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Einsatz im Taubennest 24.11.2011
Einsatz im Taubennest
Einsatz im Taubennest
24.11.2011
Täglich sorgt Margrit Vollertsen-Diewerge dafür, dass sich die Anzahl der Tauben in Erlangen nicht unkontrolliert vermehrt. Dafür wurde sie vom ehemaligen Umweltminister Markus Söder mit dem Bayerischen Tierschutzpreis ausgezeichnet.
Erlangen. Tauben gelten in allen Städten als Ärgernis. Sie machen Dreck und verbreiten Krankheiten. Weder ein Fütterungsverbot, noch der Abschuss haben den gewünschten Erfolg gebracht. "Es ist sowieso unmöglich, eine Stadt frei von Tauben zu halten. Es lassen sich immer wieder Tiere nieder. Zum Beispiel, wenn Tiere bei Wettflügen vor Schlechtwetterfronten Unterschlupf suchen", erklärt die 78-jährige Preisträgerin.
Margrit Vollertsen-Diewerge hat im Jahr 1995 begonnen, sich ehrenamtlich um die Reduzierung der Tauben in der Erlanger Innenstadt zu kümmern. "Ich habe damals erlebt, wie Passanten vor der Heka eine abgeschossene Taube vor die Füße gefallen ist.
Da habe ich mir gedacht, dass es auch eine andere Lösung geben muss", sagt Vollertsen-Diewerge. Zusammen mit dem Ordnungsamt begann sie verschiedene Stationen in der Innenstadt zu installieren, in denen die Tauben ihre Eier ablegen können und die meiste Zeit des Tages verbringen können.
Mittlerweile besteht das Tauben-Team aus sechs ehrenamtlichen Mitarbeitern. "Das ist aber kein Hobby", betont Vollertsen-Diewerge. "Ich steige jeden Tag 300 Stufen rauf und runter. Egal, ob die Sonne scheint oder ob es regnet". Bis heute haben die Mitglieder des Tierschutzvereines ungefähr 12.000 Eier entnommen. "So sorgen wir dafür, dass sich die Tauben nicht unkontrolliert vermehren." Das Problem beim Abschuss sei, dass vielleicht ein Vogel getroffen würde, der dann eine Regenrinne verstopft, während der Schwarm flüchtet. Die Idee der Taubenställe stammt aus Basel. "Erlangen ist eine der wenigen Städte in Deutschland, die diese moderne Art der Reduzierung des Taubenbestandes anwenden", sagt Margrit Vollertsen-Diewerge.
Nürnberg hat keine Freiwilligen
Die Stadt Nürnberg hat kein Personal gefunden, dass sich um das Problem kümmern kann. Der Bestand der Vögel konnte bis jetzt von ungefähr 1450 auf 950 bis 1000 Tauben reduziert werden. "Das sind also knapp ein Prozent der Einwohnerzahl, ein verträgliches Maß. Insgesamt haben wir vier Taubenschläge, auf dem Dach der Heinrich-Lades-Halle, beim Stadtmuseum, beim Tierheim und in einem Hof in der Hauptstraße".
Der Taubenschlag auf der Heinrich-Lades-Halle bietet circa 150 Tauben ein Zuhause. Der Taubenschlag in der Hauptsraße beherbergt sogar 300 Vögel. Das Bild der Tauben in der Öffentlichkeit würde den Tieren nicht gerecht, erklärt Margrit Vollertsen-Diewerge. Die Taube stünde immer am Ende der Nahrungskette. "Sie wird gejagt, jagt aber selbst nicht. Sie ernährt sich von dem, was sie findet. Sie ist sozusagen ein kostenloser Straßenstaubsauger".
Ein heikles Thema
Die Verleihung des Tierschutzpreises hat sie besonders gefreut. "Die Taube ist in den Städten ein heikles Thema. Niemand mag sie, aber sie gehört zu jeder Stadt dazu. Um so erfreulicher ist es, dass wir für unsere Arbeit Anerkennung finden."
Für die Zukunft wünscht sie sich weitere Taubenstationen in der Altstadt. Hier richten die Vögel noch viel Schaden an den Gebäuden an. Auch weitere Helfer sind nötig, um die Arbeit auch in den nächsten Jahren fortführen zu können.
Quellenangabe: Fränkischer Tag / Erlangen - Höchstadt | 22.11.2011 - Autor Kai Link www.infranken.de
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
24.11.2011
Täglich sorgt Margrit Vollertsen-Diewerge dafür, dass sich die Anzahl der Tauben in Erlangen nicht unkontrolliert vermehrt. Dafür wurde sie vom ehemaligen Umweltminister Markus Söder mit dem Bayerischen Tierschutzpreis ausgezeichnet.
Erlangen. Tauben gelten in allen Städten als Ärgernis. Sie machen Dreck und verbreiten Krankheiten. Weder ein Fütterungsverbot, noch der Abschuss haben den gewünschten Erfolg gebracht. "Es ist sowieso unmöglich, eine Stadt frei von Tauben zu halten. Es lassen sich immer wieder Tiere nieder. Zum Beispiel, wenn Tiere bei Wettflügen vor Schlechtwetterfronten Unterschlupf suchen", erklärt die 78-jährige Preisträgerin.
Margrit Vollertsen-Diewerge hat im Jahr 1995 begonnen, sich ehrenamtlich um die Reduzierung der Tauben in der Erlanger Innenstadt zu kümmern. "Ich habe damals erlebt, wie Passanten vor der Heka eine abgeschossene Taube vor die Füße gefallen ist.
Da habe ich mir gedacht, dass es auch eine andere Lösung geben muss", sagt Vollertsen-Diewerge. Zusammen mit dem Ordnungsamt begann sie verschiedene Stationen in der Innenstadt zu installieren, in denen die Tauben ihre Eier ablegen können und die meiste Zeit des Tages verbringen können.
Mittlerweile besteht das Tauben-Team aus sechs ehrenamtlichen Mitarbeitern. "Das ist aber kein Hobby", betont Vollertsen-Diewerge. "Ich steige jeden Tag 300 Stufen rauf und runter. Egal, ob die Sonne scheint oder ob es regnet". Bis heute haben die Mitglieder des Tierschutzvereines ungefähr 12.000 Eier entnommen. "So sorgen wir dafür, dass sich die Tauben nicht unkontrolliert vermehren." Das Problem beim Abschuss sei, dass vielleicht ein Vogel getroffen würde, der dann eine Regenrinne verstopft, während der Schwarm flüchtet. Die Idee der Taubenställe stammt aus Basel. "Erlangen ist eine der wenigen Städte in Deutschland, die diese moderne Art der Reduzierung des Taubenbestandes anwenden", sagt Margrit Vollertsen-Diewerge.
Nürnberg hat keine Freiwilligen
Die Stadt Nürnberg hat kein Personal gefunden, dass sich um das Problem kümmern kann. Der Bestand der Vögel konnte bis jetzt von ungefähr 1450 auf 950 bis 1000 Tauben reduziert werden. "Das sind also knapp ein Prozent der Einwohnerzahl, ein verträgliches Maß. Insgesamt haben wir vier Taubenschläge, auf dem Dach der Heinrich-Lades-Halle, beim Stadtmuseum, beim Tierheim und in einem Hof in der Hauptstraße".
Der Taubenschlag auf der Heinrich-Lades-Halle bietet circa 150 Tauben ein Zuhause. Der Taubenschlag in der Hauptsraße beherbergt sogar 300 Vögel. Das Bild der Tauben in der Öffentlichkeit würde den Tieren nicht gerecht, erklärt Margrit Vollertsen-Diewerge. Die Taube stünde immer am Ende der Nahrungskette. "Sie wird gejagt, jagt aber selbst nicht. Sie ernährt sich von dem, was sie findet. Sie ist sozusagen ein kostenloser Straßenstaubsauger".
Ein heikles Thema
Die Verleihung des Tierschutzpreises hat sie besonders gefreut. "Die Taube ist in den Städten ein heikles Thema. Niemand mag sie, aber sie gehört zu jeder Stadt dazu. Um so erfreulicher ist es, dass wir für unsere Arbeit Anerkennung finden."
Für die Zukunft wünscht sie sich weitere Taubenstationen in der Altstadt. Hier richten die Vögel noch viel Schaden an den Gebäuden an. Auch weitere Helfer sind nötig, um die Arbeit auch in den nächsten Jahren fortführen zu können.
Quellenangabe: Fränkischer Tag / Erlangen - Höchstadt | 22.11.2011 - Autor Kai Link www.infranken.de
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
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