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Trostpflaster für den Steigerwald 29.02.2012
Trostpflaster für den Steigerwald
Trostpflaster für den Steigerwald
29.02.2012
Der Beschluss von Kreis- und Unweltausschuss, dem Trägerverein beizutreten, wirft auch die Frage auf, was aus dem Baumwipfelpfad in Ebrach wird.
Landkreis Bamberg - Der Landkreis Bamberg wird einem Trägerverein für das geplante Zentrum Nachhaltigkeit Wald in Handthal (Landkreis Schweinfurt) beitreten. Dem stimmten der Kreisausschuss und der Umweltausschuss in ihrer gemeinsamen Sitzung jeweils einstimmig zu. Doch so einhellig die Zustimmung ausfiel, so deutlich wurde auch, dass eine Mehrheit der Bamberger Kreisräte sich im Prinzip etwas anderes für den Steigerwald gewünscht hätte.
„Ein Trostpflästerchen“, nannte etwa Franz-Josef Schick (SPD) das Nachhaltigkeitszentrum und lobte nochmals Landrat Günter Denzler (CSU) für dessen Einsatz für einen Nationalpark Steigerwald. Bernd Fricke (Grüne) sprach von einem „schlechten Konzept“. Jetzt Nein zu sagen heiße jedoch, nicht mitreden zu können. Den Landrat forderte er auf, angesichts des in Handthal vorhandenen Unmuts über die Ansiedlung des Zentrums in München noch einmal Ebrach ins Gespräch zu bringen. „Wir haben den richtigen Standort“, sagte Fricke.
Denzler stellte dazu fest, dass den anderen Beteiligten ein Zentrum ausgerechnet in der Gemeinde, die sich mit Nachdruck für einen Nationalpark eingesetzt habe, nicht vermittelbar gewesen sei. Der Landrat betonte, dass es der Initiative des Landkreises zu danken sei, dass in den Satzungsentwurf für den Trägerverein auch ökologische Aspekte, wie Biodiversität und Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt als Vereinszweck aufgenommen wurden.
Denzler verwies zudem auf den Kabinettsbeschluss, der Ebrach als Standort für einen Baumwipfelpfad nenne. „Wichtig ist, dass wir den Baumwipfelpfad erhalten.“ Denn, so Denzler weiter, ein solcher werfe nach den Erfahrungen an anderen Orten auch Gewinn ab. Als Betreiber kämen die Staatsforsten in Frage. Ein „Haus der Buchen“, wie es für Ebrach im Gespräch gewesen sei, wäre wohl auch deutlich teurer gekommen, als die nun für das Nachhaltigkeitszentrum in Handthal veranschlagten Baukosten von rund drei Millionen Euro.
„Wenn man viele Bäume fällt, hat man viele Erlöse und kann einen Baumwipfelpfad bauen“, merkte Johann Pfister (BBL) an. Den Trägerverein nannte er den Ausdruck einer politischen Entscheidung. „Aber wir werden nicht drumherum kommen, dabei zu sein.“ Auch er legte in Sachen Standort nach: „Wenn Handthal nicht will, dann kann Ebrach es machen.“ Zur Frage der Finanzierung des Ebracher Baumwipfelpfads hakte Franz-Josef Schick nach. „Es steht im Kabinettsbeschluss, dass er kommt. Über die Finanzierung ist nichts gesagt“, stellte Denzler dazu fest. Auch Bruno Kellner (ÜWG) monierte, dass Nachhaltigkeit aus dem Abholzen finanziert werde. Denzler merkte an, dass auf diese Weise wenigstens ein Teil der Gewinne direkt in die Region zurückfließe und nicht in den großen bayerischen Haushaltstopf.
Die Mitgliedsbeiträge des Vereins sollen zur Deckung der laufenden Kosten des Nachhaltigkeitszentrums beitragen. Diese werden voraussichtlich rund 375 000 Euro pro Jahr betragen. Geplant ist, dass der Freistaat Bayern über die Personalkosten des Zentrums rund 300 000 Euro übernimmt, 60 000 Euro sollen aus den Mitgliedsbeiträgen kommen. In diesen sind jeweils 10 000 Euro der Bayerischen Staatsforsten und der Bayerischen Forstverwaltung enthalten. Die Mitgliedsbeiträge für Landkreise und Gemeinden sind gestaffelt nach Einwohnerzahl und Entfernung vom Zentrum. So hat der Landkreis Schweinfurt als „Sitzlandkreis“ 9000 Euro jährlich beizusteuern, gefolgt von den Landkreisen Bamberg (5800), Haßberge und Kitzingen (je 3500), Neustadt/Aisch – Bad Windsheim (2500) und Erlangen Höchstadt (1500). Die verbleibenden 15 000 Euro der jährlichen Kosten sollen aus Einnahmen des Zentrums und aus Sponsoring gedeckt werden.
Quellenangabe: Fränkischer Tag / 29.02.2012 / Autor Hans Kurz / Foto Privat
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
29.02.2012
Der Beschluss von Kreis- und Unweltausschuss, dem Trägerverein beizutreten, wirft auch die Frage auf, was aus dem Baumwipfelpfad in Ebrach wird.
Landkreis Bamberg - Der Landkreis Bamberg wird einem Trägerverein für das geplante Zentrum Nachhaltigkeit Wald in Handthal (Landkreis Schweinfurt) beitreten. Dem stimmten der Kreisausschuss und der Umweltausschuss in ihrer gemeinsamen Sitzung jeweils einstimmig zu. Doch so einhellig die Zustimmung ausfiel, so deutlich wurde auch, dass eine Mehrheit der Bamberger Kreisräte sich im Prinzip etwas anderes für den Steigerwald gewünscht hätte.
„Ein Trostpflästerchen“, nannte etwa Franz-Josef Schick (SPD) das Nachhaltigkeitszentrum und lobte nochmals Landrat Günter Denzler (CSU) für dessen Einsatz für einen Nationalpark Steigerwald. Bernd Fricke (Grüne) sprach von einem „schlechten Konzept“. Jetzt Nein zu sagen heiße jedoch, nicht mitreden zu können. Den Landrat forderte er auf, angesichts des in Handthal vorhandenen Unmuts über die Ansiedlung des Zentrums in München noch einmal Ebrach ins Gespräch zu bringen. „Wir haben den richtigen Standort“, sagte Fricke.
Denzler stellte dazu fest, dass den anderen Beteiligten ein Zentrum ausgerechnet in der Gemeinde, die sich mit Nachdruck für einen Nationalpark eingesetzt habe, nicht vermittelbar gewesen sei. Der Landrat betonte, dass es der Initiative des Landkreises zu danken sei, dass in den Satzungsentwurf für den Trägerverein auch ökologische Aspekte, wie Biodiversität und Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt als Vereinszweck aufgenommen wurden.
Denzler verwies zudem auf den Kabinettsbeschluss, der Ebrach als Standort für einen Baumwipfelpfad nenne. „Wichtig ist, dass wir den Baumwipfelpfad erhalten.“ Denn, so Denzler weiter, ein solcher werfe nach den Erfahrungen an anderen Orten auch Gewinn ab. Als Betreiber kämen die Staatsforsten in Frage. Ein „Haus der Buchen“, wie es für Ebrach im Gespräch gewesen sei, wäre wohl auch deutlich teurer gekommen, als die nun für das Nachhaltigkeitszentrum in Handthal veranschlagten Baukosten von rund drei Millionen Euro.
„Wenn man viele Bäume fällt, hat man viele Erlöse und kann einen Baumwipfelpfad bauen“, merkte Johann Pfister (BBL) an. Den Trägerverein nannte er den Ausdruck einer politischen Entscheidung. „Aber wir werden nicht drumherum kommen, dabei zu sein.“ Auch er legte in Sachen Standort nach: „Wenn Handthal nicht will, dann kann Ebrach es machen.“ Zur Frage der Finanzierung des Ebracher Baumwipfelpfads hakte Franz-Josef Schick nach. „Es steht im Kabinettsbeschluss, dass er kommt. Über die Finanzierung ist nichts gesagt“, stellte Denzler dazu fest. Auch Bruno Kellner (ÜWG) monierte, dass Nachhaltigkeit aus dem Abholzen finanziert werde. Denzler merkte an, dass auf diese Weise wenigstens ein Teil der Gewinne direkt in die Region zurückfließe und nicht in den großen bayerischen Haushaltstopf.
Die Mitgliedsbeiträge des Vereins sollen zur Deckung der laufenden Kosten des Nachhaltigkeitszentrums beitragen. Diese werden voraussichtlich rund 375 000 Euro pro Jahr betragen. Geplant ist, dass der Freistaat Bayern über die Personalkosten des Zentrums rund 300 000 Euro übernimmt, 60 000 Euro sollen aus den Mitgliedsbeiträgen kommen. In diesen sind jeweils 10 000 Euro der Bayerischen Staatsforsten und der Bayerischen Forstverwaltung enthalten. Die Mitgliedsbeiträge für Landkreise und Gemeinden sind gestaffelt nach Einwohnerzahl und Entfernung vom Zentrum. So hat der Landkreis Schweinfurt als „Sitzlandkreis“ 9000 Euro jährlich beizusteuern, gefolgt von den Landkreisen Bamberg (5800), Haßberge und Kitzingen (je 3500), Neustadt/Aisch – Bad Windsheim (2500) und Erlangen Höchstadt (1500). Die verbleibenden 15 000 Euro der jährlichen Kosten sollen aus Einnahmen des Zentrums und aus Sponsoring gedeckt werden.
Quellenangabe: Fränkischer Tag / 29.02.2012 / Autor Hans Kurz / Foto Privat
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
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