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DBU Erfolg 2009
Artenschutz im Steigerwald
Bild zum Eintrag (26326-160)
Purzel genoss es sehr, sich in meine Hand zu kuscheln, da ihm halt die Wärme seiner Eltern und Geschwister fehlte ....
Artenschutz im Steigerwald
Bild zum Eintrag (26331-160)
Hier habe ich eine glückliche Mehlschwalbe gezeichnet, wie sie über einer Wiese Insekten jagt..
Schützt bitte unsere Mehlschwalben!


http://www.entdecke-die-vielfalt-der-natur.de/1406.html


Warum gerade Mehlschwalben?

Seit ich auf der Welt bin interessiere ich mich für Tiere. Es macht mir Spaß, sie in der Natur zu beobachten. Ich schreibe und zeichne auf, was ich in der Natur so alles entdecke und beteilige mich seit bereits fünf Jahren am bundesweiten Naturtagebuchwettbewerb der BUNDjugend. In den letzten beiden Jahren habe ich mich schwerpunktmäßig mit Fledermäusen und Vögeln beschäftigt.

Mein Hauptthema sind zurzeit Mehlschwalben. So habe ich im letzten Jahr eine Erstkartierung der Brutpaare in Scheinfeld gemacht. Meine Arbeit habe ich im Februar an einem Stand in Erlangen präsentieren dürfen und bin dabei bei Jugend forscht in der Sparte Schüler experimentieren Regionalsiegerin geworden. Beim anschließenden Landeswettbewerb in Dingolfing im April erhielt ich dann den Sonderpreis für "Umwelttechnik und Naturschutz" was mich sehr freut. Die Langfassung meiner Arbeit ist unter diesem Link http://snipurl.com/2igh8 zu lesen. Die Kurzfassung ist hier:

Mehlschwalbenkartierung in meiner Heimatstadt Scheinfeld im Jahr 2007

2007 habe ich mich mit Mehlschwalben in Scheinfeld (einschließlich Klosterdorf) beschäftigt. Es hat mich interessiert, wie viele Brutpaare bei uns überhaupt brüten. Deshalb habe ich während der Brutzeit die Mehlschwalbennester kartiert, die einzelnen Standorte durchnummeriert und in eine Karte sowie eine Tabelle eingetragen. Die Tabelle gibt Auskunft über die Lage der Standorte, die Anzahl der Nester während und nach der Brutzeit, Abdrücke ehemaliger Nester, die Höhe, in der die Nester hängen, die Himmelsrichtung, in die die Nester zeigen, und die Untergrundfarbe, auf der die Nester angebracht sind.

Die meisten Kolonien befinden sich im zweiten Stock (ab 5m bis 9m Höhe). Ob die Mehlschwalben zum Nestbau eine bestimmte Untergrundfarbe bevorzugen, kann ich in Scheinfeld nicht feststellen. Die meisten Standorte zeigen nach NO oder NW, demgegenüber nur sehr wenige nach SO, S oder N.

Während der Brutzeit habe ich 70 Standorte entdeckt mit insgesamt 166 Mehlschwalbennestern (davon acht Kunstnester) und 136 deutlichen Nestabdrücken. 151 Nester waren besetzt, 15 unbesetzt. Die Koloniegrößen umfassten ein (an 25 Standorten) bis zwölf (an einem Standort) Brutpaare. Es gab sieben größere Kolonien (solche mit mehr als fünf Nestern). Wie ich in einer Nachkartierung im Herbst feststellen konnte, sind insgesamt mindestens 19 Nester vorsätzlich zerstört worden, davon zwei größere Kolonien. Eine weitere Kolonie (8 Nester) in diesem Frühjahr. Das finde ich sehr schade.

An elf Standorten habe ich Kotbretter unter den Nestern entdeckt, die den Kot während der Brutzeit auffangen sollen. Diese sind oft zu nah am Nest, so dass die Tiere dort meistens nicht mehr gut anfliegen können und dort auch nicht mehr brüten. Ich empfehle, die Kotbretter mindestens 60cm (besser wäre 1m) unterhalb der Nester anzubringen.

In meiner Arbeit zeige ich sowohl Positiv- als auch Negativbeispiele in Scheinfeld auf und schlage Maßnahmen vor, die den Mehlschwalben das Leben leichter machen könnten. Da meine Arbeit eine Erstkartierung ist, soll sie als Grundlage für weitere Erfassungen der Mehlschwalben in Scheinfeld dienen. Deswegen bekamen jeweils die beiden Naturschutzverbände LBV und BN, die Stadt Scheinfeld sowie die Untere Naturschutzbehörde eine Kopie.

Kartierung 2008

Auch in diesem Jahr hab ich die Kartierung fortgeführt. Am 17. April 2008 habe ich die ersten und am 26. September die letzten Mehlschwalben bei uns entdeckt. So konnte ich auch dieses Jahr einige neue Nester entdecken und auch neue Erkenntnisse über Mehlschwalben sammeln. Die aktuellen Ergebnisse werde ich in meiner nächsten Jugend forscht-Arbeit detailliert vorstellen.

Mehlschwalben haben es nicht überall leicht!

Leider musste ich bei meinen Kartierungen im letzten sowie in diesem Jahr feststellen, dass Mehlschwalben nicht überall gerne geduldet werden. Viele akzeptieren den Dreck nicht, der während der Brutzeit anfällt. So werden Jahr für Jahr Mehlschwalbennester zerstört. Ich glaube den meisten Leuten ist es nicht bewusst, dass dies verboten ist und dass sie sich strafbar machen.

Unterschriftenliste für Mehlschwalben

So habe ich eine Unterschriftenliste erstellt mit der Überschrift „Gebt bitte unseren Mehlschwalben eine Chance!“ und habe über 500 Unterschriften von überwiegend Scheinfelder Bürgern gesammelt, hiervon die meisten an unserem Weihnachtsmarkt 2007 und anschließend an meinem Gymi. Dann habe ich einen Termin beim Bürgermeister vereinbart und ihm die Unterschriftenlisten übergeben. Auch er will sich für Mehlschwalben einsetzen, hat er mir versprochen.

Kunstnesteraktion

Ich erfuhr, dass es die Möglichkeit gibt, bei der DBU Gelder für Artenschutzmaßnahmen zu beantragen. Da Mehlschwalben auch gerne Kunstnester besiedeln, reichte ich gerade noch rechtzeitig einen Antrag ein. Sehr groß war meine Freude, als genau an meinem zwölften Geburtstag am 27. Februar 2008 ein Brief von der DBU eintrudelte, in dem mein Antrag genehmigt war. So habe ich für das Geld an die 200 Kunstnester kaufen können.

Sodann habe ich mich auf die Suche gemacht nach geeigneten Standorten und netten Leuten, die bereit waren, an ihrem Haus Mehlschwalben zu beherbergen. Dabei haben mich meine Eltern (beide sind Biologen) unterstützt.

Am 30. April 2008 erschien in der Fränkischen Landeszeitung ein Artikel über Mehlschwalben, in dem erwähnt war, dass ich ja von der DBU 2000 Euro für die Anschaffung von Kunstnestern gesponsert bekommen hatte. Noch am selben Tag klingelte ständig das Telefon, es riefen etwa 20 interessierte Hausbesitzer an. So konnte ich mit Mamas Hilfe (ich bin ja 12 und hab keinen Führerschein) noch am selben Tag einige Kunstnester ausfahren und mir die neuen Standorte anschauen. Die Kunstnester gingen weg "wie warme Semmeln" und zwei Wochen später waren alle vergeben. Eine fünf Kunstnester umfassende Nisthilfe mit integriertem Kotbrett durfte ich an unserem Gymi anbringen lassen, weil auch mein Direx meine Idee gut fand. Das freut mich besonders, denn so können auch alle Gymischüler die Mehlschwalben bei ihrem Brutgeschäft direkt vom Pausenhof aus beobachten.

Zusammenarbeit mit Naturschutzvereinen

Auch die beiden Naturschutzverbände Landesbund für Vogelschutz (LBV) und Bund Naturschutz (BN) freuten sich über den bewilligten Antrag. Ich als Kind hatte natürlich nicht die Möglichkeit, die Nester eigenhändig an die Wand zu schrauben. Dabei brauchte ich eben die Unterstützung von diesen Vereinen. Auch der Initiative AiS (Artenschutz im Steigerwald) konnte ich einige der Kunstnester überlassen, weil sie bereits geeignete Standorte ausfindig gemacht hatte, um die Kunstnester in ihrem Wirkungsbereich, nämlich dem Steigerwald anzubringen.

Vortrag beim LBV

Anfang März 2008 hatte ich die Ehre, im Rahmen des Kreisgruppentreffens des LBV über meine Kartierung ein Referat zu halten. Den Leuten scheint es recht gut gefallen zu haben. Zumindest war es mucksmäuschenstill im Raum und ich wurde am Ende mit einem großen Applaus belohnt.

Ausstellung am Landratsamt, Technikmeile der VdI und in der Sparkasse

Über meinen Arbeit habe ich sechs große Poster gemacht, die ich in Erlangen und in Dingolfing im Rahmen des Wettbewerbs Jugend forscht ausstellen durfte. Im Juli 2008 habe ich alle meine bisherigen Jugend forscht-Arbeiten im Foyer unseres Landratsamtes ausgestellt, darunter auch die Mehlschwalbenarbeit. Es kamen etliche Schulklassen mit ihren Lehrern, um sich meine Ausstellung anzugucken.

Vom VdI (Verband deutscher Ingenieure) erhielt ich die Einladung, am 24./25 Juli mit meiner Mehlschwalbenarbeit an der Technikmeile in Nürnberg teilzunehmen. Darüber habe ich mich total gefreut. Es waren für mich zwei zwar anstrengende, aber auch voll interessante Tage. Sehr viele Besucher haben sich für meine Mehlschwalbenarbeit interessiert. Nach den beiden Tagen war ich ganz heiser.

Im April 2009, also bevor die ersten Mehlschwalben aus Afrika wieder kommen, darf ich meine Mehlschwalbenausstellung, die ich mit Daten von diesem Jahr ergänzen werde, in unserer Sparkasse präsentieren. Da ich neulich auf der Straße eine frisch tote Mehlschwalbe gefunden habe, werde ich diese schön präparieren lassen und auch mit ausstellen. Die erforderliche Genehmigung habe ich bereits von der Regierung von Mittelfranken erhalten.

Mehlschwalbe als Briefmarkenmotiv

Da ich Briefmarken mit Tiermotiven sammle, setze ich mich dafür ein, dass eine Briefmarke mit einem Mehlschwalbenmotiv herauskommt. Diesbezüglich habe ich bereits einen Antrag beim Bundesministerium für Finanzen/Abteilung Postwertzeichen eingereicht. Auch die Deutsche Philatelisten-Jugend e.V. findet meine Idee toll und unterstützt sie. So wurde mein Aufruf auch in der Zeitschrift der Philatelisten-Jugend „Junge Sammler“ Heft 2/2008 aufgenommen.

Vom 3. bis 5. Oktober 2008 fand in Weiden/Oberpfalz der 109. Deutsche Philatelistentag statt. Die Deutsche Philatelisten-Jugend hat mich dazu eingeladen und es mir ermöglicht, drei Tage lang für meine Idee „Mehlschwalbenbriefmarke“ vor einer breiten Öffentlichkeit zu werben. Dort kamen hunderte von Unterschriften zusammen! Ich denke, sollte mein Vorschlag genehmigt werden, würde eine Mehlschwalbenbriefmarke auch zum Schutz für alle Gebäudebrüter beitragen und besonders die Mehlschwalben hätten auch was davon.

Mehlschwalbentour

Ich habe eine Mehlschwalbentour durch Scheinfeld erstellt. In dieser etwa einstündigen Tour lernt man an 16 Stationen die Scheinfelder Mehlschwalben näher kennen. Ich habe mich bemüht, in anschaulicher Weise auch einen Teil meiner Kartierungsergebnisse darzustellen. Es ist eine Art Spaziergang, bei dem vor allem Naturfreunde, Schulklassen, aber auch Touristen, die wegen anderer Sehenswürdigkeiten zu uns kommen, in Bezug auf Mehlschwalben angesprochen werden. Die Stadt Scheinfeld (Touristinfo) und auch die Scheinfelder Schulen bekommen eine Kopiervorlage meiner Mehlschwalbentour. Bei Interesse werde ich im nächsten Frühjahr (begleitend zu meiner Ausstellung  in der Sparkasse ) auch eine kleine Mehlschwalbenexkursion anbieten.

Mehlschwalbenrallye

So habe ich mir ergänzend zu der Mehlschwalbentour speziell für Kinder auch eine Mehlschwalbenrallye durch Scheinfeld ausgedacht. Hier können die Kinder alleine, in kleinen Gruppen oder mit ihren Eltern die Mehlschwalbentour abgehen und 20 Fragen beantworten, die dann einen Lösungssatz bilden. Dieser lautet übrigens „Schwalben find ich cool“ (Bitte nicht verraten). Die Rallye werde ich auch im nächsten Ferienprogramm anbieten. So lernen die Scheinfelder Kinder "ihre" Mehlschwalben kennen und haben auch noch Spaß dabei.

Mehlschwalbenquiz

Ein kleines Mehlschwalbenquiz, in dem Kinder ihr Allgemeinwissen über Mehlschwalben testen können, rundet mein Angebot für Scheinfelder Schulen ab. Begleitend dazu habe ich auch noch einen Mehlschwalbensteckbrief erstellt, in dem ich auf einer Seite das wichtigste über Mehlschwalben zusammengefasst habe.

Mehlschwalbenpflegling Purzel

Am 30. Juni 2008 erreichte mich ein Anruf, dass in der Nachbarschaft ein Mehlschwalbennest aus zehn Metern Höhe abgefallen ist. Drei Mehlschwalbenküken waren auf der Stelle tot, eins überlebte wahrscheinlich nur, weil es in einen Blumentopf gefallen war. Ich nannte es Purzel, weil es ja runtergepurzelt ist. Ich versuchte Purzel aufzupäppeln. Das machte ich mit Tatar und eingeweichtem Insektenfutter, später auch mit Fliegen und Heimchen. Hab mich im Internet schlau gemacht, weil ich noch nie eine Mehlschwalbe in Pflege hatte. Purzel sperrte anfangs praktisch alle 10 Minuten und wollte fressen. Kostete schon viel Mühe, aber machte Spaß, ihn zu füttern und zuzuschauen wie er gedeiht. Er erlernte geschickt in unserem Wohnzimmer das Fliegen.

Artikel in der WiB

Über meinen Purzel hab ich einen Zeitungsartikel verfasst. Er wurde in der WiB (Woche im Blick) abgedruckt. Online könnt ihr ihn auch auf der Homepage http://www.artenschutz-steigerwald.de angucken (bitte Rubrik Mehlschwalbe/Pflegling anklicken). Was mich besonders freut: Die WiB hat den ganzen Artikel ungekürzt übernommen, so auch den Schluss: "Allein das Abschlagen von Mehlschwalbennestern außerhalb der Brutzeit ist gesetzlich streng verboten, während der Brutzeit umso mehr. Ich persönlich finde die Leute, die das tun, einfach gemein!"

Franken-TV vom 2.05.08 "Für alle Felle"

Am 1. April 2008 war ein Drehteam von Franken-TV bei mir zu Gast. Im Beitrag,  der in der Sendung "Westzeit" und dann in der Sendung "Für alle Felle" gezeigt wurde, sieht man mich wie ich meine Fledermauspfleglinge füttere und wie ich was über Mehlschwalben erzähle.

http://78.47.12.219/teddy/20080502_fuerallefelle_teddy.avi

TV-Total vom 14.05.08 auf Pro7

Am 14. Mai 2008 war ich bei Stefan Raab eingeladen. Eigentlich sollte ich dort über Mehlschwalben und Fledermäuse berichten. Doch der Beitrag wurde zu lang, und so kamen leider die Mehlschwalben zu kurz. Die Redaktion schnitt den Teil über die Mehlschwalben raus. Ich schenkte Stefan Raab jedoch ein Doppelnest und er wird es bei sich aufhängen. Das versprach er mir zumindest.

http://tvtotal.prosieben.de/components/videoplayer/1194/1194-00-03-index.html

DER SPIEGEL 49/2007 "Expedition in die Wissenschaft"

Im Herbst 2007 besuchte mich Rafaela von Bredow aus Hamburg, Wissenschaftsredakteurin beim SPIEGEL, um über mich zu berichten. Auch Martin Leissl, ein Fotograf aus Frankfurt, war dabei. Hier bin ich auf der Inhaltsübersichtseite in der Ausgabe vom 3.12.2007 zu sehen, wie ich gerade in meinem Stadtplan neu entdeckte Mehlschwalbennester eintrage:

http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=54154587&aref=image036/2007/12/01/ROSP200704901050105.PDF&thumb=false

Ausblick

Ich
danke an dieser Stelle allen, die mich bei meinem Mehlschwalbenprojekt unterstützt haben. Insbesondere der DBU, dem Landesbund für Vogelschutz LBV, dem Bund Naturschutz BN, der Initiative Artenschutz im Steigerwald AiS, der Deutschen Philatelisten-Jugend, meinen Eltern und natürlich allen Hausbesitzern, die Mehlschwalben an ihren Häusern dulden.

Nun hoffe ich, dass ich durch meine Beschäftigung mit Mehlschwalben und intensive Öffentlichkeitsarbeit auch andere Menschen für diese schönen V&ou