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Ein Riss geht durch den Steigerwald
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Ein Riss geht durch den Steigerwald

17.09.2011


Im Herzen Frankens tobt ein Standort-Streit: Wer erhält das Zentrum Nachhaltigkeit?
Kandidaten gibt es viele.



Ebrach - Es ist ein Acker am Waldrand, wie es sie im Steigerwald überall gibt. Doch glaubt man Max-Dieter Schneider, hätte dieser Acker das Zeug dazu, den Steigerwald zu verändern, nachhaltig, muss hinzugefügt werden. Der Bürgermeister von Ebrach (SPD) ist einer von etwa einem Dutzend Gemeindechefs aus dem Steigerwald, die sich um ein bundesweit einzigartiges Besucherzentrum beworben haben, das den Wald und seine nachhaltige Nutzung durch den Menschen zum Thema hat – ein Millionenprojekt. Auf diesem Acker am Waldrand könnte es einmal stehen.

Schneider gerät ins Schwärmen, wenn er von Ebrach erzählt: die berühmte Abtei, die Naturwaldreservate ringsum, der Sitz des Staatsforstbetriebs. Doch es gibt Konkurrenz. Viel Konkurrenz.

Zum Beispiel in der Nachbargemeinde Rauhenebrach.

Bürgermeister Oskar Ebert von den Freien Wählern hat drei Standorte vorgeschlagen. Die frühere Glashütte Fabrikschleichach und Geusfeld etwa. Sein Favorit ist jedoch das Schloss Koppenwind, der frühere Amtshof der Ebracher Zisterzienser. Hier, in dem ringsum von Wäldern umschlossenen Dorf, könnte sich Ebert das bestmögliche aller Nachhaltigkeitszentren vorstellen: „Es gibt ein repräsentatives Haus, das zur Verfügung steht; es muss nichts Neues gebaut werden. Das passt zum Thema Nachhaltigkeit“, meint Ebert.

Was zum Thema passt und wer den besten Standort hat, darüber gehen die Meinungen im Steigerwald ziemlich auseinander in diesen Tagen. Entsprechend weitläufig war die Rundreise, die Mitarbeiter des Landwirtschaftsministeriums in den zurückliegenden Wochen absolvieren mussten. 15 bis 20 mögliche Standorte wurden inspiziert, viele Male stapfte die Kommission über Äcker, besichtigte schöne und weniger schöne Gebäude und natürlich die umliegenden Wälder.

Was braucht ein Nachhaltigkeitszentrum, damit es seinen Zweck erfüllt? „Erreichbarkeit, naturräumliche Voraussetzungen, Sehenswürdigkeiten, Kultur“, listet Hubertus Wörner vom Landwirtschaftsministerium auf.

Nicht alle können da mithalten. Nach der ersten Auslese ist der Kreis der Kandidaten schon so weit geschrumpft, dass man ihn aufzählen kann, ohne zu langweilen. Acht Standorte sind noch im Rennen, alle befinden sich im nordwestlichen Steigerwald: Es sind Ebrach, Koppenwind, Geusfeld, Fabrikschleichach, Michelau, Hainachshof und Oberschleichach.

Und Handthal wird verdächtig häufig als Favorit genannt.

Doch die Kriterien sind eine Sache. Die Kür des Siegers ist eine andere. „Wir fürchten sehr, dass nicht der Standort entscheiden wird, sondern der politische Druck“, sagt Bambergs Landrat Günther Denzler (CSU). Er und Umweltstaatssekretärin Melanie Huml (CSU) machen sich für Ebrach, den einzigen Standort in Oberfranken, stark. Sogar mit Geld von der Oberfrankenstiftung wird gelockt.

Doch auch die unterfränkische Seite schläft nicht. Drei Landkreischefs und Staatssekretär Gerhard Eck wollen das Nachhaltigkeitszentrum unbedingt in ihren Stimmkreis holen. Zu den kompromisslosen Verfechtern einer unterfränkischen Lösung gehört auch Siegfried Ständecke, Bürgermeister von Michelau.

„Ebrach wird es bestimmt nicht“, sagt der Freie Wähler, obwohl die Entscheidung der Ministerrat trifft. Anfang Oktober soll es soweit sein.

In der Aufnahme:

( Links ) Oskar Ebert - Bürgermeister / Rauhenebrach - sieht im ehemaligen Amtshof der Zisterzienser im Orteil Koppenwid gelegen den idealen Standort für das Nachhaltigkeitszentrum.

( Rechts ) Max-Dieter Schneider - Bürgermeister Ebrach - favorisiert ein Gründstück am Rande des Handttalgrundes das Basis des neuen Zentrums sein sollte.


Quellenangabe: Fränkischer Tag / Bamberg / 17.08.2011 / Autor Michael Wehner / Fotos: Ronald Rinklef / www.infranken.de    
   

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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