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Steigerwald hat seine Hausaufgaben gemacht

„Der Steigerwald hat seine Hausaufgaben gemacht".


04.06.2013

Untersteinbach
. „Der Steigerwald hat seine Hausaufgaben gemacht,der Forstbetrieb Ebrach kann als Beispiel für alle Staatsforstbetriebe dienen“, mit diesen Worten lobte der Landtagsabgeordnete Dr.Hans-Jürgen Fahn bei der Jahreshauptversammlung des Vereins Unser Steigerwald“ die Arbeit des Vereins und des Forstbetriebs Ebrach, der an diesem Abend sein Trittsteinkonzept vorstellte. Angesichts ungebrochener Bemühungen des BUND um einen Nationalpark im Steigerwald ermunterte Staatssekretär a.D. Dr. Albert Meyer den Verein, sich bundesweit mit anderen zu vernetzen, die ebenfalls gegen solche Bestrebungen wenden.

Ein Stück weit geschieht das schon, wie der zweite Vorsitzende Oskar Ebert im Jahresrückblick aufzeigte. Immer wieder treffen sich Vorstandsmitglieder oder Vereinsdelegationen mit anderen Gruppen,die sich gegen Fremdbestimmung wehren. Im vergangenen Jahr führte ein Busausflug ins Allgäu, wo es um einen Nationalpark Schwarzwald geht.

Gleichzeitig habe sich im Steigerwald viel getan, so Ebert. Sehr intensiv habe der Verein im Trägerverein für das Steigerwald-Zentrum engagiert. In vielen Gesprächen ging es um die Konzeption des Hauses selbst und dessen, was darum herum in der gesamten Region entstehen soll. Wie sich das weiter entwickeln soll, zeigen die ersten Schritte wie der Totholzweg am Zabelstein, der Gewässerlehrpfad in Tretzendorf oder der Baumwipfelpfad am Radstein, der in Planung ist.

Auseinandergesetzt habe man sich auch mit der angeblich wegweisenden möglichen Nationalparkverordnung des Bundes Naturschutz.Die jedoch habe sich als Etikettenschwindel erwiesen. Neues habe dort nicht gestanden. „Der BUND tat so, als gehe es uns nur ums Pilze sammeln und ums Spazierengehen“,so Ebert. Immer wieder habe sich die Vorstandschaft auch der Diskussion gestellt, doch leider ohne Erfolg.
Auch im Trägerverein weigere sich der BN weiterhin mitzuarbeiten.Dafür würden er und Gerhard Eck in Internetforen heftig und unsachlich von den immer gleichen Kommentarschreibern angegriffen
„Aber das halten wir aus“, betonte der 1. Vorsitzende Staatssekretär Gerhard Eck. Der Verein dürfenicht nachlassen in seinem Widerstand gegen Fremdbestimmung.

Vielmehr stehe man hinter dem Trittsteinkonzept, das Forstdirektor Ulrich Mergner im Forstbetrieb Ebrach umsetzt.

Mergner stellte diese Konzeption anschließend vor. Entgegen dem Ansatz eines Großschutzgebietes in einem Nationalpark zielt Ulrich Mergner darauf ab, die Artenvielfalt auf der ganzen Fläche des Staatsforstes zu fördern. Die Basis dafür ist das neue Bayerische Waldgesetz.Diese Artenvielfalt hat sich in den ausgewiesenen Naturwaldreservaten erhalten. Über Trittsteine, die diese Reservate verbinden, sollen
den Arten Brücken gebaut werden.Wie gut das funktioniert, zeigen Schwarzkäfer und Ästiger Stachelbart. Der Schwarzkäfer lebt in älteren Zunderschwämmen. Da im Wirtschaftswald mittlerweile auch wieder so genannte Biotopbäume stehen bleiben und es wieder mehr Zunderschwämme gibt, gibt es auch wieder mehr Schwarzkäfer. Das gleiche gilt für den Ästigen Stachelbart.

Er wurde nur deshalb selten,weil kaum noch dicke Stämme als Totholz im Wald liegen blieben. Da sie erst spät im Verrottungsprozess von Holz „zum Einsatz“ kommen,brauchen sie diese dicken Stämme.Totholz, das im Wald verrottet,verbessere den Boden, bringe Nährstoffe zurück und fördere die Wasserhaltung im Boden – und wo dicke Stämme verrotten, findet sich auch der Ästige Stachelbart wieder.

Mergner und Oskar Ebert sind stolz, dass der Pilz mittlerweile den gesamten nördlichen Steigerwald zurückerobert hat. Das erste Vorkommen in einem Wirtschaftswald war im Gemeindewald von Rauhenebrach.„Den Zehnten für die Natur, wie ihn der Naturschutz fordert, erfüllen wir schon jetzt“, erklärte Mergner anhand seiner Bewirtschaftungsstatistik und dabei sei das Ziel von zehn Biotopbäumen pro Hektar noch nicht erfüllt. Der Wert liegt derzeit im Durchschnitt bei knapp sechs. Obwohl 1.500 Brennholzkunden versorgt werden, 60 Menschen einen festen Arbeitsplatz haben und eine Million für den Freistaat erwirtschaftet werden, wachse die Artenvielfalt und nur zwei Drittel des jährlichen Zuwachses werde genutzt.

In der abschließenden Diskussion nutzte der Bamberger Kreisrat Georg Pfister die Gelegenheit, den 3. Vorsitzenden des Vereins, Heinrich Thaler, gegen die Anwürfe von Bambergs Landrat Dr. Günther Denzler in Schutz zu nehmen. Thaler habe als Bürgermeister einen schweren Stand, stehe aber dennoch zu seiner Überzeugung.


Elisabeth Beck (Geiselwind) und andere Eltern aus Oberfranken kritisierten, dass die Schulen die Kinder losschicken, für den Landesbund für Vogelschutz zu sammeln.Ministerpräsident Seehofer kommt ins Handthal „Steigerwald-Zentrum – Nachhaltigkeit erleben“, dieser Name wurde jetzt für das Haus in Handthal gefunden, dessen Arbeitstitel bisher „NachhaltigkeitszentrumWald“ lautete. Forstdirektor Stephan Thierfelder informierte bei der Jahreshauptversammlung des Vereins „Unser Steigerwald“, dass die Wände aller drei Gebäudeteile
mittlerweile stehen. Dank Holzständerbauweise ging der Rohbau sehr schnell vonstatten. Holz spielt  natürlich auch in der Konstruktion des Hauses eine große Rolle – auch Buche, die im konstruktiven Bereich sonst eigentlich selten zum Einsatz kommt.

Das Gründach und die Fassade bieten außerdem Lebensraum für Tierarten, etwa die Fledermaus.Auch die Konzeption der Dauerausstellung stehe mittlerweile.

Ein Baum werde sich längs durch die ganze Präsentation mit vielen interaktiven Stationen, die Jung wie Alt ansprechen sollen. Gerade mit der Ausstellung wolle man abernicht hetzen. Deshalb werde am 2. August zwar Ministerpräsident Horst Seehofer das Haus besuchen und am 3. Und 4. August ein großer Waldtag in und um Handthalstattfinden, doch eine Einweihung werde es nicht sein; die werde eher im Frühjahr 2014 stattfinden.

Ein großes Kompliment sprach derLandtagsabgeordnete Dr. Hans-Jürgen Fahn dem Verein „Unser Steigerwald“, dem Staatsforstbetrieb Ebrach und dem Trägerverein für das Steigerwald-Zentrum aus.Dieses könne zu einer hervorragenden Einrichtung der Umweltbildung werden, zeigte er sich von der Konzeption als ehemaliger Lehrer sehr beeindruckt.

Rund 250 Mitglieder des Vereins „Unser Steigerwald“ trafen sich in Untersteinbach zur Jahreshauptversammlung. 3470 Mitglieder hat der Verein, dazu kommen 56 Verbände, Organisationen und Vereine.

„Der Steigerwald hat seine Hausaufgaben gemacht".


Quellenangabe:

Jg. 21 / Nr. 1047

www.steigerwald-kurier.de  

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

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Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald /
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