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Rennerkreuz erinnert an Mordtat
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Rennerkreuz erinnert an Mordtat

21.11.2011

Hans Albert restauriert ein Mahnmal mit einer besonderen Geschichte.

Oberschleichach -
Ein bis heute ungesühnter Meuchelmord geschah in der Nacht zum 2. Juli 1768 im Wald zwischen Neuschleichach und Oberschleichach. Seit über hundert Jahren kündet am Wegesrand das „Rennerkreuz“ davon. Weil es das auch für die künftigen Jahrzehnte tun soll, wird es jetzt von Steinmetzmeister Hans Albert saniert. Der Zahn der Zeit hat heftig an dem Kulturgut genagt.

Und das ist die Geschichte: 35 Jahre alt war Revierförster Johann Renner, als er am 1. Juli die Kirchweih in Eschenau besuchte. Auf dem Heimweg über den Beerberg kam er wohl zwei Wilderern in die Quere. Einer der beiden schoss dem Förster aus nächster Nähe in den Unterleib.

Ein grausiger Fund

Zwei Hütejungen fanden ihn erst am nächsten Morgen. In einem Backtrog wurde der Schwerstverletzte zu seiner Familie ins Forsthaus nach Oberschleichach gebracht, wo er aber noch am gleichen Tag starb.
Wie man sich erzählte, soll sich der Verletzte vor Schmerzen so gewunden haben, dass über die Stunden im Waldboden eine deutlich sichtbare Mulde entstand.

Diese Mulde soll über Jahrzehnte von Waldarbeitern immer wieder frei gehalten worden und damit sichtbar gewesen sein. Neben der Mulde ließ später die Familie Renner ein Gedenkkreuz aus Sandstein errichten. Das über hundert Jahre alte Mahnmal trägt einen Christus am Kreuz und eine Inschrift, die an die Mordtat am 1. Juli 1768 erinnert.

Wanderwart Georg Hofmann aus Tretzendorf ergriff vor über einem Jahr die Initiative zur Rettung, denn Witterungseinflüsse hatten vor allem dem Kreuz oben auf dem Gedenkstein arg zugesetzt. „Wenn da einer hingefasst hätte, wäre der obere Teil schon abgebrochen“, stellte Albert vor dem Abbau fest. Ein Grund für den Riss könnte der Eisenstift sein, mit dem das Kreuz auf der Basis befestigt war. Der steckte zwar im Sandstein, doch der ist wasserdurchlässig. Im Stein rostete die Befestigung, rostendes Metall dehnt sich aus und sprengt einen Stein ebenso wie eindringendes und gefrierendes Wasser.

Bevor es an die Sanierung gehen konnte, musste Vorarbeit geleistet werden, wie Kreisheimatpfleger Christian Blenk erläuterte. Die Staatsforsten sagten zu, die Kosten zu übernehmen, das Denkmalpflegeamt musste eingebunden werden.

Für Steinmetz Albert gibt es nun klare Vorgaben, wie das Denkmal hergestellt werden soll. Sein Vorschlag, auf das neue Fundament einen Sockel zu setzen, damit das Rennerkreuz künftig besser zur Geltung kommt, wurde positiv aufgenommen – könnte sich aber auch erledigen, denn beim Abbau gab es eine Überraschung: So locker der obere Teil des Kreuzes saß, so fest steckte der untere Stein in der Erde – 55 Zentimeter tief. Deshalb soll jetzt nochmals mit dem Denkmalamt besprochen werden, wie die Endausführung aussieht.

Auch wenn es kein bildhauerisches Meisterstück ist: Das Rennerkreuz hat historische Bedeutung für den Steigerwald. Die Wanderer freuen sich schon auf das Ergebnis der Sanierung.

Quellenangabe: Fränkischer Tag / Hassberge |  21.11.2011 - Autor / Fotos :Sabine Weinbeer  / www. infranken.de


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Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken