Mauerseglerschutz in der Stadt Bamberg

Stefan Gärtig und Stephanie Kleilein an der Modulnisthilfe des Franz Lugwig Gymnasiums
Mauerseglerschutz in der Stadt Bamberg

Rund einhundert Mauerseglernisthilfen wurden wie hier von Peter Uri in unserem Landkreis angebracht.
Mauerseglerschutz in der Stadt Bamberg
Im Zuge der Renovierung des Gebäudes wurden hier auf die speziellen Bedürfnisse der Mauersegler zugeschnittene Nistmodule im Gebäudeinneren installiert und mit speziellen Infrarotkameras ausgestattet.
Diese, an das hauseigene Computernetz angeschlossenen Kameras, werden es den Schülern zukünftig ermöglichen, Einblicke in das Leben der Luftakrobaten zu erhalten, ohne die Vögel in ihrer Lebensweise zu beeinträchtigen. So soll unter anderem dokumentiert werden, wie sich die Jungvögel bei Schlechtwetterperioden verhalten, wobei diese dann auf Grund des Nahrungsmangels in den so genannten „Torpor“ - einer Art Schlaf - verfallen, um Energie zu sparen.
Facharbeiten aus dem Leistungskurs Biologie begleiten das gesamte Schulprojekt mit dem Ziel, eine bestmögliche Verbindung von Umweltbildung und realem Artenschutz zu erreichen.
Bereits vor dem Einzug der ersten Vögel erkundeten die 6. Klassen im Rahmen des Natur- und Technik-Unterrichts die Lebensweise vom Mauersegler und fertigten in Gruppenarbeit eine Stellwand an, welche im Schulhaus die Eltern und Mitschüler sowie die interessierte Öffentlichkeit informieren soll. Die Schüler sind schon sehr gespannt auf das nächste Frühjahr und hoffen, dass sie live das Brutverhalten und die Jungenaufzucht im Klassenzimmer über den Beamer mitverfolgen können. Das wäre ein tolles Erlebnis: „Biologie live!“
Nächste Station der übergreifenden Schutzmaßnahme für den Mauersegler, welcher trotz des schwalbenähnlichen Körperbaus näher mit dem Kolibri verwand ist, war ein Ziegelbau der Stadt Bamberg in der Theresienstraße. 2 (TH 2 genannt). Gegen 10:30 Uhr installierten hier die Bamberger Stadtwerke Energie- Wasserversorgungs GmbH, mit einem Hubsteiger zusätzliche Mauerseglernistmodule an der Außenhaut des Bauwerks.
Der Einsatz des schweren Gerätes verlangte großes Geschick, denn auf kleinstem Raum musste die Maschine rangiert und zum Einsatzort gebracht werden.
Neben der Schaffung neuer Lebensräume für die, sich fast ausschließlich aus so genanntem Luftplankton – also aus der Luft gegriffenen Insekten – ernährenden Spezies, möchte diese Maßnahme eine Verbindung zwischen sozial schwachen Menschen und bedrohten Tieren schaffen.
Betreut durch das Amt für Gebäudewirtschaft, das Wohnungs- und Versicherungsamt der Stadt Bamberg und das Stadtteilmanagement Gereuth/Hochgericht, , werden die Bewohner der TH 2 ein ganz besonderes Augenmerk auf ihre zukünftigen Mitbewohner werfen. Besonders erfreulich dabei ist die äußerst gelungene Kooperation zwischen dem „Mauerseglerprojekt“ und den Maßnahmen des Bund-Länder-Programms „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt“, insbesondere dem Projekt „Reintegration von Obdachlosen in der Notunterkunft Theresienstr. 2 (TH 2)“ mit dem dafür zuständigen Diplom-Sozialpädagogen Roland Kirchner.
Die Aufmerksamkeit wird sich auf eine reale Erfassung Ankunftszeiten der Mauersegler sowie der Abflugzeiten konzentrieren. Mit diesen Daten will die Initiative mittelfristig Erkenntnisse über klimatisch bedingtes Zugverhalten der Segler gewinnen, wie es bereits bei anderen Zugvögeln anzutreffen ist.
Kurz nach Mittag kamen wir an der für diesen Tag letzten Station unserer für die Schutzmaßnahme ausgewählten Objekte an, der Bamberger Mälzerei GmbH. In großer Höhe seilten sich die Akteure an der Steilwand der Mälzerei zum Einsatzort ab.
Diese spektakuläre Tätigkeit übernahm eindrucksvoll und höchst professionell die Firma Rolands Alpin Laden aus der Nürnberger Straße.
So wurden in etwa 35 Meter Höhe in die Außenhaut der Fassade mit Hilfe von Akkuschrauber und schnell härtendem Mehrfachkomponentenkleber Edelstahl-Gewindebolzen eingefügt auf welche eigens für diesen Standort entwickelte Niststätten aufgebracht wurde. Alle Beteiligten wurden im Anschluß vom Bürgerverein Wunderburg, der sich im 100. Jahr seines Bestehens dieser Aktion in besonderer Weise annahm, in der Mälzerei zu Bier und Brotzeit eingeladen. Die Bedeutung der Heimatpflege als Vereinsziel des Bürgervereins wurde damit nachhaltig unterstrichen.
Eine bereits im Vorfeld durchdachte sowie dem „Suchbild“ der Tiere entsprechende Konstruktion ermöglicht es, dem „Global Player“ Mauersegler, der mit Ausnahme der Brutzeit immer in der Luft lebt, - hier findet er sein Futter, schläft er und paart er sich- diese Sektoren rasch zu erkennen und zu erschließen.
Daneben schließt die Bauweise der Nistgeräte, eine jegliche ( Kot )-Verschmutzung der Fassade aus, ebenso werden z.B. verwilderten Stadttauben daran gehindert sich auf den Nistgeräten niederzulassen. Er selbst ist einer der saubersten Nistkastenbewohner. Der Mauersegler hinterlässt fast keinen Kot im und um den Brutplatz.
Da sich die ausgewählten Gebäude in aktiven Mauerseglerlebensräumen befinden, stehen die Chancen gut, dass sich die Vögel kurzfristig in ihren neuen Lebensstätten niederlassen.
So sehen alle Beteiligten mit großer Spannung dem kommenden Mai entgegen, wenn uns markante „sriiiihh"-Rufe“, auf das Eintreffen eines faszinierenden, hoch mobilen Weltenbürgers hinweisen, für den im wahrsten Sinn das Leben im Flug vergeht und für den es keine Ländergrenzen gibt.
Artikel in autorisierter Abstimmung mit allen am Projekt beteiligten Instititionen. Für die hier gelistetetn Darstellungen tragen die jeweiligen Autoren die Verantwortung.
Diese, an das hauseigene Computernetz angeschlossenen Kameras, werden es den Schülern zukünftig ermöglichen, Einblicke in das Leben der Luftakrobaten zu erhalten, ohne die Vögel in ihrer Lebensweise zu beeinträchtigen. So soll unter anderem dokumentiert werden, wie sich die Jungvögel bei Schlechtwetterperioden verhalten, wobei diese dann auf Grund des Nahrungsmangels in den so genannten „Torpor“ - einer Art Schlaf - verfallen, um Energie zu sparen.
Facharbeiten aus dem Leistungskurs Biologie begleiten das gesamte Schulprojekt mit dem Ziel, eine bestmögliche Verbindung von Umweltbildung und realem Artenschutz zu erreichen.
Bereits vor dem Einzug der ersten Vögel erkundeten die 6. Klassen im Rahmen des Natur- und Technik-Unterrichts die Lebensweise vom Mauersegler und fertigten in Gruppenarbeit eine Stellwand an, welche im Schulhaus die Eltern und Mitschüler sowie die interessierte Öffentlichkeit informieren soll. Die Schüler sind schon sehr gespannt auf das nächste Frühjahr und hoffen, dass sie live das Brutverhalten und die Jungenaufzucht im Klassenzimmer über den Beamer mitverfolgen können. Das wäre ein tolles Erlebnis: „Biologie live!“
Nächste Station der übergreifenden Schutzmaßnahme für den Mauersegler, welcher trotz des schwalbenähnlichen Körperbaus näher mit dem Kolibri verwand ist, war ein Ziegelbau der Stadt Bamberg in der Theresienstraße. 2 (TH 2 genannt). Gegen 10:30 Uhr installierten hier die Bamberger Stadtwerke Energie- Wasserversorgungs GmbH, mit einem Hubsteiger zusätzliche Mauerseglernistmodule an der Außenhaut des Bauwerks.
Der Einsatz des schweren Gerätes verlangte großes Geschick, denn auf kleinstem Raum musste die Maschine rangiert und zum Einsatzort gebracht werden.
Neben der Schaffung neuer Lebensräume für die, sich fast ausschließlich aus so genanntem Luftplankton – also aus der Luft gegriffenen Insekten – ernährenden Spezies, möchte diese Maßnahme eine Verbindung zwischen sozial schwachen Menschen und bedrohten Tieren schaffen.
Betreut durch das Amt für Gebäudewirtschaft, das Wohnungs- und Versicherungsamt der Stadt Bamberg und das Stadtteilmanagement Gereuth/Hochgericht, , werden die Bewohner der TH 2 ein ganz besonderes Augenmerk auf ihre zukünftigen Mitbewohner werfen. Besonders erfreulich dabei ist die äußerst gelungene Kooperation zwischen dem „Mauerseglerprojekt“ und den Maßnahmen des Bund-Länder-Programms „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt“, insbesondere dem Projekt „Reintegration von Obdachlosen in der Notunterkunft Theresienstr. 2 (TH 2)“ mit dem dafür zuständigen Diplom-Sozialpädagogen Roland Kirchner.
Die Aufmerksamkeit wird sich auf eine reale Erfassung Ankunftszeiten der Mauersegler sowie der Abflugzeiten konzentrieren. Mit diesen Daten will die Initiative mittelfristig Erkenntnisse über klimatisch bedingtes Zugverhalten der Segler gewinnen, wie es bereits bei anderen Zugvögeln anzutreffen ist.
Kurz nach Mittag kamen wir an der für diesen Tag letzten Station unserer für die Schutzmaßnahme ausgewählten Objekte an, der Bamberger Mälzerei GmbH. In großer Höhe seilten sich die Akteure an der Steilwand der Mälzerei zum Einsatzort ab.
Diese spektakuläre Tätigkeit übernahm eindrucksvoll und höchst professionell die Firma Rolands Alpin Laden aus der Nürnberger Straße.
So wurden in etwa 35 Meter Höhe in die Außenhaut der Fassade mit Hilfe von Akkuschrauber und schnell härtendem Mehrfachkomponentenkleber Edelstahl-Gewindebolzen eingefügt auf welche eigens für diesen Standort entwickelte Niststätten aufgebracht wurde. Alle Beteiligten wurden im Anschluß vom Bürgerverein Wunderburg, der sich im 100. Jahr seines Bestehens dieser Aktion in besonderer Weise annahm, in der Mälzerei zu Bier und Brotzeit eingeladen. Die Bedeutung der Heimatpflege als Vereinsziel des Bürgervereins wurde damit nachhaltig unterstrichen.
Eine bereits im Vorfeld durchdachte sowie dem „Suchbild“ der Tiere entsprechende Konstruktion ermöglicht es, dem „Global Player“ Mauersegler, der mit Ausnahme der Brutzeit immer in der Luft lebt, - hier findet er sein Futter, schläft er und paart er sich- diese Sektoren rasch zu erkennen und zu erschließen.
Daneben schließt die Bauweise der Nistgeräte, eine jegliche ( Kot )-Verschmutzung der Fassade aus, ebenso werden z.B. verwilderten Stadttauben daran gehindert sich auf den Nistgeräten niederzulassen. Er selbst ist einer der saubersten Nistkastenbewohner. Der Mauersegler hinterlässt fast keinen Kot im und um den Brutplatz.
Da sich die ausgewählten Gebäude in aktiven Mauerseglerlebensräumen befinden, stehen die Chancen gut, dass sich die Vögel kurzfristig in ihren neuen Lebensstätten niederlassen.
So sehen alle Beteiligten mit großer Spannung dem kommenden Mai entgegen, wenn uns markante „sriiiihh"-Rufe“, auf das Eintreffen eines faszinierenden, hoch mobilen Weltenbürgers hinweisen, für den im wahrsten Sinn das Leben im Flug vergeht und für den es keine Ländergrenzen gibt.
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