entdeckt, die den Kot während der Brutzeit auffangen sollen. Diese sind oft zu nah am Nest, so dass die Tiere dort meistens nicht mehr gut anfliegen können und dort auch nicht mehr brüten. Ich empfehle, die Kotbretter mindestens 60cm (besser wäre 1m) unterhalb der Nester anzubringen.
In meiner Arbeit zeige ich sowohl Positiv- als auch Negativbeispiele in Scheinfeld auf und schlage Maßnahmen vor, die den Mehlschwalben das Leben leichter machen könnten. Da meine Arbeit eine Erstkartierung ist, soll sie als Grundlage für weitere Erfassungen der Mehlschwalben in Scheinfeld dienen. Deswegen bekamen jeweils die beiden Naturschutzverbände LBV und BN, die Stadt Scheinfeld sowie die Untere Naturschutzbehörde eine Kopie.
Mehlschwalben haben es nicht überall leicht!
Leider musste ich bei meiner Kartierung feststellen, dass Mehlschwalben nicht überall gerne geduldet werden. Viele akzeptieren den Dreck nicht, der während der Brutzeit anfällt. So werden Jahr für Jahr Mehlschwalbennester zerstört. Ich glaube den meisten Leuten ist es nicht bewusst, dass dies verboten ist und dass sie sich strafbar machen.
Unterschriftenliste für Mehlschwalben
So habe ich eine Unterschriftenliste erstellt mit der Überschrift „Gebt bitte unseren Mehlschwalben eine Chance!“ und habe bisher über 500 Unterschriften von überwiegend Scheinfelder Bürgern gesammelt, hiervon die meisten an unserem Weihnachtsmarkt und an meinem Gymi. Dann habe ich einen Termin beim Bürgermeister vereinbart und ihm die Unterschriftenlisten übergeben. Auch er will sich für Mehlschwalben einsetzen, hat er mir versprochen.
Anschaffung von Kunstnestern durch die DBU
Ich erfuhr, dass es die Möglichkeit gibt, bei der DBU Gelder für Artenschutzmaßnahmen zu beantragen. Da Mehlschwalben auch gerne Kunstnester besiedeln, reichte ich einen Antrag ein. Sehr groß war meine Freude, als genau an meinem zwölften Geburtstag am 27. Februar ein Brief von der DBU eintrudelte, in dem mein Antrag genehmigt war. So habe ich für das Geld an die 200 Kunstnester kaufen können, die zum größten Teil in unserem Landkreis Neustadt/Aisch den Mehlschwalben nun zur Verfügung stehen.
Unter nachfolgender Verlinkung ist der gesamte Beitrag auf der Internetseite der DBU nachzulesen.
http://www.entdecke-die-vielfalt-der-natur.de/index.php?menuecms=1155&firma_id=116&thewho=65646a8bd6bd2ef2b2f6b3c77aa7f3b7&tat=a8f1148c9bd4f9cfb149db8c8c3f752a&menuecms_optik=1292
Quellenangabe:
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Aktueller Ordner:
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