„Flower Power statt grauer Mauer“

„Flower Power statt grauer Mauer“

05.08.2011

Aktion  Jugendliche bringen mit ihrem Demonstrationszug die Natur zurück in die Stadt. Mit Musikinstrumenten, Transparenten und Pflanzen bewaffnet zogen sie gestern durch die Innenstadt.

Bamberg - „Einmal City und zurück, kommt begleitet uns ein Stück!“, sangen die Teilnehmer des Jugendcamps der Naturschutzjugend im LBV (Landesbund für Vogelschutz in Bayern) auf ihrer Demonstration durch die Bamberger Innenstadt. Das Lied mit dem Titel „Gekommen, um zu bleiben“ wurde extra für die Aktion geschrieben. „Wir ziehen mit der Natur in die Stadt ein. Die Natur braucht ihren Platz, aber auch die Menschen sollen hier entspannen können“, sagt Caro Raß, eine der ehrenamtlichen Leiterinnen der bayerischen Naturschutzjugend.

Deswegen starteten die Teilnehmer des Jugendcamps gestern Nachmittag ihren Zug vom Zentralen Omnibusbahnhof zum Maxplatz. Mit Trommeln, Tamburins, Stelzen und riesigen Bannern bewaffnet, zogen sie die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Überall am Straßenrand blieben Menschen stehen. Am Maxplatz errichteten die Jugendlichen anschließend eine „Grüne Oase“ mit einem „Grünen Teppich“ aus Sonnenmatten und Pflanzen. „Wir sind hier am Maxplatz, weil der einfach riesig und grau ist. Wir finden, er sollte viel grüner werden“, erklärte die Jugendbildungsreferentin Kerstin Kutzner. Eine geplante große Begrünungsaktion auf dem Platz war jedoch von Amts wegen nicht möglich.

Der Demonstrationszug war Teil des bayerischen Jugendcamps „Ökopolis – Einmal City und zurück“, das diese Woche in Baunach stattfindet. Währenddessen beschäftigen sich die Jugendlichen in Workshops, Vorträgen und Diskussionen mit dem Thema „Stadtökologie – wieviel Raum brauchst du?“

Ein Arbeitskreis der Naturschutzjugend im LBV trifft sich mehrmals im Jahr, um das Jugendcamp vorzubereiten. Der Demonstrationszug wurde konkret von den jugendlichen Teilnehmern geplant. Die Jugendlichen können hier ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Die Banner zum Beispiel entwarfen sie selbst, mit Sprüchen wie „Flower Power statt Grauer Mauer“ und „Maxplatz lass’ Gras über die Sache wachsen!“

An die Passanten, vor allem die Kinder, verteilten die jungen Demonstranten eingepflanzte Ringelblumen in Tetra Paks. „Die Idee kommt aus Berlin und heißt Urban Gardening. Dort ziehen jetzt vor allem junge linke Menschen Gärten auf. Früher gab es Schrebergärten für ältere Menschen, heute haben vor allem junge Menschen Bock darauf. Die Tetra Paks stehen für Mobilität“, erklärte Kutzner.

Für die kleinen Besucher gab es auch eine Schminkstation, dort wurden die Kinder in Pflanzen und Tiere verwandelt. Dadurch sollte sinnbildlich die Artenvielfalt in Bamberg gesteigert werden, durch herumlaufende Katzen und Schmetterlinge. Auch eine Modenschau mit ansässigen Pflanzen fand auf dem „Grünen Teppich“ statt.

Über 70 Teilnehmer waren dieses Jahr beim Jugendcamp am Start. Sogar zwei Teilnehmerinnen aus Köln waren auf dem „Grünen Teppich“ anzutreffen. Heike Wilhelms und Maike Richter hatten auf dem Bundescamp bei Wolfsburg von dem bayerischen Jugendcamp erfahren und waren deswegen angereist. „Die Gemeinschaft ist super, vor allem wenn alle abends am Lagerfeuer sitzen“, sagten die Jugendlichen. Sie fanden auch die vielen Workshops über Ökosiedlungen und Traumstadtbau sehr interessant. Es gab auch aktive Workshops, in denen man lernte, Stelzen selber zu bauen oder zu jonglieren. Ebenfalls wurde im Camp eine Schwitzhütte, eine aus Naturmaterialien bestehende Biosauna, selber gebaut.

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Artenschutz im Steigerwald

Quellenangabe: Fränkischer Tag / Bamberg / Autor: Lisa Senger  - 05.08.2011 - www.infranken.de