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Bundesweites Amselsterben geht zurück 20.11.2011
Bundesweites Amselsterben geht zurück
Bundesweites Amselsterben geht zurück
20.11.2011
Winterliche Kälte stoppt Überträger der Usutu-Viren . Wenn es kalt wird, besteht für Amseln kaum noch die Gefahr, sich mit dem Usutu-Virus zu infizieren.
November 2011 - Nachdem in den Sommermonaten auffallend viele tote Amseln gefunden wurden, die das in Deutschland bisher unbekannte Usutu-Virus in sich trugen, rechnet der NABU nun mit einem Abklingen der Epidemie. „Zumindest für dieses Jahr dürfte das Amselsterben ein Ende haben“, sagte NABU-Vogelschutzexperte Markus Nipkow. Überträger der aus Afrika stammenden Krankheit sind ausschließlich Stechmücken. „Solange uns der Herbst noch milde Temperaturen bescherte, musste mit weiteren Fällen gerechnet werden. Doch mit dem Einzug winterlicher Kälte sind kaum noch Stechmücken unterwegs, die Vögel infizieren könnten“, so Nipkow.
Es besteht die Aussicht, dass die Amseln in wenigen Jahren immun gegen das Usutu-Virus sind.
Aufmerksame Vogelfreunde hatten dem NABU mehr als 700 tote Amseln mit Verdacht auf eine Usutu-Infektion gemeldet. Die meisten Funde stammten aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen. Etliche der toten Vögel wurden zur veterinärmedizinischen Untersuchung an das Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg geschickt. In rund 60 Prozent der Fälle konnten die Erreger nachgewiesen werden, die in Europa erstmals vor zehn Jahren in Wien auftraten. Damals starben auch dort hauptsächlich Amseln.
Das nach einem Fluss im südlichen Afrika benannte Usutu-Virus ist für Menschen weitgehend harmlos, betroffen sind vor allem Vögel. „Bei den meisten Arten verläuft die Krankheit ohne äußere Symptome. Infizierte Amseln zeigen jedoch struppiges Gefieder im Hals- und Kopfbereich, oft mit heller Verfärbung, apathisches Verhalten und Bewegungsstörungen“, erklärt Nipkow. Wie viele der Vögel auch daran sterben, ist bisher unbekannt.
Meldeaktion
Der NABU hat seinen Aufruf, tote Amseln zu melden, zum 15. November beendet. Nun geht es ans Auswerten und darum, die hier gewonnenen Daten später auch im größeren Zusammenhang darzustellen.
Der NABU wird die weitere Entwicklung im Auge behalten, denn mit Usutu-Infektionen ist auch im kommenden Jahr zu rechnen. Andererseits hat sich in Österreich und anderen Ländern gezeigt, dass innerhalb weniger Jahre eine Immunisierung der Vögel einsetzt. Dann könnten sich die Bestände wieder erholen.
Schätzungen, wie viele Amseln der Usutu-Epidemie zum Opfer gefallen sind, gehen von einigen 100.000 Vögeln aus. Der NABU hofft, dass sich schon bald genauer sagen lässt, in welchem Umfang die Population der Amseln tatsächlich betroffen ist und in welchen Regionen Deutschlands ihr Bestand unter der Krankheit gelitten hat. Eine erste Gelegenheit dazu bietet die bundesweite Aktion „Stunde der Wintervögel“, die vom 6. bis 8. Januar 2012 stattfindet. Dabei sind Vogelfreunde aufgerufen, eine Stunde lang Vögel in Städten und Dörfern zu zählen und ihre Beobachtungen dem NABU zu melden.
Für Rückfragen:
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin
Quellenangabe: Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.| 16.11.2011 | - Autor:www. nabu.de
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
20.11.2011
Winterliche Kälte stoppt Überträger der Usutu-Viren . Wenn es kalt wird, besteht für Amseln kaum noch die Gefahr, sich mit dem Usutu-Virus zu infizieren.
November 2011 - Nachdem in den Sommermonaten auffallend viele tote Amseln gefunden wurden, die das in Deutschland bisher unbekannte Usutu-Virus in sich trugen, rechnet der NABU nun mit einem Abklingen der Epidemie. „Zumindest für dieses Jahr dürfte das Amselsterben ein Ende haben“, sagte NABU-Vogelschutzexperte Markus Nipkow. Überträger der aus Afrika stammenden Krankheit sind ausschließlich Stechmücken. „Solange uns der Herbst noch milde Temperaturen bescherte, musste mit weiteren Fällen gerechnet werden. Doch mit dem Einzug winterlicher Kälte sind kaum noch Stechmücken unterwegs, die Vögel infizieren könnten“, so Nipkow.
Es besteht die Aussicht, dass die Amseln in wenigen Jahren immun gegen das Usutu-Virus sind.
Aufmerksame Vogelfreunde hatten dem NABU mehr als 700 tote Amseln mit Verdacht auf eine Usutu-Infektion gemeldet. Die meisten Funde stammten aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen. Etliche der toten Vögel wurden zur veterinärmedizinischen Untersuchung an das Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg geschickt. In rund 60 Prozent der Fälle konnten die Erreger nachgewiesen werden, die in Europa erstmals vor zehn Jahren in Wien auftraten. Damals starben auch dort hauptsächlich Amseln.
Das nach einem Fluss im südlichen Afrika benannte Usutu-Virus ist für Menschen weitgehend harmlos, betroffen sind vor allem Vögel. „Bei den meisten Arten verläuft die Krankheit ohne äußere Symptome. Infizierte Amseln zeigen jedoch struppiges Gefieder im Hals- und Kopfbereich, oft mit heller Verfärbung, apathisches Verhalten und Bewegungsstörungen“, erklärt Nipkow. Wie viele der Vögel auch daran sterben, ist bisher unbekannt.
Meldeaktion
Der NABU hat seinen Aufruf, tote Amseln zu melden, zum 15. November beendet. Nun geht es ans Auswerten und darum, die hier gewonnenen Daten später auch im größeren Zusammenhang darzustellen.
Der NABU wird die weitere Entwicklung im Auge behalten, denn mit Usutu-Infektionen ist auch im kommenden Jahr zu rechnen. Andererseits hat sich in Österreich und anderen Ländern gezeigt, dass innerhalb weniger Jahre eine Immunisierung der Vögel einsetzt. Dann könnten sich die Bestände wieder erholen.
Schätzungen, wie viele Amseln der Usutu-Epidemie zum Opfer gefallen sind, gehen von einigen 100.000 Vögeln aus. Der NABU hofft, dass sich schon bald genauer sagen lässt, in welchem Umfang die Population der Amseln tatsächlich betroffen ist und in welchen Regionen Deutschlands ihr Bestand unter der Krankheit gelitten hat. Eine erste Gelegenheit dazu bietet die bundesweite Aktion „Stunde der Wintervögel“, die vom 6. bis 8. Januar 2012 stattfindet. Dabei sind Vogelfreunde aufgerufen, eine Stunde lang Vögel in Städten und Dörfern zu zählen und ihre Beobachtungen dem NABU zu melden.
Für Rückfragen:
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin
Quellenangabe: Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.| 16.11.2011 | - Autor:www. nabu.de
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
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