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Einen Platz gibt`s schon fürs den Baumwipfelpfad
Einen Platz für den Weg gibt es schon, das Geld fehlt noch

21.10.2011

Die Finanzierung des Baumwipfelpfads, der in Ebrach entstehen soll, ist nach dem Ministerratsbeschluss noch offen. Landrat Denzler geht davon aus, dass Investoren gefunden werden. Die Doppellösung Handthal/Ebrach sieht er als Erfolg.


Ebrach - Wenn die Pläne der Staatsregierung Wirklichkeit werden sollten, dann wird die berühmte Abtei in Ebrach schon bald Konkurrenz bekommen. Etwa einen Kilometer westlich von Ebrach, an der Straße nach Würzburg, soll der Baumwipfelpfad entstehen, von dem sich die Staatsregierung wichtige Impulse für den Steigerwald erhofft.

Diesen Platz hatte die Gemeinde gemeinsam mit dem Eigentümer der Fläche, dem Staatsforstbetrieb, schon vor der Entscheidung des Ministerrats ausgesucht. Von der Anhöhe öffnet sich ein beeindruckender Blick auf ein Meer von Wald und die oberfränkische Grenze hinweg bis nach Würzburg.

Allerdings ist mit dem Beschluss der Staatsregierung vom Dienstag nur die Frage geklärt, dass ein solcher Baumkronenpfad entsteht und dass es sich dabei auch um das Projekt der Staatsregierung handelt, nicht aber, wer ihn finanziert.

Die drei Millionen Euro, die mit dem Projekt Nachhaltigkeitszentrum in den Steigerwald fließen, reichen nur, so sieht man es in München, um die Gebäude bei Handthal zu bauen. Für den Besuchermagneten in Ebrach ist dagegen an ein privates Finanzierungs- und Betreibermodell gedacht, wie es bei ähnlichen Attraktionen im Nationalpark Bayerischer Wald und im Allgäu erfolgreich realisiert wurde.

Sicher ist: Ganz billig wird ein solcher Pfad nicht. Beim zwischenzeitlich auf Eis gelegten Projekt „Haus der Buchen“ war von über zwei Millionen Euro für einen Buchenentdeckerpfad mit begehbarem Baumstamm die Rede. Ebrachs Bürgermeister Max-Dieter Schneider (SPD) spricht zwischenzeitlich von voraussichtlichen Kosten zwischen drei und fünf Millionen Euro. Schneider hofft, dass eine großzügige Bezuschussung durch EU-Mittel aus dem Leader-Programm ein solches Projekt in die Wirtschaftlichkeitszone bringt. Hoffnungen darauf hatte Staatssekretär Gerhard Eck (CSU) mit dem Hinweis geweckt, dass aus Leadermitteln noch über acht Millionen Euro zu verteilen seien.

Bambergs Landrat Günther Denzler (CSU) ist trotz der hohen Kosten zuversichtlich, dass ein Investor gefunden werden kann, wenn dies in anderen Regionen Bayerns gelungen sei. Auch sei nicht auszuschließen, dass der Staatsforst selbst den Betrieb übernehme.

Die Doppellösung Handthal/Ebrach bezeichnet er als politischen Erfolg. Damit habe Ministerpräsident Seehofer (CSU) sein Versprechen gehalten, dass keine Region benachteiligt wird. Das mit dem Zentrum verbundene Netzwerk von Projekten ermögliche für Ebrach eine Vielzahl von Verbesserungen, darunter den Ausbau des Methusalempfads und die Aktivierung des Abt-Degen-Kellers. Sehr zufrieden ist mit dem gefundenen Kompromiss auch Umweltstaatssekretärin Melanie Huml (CSU). „Es war mir wichtig, dass von dem Beschluss die gesamte Region profitiert und auch Ebrach etwas erhält. Sonst hätte ich nicht zugestimmt“, sagte Huml. Die Staatssekretärin verspricht sich durch den Baumwipfelpfad mehr Beachtung für den Steigerwald. Beispiel dafür ist der zwei Jahre alte Erlebnispfad im Bayerischen Wald. Er hat über 600 000 Besucher angelockt und kostete 3,2 Millionen Euro.

Mit dem Ergebnis der Beratung kann auch der Landtagsabgeordnete Heinrich Rudrof (CSU) gut leben. Damit habe die gesamte Region gewonnen. Nun sei es wichtig, das Projekt zügig umzusetzen. Eine reine Absichtserklärung genüge nicht.

Auch die Landkreis-Grünen beurteilen es als richtig, dass das Kabinett den Weg für einen Baumwipfelpfad in Ebrach frei gegeben hat, wenn sie auch keine Gelder in Aussicht gestellt habe. Dem „Motorsägenmuseum“ weine man dagegen keine Träne nach, stellt Kreisvorsitzender Andreas Lösche fest. Er verlangte zugleich, dass auch der Wald unter den Baumwipfel geschützt werden müsse. Lösche: „Für die Grünen ist die Idee eines Nationalparks nicht vom Tisch.“


Quellenangabe: Fränkischer Tag / Bamberg  |  21.10.2011  | Autor Michael Wehner www.infranken.de        
   

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Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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