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Gute Chancen fürs Wald-Ei 06.09.2012
Gute Chancen fürs Wald-Ei
Gute Chancen fürs Wald-Ei
06.09.2012
Der Baumkronenpfad als Touristenattraktion bei Ebrach bekommt Konturen. Der Besuchermagnet soll nach dem Nationalpark-Streit für Leben in und Ruhe unter den Wipfeln sorgen.
Ebrach - Wer den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, kann den Steigerwald schon bald aus ganz anderer Perspektive bewundern: Im Wald bei Ebrach soll ein Baumkronenpfad in den Himmel wachsen.
Das Projekt markiert auch bautechnisch den vorläufigen Höhepunkt in der Auseinandersetzung zwischen Befürwortern und Gegnern eines Nationalparks im Steigerwald.
Die Staatsregierung hat angesichts des Widerstandes in der Region allen Plänen der Naturschutzverbände eine Absage erteilt. „Gegen den Willen der Bevölkerung wird es keinen Nationalpark im Steigerwald geben“, sprach Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) Ende 2011 ein Machtwort.
Zugleich wanderte der Steigerwald im Kabinett aus der Zuständigkeit des Umwelt- in die des Landwirtschaftsministers. Helmut Brunner (CSU) bekam den Auftrag, ein Entwicklungskonzept für den Steigerwald zu entwerfen: Nachhaltigkeitsregion ist das Stichwort. „Wir wollen im Steigerwald zeigen, dass der Schutz des Waldes und seine Nutzung sich nicht ausschließen, sondern im Gegenteil Hand in Hand gehen“, sagt Brunner.
Anschauen soll man sich das im „Zentrum Nachhaltigkeit“, dessen Bau in Handthal (Landkreis Schweinfurt) begonnen hat. Vom millionenschweren Investitionspaket für den Steigerwald, gespeist aus diversen Fördertöpfen, soll auch Ebrach im Landkreis Bamberg profitieren.
Bürgermeister Max-Dieter Schneider (SPD) hat sich als einer der ersten Politiker offen für einen Nationalpark im Steigerwald ausgesprochen. Im Baumkronenpfad, der als Teil der Nachhaltigkeitsregion nahe der B22 entstehen soll, sieht er mehr als ein Trostpflaster aus München. „Das ist eine Attraktion für die ganze Region“, sagt er.
Zwischen drei und fünf Millionen Euro wird ein privater Investor ausgeben, um Besuchern auf spektakuläre Weise den Wald und die Bäume näher zu bringen. Das Landwirtschaftsministerium und die Staatsforsten halten sich bei der Frage nach dem Investor bedeckt. Staatssekretärin Melanie Huml (CSU) im Umweltministerium weiß nur, dass Brunner daran gelegen ist, den Baumkronenpfad schon bald nach dem Haus in Handthal (2013) zu eröffnen.
Sie spricht von zwei potenziellen Investoren, mit denen die Staatsforsten verhandeln.
Die besten Aussichten, den Zuschlag zu bekommen, hat wohl die „Erlebnisakademie“ in Bad Kötzting, die sich durch mehrere Baumkronenpfade einen Namen gemacht hat, darunter das Wald-Ei im Bayerischen Wald (womit bewiesen ist, dass sich auch ein Nationalpark und ein Baumkronenpfad nicht ausschließen). Der Geschäftsführer Bernd Bayerköhler bestätigt auf Anfrage, dass er für das Steigerwald-Projekt ein Angebot vorgelegt hat, antwortet aber ausweichend: „Wir sind noch mitten in den Verhandlungen.“
Bekommt Bayerköhler den Zuschlag, dürfte der Steigerwald künftig nicht nur Naturfreunde anziehen, sondern auch Architekturstudenten. Bayerköhlers Wipfelpfade im Bayerischen Wald, auf Rügen und in Tschechien zeichnen sich dadurch aus, dass die Besucher barrierefrei auf einer Rampe in mehr als 40 Meter Höhe gelangen und dort durch die Baumwipfel wandern können. Das bedingt eine ausladende Konstruktion aus Stahl, Holz und Glas, die an die Glaskuppel des Reichstags erinnert. In Berlin allerdings ohne Bäume.
Quellenangabe Fränkischer Tag / Bamberg / 06.09.2012 / Autor Günter Flegel / Grafik FT - Klaus Heim
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
06.09.2012
Der Baumkronenpfad als Touristenattraktion bei Ebrach bekommt Konturen. Der Besuchermagnet soll nach dem Nationalpark-Streit für Leben in und Ruhe unter den Wipfeln sorgen.
Ebrach - Wer den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, kann den Steigerwald schon bald aus ganz anderer Perspektive bewundern: Im Wald bei Ebrach soll ein Baumkronenpfad in den Himmel wachsen.
Das Projekt markiert auch bautechnisch den vorläufigen Höhepunkt in der Auseinandersetzung zwischen Befürwortern und Gegnern eines Nationalparks im Steigerwald.
Die Staatsregierung hat angesichts des Widerstandes in der Region allen Plänen der Naturschutzverbände eine Absage erteilt. „Gegen den Willen der Bevölkerung wird es keinen Nationalpark im Steigerwald geben“, sprach Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) Ende 2011 ein Machtwort.
Zugleich wanderte der Steigerwald im Kabinett aus der Zuständigkeit des Umwelt- in die des Landwirtschaftsministers. Helmut Brunner (CSU) bekam den Auftrag, ein Entwicklungskonzept für den Steigerwald zu entwerfen: Nachhaltigkeitsregion ist das Stichwort. „Wir wollen im Steigerwald zeigen, dass der Schutz des Waldes und seine Nutzung sich nicht ausschließen, sondern im Gegenteil Hand in Hand gehen“, sagt Brunner.
Anschauen soll man sich das im „Zentrum Nachhaltigkeit“, dessen Bau in Handthal (Landkreis Schweinfurt) begonnen hat. Vom millionenschweren Investitionspaket für den Steigerwald, gespeist aus diversen Fördertöpfen, soll auch Ebrach im Landkreis Bamberg profitieren.
Bürgermeister Max-Dieter Schneider (SPD) hat sich als einer der ersten Politiker offen für einen Nationalpark im Steigerwald ausgesprochen. Im Baumkronenpfad, der als Teil der Nachhaltigkeitsregion nahe der B22 entstehen soll, sieht er mehr als ein Trostpflaster aus München. „Das ist eine Attraktion für die ganze Region“, sagt er.
Zwischen drei und fünf Millionen Euro wird ein privater Investor ausgeben, um Besuchern auf spektakuläre Weise den Wald und die Bäume näher zu bringen. Das Landwirtschaftsministerium und die Staatsforsten halten sich bei der Frage nach dem Investor bedeckt. Staatssekretärin Melanie Huml (CSU) im Umweltministerium weiß nur, dass Brunner daran gelegen ist, den Baumkronenpfad schon bald nach dem Haus in Handthal (2013) zu eröffnen.
Sie spricht von zwei potenziellen Investoren, mit denen die Staatsforsten verhandeln.
Die besten Aussichten, den Zuschlag zu bekommen, hat wohl die „Erlebnisakademie“ in Bad Kötzting, die sich durch mehrere Baumkronenpfade einen Namen gemacht hat, darunter das Wald-Ei im Bayerischen Wald (womit bewiesen ist, dass sich auch ein Nationalpark und ein Baumkronenpfad nicht ausschließen). Der Geschäftsführer Bernd Bayerköhler bestätigt auf Anfrage, dass er für das Steigerwald-Projekt ein Angebot vorgelegt hat, antwortet aber ausweichend: „Wir sind noch mitten in den Verhandlungen.“
Bekommt Bayerköhler den Zuschlag, dürfte der Steigerwald künftig nicht nur Naturfreunde anziehen, sondern auch Architekturstudenten. Bayerköhlers Wipfelpfade im Bayerischen Wald, auf Rügen und in Tschechien zeichnen sich dadurch aus, dass die Besucher barrierefrei auf einer Rampe in mehr als 40 Meter Höhe gelangen und dort durch die Baumwipfel wandern können. Das bedingt eine ausladende Konstruktion aus Stahl, Holz und Glas, die an die Glaskuppel des Reichstags erinnert. In Berlin allerdings ohne Bäume.
Quellenangabe Fränkischer Tag / Bamberg / 06.09.2012 / Autor Günter Flegel / Grafik FT - Klaus Heim
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
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