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Die grüne Lunge der Region
Die grüne Lunge der Region

23.08.2011

Jeden Sommer werden die bayerischen Wälder untersucht. Der Forst in der Region ist in einem guten Zustand, die Förster stehen aber vor einer Reihe neuer Herausforderungen.



Buchfeld ( Lks. Erl.Höchst. ) Mfr. - Zusammen mit seiner Jagdhündin Kira begutachtet Förster Gerhard Hofmann seinen Wald. Anfang August wurde bayernweit die alljährliche Kronenstandserfassung durchgeführt. Zwar ist in Buchfeld keine Untersuchung durchgeführt worden, eine Bestandsaufnahme ist trotzdem unerlässlich. „Wir sehen, dass wir hier im Rummelwald viele dichte Kronen haben“, beschreibt der Revierleiter den Zustand der Bäume. „Eine gute Benadelung ist aber noch kein Garant für einen gesunden Wald.“, fügt Hofmann hinzu. „Der Zustand der Nadeln ist zwar ein Indikator für den allgemeinen Zustand. Es spielen aber eine Reihe von unterschiedlichen Faktoren eine wichtige Rolle.“

Im Vergleich mit dem Schwefeleintrag im Waldboden vor 20 Jahren zeigt sich, dass sich der Anteil mittlerweile auf ein normales Maß eingependelt hat. „Die Filter in den Kraftwerken wirken also tatsächlich“, freut sich der örtliche Förster. „Der Stickstoffgehalt ist allerdings problematisch“, erklärt Hofmann. Es kann sich Nitrat bilden, welches das Trinkwasser belastet.

„Man findet in der Regel sechs bis 30 Kilogramm pro Hektar und Jahr“. Ursache ist der Dünger auf den Feldern. Auflagen für die Bauern sorgen aber für einen verträglichen Anteil im Erdreich. „Der Dünger muss schnellstmöglich untergepflügt werden. Dafür gibt es auch spezielle Maschinen, die den Dünger direkt unter die Erde setzen“, berichtet der Revierförster.

Der Schadstoffgehalt ist nicht zwingend ein Anzeichen für einen kranken Wald. „Ein stabiler Wald wird damit fertig“, fügt er an. Vom Waldsterben könne also keine Rede sein. „Damals ist viel aufgebauscht worden. Das Waldsterben hat es so nie gegeben“, erklärt Hofmann.

Witterung ist ausschlaggebend

„Wir sind vielmehr von der Witterung abhängig.“ Die klimatische Entwicklung der letzten zehn Jahre zeigt schon erste Auswirkungen. Der lange und nasse Winter hat das Baumwachstum gefördert. Bis April folgten dann relativ warme Monate. „Um Ostern herum hatten wir sogar leichte Waldbrandgefahr“, erläutert der Forstbeamte. „Der Nachtfrost Anfang Mai hat wiederum die jungen Triebe absterben lassen“. Der Rummelwald hat sich jedoch schnell wieder erholt. „Es gibt halt nicht ganz so viele Eicheln und Nüsse, aber Sorgen müssen wir uns nicht machen“, beruhigt Gerhard Hofmann.

Auch wenn der Wald sich gut gegen die Änderung der Klimaverhältnisse wehren kann, entstehen neue Herausforderungen. Die Globalisierung ist auch im Wald spürbar. Bereits jetzt werden durch den internationalen Handel erste ausländische Schädlinge importiert. So etwa die Kiefernholznematode aus Portugal. „Bei Befall müssten wir die Kiefern rigoros fällen“, befürchtet der Förster.

Der Wald ist in erster Linie eine Nutzfläche. Die Holzvermarktung ist mittlerweile ähnlich technologisiert, wie die Autoherstellung. „Wir sind hier voll im just in time System“, schildert der Revierförster. Teilweise werden die Bäume gefällt, im Sägewerk geschnitten und zur Weiterverarbeitung verschifft „ohne den Boden zu berühren“. „Die Wirtschaftlichkeit steht immer an erster Stelle“, sagt Hofmann. Ein ansehnlicher Stamm bringt trotz guter Holzpreise nur noch maximal 200 Euro.

Die größte Gefahr für den Wald sieht Gerhard Hofmann im Stellenabbau. Zu wenige Forstbeamte betreuen zu große Waldstücke. „Ich bin quasi vom Wald ins Büro gewechselt.“

„Der Wald ist aber ein sehr langsames Ökosystem. Eine ständige Begleitung ist dringend nötig“, klagt der Revierförster.


Quellenangabe: Fränkischer Tag / Höchstadt / 23.08.2011 / Autor:Kai Link / Bilddarstellung:Kai Link/ www.infranken,de


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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