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Warum wilde Tiere sich bei uns so wohl fühlen 20.11.2011
Warum wilde Tiere sich bei uns so wohl fühlen

20.11.2011

Mitten in Berlin leben Füchse, Waschbären und Habichte.


In Berlin leben 20.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Damit ist die Hauptstadt eine der artenreichsten Metropolen der Welt. Doch die meisten der, teilweise sehr seltenen Wildtiere, leben versteckt und sind, um Kontakt mit Menschen zu vermeiden, vor allem in der Dämmerung aktiv.

Dabei sind sie nicht nur am Stadtrand sondern auch durchaus im Zentrum zuhause. Im Park Inn, einem großen Hotel am Alexanderplatz, beispielsweise fühlt sich ein Waschbär wohl. Auf Spielplätzen ziehen Füchse ihre Jungen groß und im Tiergarten brüten Habichte.


Am Stadtrand halten vor allem Wildschweine die Bewohner in Atem. Ein Garten nach dem anderen wird umgegraben. „Es gibt aber mindestens so viele Sympathisanten wie Gegner, was Wildschweine betrifft“, betont Derk Ehlert, der Wildtierreferent der Stadt Berlin. „Und auch wenn es immer wieder Beschwerden gibt, lassen sich diese Probleme schnell lösen. Einfache Maßnahmen gegen die ungebetenen Gäste sind: Den Komposthaufen nicht am Rand des Grundstücks aufbauen, damit er nicht zu leicht von den hungrigen Wildschweinen erreicht werden kann, oder das Gartentor abschließen“, verrät der Experte.

Dass die Tiere aus den ländlichen Gegenden in die Städte ziehen, ist aber kein Berlin-spezifisches Phänomen. Auch in anderen Städten, wie Köln, Hamburg oder Kassel, gibt es inzwischen Füchse, Waschbären und Wildschweine. Die Landflucht hat unterschiedliche Gründe. Zum einen spielt das Klima eine Rolle. In Städten ist es bis zu zehn Grad wärmer als im Umland. Das ist für die Tiere vor allem im Winter interessant, denn je wärmer es ist, desto einfacher ist das Überleben in der kalten Jahreszeit.

Derk Ehlert

„Am Ende entscheiden nicht wir, sondern die Tiere, wo sie sich wohlfühlen", meint Derk Ehlert.

Auch die Landwirtschaft trägt zur Abwanderung bei. Immer mehr artenreiche Wiesen werden in Felder umgewandelt. Dadurch verschwinden wichtige Lebensräume für Tiere. Dass die Pflanzen auf den Feldern vor allem als Monokulturen angebaut werden, verschärft das Problem zusätzlich. Einzig die Wildschweine profitieren vom Energiepflanzen-Anbau.

In Maisfeldern finden sie ausreichend Nahrung und gute Verstecke. Doch weil die Population durch die guten Bedingungen ständig wächst, drängt es auch die Schwarzkittel in die Stadt. Dort gibt es Mülltonnen und Komposthaufen, die auf einfachem Wege die Ernährung sichern und es gibt keine Jäger. Das ist ein weiterer guter Grund, Asyl in der Stadt zu suchen. „Natürlich führt es zu Konflikten, wenn immer mehr Wildtiere bei uns leben. Doch die Diskussion, ob wir es schön finden oder nicht, ist eigentlich nichtig. Denn wo sie sich wohlfühlen, entscheiden nicht wir, sondern die Tiere selber“, so Derk Ehlert.

Und wir haben den klaren Vorteil, dass wir nicht mehr weit fahren müssen, um wilde Tiere zu beobachten. Wir müssen lediglich mit offenen Augen durch unsere Stadt laufen.


Quellenangabe: NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V. |  15.11.2011 - Autor www.NABU.de



Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken