Das meint die Presse ... Fränkische Tag

Der Fränkische Tag vom 05.11.2011 schreibt ...
Ein Eigenheim für Turmfalken
05.11.2011
Im Industriegebiet Eltmann haben gestern Techniker einen Nistkasten für Turmfalken installiert – auf einem 40 Meter hohen Mobilfunkmast. Angst vor verstrahlten Vögeln haben die Initiatoren nicht.
Eltmann - Ein Turm ist es ja schon. Zwar kein Kirch-Turm, auch kein Schloss-Turm. Aber ein Mobilfunk-Turm tut’s zur Not auch. „Die Vögel betrachten ihn als eine Art Kunstbaum oder Kunstfelsen, der sich zum Brüten anbietet“, sagt Thomas Köhler von der Initiative Artenschutz im Steigerwald/Artenschutz in Franken.
Aber warum weichen Greifvögel, in diesem Fall Turmfalken, überhaupt auf künstliche Nistplätze aus? „Weil der natürliche Lebensraum kleiner wird“, erklärt Köhler. Turmfalken brüten normalerweise in Felsennischen. Als „kulturfolgende Art“ versuchen die Greifvögel, sich neuen Lebensumständen anzupassen und sie in ihrem Sinne zu nutzen. Wegen Taubendrecks werden aber immer mehr Nischen in hohen, großräumigen Gebäuden versiegelt.
So kommen zwar die Tauben nicht mehr rein, die Turmfalken aber auch nicht. Also suchten sich die Greifvögel neue Türme – Mobilfunktürme. „Das Projekt mit den Nistkästen dort oben zeigt, wie man Artenschutz und moderne Technologie unter einen Hut bringen kann“, sagt Köhler.
Bereits zum fünften Mal arbeitet die Initiative Artenschutz in Franken mit dem Mobilfunkanbieter Vodafone zusammen. Martin Wagner, Gruppenleiter der Vodafone-Niederlassung Süd, erklärt: „Wir müssen natürlich sicherstellen, dass es technisch keine Probleme gibt. Ein solcher Mast muss regelmäßig gewartet werden.“Beim Mobilfunkturm im Industriegebiet Eltmann sprach nichts dagegen, einen Nistkasten für die Turmfalken zu befestigen.
Die Holzbox ist ein Unikat: Jeder Mobilfunkmast bekommt einen eigens angefertigten Nistkasten – von wegen Fertighaus. Im neuen Eigenheim soll der Turmfalken-Nachwuchs schlüpfen und sicher aufwachsen. Gerade auf Mobilfunkmasten hat sich so manches Drama ereignet: „Manchmal legen die Tiere ihre Eier auf die Plattform. Wenn ein Techniker nach oben kommt, erschrecken die Kücken und stürzen vor Angst über den Rand in die Tiefe“, erläutert Thomas Köhler. Im Eltmanner Indus-triegebiet wird das dank des Nistkastens nicht passieren. Am Freitag wurde die Box über Seilwinden auf die Plattform gezogen und von Technikern mit Edelstahlplatten fest verankert.
Die Artenschützer um Thomas Köhler hatten zuvor beobachtet, dass der Mobilfunkmast regelmäßig angeflogen wird. Er wird bereits seit über einem Jahr von den Falken als Jagdansitz genutzt. Das lässt auf genug Nahrung schließen – auch für den zukünftigen Nachwuchs.
Auf den hoffen die Tierschützer nun. Momentan befinden sich die Greifvögel in der „Falken-Herbstbalz“. Im besten Fall könnten die ersten Jungvögel im kommenden Jahr schlüpfen. Es könne aber auch sein, dass sich die Turmfalken-Eltern erst an die Nistbox gewöhnen müssen, merkt Thomas Köhler an. „Wir wissen aus Erfahrung von anderen Mobilfunkmasten, dass es bis zu drei Jahre dauert, bis die Vögel den Turm besiedeln.“
Das Kinderzimmer in 40 Metern Höhe ist jedenfalls fertig zum Bezug. Thomas Köhler glaubt nicht, dass sich die Mobilfunkstrahlen negativ auf die Jungvögel auswirken. „Alle, die bisher zur Welt gekommen sind, hatten zwei Flügel, zwei Beine und alles am richtigen Platz.“
In der Aufnahme:
Dirk Schnapp ( links ) und Reinhold Breuer haben auch in 40 Meter Höhe noch gut Lachen. Sie ziehen den Nistkasten hoch.
Quellenangabe: Fränkischer Tag / Hassberge | 05.11.2011 - Autor Anna Liehnhardt / Fotos : Michael Gründel / www.infranken.de
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.Artenschutz im Steigerwald
Ein Eigenheim für Turmfalken
05.11.2011
Im Industriegebiet Eltmann haben gestern Techniker einen Nistkasten für Turmfalken installiert – auf einem 40 Meter hohen Mobilfunkmast. Angst vor verstrahlten Vögeln haben die Initiatoren nicht.
Eltmann - Ein Turm ist es ja schon. Zwar kein Kirch-Turm, auch kein Schloss-Turm. Aber ein Mobilfunk-Turm tut’s zur Not auch. „Die Vögel betrachten ihn als eine Art Kunstbaum oder Kunstfelsen, der sich zum Brüten anbietet“, sagt Thomas Köhler von der Initiative Artenschutz im Steigerwald/Artenschutz in Franken.
Aber warum weichen Greifvögel, in diesem Fall Turmfalken, überhaupt auf künstliche Nistplätze aus? „Weil der natürliche Lebensraum kleiner wird“, erklärt Köhler. Turmfalken brüten normalerweise in Felsennischen. Als „kulturfolgende Art“ versuchen die Greifvögel, sich neuen Lebensumständen anzupassen und sie in ihrem Sinne zu nutzen. Wegen Taubendrecks werden aber immer mehr Nischen in hohen, großräumigen Gebäuden versiegelt.
So kommen zwar die Tauben nicht mehr rein, die Turmfalken aber auch nicht. Also suchten sich die Greifvögel neue Türme – Mobilfunktürme. „Das Projekt mit den Nistkästen dort oben zeigt, wie man Artenschutz und moderne Technologie unter einen Hut bringen kann“, sagt Köhler.
Bereits zum fünften Mal arbeitet die Initiative Artenschutz in Franken mit dem Mobilfunkanbieter Vodafone zusammen. Martin Wagner, Gruppenleiter der Vodafone-Niederlassung Süd, erklärt: „Wir müssen natürlich sicherstellen, dass es technisch keine Probleme gibt. Ein solcher Mast muss regelmäßig gewartet werden.“Beim Mobilfunkturm im Industriegebiet Eltmann sprach nichts dagegen, einen Nistkasten für die Turmfalken zu befestigen.
Die Holzbox ist ein Unikat: Jeder Mobilfunkmast bekommt einen eigens angefertigten Nistkasten – von wegen Fertighaus. Im neuen Eigenheim soll der Turmfalken-Nachwuchs schlüpfen und sicher aufwachsen. Gerade auf Mobilfunkmasten hat sich so manches Drama ereignet: „Manchmal legen die Tiere ihre Eier auf die Plattform. Wenn ein Techniker nach oben kommt, erschrecken die Kücken und stürzen vor Angst über den Rand in die Tiefe“, erläutert Thomas Köhler. Im Eltmanner Indus-triegebiet wird das dank des Nistkastens nicht passieren. Am Freitag wurde die Box über Seilwinden auf die Plattform gezogen und von Technikern mit Edelstahlplatten fest verankert.
Die Artenschützer um Thomas Köhler hatten zuvor beobachtet, dass der Mobilfunkmast regelmäßig angeflogen wird. Er wird bereits seit über einem Jahr von den Falken als Jagdansitz genutzt. Das lässt auf genug Nahrung schließen – auch für den zukünftigen Nachwuchs.
Auf den hoffen die Tierschützer nun. Momentan befinden sich die Greifvögel in der „Falken-Herbstbalz“. Im besten Fall könnten die ersten Jungvögel im kommenden Jahr schlüpfen. Es könne aber auch sein, dass sich die Turmfalken-Eltern erst an die Nistbox gewöhnen müssen, merkt Thomas Köhler an. „Wir wissen aus Erfahrung von anderen Mobilfunkmasten, dass es bis zu drei Jahre dauert, bis die Vögel den Turm besiedeln.“
Das Kinderzimmer in 40 Metern Höhe ist jedenfalls fertig zum Bezug. Thomas Köhler glaubt nicht, dass sich die Mobilfunkstrahlen negativ auf die Jungvögel auswirken. „Alle, die bisher zur Welt gekommen sind, hatten zwei Flügel, zwei Beine und alles am richtigen Platz.“
In der Aufnahme:
Dirk Schnapp ( links ) und Reinhold Breuer haben auch in 40 Meter Höhe noch gut Lachen. Sie ziehen den Nistkasten hoch.
Quellenangabe: Fränkischer Tag / Hassberge | 05.11.2011 - Autor Anna Liehnhardt / Fotos : Michael Gründel / www.infranken.de
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.Artenschutz im Steigerwald
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