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Ein „Fledermausschloss“ zum Jubiläum
Ein „Fledermausschloss“ zum Jubiläum

21.11.2011

NABU verleiht 100. „Fledermäuse Willkommen!“-Plakette


Im Rahmen der NABU Aktion „Fledermäuse Willkommen!“ wurde am 18. November das 100. Quartier in Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. In der Eifelgemeinde Wolsfeld überreichte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken, zusammen mit dem NABU-Vorsitzenden Siegfried Schuch, dem Ehepaar Sente-Ligbado die Plakette „Fledermäuse Willkommen!“.

Diese wird in Zukunft das liebevoll restaurierte „Schloss Wolsfeld“ schmücken, denn im Dachboden des Schlosses hat eine Kolonie des Großen Mausohrs ein sicheres Zuhause gefunden.

Weitere Kolonien dieser Art leben in den Dachböden des Krankenhauses Neuerburg und der alten Schule in Wißmannsdorf. Deshalb durften sich auch Oberin Schwester Scholastika Theissen und der 1. Ortsbeigeordneter Jörg Knauf aus Wißmannsdorf über die Auszeichnung freuen. In beiden Dachböden finden sich Jahr für Jahr Weibchen des Großen Mausohrs ein, um hier ihre Jungen großzuziehen. Solche sogenannten Wochenstuben sind heute aber selten geworden, denn Große Mausohren haben ganz besondere Ansprüche an ihre Sommerquartiere.

Als echte Kulturfolger sind sie darauf angewiesen, an unseren Gebäuden ein geeignetes Quartier zu finden. Große, nicht ausgebaute Dachböden, wie sie das Mausohr zur Aufzucht der Jungen braucht, sind mittlerweile aber selten. Umso wichtiger ist es für die vom Aussterben bedrohten Tiere, dass diese Quartiere erhalten werden.

Das Ehepaar Sente-Ligbado hat sich nach dem Kauf des Schlosses besonders um den Erhalt der Mausohrkolonie verdient gemacht. Obwohl zunächst geplant war, den Dachboden komplett auszubauen und die Fledermausweibchen somit obdachlos geworden wären, konnte das Ehepaar schnell überzeugt werden, seine Pläne zu ändern. Kurzerhand haben sie nur einen Teil des Dachbodens ausgebaut um den Rest dauerhaft den Fledermäusen zu überlassen. Ein einmaliges Engagement im Artenschutz, das eine ganz besondere Anerkennung verdient. Auch Schwester Scholastika Theissen freute sich über die Fledermäuse im Dach des Krankenhauses, leiste die Ordensgemeinschaft durch den Schutz der Kolonie doch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Schöpfung.

Solch ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Fledermaus ist aber nicht selbstverständlich und so setzt sich der Fledermausschützer Markus Thies (NABU Südeifel) schon seit Jahren ehrenamtlich für den Erhalt der Fledermausquartiere in der Südeifel ein. Durch seine Arbeit konnte er schon viel Akzeptanz für die heimlichen Mitbewohner schaffen und viele Quartiere schützen. Es ist seinem Einsatz zu verdanken, dass viele Fledermäuse auch heute noch Quartiere finden, in denen sie ihre Jungen aufziehen können.

„Die Beispiele aus Wolsfeld und Neuerburg machen deutlich, was auf viele heimische Fledermausarten zutrifft. Sie sind Kulturfolger und, wie kaum ein anderes wildlebendes Säugetier, darauf angewiesen, an unseren Gebäuden ein Zuhause zu finden“, so Cosima Lindemann, Leiterin des Projekts „Fledermäuse Willkommen!“. Dabei haben sie ganz unterschiedliche Vorlieben: Die einen bevorzugen große nicht ausgebaute Dachböden, andere aber leben ganz heimlich in engen Spalten und verstecken sich in jeder erdenklichen Ritze auch an modernen Ein-Familien-Häusern. „Solche Quartiere müssen unbedingt für die Fledermäuse erhalten bleiben“, so Lindemann weiter. Menschen, die Fledermäusen dauerhaft ein sicheres Zuhause geben, leisten einen unermesslich wertvollen Beitrag zum Schutz dieser vom Aussterben bedrohten Insektenfresser.

Dieses besondere Engagement für den Fledermausschutz ehrt der NABU landesweit mit der Plakette „Fledermäuse Willkommen!“. Daher sind alle Fledermausfreunde dazu aufgerufen, sich an der Aktion „Fledermäuse Willkommen!“ zu beteiligen. Informationen zum Projekt und zu den Teilnahmemöglichkeiten gibt es bei: Cosima Lindemann, NABU Rheinland-Pfalz, E-Mail: fledermaus@NABU-RLP.de, Tel. 06131-14039-29, Internet: www.fledermäuse-willkommen.de.

Die Aktion wird übrigens gemeinsam vom NABU und dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten getragen und von den Experten des Arbeitskreises Fledermausschutz Rheinland-Pfalz unterstützt.



Quellenangabe: Naturschutzbund Deutschland NABU |  18.11.2011 - Autor www.nabu.de


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken